Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Grünberg (Kreis Gießen)
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletFotos  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                     
    
In Grünberg (Stadtrechte seit 1222) bestand eine jüdische Gemeinde nur im Mittelalter
 
Die jüdischen Familien lebten im Bereich der bereits vor 1350 bestehenden Judengasse (genannt 1366, 1387 und 1395) innerhalb der Altstadt unmittelbar nördlich der Stadtmauer und südlich des Marktes; diese Judengasse verbindet bis heute die Rabegasse mit der Gasse "Brückelchen". 
 
1387 werden eine damals nicht mehr genutzte Synagoge (iudenschole) und ein rituelles Bad (Mikwe, iudenbaid) genannt, was auf eine Zerstörung der Gemeinde im Zusammenhang mit Judenverfolgung in der Pestzeit (1348/49) hinweist. Die beiden Gebäude mit den Einrichtungen befanden sich damals im Besitz des Landgrafen von Hessen. Auch ein jüdischer Friedhof könnte bestanden haben: der Merlauer Wald bei Grünberg soll früher iudenhultz geheißen (von hölzernen Grabstelen?). Eine andere Flur südlich der Stadt wird 1407 als iudinloft gezeichnet - nach der Sage sollen hier vertriebene Juden gerastet und Luft geschöpft haben.   
  
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts zogen vermutlich wieder einige jüdische Personen/Familien zu (vermutlich 1396). 1414 wurde zumindest einem Juden ein Aufnahmeschutzbrief gegen ein jährliches Schutzgeld von 5 Gulden erteilt. Bis 1444 könnten einige Juden/jüdische Familien in Grünberg gelebt haben.
  
Zu einer Neuansiedlung einer größeren Zahl jüdischer Personen kam es 1624 in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.  
 
Im 19. Jahrhundert kam es zu keinem größeren Zuzug jüdischer Personen (1861 2 jüdische Einwohner, 1890 3). Doch besuchten jüdische Schüler der Umgebung Nieder-Ohmen, Kesselbach, Geilshausen, Londorf, Allendorf, Rüddingshausen, Treis) ab den 1880er-Jahren in Grünberg die weiterführende Schule (ab 1877 "Erweiterte Volksschule", ab 1897 "Höhere Bürgerschule", ab 1922 "Oberrealschule"). Eine Zusammenstellung liegt in der Publikation von Hanno Müller (s.Lit.) vor.  
   
  
   
Fotos
(Fotos: Klara Strompf, Aufnahmedatum: 16. Juni 2018)  

Die "Judengasse" in Grünberg   

   Das Foto zeigt den Blick in die Rabegasse, rechts das Straßenschild "Judengasse"
   
     
   Fotos aus der "Judengasse", die quer zur Rabegasse (oben) verläuft, rechts das "Haus der Zünfte" (Judengasse 5): auf dem Foto links am Ende der Straße rechts erkennbar. Vgl. Hinweis in der Website der Stadt Grünberg       

  
   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

Januar 2010: Zum Tod von Berthold Herpe - regelmäßiger Zeitzeuge an der Theo-Koch-Schule in Grünberg  
Artikel im "Gießener Anzeiger" vom 19. Januar 2010 (Artikel):  "Berthold Herpe ist gestorben
GRÜNBERG. Gebürtiger Frankfurter überreichte der "TKS" 1996 das Schild "Schule ohne Rassismus"
(kr). Nach vielen schicksalsreichen und bewegten Jahren und einem Leben voller Engagement ist Berthold Herpe im kalifornischen San Francisco am 11. Januar im Alter von 100 Jahren gestorben, wie gestern in Grünberg bekannt wurde. Der am 7. November 1909 in Frankfurt Geborene hatte am 13. Juli 1996 der Theo-Koch-Schule Grünberg als Ehrengast bei einer Feierstunde das Schild "Schule ohne Rassismus" überreicht und die Patenschaft des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" übernommen...".  
  

 
  


Links und Literatur

Links: 

bulletWebsite der Stadt Grünberg 

Literatur:  

bulletGermania Judaica Bd. II,1 S. 306-307.
bulletC. Glaser: Beiträge zur Geschichte der Stadt Grünsfeld. 1846 S. 116.
bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 487 (innerhalb des Abschnittes zu Lich).     
bullet Hanno Müller: Juden in Rabenau. Geilshausen - Kesselbach - Londorf - Rüddingshausen.   Jüdische Schüler in Grünberg.  Hrsg. von der Ernst Ludwig Chambré-Stiftung in Lich. 2023. ISBN 978-3-96049-11-9. 240 S. zahlr. Abb.  Kontakt zum Autor: Hanno Müller  HGM.1948@gmx.de  Website http://www.fambu-oberhessen.de/   

  
   

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020