Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Unterfranken"
Garitz (Stadt
Bad Kissingen, Kreis Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte
(die Seite wurde erstellt unter Mitarbeit von Elisabeth
Böhrer)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Garitz bestand nach den Angaben bei I. Schwierz (s.
Lit.) "ungefähr vom 18. Jahrhundert bis ca. 1900 eine kleine jüdische
Kultusgemeinde, die in einem eigenen Gebiet, dem 'Judenhof'
wohnte". Die Angaben werden bestätigt im Buch von Binder / Mence S.
177 u.ö.
An Einrichtungen sollen im "Judenhof" vorhanden gewesen sein: eine Synagoge
oder ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser.
Nach Angaben von Elisabeth Böhrer (nach Recherchen im Staatsarchiv Würzburg, jüd.
Standesreg. Nr. 119 [Schwanfeld] wurde die am 29. Mai 1863 in Gunzenhausen
geborene Frau Therese (zunächst Theres) Rheinstein geb. Joelsohn aus
Garitz im Dezember 1937 im jüdischen
Friedhof Schwanfeld beigesetzt.
Theresia Rheinstein aus Garitz wird auch (mit allerdings falschem
Geburtsnamen 'Ivelsohn' bei Binder / Mence S. 385 genannt.
Zur Geschichte der
Synagoge
Über die im "Judenhof" möglicherweise
früher vorhandene Synagoge (beziehungsweise ein Betraum) liegen keine weiteren
Informationen vor.
Adresse/Standort der Synagoge: im
"Judenhof" (Standort jedoch unklar), der Bereich des Judenhofes heute:
Jahnstraße 34-48.
Anmerkung von Hubert Stärker - andere
Herleitungsmöglichkeit des "Judenhofes" ("Jüdehof")
Schreiben von H. Stärker an den Webmaster
der "Alemannia Judaica" vom 24.3.2009: "In Garitz gibt es zwar einen Hof, der seit sehr langer
Zeit "Jüdehof" genannt wurde, obwohl dort vermutlich nie ein jüdischer Bürger wohnte.
In diesem Hof wohnten einst mehrere Schuster, die sich tagtäglich in den "Haaren" hatten, sich immer stritten, wie mir ein alter Garitzer
erzählte. Sie "schreien (streiten) wie die Juden" (wie jüdische Händler), wie man landläufig sagte.
Laut Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreiches Bayern
von 1830 gab es in Garitz 481 Seelen, davon 480 Katholiken und 1 Protestant.
An Garitz ist die Judenverfolgung auch nicht spurlos vorbei gegangen. Man erzählte von
zwei jüdischen Bürgern. Davon einer ein "Halbjude", was bei
Abstammungsüberprüfung heraus kam. Der Sohn wollte unbedingt die Offizierslaufbahn einschlagen. Das wurde seinem Vater (S.) zum
Verhängnis. Er wurde verhaftet und starb im KZ. Die zweite jüdische Bürgerin hatte mehr Glück. Es gab nie eine Abstammungsüberprüfung. Sie
überlebte die Nazizeit und starb mit einem erfüllten Lebensabend.
Quelle: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. (1801). Staatsarchiv Würzburg." |
|
Anmerkung Webmaster: Laut Gedenkbuch
ist aus Garitz umgekommen: Adolf Schönwiesner, geb. 31.1.1883 in
Budapest, wohnhaft in Garitz, ermordet am 18. Februar 1945 in Auschwitz.
|
|
|
Hinweis: Im Zusammenhang mit der Erstellung
von Matrikellisten 1817 werden in Garitz keine jüdischen
Familien genannt; es wird auch keine Matrikelstelle für Garitz
eingeräumt. Dies ist eher ein Hinweis darauf, dass in Garitz - zumindest
Anfang des 19. Jahrhunderts - keine
jüdische Gemeinde bestand. |
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 40-41. |
| Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces /
Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen.
Schweinfurt 1992. |
| dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von
Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt
1800 bis 1945 / Yesteryear's Neighbours. Traces of German Jews in the administrative district of Bad Kissingen focusing on the period
1800-1945. Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den
Autoren/obtainable from: E-Mail.
Info-Blatt
zu dieser Publikation (pdf-Datei). |
| Fehlanzeige in Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008.
|
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|