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Friedhöfe in der Region"
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Brandenburg
(Kreisfreie Stadt Brandenburg)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der Friedhöfe in Brandenburg
In Brandenburg gab es bereits im Mittelalter
jüdische Friedhöfe, über die jedoch nur wenig bekannt ist. 1496/97 wurde den
in der Neustadt lebenden Juden ein "neuer Friedhof" (Kiffer
von hebräisch kewer = Grab) überlassen, woraus auf die Existenz eines älteren
Friedhofes geschlossen werden kann. Wo sich diese mittelalterlichen Friedhöfe
befanden, ist nicht bekannt. Nach der Ausweisung der Juden aus der Stadt im 16.
Jahrhundert (1510 und wieder 1573) wurden die Friedhöfe vermutlich
abgeräumt und aufgelassen.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts konnte ein jüdischer Friedhof "vor dem
Annenthor" angelegt werden. Dieser wurde später (wann?) eingeebnet.
1747 wurde ein größerer Friedhof eröffnet, der 1857 erweitert wurde.
1860 wurde er von einer Mauer umgeben; damals gab es 204 Grabstellen auf dem
Friedhof. Auch das alte Leichenhaus von 1770 wurde
1860 umgebaut. 1895 ist ein repräsentativer Neubau nach dem Entwurf von Julius
Nathanson (Breslau) erstellt worden.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde der Friedhof
geschändet, die Leichenhalle zerstört. Am 31. Dezember 1942 fand die letzte
aktenkundige Bestattung auf dem Friedhof statt. Im Januar 1945 sollte aus dem
Friedhof ein Werkssportplatz der Brennaborwerke werden, was nicht mehr
verwirklicht wurde. Durch die Bombenangriffe auf Brandenburg am 31. März und
20. April 1945 wurde der Friedhof völlig verwüstet.
1948/51 ist der Friedhof
zu einer Gedenkstätte umgestaltet worden (Einweihung am 17. Juni 1951). An der
Ostmauer befinden sich seitdem drei Gedenktafeln mit Namen der Deportierten und
in der NS-Zeit ermordeten Juden. Auch die Namen der auf dem Friedhof seit 1860
Beigesetzten sind festgehalten.
Aktuell: Da das
Friedhofsgelände belegt wurde, kann er von der neu entstandenen jüdischen
Gemeinde Brandenburg nicht weiterverwendet wurde. Derzeit werden die in
Brandenburg verstorbenen jüdischen Personen in
Potsdam beigesetzt. Die Neuanlage eines jüdischen Friedhofes in Brandenburg
ist geplant.
Friedhof Asklepios Fachklinikum:
Auf den Gelände des Asklepios Fachklinikums befindet sich ein jüdischer
Friedhof, auf dem seit den 1920er-Jahren bis 1941 insgesamt 46 jüdische
Anstaltspatienten der früheren Pflegeanstalt beigesetzt wurden.
Vgl. Informationen siehe Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_der_Landesanstalt_Görden.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Auf dem jüdischen Friedhof wurde ein Urnenhain
angelegt (1928)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom
21. September 1928: "Brandenburg. (Urnenhain). Auf dem
hiesigen jüdischen Friedhof ist ein Urnenhain geschaffen worden, der
durch Prediger Rosenzweig in feierlicher Weise eingeweiht wurde. Die
Schaffung des Urnenhains erwies sich nach der Fertigstellung des
städtischen Krematoriums als erforderlich." |
Lage der Friedhöfe
Der im 17. Jahrhundert angelegte Friedhof lag hinter dem
Kulturhaus in der Schützenstraße. Der 1747 eröffnete und bis 1942 belegte
Friedhof liegt an der Geschwister-Scholl-Straße.
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Brandenburg auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken: der Link zeigt die Lage des jüdischen Friedhofes an;
bzw. über "Einrichtungen" zu "Friedhof, jüd." |
Fotos:
(Quelle: schwarz-weiße Fotos: Stadt Brandenburg; Farbfotos
um 1985: Hahn; Neuere Fotos von 2015: Gabi Franz, Potsdam)
Historische
Fotos |
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Der Friedhof vor
der NS-Zeit |
Der Friedhof 1948 |
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Der Friedhof in
den 1980er-Jahren |
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Teilansicht des
Friedhofes |
Gedenksteine für
die in der NS-Zeit
ermordeten Juden |
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Neuere
Fotos |
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Presseartikel zum Friedhof
März 2011:
Der Friedhof erhält ein neues Eingangstor |
Artikel von "awa" in der
"Märkischen Allgemeinen" vom 10. März 2011 (Artikel): "Gedenkstätten: Neuer Eingang für Jüdischen Friedhof
Rund 15 000 Euro werden in diesem Jahr in das Gedenkstättenrestaurierungsprogramm der Stadt investiert. Mit 12 000 Euro soll der Eingangsbereich des Jüdischen Friedhofes in der Geschwister-Scholl-Straße rekonstruiert werden. Die Kosten übernehmen das Wissenschaftsministerium des Landes und die Stadt Brandenburg. Dies geht aus einer Anfrage der Linken an die Stadtverordnetenversammlung hervor.
" |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica III,1 S. 145-147.
|
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. S. 83.
|
| Michael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg:
Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue
Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. S. 266-267. |
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