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Darmstadt
Darmstadt (Hessen)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
im 19./20. Jahrhundert (bis nach 1933)
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Darmstadt wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am
22.4.2016.
Hinweis: die Texte auf dieser Seite
müssen teilweise noch abgeschrieben und mit Anmerkungen versehen werden,
können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.
Auf dieser Seite stehen keine Texte zu den Rabbinern, Lehrern und anderen Kultusbeamten
der Israelitischen Religionsgemeinde in Darmstadt, siehe hierzu die Seite:
- Zur Geschichte der Rabbiner und der
jüdischen Lehrer in Darmstadt
Auf dieser Seite stehen auch keine Texte zu den Rabbinern, Lehrern und
Persönlichkeiten der Israelitischen Religionsgesellschaft in Darmstadt,
siehe die Seite
- Zur Geschichte der
Israelitischen Religionsgesellschaft in Darmstadt
Übersicht :
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde (in
chronologischer Reihenfolge)
Zum Tod von Alexander Wolff
(1844)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 22. April 1844: "Nekrolog. Wenn das äußere
Bild eines würdigen Mannes uns entrückt ist, so ziemt es uns, sein
abgeschlossenes, diesseitiges Leben und Wirken nochmals vor die Seele zu
führen, damit sein Licht bei den Nahen noch fortleuchte und bei den
Fernen zu neuen Flammen sich entzünde. Nicht die weithin Wirkenden und
darum Vielbesprochenen sind aber immer die Ruhmwürdigsten; weit
wohltätiger wirken oft diejenigen, die ihrer Tätigkeit einen engeren
Kreis gesteckt, und ihre Kräfte diesem ausschließlich geweiht haben. Sowie
dem vielgelesenen Schriftsteller und dem mit hohen Ehrenstellen Betrauten,
ziemt auch Dem ein Andenken bei der Nachwelt, der jedes Ehrenamt
bescheiden ablehnte, um in stillen, verborgenen Kreisen desto ungeteilter
ein langes Leben der Wohltätigkeit, der Übung der Tugend und Frömmigkeit
und ihrer Befruchtung bei Angehörigen und Schülern zu widmen. Ein
solches Glied der hiesigen Gemeinde schied aus unserer Mitte den 25.
Oktober vorigen Jahres, um zum Vater heimzugehen, dessen Dienste er sein achtzigjähriges
Leben geweihet hatte. Alexander Wolff hieß er im Leben, der nun
bei den Seligen weilet. |
Im
Jahre 1763 zu Darmstadt von unbemittelten Eltern geboren, und schon
in früher Kindheit vaterlos, gelang es seinem angestrengten Fleiße und
seiner mäßigen Lebensweise, ohne äußere Hilfsmittel, sich alle
diejenigen Kenntnisse anzueignen, die zu seiner Zeit den jüdischen
Theologen machten; er ging aber schon einen Schritt weiter, indem er ein
gründliches Studium der hebräischen Sprache nach grammatikalischen
Gesetzen hinzufügte, was bekanntlich die meisten Rabbinen der letzten
drei Jahrhunderte vernachlässigten. Von einer Verschiedenheit der
Ansichten über eigentliche Lebensfragen innerhalb des Judentums war in
seiner Jugend noch nicht die Rede, und er blieb der alten Schule treu bis
ans Ende seiner Tage, obgleich er mit wachem Geiste auch die Bestrebungen
der neueren Zeit verfolgte, und sein Interesse für die Kämpfe derselben
stets rege blieb. Überhaupt war ein Streben nach Allseitigkeit und nach Erweiterung
der engen Grenzen rabbinischen Wissens an ihm nicht zu verkennen. Schon im
hohen Alter gelangte er noch zu der Einsicht, dass die jetzigen Theologen
nur dann zur Ehre und zum Ruhme unserer Religion wirken könnten, wenn sie
mit gründlicher Kenntnis klassischer Sprachen und weltlicher
Wissenschaften ausgerüstet wären. Er sagt dieses deutlich in einem Briefe
an die Vorsteher der Gemeinde in Kopenhagen, und bewährte es, bei den
großen Opfern, die er der Ausbildung seines Sohnes darbrachte. Sein
Glaube war kein lebloser, logisch-kalter, der in der Regel in den Wänden
des Disputierzimmers sich verschwitzt und höchstens in der Form des
Fanatismus und der Verfolgung Andersdenkender auflodert; er war ein
innerlicher, lebendiger, der in Liebe und Wohl tun sich betätigte, und in
Bescheidenheit und Demut jede andere Meinung ehrte. Darum war auch
Parteiung und Streitsucht stets aus seiner Nähe verbannt und genoss er
auch das Zutrauen und die Freundschaft derer, die in manchen Punkten
anders dachten, sowie er auch bei hochgestellten christlichen Gelehrten
sich Anerkennung zu verschaffen wusste. Nach Beendigung seiner Studien
fand er ein Feld für praktische Tätigkeit in dem Hause Rothschild,
wo er mehrere Jahre als Hauslehrer arbeitete und sich
freundschaftliche Gesinnung und Achtung erwarb, und bis in die letzten
Jahre seines Lebens erhielt. Im Jahre 1791 ließ er sich häuslich
in Darmstadt nieder, widmete einen teil seiner Zeit für Haus und
Herd, während ein anderer, großer Teil seiner Zeit der Erweiterung
seiner Kenntnisse und gemeinnützigen Bestrebungen - der Errichtung und
Verwaltung wohltätiger Vereine, dem Unterrichte wissbegieriger Schüler,
der Beratung Verlassener, der Fürsprache für Gedrückte und
Weiterstrebende, der Wiederaussöhnung Entzweiter, überhaupt der
Gestaltung des Guten, wie und wo sich Gelegenheit bot, geweihet
war.
