Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Niederursel (Stadt Frankfurt am Main) 
Jüdische Friedhöfe 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
   
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Niederursel   (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte der Friedhöfe        
   
Der alte jüdische Friedhof:  Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Niederursel entstandene jüdische Gemeinde konnte 1720 ein Feldstück zur Anlage eines Begräbnisplatzes kaufen. Die Fläche des Friedhofes ist mit einem Zaun umgeben und mit einem Hinweisstein ("Alter jüdischer Friedhof") gekennzeichnet, die auf das Bestehen eines jüdischen Friedhofes an diesem Ort hinweist. Die Friedhofsfläche umfasst 10,84 ar. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit zerstört und abgeräumt. Es sind keine Grabsteine mehr erkennbar vorhanden.   
  
Der neue jüdische Friedhof: Die Fläche des Friedhofes ist gleichfalls mit einem Zaun umgeben und mit einem Hinweisstein (gleichfalls "Alter jüdischer Friedhof") versehen, die auf das Bestehen eines jüdischen Friedhofes an diesem Ort hinweist. Auf dem seit 1876 belegten Friedhofes wurden (einige Jahre nach 1876) auch die Torarollen der damals nicht mehr bestehenden jüdischen Gemeinde Niederursel beigesetzt. Die Friedhofsfläche umfasst 8,18 ar. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit zerstört und abgeräumt. Es sind nur wenige Grabsteinfragmente erhalten, die um den Hinweisstein gelegt wurden.  
   
Über eine Friedhofschändung 1932             

Niederursel Israelit 17031932.jpg (51432 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März 1932: "Friedhofschändung im Taunus. Vermutlich in der Nacht zum vergangenen Sonntag wurden auf dem jüdischen Friedhof Niederursel (im Taunus zwischen Weißkirchen und dem Ort Niederursel) vier Grabsteine gewaltsam aus dem Boden gerissen und umgelegt. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens in Frankfurt am Main hat auf die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. Das Frankfurter Polizeipräsidium hat die Ermittlungen sofort aufgenommen." 
 
Artikel im "Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt" Nr. 4 1932 S. 184: "Friedhofsschändung in Niederursel am Taunus.
Ein Dokument politischer und kultureller Verwilderung. Von ruchlosen Bubenhänden wurden in der Nacht vom 5. zum 6. März auf dem jüdischen Friedhof in Niederursel an der Straße Frankfurt am Main - Bad Homburg v.d.H. vier Grabsteine gewaltsam aus dem Boden gerissen und umgelegt. Die Ortsgruppe Frankfurt am Main des CV (Central-Vereins) hat auf die Ergreifung der Täter eine Belohnung von Mk. 100.- ausgesetzt und die Untat mehrmals durch Rundfunk bekannt geben lassen. Leider fehlt von den Tätern bisher noch jede Spur.
Besondere Beachtung verdient, dass das Presseorgan der NSDAP, das 'Frankfurter Volksblatt', in seiner Nummer vom 14. März in einer besonderen Bekanntmachung die Tat als 'unwürdig und ruchlos' bezeichnet, 'weit' von ihr abrückt und ebenfalls für die Namhaftmachung der Täter eine Belohnung von Mark 100.- ausgesetzt hat." 

    
Seit mindestens 2006 sollen an den Friedhöfen Informationstafeln zur Geschichte der Friedhöfe angebracht werden (dazu Seite bei niederursel.com), was jedoch noch nicht umgesetzt wurde (Stand: August 2012). 
   
2018 wurde im Oberurseler Ortsteil Oberstedten im Unterholz zufällig ein Grabstein aus Niederursel entdeckt mit der Inschrift: "Hier ruht in Gott /Jakob Grünebaum / geb. 28. Jan. 1885 / gest. 18. Juli 1910". Recherchen zu Jakob Grünebaum ergaben, dass dieser als Sohn des Metzgers Bernhard Grünebaum und dessen Frau Amalie in Niederursel geboren ist, wo er auch gelebt hat. Jakob starb bereits im Alter von 25 Jahren und wurde höchstwahrscheinlich im jüdischen Friedhof in Niederursel beigesetzt. Der in Oberstedten aufgefundene Grabstein wurde im Oktober 2018 wieder zum jüdischen Friedhof in Niederursel zurückgebracht. 
Presseartikel: http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Das-Geheimnis-des-Grabsteins-von-Oberstedten;art48711,3126776 (Artikel vom 6.10.2018).    
   
    
    
Die Lage der Friedhöfe  
       
Die beiden Friedhöfe liegen etwa 300 m voneinander entfernt, beide am Oberurseler Weg; der ältere mehr am Ortsrand südlich der Eisenbahnschienen, der andere unweit der Hochbrücke der Autobahn sowie der gleichfalls unweit darüber hinwegführenden Umgehungsstraße. 
 
Links zu den Google-Maps 

Der alte Friedhof 
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes) 
Der neue Friedhof 
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)  
 
Größere Kartenansicht 
 
Größere Kartenansicht 

 
   
   
  
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 20.8.2012)    

Der alte jüdische Friedhof  Niederursel Friedhof n120.jpg (331889 Byte) Niederursel Friedhof n121.jpg (184307 Byte)
  Das Eingangstor  Die Hinweistafel 
     
Niederursel Friedhof n122.jpg (152491 Byte) Niederursel Friedhof n124.jpg (299626 Byte) Niederursel Friedhof n123.jpg (300005 Byte)
Der Hinweisstein  Blicke über den Friedhof 
     
Der neue jüdische Friedhof     
Niederursel Friedhof a120.jpg (275284 Byte) Niederursel Friedhof a121.jpg (223792 Byte) Niederursel Friedhof a122.jpg (297490 Byte)
Blick auf den Friedhof  Das Eingangstor  Hinweisstein mit Grabsteinfragmenten
     

   
    

Links und Literatur 

Links: 

bulletWebsite der Stadt Frankfurt mit Seite zu den jüdischen Friedhöfen in Niederursel  
bulletWebsite zu den jüdischen Friedhöfen in Frankfurt (jewish-online.de)     
bulletZur Seite über die jüdische Geschichte in Niederursel  (interner Link)    

Literatur:  

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Stand: 30. Juni 2020