Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
Zur Seite über die Synagoge in Hofgeismar
Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Hofgeismar
Hofgeismar (Kreis
Kassel)
Stadtmuseum - Zeugnisse jüdischer Kultur in Nordhessen
Im Stadtmuseum Hofgeismar findet der Besucher auf etwa 110 qm mach einer allgemeinen Einführung in das Thema zwei thematische Schwerpunkte. Der
erste Raum beschäftigt sich mit dem »jüdischen Leben« im privaten, öffentlichen, beruflichen und religiösen Bereich. Religionsgeschichtliche Aspekte werden ebenso behandelt wie sozialgeschichtliche.
Der zweite Raum erinnert mit ausgewählten Exponaten und einer Liste der 453 namentlich sicher bekannten jüdischen Opfer des Holocaust aus dem heutigen Landkreis Kassel an die Verfolgung und Vernichtung jüdischer Kultur und jüdischen Lebens
in der NS-Zeit. Ein mit weit über 2000 Bänden ausgestatteter Bibliotheks- und Arbeitsraum zur jüdischen Kultur und Geschichte ermöglicht weitergehende Studien und Nachforschungen.
Anschrift des Stadtmuseums: Petriplatz 2 34369
Hofgeismar
Zu weiteren Informationen wie Öffnungszeiten usw. siehe die Website
des Stadtmuseums Hofgeismar
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.6.2008)
 |
 |
 |
Blick in die
Räume der Judaica-Abteilung |
Inszenierung
"Bibel und Talmudstudium" |
|
|
 |
 |
 |
Inszenierung
Sabbatszene:
der Tisch (Ausschnitt rechts) ist traditionell gedeckt u.a. mit den
beiden Sabbatkerzen und den
beiden Weibroten (Striezel, Berches) unter
einer bestickten Decke (Challadecke), vorne der Kidduschbecher. |
|
 |
 |
 |
Traditionelle
Sabbatlampe über
dem Tisch (Ausschnitt von oben)
|
Inszenierung
"In
der Synagoge" - Die beiden Gottesdienstteilnehmer (sitzend) und
der
Vorbeter (stehend) tragen den Tallit (Gebetsschul); die Rückwand
zeigt ein
Foto des Toraschreines der Hofgeismarer Synagoge |
|
|
|
 |
 |
 |
Menora -
Siebenarmiger Leuchter |
Tora-Vitrine:
erkennbar u.a. Torakrone (links oben), rechts dahinter Toraschild,
Rimmonim;
unten Tora-Rolle im Toramantel mit verschiedenen Tora-Zeigern;
hinter den Torazeigern
(Ausschnitt rechts) eine Biblia Hebraica von 1699
aus der Hofgeismarer Synagoge |
|
|
|
 |
 |
 |
Sabbat,
Fest- und Feiertage: u.a. links oben Kidduschbecher und
Chanukka-Leuchter,
rechts darunter Bessomimbüchsen, Hawdala-Kerze
(geflochten), unten Schofar,
Buch Esther (Megilat Ester) zum Purimfest
u.a.m. |
Pessach-Teller aus
altem
Hofgeismarer Besitz (um 1880) |
|
|
|
|
 |
 |
 |
Erinnerung
an Bar Mizwa-Feier ("Konfirmation"): links Dankeskarte, rechts
eine Goethe-Ausgabe mit Widmung: sie war ein Geschenk des Lehrers
Löwenstein
für Sally Frankenberg (Meimbressen, 1919)
|
Verschiedenes:
u.a. links Kippa, dahinter
Tefillin-Tasche, rechts in der Ecke kleiner
Chanukka-Leuchter; Mitte ein rabbinisches
Gutachten zur Beschneidung |
|
|
 |
 |
 |
Quittungs- und
Rechnungsbuch
aus der Beiseförther Synagoge
|
Erinnerungen
an jüdische Soldaten im
Ersten Weltkrieg, darunter das Protokollbuch
des
Kriegervereins Hofgeismar, der auch jüdische Mitglieder hatte
|
Dokumente
und Gegenstände im Zusammenhang
mit Kaschrut und Schechita sowie
Erinnerungen an jüdische Kaufleute
(Zunftbuch der Hofgeismarer
Kaufmannschaft) und jüdische Geschäfte |
|
|
|
|
 |
 |
 |
Erinnerungen
an die jüdische Schule in Hofgeismar, links Informationstafel,
rechts
Schultisch und -bank |
Handarbeiten aus
der Schulzeit von
Selma Levy aus Rhoden/Waldeck |
|
|
|
Einzelnes
aus der Regional- und Lokalgeschichte |
|
 |
 |
 |
Tafel zu
"Wachstum und Vernichtung
der jüdischen Gemeinden des
Altkreises
Hofgeismar" |
Gedenktafel:
Die jüdischen Opfer der Nazi-Zeit aus den Gemeinden der Altkreise
Hofgeismar, Kassel-Land und Wolfhagen
|
|
|
 |
 |
 |
Modell:
Synagoge, jüdische Schule und Mikwe in Hofgeismar |
|
 |
 |
Foto: Innenansicht
der
Synagoge Hofgeismar |
Fragment
eines jüdischen Grabsteines aus Hofgeismar, gefunden bei
Ausbesserungsarbeiten an der Hofgeismarer Stadtmauer (um 1750) |
Presseartikel
Dr. Michael Dorhs wird im
Januar 2009 mit dem Obermayer German Jewish History Award
ausgezeichnet |
Dr. Michael Dorhs, seit 2002
Studienleiter am Predigerseminar der Evangelischen Landeskirche in
Hofgeismar, hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Abteilung für
jüdische Geschichte im Hofgeismarer Stadtmuseum entstanden ist. Über
viele Jahre hat er zur jüdischen Geschichte in Hofgeismar und im
nordhessischen Bereich geforscht, dabei zu über 100 Familien ehemaliger
jüdischer Hofgeismarer oder ihren Nachkommen Kontakte aufgenommen. Die
Ergebnisse seiner Forschungen sind in mehreren Bücher und hunderten
Zeitungsartikel erschienen. |
Artikel
von Thomas Thiele am 26. Januar 2009 in der "Hessischen /
Niedersächsischen Allgemeinen":
"Hohe Auszeichnung für Holocaust-Pionier - Dr. Michael Dorhs erhält Deutsch-Jüdischen Geschichtspreis.