|
Zweiundfünfzig
Jahre lang verwaltete er das Amt eines Lehrers bei dem Beerdigungsvereine
unentgeltlich. Am Jahrestage seiner fünfzigjährigen Verwaltung wurde
ihm, in Anerkennung seiner Verdienste um diesen Verein, von diesem ein
silberner Pokal (zur hebräischen Inschrift bitte Textabbildung
anklicken - siehe Anmerkung) überreicht mit einem Huldigungsgedichte
in hebräische Sprache. Bei Rabbinatsvakanzen funktionierte er ebenfalls
unentgeltlich, eingedenk der Worte unserer Weisen (hebräisch) und
weit entfernt, ein solches Interregnum zu Gunsten des Ehrgeizes in die
Länge ziehen zu wollen, war er einer der Eifrigsten, die an der
Wiederbesetzung dieses Amtes arbeiteten. Sein Haus war den Armen, den
Ratlosen und den Wissbegierigen stets geöffnet, und Keiner verließ
dasselbe unbefriedigt. Also hat der Geschiedene ein halbes Jahrhundert und
darüber in unserer Mitte gewirkt, und sich ein Denkmal errichtet in den
Herzen Aller, die ihm nahe kamen, dauernder als Erz und Stein. Friede
seiner Asche! Möge sein Beispiel nicht spurlos an uns vorübergehen.
Glücklich die Gemeinde, der er einen Sprössling gesandt, belebt von
seinem Geiste, durchdrungen von seinem Glauben, beseelt von seiner Liebe.
Wir aber betrauern einen noch nicht ersetzen Verlust." |
B.
J. Trier gewinnt die Ergänzungswahl zum Gemeinderat ('Stadtrat, 1864)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 20. Dezember 1864: "Darmstadt, 4. Dezember (1864).
Vorige Woche fand dahier die Ergänzungswahl zum Gemeinderate (Stadtrat)
statt. Konservative und Anhänger des Fortschritts standen einander
gegenüber, jede Partei stellte ihre besonderen Kandidaten auf, letztere
darunter auch einen Israeliten, den in allgemeiner Achtung stehenden
Rentier B. J. Trier. Der Wahlkampf war sehr hitzig. Herr Trier ging
siegreich aus der Wahlurne hervor, und zwar so, dass er im Verhältnis zu
den übrigen Gewählten die meisten Stimmen erhalten hatte. Es ist nicht
zu verwundern, dass, als gestern Abend nach Ausgang des Sabbats das
Wahlresultat bekannt ward, sich hohe Freude aller hiesigen Israeliten
bemächtigte. Zunächst galt es dem Prinzipe, dem Sieg des Rechts und der
Humanität. Dann galt es auch der Persönlichkeit, Ehre, dem Ehre
gebührt. Herr Trier hat sich von jeher ausgezeichnet durch rege Teilnahme
an allem Gemeinnützigen und Guten, durch strenge Rechtlichkeit wie
ermüdende Wohltätigkeit und durch innige Anhänglichkeit an dem
geistigen Inhalte seiner väterlichen Religion."
|
Zum Tod von Oberpost-Inspektions-Registrator Bernhard
Bassunger (1887)
Anmerkung: Familienname wohl eher Bessunger als Bassunger. Die
alteingesessene Darmstädter jüdische Familie Bessunger hatte schon in den
1770er-Jahren diesen Familiennamen verwendet. Die Vorfahren dürften zeitweise
im heutigen Stadtteil Bessungen gelebt haben, wo bereits um 1570 Juden
nachzuweisen sind.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 16. Juni 1887: "Man schreibt uns aus Darmstadt: Den 7.
