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in Freiburg
Freiburg im
Breisgau (Kreisstadt)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
im 19. / 20. Jahrhundert (bis nach 1933)
Hier: Berichte aus der Geschichte des Rabbinates sowie der jüdischen Lehrer und der Schule
1877 bis 1937
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Freiburg wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am
9.12.2014.
Einige
Artikel sind noch nicht abgeschrieben, können aber
durch Anklicken der Textabbildungen gelesen werden.
Übersicht:
Aus
der Geschichte des Rabbinates in Freiburg
Über Rabbiner Dr.
Adolf Lewin im Krieg 1870/71
(1895)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 23. August 1895: |
Über
die Frage nach der Angliederung des Sulzburger Rabbinates an das Freiburger
Rabbinat nach dem Tod des Sulzburger Rabbiners (1886)
Anmerkung: die beiden nachfolgenden Beiträge aus
der konservativ-orthodoxen Zeitschrift "Der Israelit" enthalten
zahlreiche interessante Bemerkungen über die Freiburger jüdische Gemeinde in
den 1880er-Jahren aus kritischer Sicht der umgebenden traditionellen
Landgemeinden.
Artikel
aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Dezember 1886:
"Sulzburg (Baden). Die Trauer in der Gemeinde um den Verlust
unseres verewigten Rabbiners, Rabbi Mendel Dreyfuß – das
Andenken an den Gerechten ist zum Segen – ist um so größer als man
vielfach fürchtet, der Rabbinatssitz werde nicht wieder besetzt, sondern
der Sulzburger Bezirk an das Freiburger Rabbinat angeschlossen werden. Die
allgemeine Stimmung
ist nun entschieden gegen einen solchen Anschluss und mit vollem Recht.
Wir brauchen einen Rabbiner ganz und können uns nicht damit zufrieden
geben, wenn ein Rabbiner, dem schon die Verwaltung eines Bezirks
anvertraut ist, ein- oder zweimal im Jahre zu uns kommt, und kaum dass er
einen Einblick in unser Verhältnis getan, uns wieder verlässt. Wir haben
aber auch einen Rabbiner sehr notwendig. Den verhältnismäßig günstigen
Stand unserer Religiosität verdanken wir nur der Tatkraft unseres
bisherigen Rabbiners und der großen Ehrfurcht, die er Allen einflößte.
Das Fehlen des Rabbiners würde sich nur allzu bald fühlbar machen und
was Reb Mendel mit so vieler Mühe erhalten, würde schneller zerstört
sein als man glaubt. Gerade bei uns, wo in den meisten Familien noch die
Frömmigkeit hochgehalten wird, könnte ein frommer und tüchtiger
Rabbiner sehr viel Gutes wirken; durch Belehrung der Erwachsenen, durch Überwachung
der Schulen, in denen ‚unsere Zukunft’ heranwächst, könnte er Vieles
und Treffliches leisten; am meisten würde aber sein Vorbild wirken. Ja,
ich kann es wohl sagen, schon das Bewusstsein, dass ein frommer Rabbiner
unter uns weilt, würde zur Hebung der Religiosität außerordentlich viel
beitragen. Ein zweiter Haupt-Nachteil beim Anschluss der Landgemeinden an
die Israeliten der Stadt besteht darin, dass die letzteren meistes
unfromm, die ersteren meistens noch fromm sind. Und das trifft auch in
diesem Falle zu. Die Freiburger Gemeinde ist streng - unfromm. Eine Orgel
spielt dort am Sabbat und Feiertage: gesinnungstüchtigen,
prinzipientreuen Rabbinern war also die Bewerbung unmöglich gemacht. Nun,
wie es ein altes Sprichwort ist, dass wie die Gemeinde, so der Rabbiner,
so hat auch die Freiburger Gemeinde einen Rabbiner bekommen, der seiner
‚Richtung’ nach vollkommen für sie geeignet ist. Und wir sind
tolerant genug, den Freiburgern ihren Rabbiner zu gönnen; nur eines wünschen
wir, dass er uns nicht aufgedrängt werde. Er passt der ganzen Stellung
nach, die er zu unsern Religionsgesetzen nimmt, durchaus nicht für uns.