Hofgeismar. Wenn Michael Dorhs von seinem Schreibtisch aufblickt, sieht er zuerst eine große Fotocollage - mit zahllosen Porträts von Menschen, denen er 1993 bei seiner ersten Israel-Reise begegnet ist. Sie dokumentieren, dass Kontakte und Gespräche, ja Freundschaften zwischen Deutschen und Juden möglich sind. Trotz des Holocausts, der Judenvernichtung im Dritten Reich. Heute, am Holocaust-Gedenktag, wird dem 48-jährigen Dr. Dorhs im Berliner Abgeordnetenhaus der angesehene Deutsch-Jüdische Geschichtspreis, der Obermayer German Jewish History Award, verliehen.
Als Theologiestudent half Michael Dorhs beim Aufbau einer Abteilung für jüdische Geschichte im Hofgeismarer Stadtmuseum. 1982 wollte er die Rolle der Juden in Hofgeismar erforschen, doch es gab kaum Aufzeichnungen und kaum jemand mochte darüber sprechen. Der Umweg über den Arbeitstitel "Kirche im 3. Reich" öffnete dann bei den heutigen Hofgeismarern doch manche Erinnerung. "Zuvor haben viele nur getuschelt und ihre Krallen ausgefahren", erinnert sich Michael Dorhs an die Anfänge.
Ganze Lebensgeschichten. Dorhs, dessen Talent Museumsleiter Helmut Burmeister erkannte und förderte, begann eine Fleißarbeit, die ihn dann auch Beziehungen zu über 100 ehemaligen jüdischen Mitbürgern in aller Welt knüpfen ließ. Der Adressentausch wurde zum Schneeballsystem. Manche schickten ihm nur wenige Worte, andere ihre ganze Lebensgeschichte. Wie Meta Frank, deren von Dorhs herausgegebenen Erinnerungen für ihn bis heute die wichtigste Veröffentlichung sind. Und Dorhs hat schon hunderte Zeitungsartikel und sieben Bücher zur jüdischen Geschichte in der Region Nordhessen herausgebracht.
Die ergreifende Bilderschau mit Fotos und Lebensdaten ehemaliger, meist ermordeter jüdischer Mitbürger, die am 9. November in der Altstädter Kirche zu sehen war, kam nur durch Dorhs jahrelange Arbeit zu Stande. Vorher gab es diese Bilder in Hofgeismar nicht.
Stolz und gerührt macht Dorhs vor allem die Tatsache, dass alle drei Söhne Meta Franks mit ihren Familien ihn für den Obermayer Award vorgeschlagen haben. Und zwei der Söhne mit ihren Frauen wollen eigens zur Preisverleihung nach Berlin reisen.
Dorhs spürt vor allem bei Besuchen von Schulklassen, dass das Samenkorn austreibt, das er gelegt hat. Jetzt träumt er davon, seine Forschungen per Internet überall zugänglich zu machen. Denn es gibt immer noch Menschen, die nach Spuren ihrer jüdischen Angehörigen suchen." |
|
Weiterer
Artikel in der "Hessischen / Niedersächsischen Allgemeinen" vom
28. Januar 2009:
"Erinnerung wachhalten. Michael Dorhs in Berlin mit
deutsch-jüdischem Geschichtspreis auszeichnet.
|
Link: Website des Obermayer
German Jewish History Award mit Seite
zu Michael Dorhs. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 |
Vertraut
werden mit Fremdem. Zeugnisse jüdischer Kultur im Stadtmuseum
Hofgeismar. Zusammengestellt und herausgegeben von Helmut Burmeister
und Michael Dorhs. 2. Auflage. Hofgeismar 2000.
|
|