dieses Monats (= 7. Juni 1887) starb dahier in einem Alter von beinahe 77
Jahren Herr Bernhard Bassunger, Oberpost-Inspektions-Registrator in
Pension. - Er galt allgemein als ein pflichttreuer fleißiger Beamter und
hatte sich der allgemeinen Achtung zu erfreuen. Als Mitglied der hiesigen
israelitischen Gemeinde nahm er an Allem lebhaftes Interesse, was das
Gemeindewohl berührte. Er hing der Reformpartei an und suchte die Reform
des öffentlichen israelitischen Kultus nach Kräften zu fördern. Dabei
war er stets darauf gedacht. allsabbatlich morgens die Synagoge zu
besuchen, nur äußerst selten unterließ er es. Was ihn aber noch
besonders auszeichnete, war sein Streben, die wohltätigen Anstalten in
der hiesigen Gemeinde zu fördern. Die Statuten des
Kranken-Unterstützungsvereins, des Mädchen-Ausstattungsvereins und des Frauenvereins
waren sein Werk. Daher wird ihm ein ehrendes Andenken dahier bewahrt
bleiben." |
Dr. Max Mayer wird zum Sekretär am Großherzoglichen
Landgericht ernannt (1887)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 18. August 1887: "Darmstadt, im August (1887). Durch
allerhöchstes Dekret vom 25. vorigen Monats ist Herr Dr. Max Mayer zum
Sekretär am Großherzoglichen Landgerichte dahier ernannt worden. Im Großherzogtum
Hessen besteht wie in allen süddeutschen Staaten die gesetzliche
Vorschrift, dass die Sekretäre an den Kollegialgerichten (Land- und
Oberlandesgerichten) die Richterprüfung bestanden haben müssen, und sind
dieselben demgemäss auch hinsichtlich ihres Ranggehaltes und ihrer
Anciennetätsverhältnisse den Amts- und Landrichtern vollständig
gleichgestellt, rücken insbesondere in den nämlichen Gehaltsklassen mit
denselben auf. - Man kann sich denken, dass die ehrenvolle Anstellung des
Herrn Dr. Mayer bei uns Israeliten große Freude erregt hat. Derselbe ist
der Sohn des sehr geachteten israelitischen Kantors und Lehrers Mayer in Gießen." |
Auszeichnungen für den Leutnant Neustadt
und Hofbankier Moritz Wolfskehl von Darmstadt - bei anderen Auszeichnungen
werden jüdische Personen übergangen (1871)
Anmerkung: zur Familie Wolfskehl, deren Haus ein gesellschaftlicher und
geistiger Mittelpunkt der Stadt war, siehe u.a. die
Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Carl_Theodor_Wolfskehl, https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wolfskehl
und https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wolfskehl
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12. Juli 1871: "Darmstadt. Der in diesen geschätzten
Blättern rühmlichst erwähnte Lieutenant Neustadt von hier ist
mit dem hessischen Militärverdienstkreuz, der Hofbankier Moritz
Wolfskehl anlässlich des 50-jährigen Militärjubiläums Seiner
Königlichen Hoheit des Großherzogs mit dem Philippsorden, Comthurkreuz
2. Klasse dekoriert worden.
Allgemeines Erstaunen und Befremden hat es hier erregt, dass auch kein Stäubchen
von dem Platzregen des neugestifteten Verdienstordens für hervorragende
Tätigkeit auf dem Gebiete der Krankenpflege auf die vielen hiesigen
Israeliten herniedergefallen ist, die hinter ihren christlichen
Mitbürgern während des ganzen nunmehr glücklich beendeten Krieges an
werktätiger Hilfe wahrlich nicht zurückgeblieben sind. Die Schuld hiervon
liegt selbstverständlich nicht an Allerhöchster Stelle, da man dort, im
vollen Vertrauen auf den Vorstand des Hilfsvereins, nur die in dem von
demselben eingeforderten Berichte bezeichneten Personen der Berücksichtigung
wert erachtet hat. Mögen sich unsere hiesigen Glaubensgenossen mit dem
Bewusstsein, ihre Pflicht getan zu haben, und mit dem wackeren
Turnersanitätscorps zu trösten suchen, dessen treffliche Leistungen
größtenteils durch die Dekorierung solcher Mitglieder belohnt wurde, die
erwiesenermaßen nur wenig oder gar nichts geleistet haben, während
gerade die fleißigsten, aber nicht aus der hohen Beamtenwelt etc.
stammenden, übergangen worden sind. (Hebräisch und deutsch:) 'wer den
Feigenbaum gewartet, wird doch seine Früchte genießen.'"
|
60-jähriges Dienstjubiläum des aus Darmstadt
stammenden Oberrabbiners Dr. Abraham Alexander Wolff in Kopenhagen (1886 / 1888)
Rabbiner Dr. Abraham Alexander Wolf (geb.