Es wäre doch ein zu großer Abstand und ein zu krasser Gegensatz, wenn
wir nach unserem seligen Reb Mendel – das Gedenken an den Gerechten ist
zum Segen – den Freiburger Rabbiner als ‚religiösen Führer’
erhielten, der vielleicht auch uns wie die Freiburger mit seinen letzten
Heldentaten, Abschaffung respektive Kürzung der Gebete an den heiligen
Feiertagen, und dafür Einführung von Pausen am Jom Kippur beglücken würde.
Schreiber dieser Zeilen ist zwar nur ein einfacher Mann, aber als er die
sichtliche Ergriffenheit bei dem Begräbnis unseres verstorbenen Rabbiners
wahrnahm, so konnte er sich des Gedankens nicht entschlagen, wenn diese
Trauer wirklich eine aufrichtige ist, so sollte sie sich darin am ehesten
kundgeben, dass die Gemeinden von Sulzburg, Müllheim, Lörrach, Kirchen
usw. sich zusammentun, auch ein Geldopfer nicht scheuen und mit
Genehmigung des Oberrates, die wir gewiss, wenn wir ernstlich wollen,
erlangen werden, einen eigenen Rabbiner hier oder in Müllheim
anzustellen, einen Rabbiner nach unserem Sinne und einen würdigen
Nachfolger unseres verstorbenen Rabbiners". |
|
Hinweis: Résumé of the articles
in the "Israelit" 1886-87 by Sibylle Hoeschele: A
window on the Freiburg Jewish community from Sulzburg and Muellheim (pdf-file). |
Weiterer
Artikel zur Frage nach der Zukunft des Rabbinates in Sulzburg und der möglichen
Angliederung nach Freiburg (1887)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1887: "Sulzburg, im April
(1887). Als vor einiger Zeit die Trauernachricht durch die jüdischen Blätter
ging, dass Reb Mendel, der mehr als ein halbes Jahrhundert in seinen
Bezirksgemeinden mit Hingebung und Tatkraft und mit segensreichem Erfolge
gewirkt und als ein mutiger und unerschrockener Vorkämpfer des wahren
Judentums unermüdlich tätig gewesen, aus diesem Leben abberufen worden
sei, las ich in Ihrem geschätzten Blatte den Aufsatz eines Mitglieds der
Gemeinde Sulzburg, in welchem er in einfachen, aber, wie man viel merkte,
aus dem Herzen kommenden Worten der Hoffnung Ausdruck gab, dass die
allgemein tiefe Trauer um den Verstorbenen, über den man wie über einen
Vater klagte, sich darin zeigen werde, dass man ihm einen seiner würdigen
Nachfolger geben, und dass der Bezirk von Sulzburg-Müllheim sich nicht an
das Freiburger Rabbinat anschließen lassen, sondern einen eigenen
Rabbiner, nach seinem Herzen und nach eigener Wahl berufen werde. Dieser
Bericht interessierte mich seiner Zeit umso mehr als ich die Verhältnisse
des Bezirkes genau kenne und mich naturgemäß über den frischen Hauch
religiösen Lebens, der aus jenem Artikel hervorwehte, freuen musste.
Letzthin hatte ich nun Gelegenheit die Zustände in Müllheim-Sulzburg
selbst in Augenschein zu nehmen, und so gebe ich mich denn im Interesse
des Rechtes und der Wahrheit gern zum Sprachrohr der Gemeinde her, in
welcher sich viele gute Gesinnung, aber leider bis vor kurzem nicht genug
Initiative und Tatkraft zeigte. |
Man kann
wohl sagen, dass die Ansichten, welche in jenem ersten Artikel
ausgesprochen wurden, nahezu von allen Israeliten des Bezirkes geteilt
werden; abgesehen freilich von einem durch seine – Sonderbarkeit längst
bekannten Vorstehers eines kleinen Städtchens und dem strebsamen Lehrer
desselben, die durch die Ungeschicklichkeit einer Entgegnung ihrer Sache
viel mehr geschadet als genützt haben, sodass wir ihnen für ihre Mühe
in unserem Interesse aufrichtig dankbar zu sein Grund haben.
