Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Unterfranken"
Ebern (Kreis
Haßberge)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte in
Ebern
In dem 1216 erstmals genannten und 1335 zur Stadt erhobenen
Ebern lebten im Mittelalter und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
jüdische Familien. Ob es zur Bildung einer jüdischen Gemeinde kam, ist nicht
bekannt. 1335/36 werden "Smerlin und Susman, Juden von Ebern" genannt. Sie
betrieben vor dem Würzburger Landgericht die Herausgabe von Pfändern.
Nach Angaben in Germania Judaica (s.Lit.) waren Juden in der Stadt von der
Verfolgung in der Pestzeit (1348/49) betroffen. Nach dem großen Stadtbrand
1430 wurden im Blick auf den Wiederaufbau 1433 durch Bischof Johann II. zwei
jüdische Familien aufgenommen. 1446 lebte David Frank in der Stadt, ein
Verwandter des berühmten Gelehrten Israel Bruna. Er wurde 1447 in Würzburg als
Rabbiner aufgenommen. In der Folgezeit blieb die jüdische Ansiedlung in Ebern
auf zwei Haushaltungen beschränkt.
Auch in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges lebten zwei jüdische Familien in der Stadt. Der
1633 angelegte jüdische Friedhof
wurde in der Folgezeit von umliegenden jüdischen Gemeinden belegt. 1647 werden
drei jüdische Familien in Ebern genannt (neben 61 christlichen Familien). Bis
1660 lebten die jüdischen Familien in den Häusern Marktplatz 14 und 16 (frühere
Bezeichnung Haus Nr. 63 und 62). 1660 wurden die Juden aus Ebern ausgewiesen,
eine davon zog nach Untermerzbach.
Am Haus Hirtengasse 7 wurde noch im 19. Jahrhundert ein vorspringender Erker als
einstige Laubhütte der Juden bezeichnet. Vielleicht ist ein früheres jüdisches
Wohnquartier im Bereich der Badgasse zu suchen, die vom Marktplatz zur
Hirtengasse führt.
Im 19. Jahrhundert kam es zu einer vorübergehenden neuen Ansiedlung. 1825
lebten unter 1070 Einwohnern neun jüdische Personen. Diese sind jedoch alsbald
wieder aus der Stadt verzogen.
Fotos / Abbildungen
(Quelle: Stefan Rohrbacher s.Lit. S. 10 / Bayerische
Staatsbibliothek München)
|
|
Flurkarte der Stadt
Ebern (1850) mit den Häusern Nr. 62 und 63 (heute Marktplatz 16 und 14),
nach örtlicher Überlieferung vor 1660 Wohnhäuser der jüdischen Familien. Am
Haus Nr. 98 (links; heute: Hirtengasse 7) wurde noch im 19. Jahrhundert ein
vorspringender Erker als einstige Laubhütte der Juden bezeichnet. Vielleicht
ist ein früheres jüdisches Wohngebiet im Bereich der Badgasse zu suchen, die
vom Marktplatz zur Hirtengasse führt. Unten: Googlemaps mit aktueller
Situation. |
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica II,1 S. 183. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1992² S. 51. |
| Stefan Rohrbacher: Steine auf dem Paradies. Der
jüdische Friedhof zu Ebern. Hrsg. Bürgerverein Ebern 1897 e.V. im Jahr 2016.
Online einsehbar (pdf-Datei). |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|