1801 in Darmstadt, gest. 1891 in Kopenhagen): studierte bei Rabbinern in
Darmstadt und Mainz, ab 1819 an der Universität Würzburg und der Jeschiwa
von Oberrabbiner Abraham Bing; 1821 in Gießen promoviert; von August 1827 bis Januar 1829 Rabbiner
(Landrabbiner) in Gießen,
danach Oberrabbiner in Kopenhagen.
Foto links aus: Leo Baeck Jahrbuch III 1958 S. 322 bzw. Arnsberg Bilder S.
74. |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 19. August 1886: "Darmstadt, 13. August (1886). In
den 'Neuen Oberhessischen Volksblättern' lesen wird: Am 15. dieses Monats
werden es sechzig Jahre, dass der am 29. April 1801 in Darmstadt geborene
jetzige Ober-Rabbiner zu Kopenhagen, Professor Dr. Abraham Alexander
Wolff von Großherzog Ludwig I. zum Rabbiner von Oberhessen ernannt
wurde und feiert somit unser Landsmann, welcher trotz seiner 86 Jahre
heute noch in voller Rüstigkeit seinem Amt vorsteht, an genanntem Tage
sein sechzigjähriges Dienstjubiläum. Schon am 6. August 1821 erhielt
Wolff von der philosophischen Fakultät zu Gießen den akademischen
Doktorgrad. Nachdem er dann 1822 sein erstes Werk über den Propheten
Habakuk veröffentlicht, gab er im Jahre 1825 sein Lehrbuch der
israelitischen Religion heraus, welches bald in schwedischer Übersetzung
zu Stockholm und in französischer Übersetzung in Brüssel erschien. Die
Zahl aller von Dr. Wolff in Druck erschienen, vielfach in mehrere Sprachen
übersetzen Werke beläuft sich über Hundert. Mit einigen seiner
Jugendgenossen und hervorragenden Männern in der deutschen Heimat, wie
Justus von Liebig, Hofbibliothekdirektor Mitzenius. Kirchenrat Dr. Wagner
n.A., war er befreundet und stand mit denselben bis zu ihrem Tode in
Verkehr." |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 6. Dezember 1888: "Darmstadt, im November (1888). Wie
in öffentlichen Blättern und auch in dieser Zeitung gemeldet wurde, hat
der König von Dänemark dem Oberrabbiner Prof. Dr. A. A. Wolff in
Kopenhagen zu seinem 60-jährigen Amtsjubiläums das Kommandeurkreuz des
Dannebrog verliehen. Diese Auszeichnung des ehrwürdigen Jubilars hat
besonders in hiesiger Stadt viele freudige Teilnahme erweckt, denn
derselbe ist ja ein geborener Darmstädter. Sein Vater, Herr Alexander
Wolff, seligen Andenkens, war ein braver, frommer, in Talmud und Kasuistik
sehr bewanderter, gelehrter Mann. Früher betrieb er ein Warengeschäft,
später kam er in die günstige Lage, es aufgeben zu können, und da
widmete er sich wieder den talmudischen Studien,; aber er liebte auch jene
jüdischen Schriften, welche Religion und Philosophie zu vereinigen
suchten, namentlich den Ikarim von Josef Albo (starb 1444), worin dieser
feststellte, dass das Judentum auf drei Grundwahrheiten beruht: Auf dem
Glauben an das Dasein Gottes, an die Göttlichkeit der Offenbarung (der
Tora) und an die Vergeltung. Mit diesem Werke haben wir uns, Herr
Alexander Wolff und ich, eine Zeitlang wöchentlich einige Mal beschäftigt.
- Noch ist Folgendes zu bemerken: Fast an jedem Abend an den Wochentagen
pflegten sich die Mitglieder eines Wohltätigkeitsvereins um ihn zu
versammeln, denen er das von Isaak Abohab (um 1320) verfasste, den
hagadischen Stoff geschickt verarbeitende Buch Menorath Hamaor vortrug,
übersetzte und erklärte. - Herr Dr. A. A. Wolff kam früher manchmal
hierher, um seinen damals noch lebenden Vater und auch seine übrigen
Verwandten zu besuchen. So hat er auch im August 1838, und der damalige
Vorstand benutzte diese Gelegenheit, den berühmten Gelehrten, Prediger
und Schulmann zu ersuchen, in der hiesigen Synagoge am Sabbat zu predigen
und in der israelitischen Religionsschule eine Prüfung vorzunehmen.