Die Frommen in den Gemeinden von Sulzburg, Müllheim und Lörrach – und
ihre Anzahl ist nicht gering, wünschen natürlich die Anstellung eines
eigenen Rabbiners und zwar eines Mannes, der ein würdiger Nachfolger des
Reb Mendel – das Gedenken an den gerechten ist zum Segen – ist, der
ganz in seine Fußstapfen tritt und nicht zerstört, was jener mit Mühe
erbaut und erhalten, niederreißt, was jener errichtet. Aber selbst die
wenigen Frommen sehen mit Schrecken der Zukunft entgegen. Was soll aus
unsern Kindern werden, wenn ihnen nicht eine gediegene, von einem
gewissenhaften, pflichtgetreuen Rabbiner überwachte und geleitete religiöse
Erziehung zuteil wird. Wenn man bedenkt, wie tief die jetzige Generation
in religiöser Beziehung von dem religiösen Standpunkt herabgesunken ist,
den noch unsere in Gott ruhenden Eltern einnahmen, so muss jeder, der noch
ein Herz hat für seine Religion, bei dem Gedanken erschrecken, was soll
aus unserem Glauben werden, wenn unsere Kinder, nicht eine fest religiösen
Basis gewinnen, die auch durch die Stürme des Lebens nicht erschüttert
werden. Kann. Einen Rabbiner, der selbst nicht streng fromm ist, wollen
selbst die Unfrommen nicht. ‚Ein unfrommer Rabbiner’, so hörte ich
sie sagen, ‚hat gar keine Existenzberechtigung.’ Wenn im kalten Winter
Wärme verbreitet werden soll, so kann dies nur durch ein loderndes,
starkes Feuer geschehen, nicht durch ein mattes Flämmchen, welches im
Windzuge hin- und herflackert. Wir brauchen hier einen Wegweiser, der uns
selbst durch seinen Lebenswandel den rechten Weg zeigt, nicht ein
Irrlicht, welches hin- und herschwankt, und den Wanderer in den
verderblichen Sumpf lockt. |
Und
herrscht diese Ansicht im Allgemeinen, so ist im ganzen Bezirke die Überzeugung
eine einstimmige, dass der Freiburger Rabbiner, der ja zugleich Sulzburg
‚mit verwaltet’, nicht der geeignete Mann für die hiesige Gemeinde
sei. Zwar kennen die einfachen Männer des Bezirks die tief greifenden
Unterschiede der Parteien nicht, aber instinktmäßig haben sie sofort
herausgefühlt, dass der Rabbiner von Freiburg, in Freiburg mit allen
dortigen Reformen einverstanden ist, für uns, die wir an einen Mann wie
Reb Mendel gewöhnt sind, nicht passt. Gibt es hier auch sehr Viele, die
aus dem Tragen am Sabbat sich nichts machen, so hat es doch überall ein
unangenehmes Erstaunen hervorgerufen, als der Herr Rabbiner bei seinem
hiesigen Aufenthalte sich über den Eruw lustig machte! Wenn das der Hirte tut, so sagt man mit Recht,
was muss dann der Herde erlaubt sein! Noch viel mehr böses Blut machte
aber und mit Recht die schwankende Behandlung der Schechita-Frage
in Sulzburg seitens des Freiburger Rabbiners; wenn irgendwo, so erwartete,
in einer außerordentlich wichtigen Sache die Gemeinde von ihrem religiösen
Führer Konsequenz und Festigkeit, doch sie sah sich bitter getäuscht;
mit seinem schwankenden und zu Unzeit nachgiebigen Haltung in dieser Frage
hat sich der Freiburger Rabbiner, selbst für seine bisherigen Freunde
unleugbar gezeigt – dass gerade die Eigenschaften, die ihn für Freiburg
zu empfehlen seinen, ihn für uns unmöglich machen.
