In Hettenleidelheim wird erstmals 1758 ein (alter) jüdischer Friedhof als
"Judenbegräbnis" genannt. Das Grundstück war vom bischöflichen
Ramser Klosterhofgut an die Judenschaft verkauft worden. Im Hettenleidelheimer
Güterbuch vom Jahr 1711 wird der Friedhof noch nicht erwähnt. Vermutlich ist
er 1724 angelegt worden. Im Grundsteuerkataster aus dem Jahr 1841 heißt es,
dass der Friedhof seit "undenklichen Zeiten 'Eigentum der israelitischen
Gemeinde' sei. 'Sämtliche Israeliten der Gemeinde Hettenleidelheim,
Neuleiningen, Kleinkarlbach, Bobenheim
am Berg, Weisenheim am Berg sowie
verschiedenen besonders benannten jüdischen Bürgern aus den Ortschaften Altleiningen,
Hertlingshausen, Wattenheim, Ebertsheim, Leistadt
und Ramsen steht das Recht zu, ihre Toten in obigem Begräbnisplatz beerdigen zu
dürfen".
Der Friedhof wurde in der NS-Zeit
vollständig zerstört und abgeräumt. Nach 1945 konnten nur noch wenige
Grabsteine aufgefunden und wieder aufgestellt werden. Der Friedhof ist zu einer
öffentlich zugänglichen Parkanlage hergerichtet. Ein Gedenkstein erinnert an
den Friedhof. Die Friedhofsfläche umfasst 36,50 ar.
Der neue jüdische Friedhof wurde 1865 angelegt und bis
in die NS-Zeit belegt. Die Friedhofsfläche umfasst 15,30 ar.
Zu einer Schändung des (alten oder neuen?) Friedhofes kam es bereits im September
1908:
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September 1908 (Artikel links): "Grünstadt, 14. September (1908).
In Hettenleidelheim wurde auf dem jüdischen Friedhofe eine große Anzahl
Grabsteine zerstört und auch sonst in vandalischer Weise gehaust. Nach den
Tätern wird eifrigst gefahndet".
Die Lage der Friedhöfe
Der alte jüdische Friedhof liegt unweit der Einmündung der
Schlossgasse in die Hauptstraße; 50 m nördlich dieser Einmündung an der
östlichen Seite der Schlossgasse. Der neue jüdische Friedhof liegt östlich von Hettenleidelheim an der
Gemarkungsgrenze zu Tiefenthal (etwa 100 nördlich der Tiefenthaler Straße).
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 184-185 (mit weiteren Literaturangaben).
Karl Blum: Die Juden und die beiden Friedhöfe in
Hettenleidelheim. Hettenleidelheim 1995. - 177 S. Hg. vom Heimatmuseum
Hettenleidelheim: Schriftenreihe des Heimatmuseums Hettenleidelheim Band 2).
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