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Neuruppin (Landkreis
Ostprignitz-Ruppin)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in
Neuruppin: https://www.uni-potsdam.de/de/juedische-friedhoefe/friedhof-neuruppin/geschichte-der-gemeinde.html
Zur Geschichte des Friedhofes
In
Neu-Ruppin konnten sich - erstmals seit den Judenvertreibungen des 16.
Jahrhunderts - seit Anfang des 19. Jahrhunderts wieder Juden ansiedeln (ab 1816
Joel Hirschfeld und seine Familie).
Ein erster jüdischer Friedhof wurde 1816 von Joel Hirschfeld auf
dem Gelände der "Weinbergswiese" unweit des Rheinsberger Tores angelegt. Er
wurde in den folgenden Jahren von den in Neuruppin zugezogenen jüdischen
Familien belegt.
1829 musste ein neuer (= zweiter) jüdischer Friedhof angelegt
werden, da die Stadt den Bereich des alten Friedhofes anders nutzen wollte.
Dieser zweite Friedhof lag am Fuße es Weinberges in Richtung Alt-Ruppin. Die auf
dem alten (ersten) Friedhof beigesetzten Toten wurden auf den neuen Friedhof
umgebettet. Das Friedhofsgrundstück wurde bis in die 1870er-Jahre belegt. In der
NS-Zeit wurde dieser Friedhof 1935 von den Nationalsozialisten konfisziert; die
jüdische Gemeinde musste die Toten auf den neuen (dritten) jüdischen Friedhof
umbetten.
1879 erwarb die jüdische Gemeinde Ackerland von der evangelischen
Kirchengemeinde - angrenzend an den 1853 angelegten evangelischen Friedhof der Stadt
(einziger Friedhof der Stadt Neuruppin = Hauptfriedhof). Die jüdische Gemeinde
grenzte ihren nun dritten Friedhof mit einer Ziegelmauer beziehungsweise
mit einer Hecke gegenüber dem evangelischen Friedhof ab. Ein separater Eingang
zum jüdischen Friedhof wurde von der heutigen Grenzstraße aus angelegt. Das
Friedhofsgrundstück umfasst 12,8 ar. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit
(Pogromnacht 1938) geschändet und durch Bombenangriffe am 10. und 20. April 1945
weitgehend zerstört. Es sind noch 20 Grabsteine erhalten sowie
die Reste der roten Ziegelwand. An der Ziegelwand ist ein Davidstern-Fries
erhalten. Eine Skulptur "Ausgeliefert" erinnert an die ermordeten Neuruppiner
Juden.
Weitere Informationen zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe
https://www.uni-potsdam.de/de/juedische-friedhoefe/friedhof-neuruppin/geschichte-des-friedhofs.html
Aus der Geschichte des Friedhofes
Schändung des Friedhofes (1892)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 6. Mai 1892: "In Neuruppin ist der jüdische Friedhof von
verbrecherischer Hand demoliert
worden." |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt nordwestlich angrenzend an den evangelischen Friedhof der
Stadt Neuruppin (Hauptfriedhof) an der Gerhard-Hauptmann-Straße 61
(Hauptfriedhof Feld 6).
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Neuruppin auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und
über das
Verzeichnis der "Öffentl. Einrichtungen" zu
"Hauptfriedhof, Neuruppin";
der jüdische Teil ist nicht gesondert eingetragen. |
Fotos
(Fotos: Hans-Peter Laqueur; die Grabsteinnummern und Sterbejahre
nach der Dokumentation
https://www.uni-potsdam.de/db/zeik-service/jf/liste.php?fh=12)
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Reste der Friedhofsmauer, an
der nach der
Auflösung des alten Friedhofes vermutlich
Grabsteine angebracht waren. |
Blick über das
Friedhofsgrundstück
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Teilansicht des Friedhofes mit
den
Grabsteinen G 15-20
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Die Grabsteine und
Steinfragmente
im südwestlichen Teil des Friedhofes: von links
G1 für Friedmann Friedenthal (1893)
G 2 für Emma Herzfeld (1922)
G 3 für Adolf und Käte Friedenthal (1925/30)
G 4 für Wolf Mendelssohn (1908)
dazu die Fragmente G 5-14 (Namen unten) |
Die Grabsteine der
Familie Silberstein:
G 17 für Henriette Silberstein (1882)
G 18 für Samuel Josef Silberstein (1888)
G 20 für Rosalie Silberstein (1888)
links davon (auf Foto nicht erkennbar)
liegen G 15, 16,19
(Namen unten) |
Der Gedenkstein mit der
Inschrift:
"Die Reste des jüdischen Friedhofes
Neuruppin sind in besonderer Weise
heilig und unantastbar.
Dieser Ort wurde unter dem NS-Regime
geschändet und durch Luftangriffe verwüstet."
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Außer den oben genannten lesbaren Grabsteinen
sind noch vorhanden (Grabsteine/Grabsteinfragmente): G 5 für Lore Isaack
(1910), G 6 für unbekannt, G 7 für Mosche ...; G 8 für Johanna
Heimann (1880), G 9 für Reinhold Maark (1885), G 10 für
Caroline Silberstein (1871), G 11 für Wally Isaack (1887), G 12
für Paula Isaack (1883), G 13 für Henriette Lippmann, G 14 für
unbekannt, G 15 für Samuel Zacharias (1906), G 16 für Johanna
Jacoby (1924), G 19 für Isidor Zöllner (1909), G 22 für
unbekannt. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Uwe Schürmann: Die jüdischen Friedhöfe in
Neuruppin. In: Mitteilungsblatt des Historischen Vereins der Grafschaft Ruppin
e.V. Heft 8. August 1997. S. 25-39. |
| Linda Schössow: Juden in Neuruppin. In: Mitteilungsblatt des
Historischen Vereins der Grafschaft Ruppin e.V. Heft 15 November 2004"
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