Deswegen entspann sich allmählich eine immer kräftiger sich entwickelnde
Bewegung, auf alle Fälle einen eigenen Rabbiner, aus eigenen Mitteln
anzustellen, dessen Händen man ruhig die Verwaltung der religiösen
Angelegenheiten anvertrauen könnte. Doch da die Gleichgültigkeit in
religiösen Angelegenheiten hier wie fast überall eine ziemlich große
ist, so hatte die Agitation zuerst nur geringe Erfolge. Da goss ein
Ereignis Öl in das Feuer. Aus Sulzburg stammt ein Rabbiner, der nicht nur
in orthodoxen Kreisen, sondern überall hoch geachtet und wegen seiner
unbestechlichen Rechtlichkeit und wegen seiner Geradheit überall verehrt
wird, Dr. Cahn in Wiesbaden. Die Gemeinde von Sulzburg ist natürlich
stolz auf ihn und auch dieses Jahr, als er zum Besuche der Gräber der
Seinigen nach Sulzburg kam, wurde er aufgefordert, in der Synagoge zu
predigen.
Kurz darauf erhielt der Vorstand vom Oberrat in Karlsruhe amtlich eine
Zustellung, in der er aufgefordert wurde, sich zu verantworten, warum er
– man höre und staube – warum er einen Unberufenen (!) in der
Synagoge habe predigen lassen. Wer hier den Angeber gemacht hat, darüber
kann man nur Vermutungen aufstellen, die jedoch wahrscheinlich das
Richtige treffen. Die Erregung in der Gemeinde war natürlich eine außerordentlich
große. Wer ist berufener, auf dem Platze des Reb Mendel – das
Gedenken an den Gerechten ist zum Segen – zu predigen, ein Mann, der
seine Gesetzestreue und Charakterfestigkeit oft genug durch die Tat
bewiesen, oder ein Rabbiner, von dessen religiösen Prinzipien man nur weiß,
dass sie recht dehnbar und schwankend sind, und den Ansichten wie man sie
hier gewohnt ist, entschieden zuwiderlaufen?
Die nächste Folge des Karlsruher Ukases (Erlasses) war daher, dass sich
eine feste Vereinigung bildete, welche auf 10 Jahre sich verpflichtete,
eine bestimmte Summe jährlich zur Anstellung eines Rabbiners zu zahlen.
Die Summe ist zwar nicht zu groß, dürfte aber mit den Zinsen eines
vorhandenen Kapitals etc. genügen, die Berufung eines Rabbiners zu ermöglichen.
Bereits ist ein außerordentlich tüchtiger, vielseitig gebildeter, als
Prediger wie als Lehrer gleich hervorragender junger Rabbiner für die
Stelle in Aussicht genommen.
Schreiber dieser Zeilen ist ein Mensch, der den Frieden über alles liebt.
Aber hier kann von Nachgiebigkeit nun und nimmer die Rede sein. Es handelt
sich um das höchste Gut des menschlichen Lebens, um die Religion. Sie ist
gefährdet, wenn nicht an der Spitze der Gemeinde ein gesetzestreuer,
prinzipienfester Rabbiner steht. Und einen solchen zu gewinnen, dafür möge
der Sulzburger Gemeinde kein Opfer zu groß sein. Das ist eine Saat, die
reichlich lohnet. |
Im
Anschluss an den obigen bericht, teilen wir aus einem, uns aus Mühlheim
(in Baden) zugegangenen Privatbrief die folgende Stelle mit:
Müllheim, 8. Mai (1887). In dem benachbarten Sulzburg regt es sich
eifrig, man beabsichtigt dort, einen eigenen Rabbiner anzustellen.