Diesem Wunsche entsprechend, hielt Herr Dr. Wolff am Sabbat eine so
herzinnige, das Gemüt ergreifende Predigt, dass die Zuhörer und
Zuhörerinnen tiefgerührt, manche Tränen vergießend, dastanden und den
in ihnen hervorgebrachten Eindruck noch jetzt in ihrem Gedächtnisse
bewahren. Der Text war: 'Höre Israel, der Ewige unser Gott, der Ewige ist
einig-einzig.' Wenn ich nicht irre, so war es Paraschat Waetchanan
(sc. Wochenabschnitt aus 5. Mose 3,23 - 7,11, worin das Schma Israel
steht). - Und über die in der Religionsschule abgehaltene Prüfung
stellte mir derselbe ein so rühmendes Zeugnis aus, dass ich es noch
jetzt, nach Verlauf von fünfzig Jahren, als teures Andenken aufbewahre.
M. Mannheimer." |
Fräulein
Finkelstein, Altistin am Hoftheater in Darmstadt, wurde zur Kammersängerin
ernannt (1890)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 25. April 1890:
"Fräulein Finkelstein, Altistin am Hoftheater zu Darmstadt,
Tochter des Kantor Finkelstein in Posen, ist vor einigen Tagen vom
Großherzog zur Kammersängerin ernannt
worden." |
Erinnerung an den jüdischen Musiker Herz in Darmstadt
(1890)
Anmerkung: zu Abt Vogler (1749-1814) siehe
Wikipedia-Artikel Georg Joseph Vogler; das Denkmal steht noch heute am
Mathildenplatz in Darmstadt (Foto).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Oktober 1890: "Darmstadt. Die 'Neuen Hessischen
Volksblätter' berichten: Am 15. Juni dieses Jahres hat bekanntlich die feierliche
Einweihung des Abt Vogler-Denkmals auf dem Mathildenplatz dahier
stattgefunden. Dieser feierlich Akt musste manchen alten Darmstädter,
insbesondere manchen alten Musiker an den verstorbenen berühmten Musiker
Herz von hier erinnern. Derselbe war bekanntlich ebenfalls ein
Schüler von Abt Vogler, der, wie er dem Einsender dieses Artikels
erzählte, zu derselben Zeit den Unterricht in der Musik von ihm erhielt,
in welcher G. Meyerbeer ihn empfing. Herz war berühmt als Virtuose,
als tüchtiger Lehrer auf mehreren Musikinstrumenten und als Dirigent
einer Musikgesellschaft, die bei den Hofbällen, bei den Konzerten auf dem
Chausseehaus und in dem Casino (Bürger-Verein) auf geschickte Weise
musizierte. Auch war Herz ein vorzüglicher Komponist, der die noch jetzt daher
üblichen Synagogengesänge komponierte, die namentlich an den hohen Festtagen
alle Teilnehmer an dem öffentlichen Gottesdienste erheben, erbauten und
zur Andacht stimmen, und die sich besonders dadurch auszeichnen, dass sie
sich streng an den Sinn des Textes anschließen.
Bei seinen Arbeiten hat Herz, wie er dem Einsender dieses mitteilte, auch
den berühmten Organisten und Komponisten von Chorälen etc. Runk von hier
benützt. Im Jahre 1851 starb Herz (H. Hachenburger) und ein aus Christen
und Juden zusammengesetztes Komitee ließ ihm von Herrn Bildhauer Scholl
ein schönes Grabmal anfertigen, dessen deutsche Inschrift von Herrn
Subkonrektor Professor Bauer verfasst wurde." |
Der Vorsteher der jüdischen Gemeinde Wolfskehl wird
zum Vizepräsidenten der zweiten Kammer wiedergewählt (1890)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 11. Dezember 1890: "Darmstadt, 25. November (1890).
Der Abgeordnete Wolfskehl (Vorsteher der hiesigen
Synagogengemeinde) ist zum Vizepräsidenten der zweiten Kammer
wiedergewählt worden." |
Zum Tod von Oberrabbiner Dr. Abraham Wolff
in Kopenhagen (geb. 1801 in Darmstadt, gest. 1891)
Anmerkung: Biographische Angaben siehe Artikel oben.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. Dezember 1891: "Kopenhagen, 3. Dezember
(1891(. Der hiesige Oberrabbiner, Doktor Abraham Wolff, geboren in
Darmstadt 1901, ist heute Nachmittag um 3 Uhr gestorben. (Wir behalten uns
eine ausführliche Würdigung unseres heimgegangenen Mitarbeiters für
eine der nächsten Nummern vor. Red.)." |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 18. Dezember 1891:
Artikel muss noch abgeschrieben werden. |
Erste
jüdische Lehrerinnen in Hessen: Anna Oppenheimer und Frl. Bernhard (1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Dezember
1901: "Darmstadt, 27. November (1890). Als erste jüdische
Lehrerin in Hessen wurde mit Beginn des Wintersemesters Fräulein Anna
Oppenheimer, Tochter des Kantors Oppenheimer von hier, an der hiesigen
Mädchenmittelschule angestellt. Den beiden anderen jüdischen
Lehrkräften, die an den Darmstädter Schulen staatlich angestellt sind,
den Herren Stern und Sandheimer, wurde bei der Neuregulierung der Gehalte
ihre gesamte, im privaten (Religions-)Schuldienst verbrachte Dienstzeit
angerechnet." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Dezember
1901: "Worms, 5. Dezember (1901). Zu Ihrer Mitteilung, dass
Frl. Oppenheimer aus Darmstadt die erste jüdische Lehrerin in Hessen sei,
die staatlich angestellt worden, ist berichtigend zu bemerken, dass Frl.
