Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zusammenstellung: Jüdische KZ-Friedhöfe in Baden-Württemberg 
    

Kochendorf (Stadt Bad Friedrichshall, Landkreis Heilbronn)
KZ-Friedhof (Friedhof des Konzentrationslagers "Eisbär")  
      

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Zur Geschichte des Konzentrationslagers "Eisbär" und des Friedhofes 
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Zur Geschichte des Konzentrationslagers "Eisbär" und des Friedhofes          
     
Von September 1944 bis Ende März 1945 befand sich in Kochendorf, unterhalb des heutigen Plattenwaldkrankenhauses, ein Konzentrationslager. In dieser kurzen Zeit wurden mindestens 444 Menschen, die Opfer des nachfolgenden Evakuierungsmarsches nach Dachau miteingeschlossen, ermordet beziehungsweise starben auf Grund der katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Häftlinge kamen aus mehreren Ländern und waren aus rassischen, politischen, religiösen oder anderen Gründen inhaftiert. Viele von ihnen waren Juden. Zeitweise hatte das Lager eine Gesamtstärke von 1700 Häftlingen. 
     
Kochendorf war ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler/Elsass. Ein Teil der Häftlinge war eingesetzt bei der Rüstungsproduktion (Heinkel-Flugzeugwerke) im Salzbergwerk in Kochendorf. Ein anderer Teil arbeitete an der Eisenbahnlinie, im Straßenbau, in der Landwirtschaft oder bei Aufräumungsarbeiten nach Luftangriffen. Da die Häftlinge kaum etwas zu essen bekamen und unter katastrophalen Bedingungen den Winter 1944/45 im Lager zubrachten, gab es täglich zahlreiche Todesfälle. 
     
Ende März 1945 wurde das Lager aufgrund der heranrückenden Alliierten geräumt. Die verbliebenen ca. 1500 Häftlinge wurde zum so genannten "Todesmarsch" in das Vernichtungslager Dachau getrieben, den viele nicht überlebt haben. Nach Kriegsende wurde ein Teil der unterwegs Umgekommenen in das Massengrab des KZ Kochendorf umgebettet.  
  
  
  
KZ-Friedhof 
   
Die im KZ Kochendorf gestorbenen Menschen durften gemäß einer Anordnung des damaligen Bürgermeisters nicht auf dem Kochendorfer Friedhof bestattet werden. Die Stadt wies vielmehr einen damals völlig abgelegenen Platz hinter dem Plattenwald auf der Gemarkung Amorbacher Feld (heute: Neckarsulm-Amorbach) als Begräbnisort zu. Nach der Befreiung begannen hier unter der Leitung der französischen Gräberkommission langwierige Exhumierungsarbeiten. 1953 wurde der KZ-Friedhof mit einer Mauerumfriedung, die jedoch nur die ungefähre Lage der Grabstätten angibt, umgeben und ein Kreuz errichtet. Ursprünglich erzählte die Inschrift des Gedenkkreuzes nur von "390 Toten des 2. Weltkrieges", ohne die wirklichen Todesursachen zu benennen. 1983 wurde eine Informationstafel angebracht.
    
Spuren des Konzentrationslagers, das sich in der Talaue neben dem Attichsbach (nördlich des Kreis-Krankenhauses) befand, sind nicht erhalten. 
      
Im Besucherbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf ist seit Mitte 1999 eine Gedenkstätte mit einer Sonderausstellung installiert, die an die Einrichtung des KZ Kochendorf erinnert. 
    
    
    

Plan des Konzentrationslagers in Kochendorf

Kochendorf KZ Plan01.jpg (52379 Byte) Das Konzentrationslager in Kochendorf nördlich des 
heutigen Krankenhauses 
(in der Talaue neben dem Attichsbach); 
Skizze in Aufsatz von V. Baum u.a. s. Lit. S. 339

    
    
Fotos des Friedhofes
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.10.2003)  

Kochendorf KZ Friedhof 157.jpg (85004 Byte) Kochendorf KZ Friedhof 151.jpg (92008 Byte) Kochendorf KZ Friedhof 156.jpg (104880 Byte)
Hinweisschild zum Friedhof Ansichten des Friedhofes
   
Kochendorf KZ Friedhof 154.jpg (102287 Byte) Kochendorf KZ Friedhof 155.jpg (97927 Byte) Kochendorf KZ Friedhof 150.jpg (68185 Byte)
Eingangstor  Hinweistafel zur Geschichte des 
KZ Kochendorf und des Friedhofes
Hinweistafel in 
hebräischer Sprache
    
        
   Kochendorf KZ Friedhof 153.jpg (103717 Byte) Kochendorf KZ Friedhof 152.jpg (98501 Byte)
   Gedenkkreuz mit Erinnerungen von Angehörigen

   
   

Links und Literatur

Links:

Website der Stadt Bad Friedrichshall 
www.salzwerke.de   
Website "Das Konzentrationslager Kochendorf"     
Wikipedia-Artikel "KZ Kochendorf
pdf-Datei: "Wiedereröffnung: Gedenkstätte Ehemaliges KZ Kochendorf im Salzbergwerk" (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg)     

Literatur:  

Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hg. vom Studienkreis: Deutscher Widerstand. Band 5. Baden-Württemberg I. Regierungsbezirke Karlsruhe und Stuttgart. 1991. S. 203-205.  
Volker Baum, Detlef Ernst, Klaus Riexinger: Das Konzentrationslager "Eisbär" in Kochendorf, in: Bad Friedrichshall. Band 2. 1996 S. 339-359.
Klaus Riexinger, Detlef Ernst: Vernichtung durch Arbeit - Rüstung im Bergwerk : die Geschichte des Konzentrationslagers Kochendorf - Außenkommando des KZ Natzweiler-Struthof. - Tübingen Silberburg-Verlag, 2003. 

   
    

                   
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Stand: 17. Oktober 2013