Freilich glaube ich, dass, wenn die Gemeinden des Bezirks Sulzburg
energisch vorgingen, - wie z.B. erst kürzlich die Gemeinde von Gailingen,
welche durch ihre Drohung aus dem israelitischen Verbande auszutreten, den
Oberrat gezwungen hat, den Rabbinatssitz, der nach dem durch eine Orgel
ausgezeichneten Konstanz verlegt werden sollte, in Gailingen zu belassen
– sie auch jetzt den Oberrat veranlassen könnten, ihren gerechten
Anforderungen Genüge zu leisten. So aber, ist immerhin der Beschluss der
Sulzburger Gemeinde, einen eigenen Rabbiner zu engagieren, ein außerordentlich
lobenswerter, und es ist nicht ehrenwert für die bedeutend größere und
reichere Gemeinde von Müllheim, dass hier nicht der gleiche Eifer zutage
tritt. In beiden Gemeinden herrscht leider in dieser so überaus wichtigen
und für die religiöse Zukunft des Bezirks geradezu entscheidenden Frage
viel zu viel kleinliche Eifersüchtelei.
Jede der beiden Gemeinden, Sulzburg wie Müllheim, will nämlich den
Rabbiner ganz oder doch vorwiegend für sich haben. Nun ist dies Streben
ja ein rühmliches Zeugnis für den religiösen Sinn in der Gemeinde und
zugleich ein beweis dafür, ein wie dringendes Bedürfnis ein Rabbiner in
dieser Gemeinde ist. Es wäre aber noch viel schöner und besser, wenn Müllheim
und Sulzburg sich vereinigten, ihre Beträge und besonders die Zinsen aus
den beiderseitigen bedeutenden Stiftungsgeldern zusammenlegen würden;
dann könnten sie eine tüchtige Kraft für das Rabbinat gewinnen, einen
Rabbiner, der abwechselnd in Müllheim und in Sulzburg seinen Sitz haben
und in beiden Gemeinden segensreich wirken könnte. Auch die wahrhaft
Frommen in Lörrach würden sich gewiss einer solchen Vereinigung anschließen.
Wenn nur die religiösen Männer in Müllheim sich jetzt, da Sulzburg mit
dem guten Beispiel vorangegangen, sich zusammentun und für die Anstellung
eines Rabbiner tätig sein wollten, in der Überzeugung, dass es sich
jetzt, um die Zukunft unserer Kinder und um die religiöse Führung
unserer Gemeinde handelt!" |
|
Hinweis: Résumé of the articles
in the "Israelit" 1886-87 by Sibylle Hoeschele: A
window on the Freiburg Jewish community from Sulzburg and Muellheim (pdf-file). |
Beitrag über die Tosifta von Rabbiner
Dr. Adolf Lewin
(1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung
des Judentums"
vom 15. August 1890: |
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|
Anzeige der neuen Publikation von Rabbiner Dr. Adolf
Lewin (1890)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13.
November 1890: |
Besprechung des Buches von Rabbiner Dr. Adolf Lewin
"Juden in Freiburg i.Br." (1890)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. Dezember 1890: |
|
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 29. Dezember 1890: |
25-jähriges Amtsjubiläum von Rabbiner Dr.
Adolf Lewin
(1896)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 7. Februar 1896: |
Zum Tod von Rabbiner Dr. Adolf Lewin
(1910)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. März 1910: |
|
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 4. März 1910: |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Ost und West" vom Mai
1910: |
Die Verwaltung des Rabbinatsbezirkes Freiburg wird Rabbiner
Dr. Löb (Bruchsal) übertragen (1910)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 15. April 1910: |
Dr. Ferdinand Straßburger wird zum Rabbinatsverweser
in Freiburg ernannt (1910)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 11. November 1910: |
Rabbiner
Dr. Max Eschelbacher ist als Rabbiner in Düsseldorf gewählt (1912)
Anmerkung: Rabbiner Dr. Max Eschelbacher
(geb. 1880 Bruchsal, gest. 1964 London): 1906-1922 Bezirksrabbiner in
Bruchsal, 1911-1912 Rb in Freiburg, 1912-1939 Rb in Düsseldorf (Nachfolger Leo
Baecks), Verfasser zahlreicher Werke, Januar 1939 nach England emigriert.