Bernhard aus Darmstadt schon viele Jahre als Lehrerin an der höheren
Mädchenschule zu Mainz wirkt." |
60. Geburtstag des aus Darmstadt stammenden Rabbiners
Isaac L. Leucht in New Orleans (1904)
Anmerkung: vgl. die Louisiana
Research Collection: Rabbi Isaac L. Leucht papers, 1881-1912" sowie weiterer
Link (mit Hinweisen zur Biographie).
Rabbiner Isaac L. Leucht ist in Darmstadt als Sohn von Nehemiah Leucht und
seiner Frau Johanna geb. Rosenbaum (aus Zell
am Main, Tochter von Mendel Rosenbaum) am 25. Januar 1844 geboren. Er
studierte an Bambergers Rabbinerschule in Würzburg, ist 1864 in die USA
ausgewandert und ließ sich in Baltimore nieder. 1868 wurde er
"Reader" in der jüdischen Gemeinde Gates of Mercy in New Orleans,
1872 "Reader" in der Gemeinde Temple Sinai, 1879 wiederum in der
Gemeinde Gates of Mercy. 1881 fusionierten die Gemeinden "Gates of Mercy"
und "Dispersed of Judah" zur Gemeinde "Gates of Mercy of the
Dispersed of Judah", in der Rabbiner Leucht als Rabbiner tätig war.
Rabbiner Leucht starb am 7. Juni 1914 und wurde beigesetzt im "Hebrew Rest
Cemetery" in New Orleans. Er war verheiratet mit Mathilde geb. Kahn (drei
Kinder).
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Februar
1904: "New York, im Februar (1904). Rabbiner Isaac L.
Leucht in New Orleans feierte am 25. vorigen Monats seinen 60.
Geburtstag zugleich mit seinem 25-jährigen Jubiläum als Rabbiner der
Gemeinde Gates of Mercy of the dispersed of Judah. Unter den Ehrungen, die
dem Jubilar erwiesen wurden, ist besonders hervorzuheben die von der
ersten Presbyterianerkirche, welche dem Jubilar durch eine Deputation
einen silbernen Krug mit folgender Inschrift überreichen ließ:
*Überreicht Herr Rabbiner Isaac L. Leucht aus Anlass seines 60. Geburtstages
von der Gemeinde der ersten Presbyterianerkirche als Zeichen der Liebe und
brüderlichen Freundschaft, die sie für den Rabbiner und sein
historisches Volk fühlt, und die ihr Pastor Reverend B. M. Palmer
jederzeit Ausdruck verliehen hat.' Rev. B. M. Palmer war ein angesehener Presbyterianer-Geistlicher,
der vor zwei Jahren in hohem Alter einem Straßenbahnunfalls zum Opfer
fiel. Isaac L. Leucht ist ein gebürtiger Darmstädter und kam 1864
nach Amerika, wo er zuerst in Baltimore eine Stellung fand. - Der
Senat der Vereinigten Staaten hat seit dem 4. dieses Monats wieder ein
jüdisches Mitglied. An diesem Tage wurde Isidor Rayner aus Baltimore zum
Vertreter der Staaten Maryland im Senat gewählt..." |
90. Geburtstag des ehemaligen Gemeindevorstehers Emanuel Fuld
(1906)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
26. Januar 1906: |
Ernennung
von Justizrat Bernhard Langenbach zum Geheimen Justizrat (1906)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Dezember
1906: |
Mazzen-Lieferung für den Kaiser von Russland durch die
Großherzogliche Hofbäckerei Mainzer (1907 / 1914)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 8. März 1907: "Darmstadt. Mazzen-Lieferung für den
Kaiser von Rußland. Es ist nicht ohne Interesse, dass alljährlich
vor Ostern Mazzen, die ein jüdischer Hofbäckermeister in Darmstadt fabriziert,
für den Kaiser von Rußland bestellt werden und auf seine Tafel gelangen.
