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Oberheimbach (VG
Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Oberheimbach bestand eine kleine jüdische
Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1808 20 jüdische Einwohner (von etwa 540 Einwohnern), 1817 19, 1858
45, 1885 28, 1892 27, 1895 30.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische
Schule (Religionsschule), möglicherweise ein rituelles Bad und ein Friedhof.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Sally Eichberg
(geb. 26.4.1890 in Osterspai, vor 1914 in Oberheimbach
wohnhaft, gef.
25.8.1914) und Sigismund Wolff (geb. 10.5.1887 in Oberheimbach, vor 1914 in
Bingen wohnhaft, gef. 9.6.1918). Der Name von Sally Eichberg steht auf dem
Gefallenendenkmal der Gemeinde (siehe Foto unten).
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde um 1920 auf Grund der stark
zurückgegangenen Zahl der jüdischen Gemeindeglieder schlossen sich die am Ort
noch lebenden jüdischen Personen der Gemeinde in Bacharach
an.
1924 wurden noch drei jüdische Einwohner in Oberheimbach gezählt, 1932
noch zwei, 1936 noch eine Person.
Von den in Oberheimbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Paula Bär geb. Wolf
(1890)*, Helene Grünebaum geb. Wohlgemuth (1864), Johanna Heimann geb.
Wohlgemuth (1888), Jakob Klein (1864), Clara Meyer geb. Wolff (1877), Moritz Wolf (1880), Bertha Jenny Wolff (1873).
Anmerkung: Paula Bär geb. Wolf war mit Wilhelm Bär verheiratet. Die beiden
hatten einen Sohn Arthur (geb. 25. März 1925) und lebten in Mülheim-Kärlich
(Kirchstraße 28), von wo aus sie am 22. März 1942 über Koblenz-Lützel nach
Izbica deportiert wurden.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Oberheimbach gefunden. |
Kennkarte
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarte
der in Oberheimbach
geborenen Bertha Wolf geb. Wolff |
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Kennkarte (ausgestellt
in Mainz 1939) für Bertha Wolf geb. Wolff
(geb. 20. Oktober 1884 in Oberheimbach) |
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Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge befand sich in Oberheimbach in der sogenannten
"Judengasse", einer schmalen, abschüssigen Nebengasse der
Hauptstraße. Das Gebäude, in dem sicher schon jahrelang keine Gottesdienst
mehr abgehalten worden waren, soll auf Druck der Nationalsozialisten in den
1930er-Jahren verkauft worden sein. Später wurde das Gebäude abgebrochen. Das
Grundstück blieb unbebaut.
Adresse/Standort der Synagoge:
"Judengasse" (Seitengasse der Hauptstraße)
Fotos
(Fotos: Hartmut Holz, Oberheimbach, Fotos vom Herbst
2011)
Die
"Judengasse" in
Oberheimbach |
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Bei der
"Judengasse" handelt es sich um eine sehr schmale Seitengasse
zur Hauptstraße |
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Grundstück der
ehemaligen Synagoge
in der "Judengasse" |
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Nach Abbruch der
Synagoge blieb
das Grundstück unbebaut |
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Gefallenendenkmal |
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Auf dem
Gefallenendenkmal steht auch der Name des
jüdischen Gefallenen Sally Eichberg |
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Andernorts entdeckt: auf
dem
jüdischen Friedhof in Luxemburg |
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Grabstein für Louis Seckler
(geb. 1872 in
Oberheimbach, gest. 1923 in Luxemburg)
und Fanny Nussbaum (geb. 1873 in Butzweiler, gest. 1947 in Luxemburg) |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 294 (mit weiteren Literaturangaben).
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n.e.
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