Vgl. Wikipedia-Artikel
"Max Eschelbacher". Foto
von Rabbiner Dr. Max Eschelbacher und Familie.
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 6. Dezember 1912: "Freiburg. Rabbiner Dr. Eschelbacher ist
zum ersten Rabbiner in Düsseldorf gewählt
worden." |
Aus der
Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule
Ausschreibungen der Stelle des Schochet und Religionslehrers
(1877 / 1884 / 1921 / 1925)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
11. Juli 1877: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März
1884: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 3. Februar 1921: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai
1925:
"Jüngerer Schochet und Kantor gesucht
mit Autorisation von orthodoxen Rabbinern. Gehalt nach Gruppe VII der R.-B.-O.
Bewerbungen mit Zeugnisabschriften erbeten an
Synagogenrat Freiburg in Baden." |
Anmerkung zur Ausschreibung von 1925: mit
dieser Ausschreibung wurde ein dritter Kantor und Schochet für die
Freiburger Gemeinde gesucht. Über den diesbezüglichen Beschluss der
Gemeindevertretung siehe Bericht unten von 1925. Es war ein Entgegenkommen
gegenüber den orthodox geprägten Gemeindegliedern, daher sollte dieser
dritte Kantor und Schochet eine Autorisation von orthodoxen Rabbinern
haben. |
Jahreskonferenz
der Religionslehrer des Bezirkes (1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. Juni 1890: |
50-jähriges Dienstjubiläum von Hauptlehrer
Adolf Heidingsfeld
(1915)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29.
April 1915: |
Zum Tod von Hauptlehrer Adolf Heidingsfeld
(1915)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
24. Juni 1915: |
Gemeindemitteilungen: aus dem Vereinsleben - Umbau der
Synagoge - ein dritter Kantor und Schächter wird angestellt (1925)
Anmerkung: der genannte Kantor David Ziegler war Nachfolger des Kantors Saul
Lilienthal, der 1925 nach Wiesbaden gewechselt hatte. Ziegler hat wie sein
Vorgänger neben den Aufgaben in Freiburg besondere Verantwortung als Vertreter
der Kantoren und Religionslehrer in der Synode des "Oberrats der Israeliten
in Baden" übernommen.
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 22. Mai 1925: "Freiburg i.Br. Mit dem Erwachen der Natur
im Frühling, das hierzulande besonders imposant ist, erwachte auch der
Freiburger 'Jüdische Jugendbund' zu neuem Leben und hoffentlich
ersprießlicher Arbeit. - Ein verheißungsvoller Eröffnungsabend, an dem
neben Mitgliedern des Vereins Herr Bezirksrabbiner Dr. Ziemels,
unser neuer Oberkantor Herr Ziegler und der Israelitische
Chorverein mitwirkten, lässt uns mit großen Erwartungen dem neuen
Vereins- und Arbeitsjahr entgegensehen.
Ein weiteres Ereignis, das seit Jahr und Tag Gegenstand der
sorgfältigsten Beratungen und zahlreicher Sitzungen der
Gemeindevertretung war, ist der nun endgültig gefasste Beschluss des
Synagogen-Umbaus. Die Arbeiten, die in diesen Tagen mit einem
Kostenanschlag von 60.000 Mark beginnen sollen, erfolgen nach Bauplänen
und unter der Leitung des bewährten Architekten Levi. Allem
Anschein nach wird damit unser Gotteshaus, das auf einem selten schön
gelegenen Platz Freiburgs steht, sich würdig in den prachtvollen Rahmen
einfügen, der einerseits von dem Prunkbau des Stadttheaters und
andererseits von dem imposanten Universitätsgebäude gebildet wird.