Auch in diesem Jahre ist eine solche Bestellung und zwar von dem
Großherzog von Hessen, direkt 'für Seine Majestät den Kaiser von
Rußland', wie es auf dem Bestellschein heißt, erfolgt. Ferner hat der
Großherzog für die Großfürstin Sergius von Rußland und für den
Prinzen Heinrich von Preußen einen Auftrag auf Lieferung von Mazzen dem
nämlichen Bäckermeister, dem schon seit Jahrzehnten die Lieferungen für
den hessischen Hof obliegen, erteilt". |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 17. April 1914: "Die Großherzogliche Hofbäckerei
Mainzer in Darmstadt lieferte auch in diesem Jahre wieder auf
Bestellung der großherzoglichen Hofküche je einen Karton Mazzos für die
Kaiserin von Rußland und die Großfürstin, ihre Schwester. Beide sind
hessische Prinzessinnen". |
Zum Tod von Rebecka Strauß
(1911, Mitglied der Israelitischen Religionsgesellschaft)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
22. Dezember 1911: "Darmstadt. In der vorigen Woche
starb Frau Rebecka Strauß, die Witwe des vor einigen Jahren
verschiedenen Herrn Samuel Strauß seligen Andenkens. In der Verblichenen
betrauert die hiesige Israelitische Religionsgesellschaft nicht nur ihr
ältestes weibliches Mitglied, sondern auch eine durch reiche
Herzenstugenden ausgezeichnete Frau. Im Verein mit ihrem gleichgesinnten
Gatten gründete sie ein Familienleben, das getragen von der innigsten
Liebe aller Glieder, eine Stätte lauterster Frömmigkeit, reichlich
geübter Wohltätigkeit und eisernen Fleißes bildete". |
Daniel Enoch wird zum Leutnant befördert
(1917)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
23. Februar 1917: "Darmstadt. Daniel Enoch, k. und k.
Fähnrich des Infanterie-Regiments 56, Sohn des Schneidermeisters Moritz
Enoch, wurde wegen tapferen Verhaltens vor dem Feinde zum Leutnant
befördert." |
Leutnant Ernst Sondheimer wird mit dem EK I
ausgezeichnet (1917)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
16. Februar 1917: "Darmstadt. Leutnant Ernst Sondheimer,
Sohn des Lehrers Sondheimer, erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse".
|
Auszeichnung für Theaterdirektor Dr. Paul Eger (1918)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
2. August 1918: "Darmstadt. Dr. Paul Eger, der künftige
Leiter des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, wurde vom Erzherzog mit
dem Komturkreuz 2. Klasse mit der Krone des Ordens 'Stern von Brabant'
ausgezeichnet". |
|
Link
zu einer Kurzbiographie über Dr. Paul Eger, der bis 1918 am
Großherzoglichen Hoftheater in Darmstadt als Theaterdirektor tätig
war. |
Zum Tod von Lina Joseph geb. Levi
(1921)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 22. Dezember 1921: "Darmstadt. Frau Lina Joseph
geb. Levi, Gattin des Herrn Hermann Joseph, ist verschieden. In
ihr verliert der Israelitische Frauenverein ein langjähriges
Vorstandsmitglied und zahlreiche Arme ihre Schützerin. Ihre Söhne und
Töchter sind treue, bewährte Glieder des traditionellen
Judentums". |
Zum Tod von Jenny Mayer geb. Bodenheimer
(1924)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 7. August 1924: "Darmstadt, 30. Juli (1924). Am
Freitag geleiteten wir eine der wackersten Frauen des hiesigen
gesetzestreuen Kreises, Frau Jenny Mayer geb. Bodenheimer zur
letzten Ruhestätte. Getreu den Traditionen ihrer Familie hat die
Heimgegangene an der Seite ihres durch gewissenhafte Treue ausgezeichneten
Gatten ein wahrhaft jüdisches Haus aufgebaut und sowohl in der Erziehung
ihrer Kinder wie in einer erfolgreich ausgeübten sozialen
Liebestätigkeit praktisches Judentum in vorbildlicher Weise verwirklicht.
Der Verlust eines erwachsenen Sohnes traf sie vor mehreren Jahren so
schwer, dass sie seitdem kränkelte und nun in verhältnismäßig
jugendlichem Alter ihre Laufbahn beschließen musste. An der Bahre entwarf
Herr Rabbiner Dr. Cahn ein ergreifendes Bild von der einzigartigen
vornehmen Persönlichkeit der Dahingeschiedenen, die mitten im eigen Leid
sich ganz den Interessen der Allgemeinheit hingegeben fühlte, und deren Sorge
bis zum letzten Augenblicke dem jüdischen Ideal gewidmet war. Möchten
Gatte und Sohn in der allgemeinen Teilnahme Trost finden. Ihre
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Dipl.
Ing. Wilhelm Stern wirbt für seine
Schabbat-Schaltuhren (1928)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
13. Dezember 1928: "Die Schabbat-Schaltuhren
haben sich überall gut eingeführt und sich erstklassig bewährt.