In gleicher Sitzung wurde gerner beschlossen, einen 3. Kantor und
Schächter anzustellen, der auch den hochgeschraubten Anforderungen
unserer orthodoxen Gemeindemitglieder genügt. Unsere in überwiegender
Mehrheit befindlich liberale Gemeindevertretung hat dieses Opfer gebracht,
um den Frieden und die Einheit in der Gemeinde zu erhalten. Es ist nun vor
allem an unseren orthodoxen Gemeindemitgliedern, dieses weitgehende
Entgegenkommen auch voll und ganz zu würdigen." |
Zum
Tod von Bertha Strauß geb. Dukas, der Frau von Lehrer Strauß (1934)
Anmerkung: Lehrer Samuel Strauß war seit Dezember 1908 in Freiburg als
Kantor und Lehrer tätig (siehe beim nächsten Abschnitt).
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Januar 1934: "Freiburg
im Breisgau, 7. Januar (1934). Im Alter von erst 51 Jahren verschied
plötzlich Frau Bertha Strauß, geb. Dukas, die Gattin des
allgeschätzten Lehrers Samuel Strauß. Die so jäh aus dem Leben
Gerissene war eine der besten und edelsten jüdischen Frauen! überall hin
erstrahlte dieses warme Herz, Besonders an den Armen und Ärmsten, die
sonst kaum Aufnahme fangen, übte die Verblichene echt-jüdische Gastfreundschaft.
Trotz geschwächter Körperkraft nahm die Heimgegangene noch vor kurzem
zwei Waisenkinder in ihr Haus und war diesen eine echte Mutter geworden.
Möge dem Gatten, mit welchem die nun Verklärte seit 25 Jahren, solange
Herr Strauß in Freiburg wirkt, verbunden war, und der einzigen Tochter reichster
Trost zuteil werden. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des
Lebens." |
Über die Beisetzung von Lehrer und Kantor Samuel
Strauß (1937)
Anmerkung: Lehrer und Kantor Samuel Strauß wirkte von 1908 bis zu seinem Tod
1937 in der Freiburger Gemeinde. Er ist am 30. April 1874 geboren als Sohn des
Lehrers Abraham Strauß. Er wurde neben seiner Frau im jüdischen Friedhof in
Freiburg beigesetzt (Dokumentation Frankenstein S. 201 Nr. 670 a und b). Sein
1875 geborener Bruder Hermann Strauß war Lehrer in Nördlingen.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
7. Oktober 1937: "Freiburg, 3. Oktober (1937). Zu einer
machtvollen Kundgebung der Treue und Liebe gestaltete sich die Beerdigung
des im 63. Lebensjahre verschiedenen Lehrers und Kantors Samuel Strauß
in Freiburg. Die Gemeinde war vollzählig erschienen und auch die
nähere Umgebung insbesondere die Kollegen gaben ihm das Ehrengeleite. In
eindrucksvollen Worten schilderte Herr Rabbiner Dr. Scheuermann das
Leben und Wirken des Entschlafenen, der 29 Jahre in Freiburg als Lehrer,
Kantor gewirkt und besonders im Sekretariat gar oft als Vater der Armen
und Bedürftigen und treuer Berater sich erwies. In gleicher Weise hob der
Synagogenrat der Gemeinde, Herr Prof. Mayer, die Verdienste des
Verstorbenen hervor und sprach den Dank aus für sein hingebungsvolles
Wirken, durch welches er sich ein unvergängliches Denkmal in den Herzen
der Gemeindemitglieder errichtet habe. Herr Lehrer Kaufmann aus Freiburg
würdigte den Kollegen als Schulmann und zollte ihm im Namen des Vereins
Badischer Lehrer Anerkennung und ehrenvolles Gedenken. Als letzter gab
Herr Oberlehrer Strauß von Nördlingen,
der Bruder des Entschlafenen, dem Schmerze der Familie in zu Herzen
dringenden Worten Ausdruck und spendete der einzigen Tochter in
liebevoller Weise Trost. Lehrer Samuel Strauß als ältester Sohn des
Lehrers Abraham Strauß in Berlichingen
hielt die Tradition des frommen Vaterhauses aufrecht und suchte sich durch
eifriges Studium in der heiligen Lehre weiter zu bilden, sodass er seine
reichen Kenntnisse in Freiburg einem großen Kreise von Kindern und Erwachsenen
vermitteln konnte. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
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