Wozu noch zögern?
Senden Sie sofort eine Postkarte an
Dipl.-Ing. Wilhelm Stern, Darmstadt
Ernst Ludwigstraße 19". |
Richard Kahn stirbt an den durch einen
Nationalsozialisten zugefügten Schussverletzungen
(1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 16. Januar 1930: "Darmstadt. Der Kaufmann
Richard Kahn, der in Darmstadt von einem Nationalsozialisten im Laufe
einer Auseinandersetzung mit der Schusswaffe angegriffen wurde, ist nun
seinen Verletzungen erlegen." |
Zum Tod der Frau von Max Fabian
geb. Dreifuß (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 15. Oktober 1931: "Darmstadt, 12. Oktober (1931). Überraschend
plötzlich verschied nach kurzer Krankheit im Alter von 42 Jahren Frau
Max Fabian - sie ruhe in Frieden - aus Darmstadt. Am (Feiertag)
Simchat Tora trug man sie in Frankfurt schweigend und etwas fern
von dem Kreise, in dem sie gelebt hatte, zu Grabe. So sei an dieser Stelle
in wenigen Worten der Wert ihrer Persönlichkeit erwähnt.
Ein Kind der hoch angesehenen Familie Dreifuß in Basel, blieb sie
ihr ganzes Leben hindurch in hohem Maße ihrer Familienherkunft
verwurzelt. Dreifacher Adel, der Herkunft, der Gestalt und der
Seelengröße ruhte auf ihr. In echter Frömmigkeit als eine, die die
Gebote sehr ernst nimmt, suchte sie auch über ihren Kreis hinaus
Freundinnen auf dem Wege der Mizwaus (religiösen Gebote) zu gewinnen. Wo
immer es galt, Aufgaben der jüdischen Frau zu erfüllen, stand sie an
erster Stelle. Ihr offenes ehrliches Wort scheute sich niemals, wenn es
galt, die Wahrheit der Tauroh (Tora) zu verbreiten. Die Güte ihres
Herzens strahlte überallhin aus und erwarb ihr einen großen
Freundeskreis. Mit einer bewundernswerten Tapferkeit kämpfte sie an der
Seite ihres Gatten, mit dem sie fast 25 Jahre vereint gewesen ist, gegen
all die schweren Schläge, die immer mehr sie zu zerbrechen suchten. Emuno
(Religion) und Bitochaun (Gottvertrauen) gaben ihr den Halt ihres Lebens.
Emono und Bitochaun mögen dem Gatten und der greisen Mutter zur Seite
stehen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
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Zum Tod von Jeanette Gundersheimer geb. Kahn
(1937)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 2. Dezember 1937: |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige
der Textilwarenhandlung Zacharias Oppenheimer (1889)
Anzeige
im "Erbacher Kreisblatt" vom 29. September 1888 (aus der Sammlung von Hans
Peter Trautmann, Reichelsheim): |
Anzeige
der Mehl- und Landesproduktenhandlung en gros Gebr. Sender (1892)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
23. Mai 1892: |
Anzeige der Konditorei Richard Freudenberger
(1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 17. April 1924: |
Geburtsanzeige
eines Sohnes von Sally Kahn und Rosel geb. Bendheim (1926)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März
1926: |
Geburtsanzeige
einer Tochter von Leopold Neu und Hedwig geb. Moses (1926)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März
1926: |
Anzeige zur Geburt eines Sohnes von Martin Heschle und
Betti geb. Birkenruth (1929)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
28. März 1929: |
Verlobungsanzeige
von Ruth Rosenstock und Walter Strauss (1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 13. Dezember 1934:
"Gott sei gepriesen. Statt Karten.
Ruth Rosenstock - Walter Strauss. Verlobte.
Darmstadt - Jerusalem . Lohr
am Main - Petach Tikvah". |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarten
zu Personen,
die in Darmstadt geboren sind |
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KK (Darmstadt-Stadt 1939) für
Alfred Guthmann (geb. 1. November
1867 in Darmstadt), Kaufmann, wohnhaft in Mainz; am 27. September
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt, wo er am
16. Januar 1943 umgekommen ist |
KK (Dieburg 1939) für Bertha
Keller geb. Fuchs
(geb. 8. Juli 1906 in Darmstadt), wohnhaft in Dieburg,
im September 1943 deportiert in das
Vernichtungslager Auschwitz, ermordet |
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KK (Mainz 1939) für Max
Simon (geb. 1. Dezember 1873 in
Darmstadt), Kaufmann, wohnhaft in Mainz, am 27. September 1942
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt, wo er am
22. November 1942 umgekommen ist |
KK (München 1939) für Richard
Bernhard Wolff
(geb. 31. Juli 1870 in Darmstadt)
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