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Friedhöfe in der Region"
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Schwedt/Oder (Kreis Uckermark)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Schwedt
wurde bereits im 17. Jahrhundert angelegt, nachdem 1672 Benedikt Levi als
erster Schutzjude das Recht erhalten hatte, in Schwedt ein Haus zu erwerben. Bis 1709 wurden auch die in Angermünde
verstorbenen Juden hier beigesetzt. Die Friedhofsfläche umfasst etwa 75 mal 25
m. Der Friedhof ist von einer Mauer umgeben und teils mit großen Bäumen
bewachsen. Auf der Südseite befindet sich ein Metalltor und danebn des
ehemalige, 1861 erbaute Totengräberhaus, das auch als Wohnhaus diente.
Auf dem Friedhof sind noch 121 Grabsteine aus dem 18. bis 20. Jahrhundert erhalten (Stand
2004). Die ältesten Steine befinden sich im westlichen Teil des Friedhofes. Im
Dezember 1942 wurde noch der Kaufmann Hugo Meinhardt (1872-1942) hier heimlich
beigesetzt. Drei Grabsteine wurden 2017 gefunden und an der Friedhofsmauer
sichtbar gemacht, sodass insgesamt 124 Grabsteine erhalten sind.
Im Dezember 2000 wurde der Friedhof geschändet. Dabei wurde auf
die Friedhofsmauer eine große SS-Rune gesprüht. Weitere Nazi-Symbole fanden
sich auf einer gegenüberliegenden Hauswand. Im Sommer 2008 wurden Grabsteine
restauriert; im Januar 2009 im im Oktober 2013 wurde der Friedhof erneut geschändet.
Weitere Sanierungsarbeiten zur Sanierung des ehemaligen Friedhofswärterhäuschens
und der Friedhofsmauer fanden 2018 statt.
Berichte über Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen auf dem Friedhof
(2008/2018) sowie über Schändungen (2008/2009)
Pressemitteilung vom 22.8.2008: Schwedt setzt Gräber auf jüdischem Friedhof instand
Schwedt (dpa/bb) - Auf dem jüdischen Friedhof Schwedt (Uckermark) werden durch Witterung beschädigte Gräber jetzt instand gesetzt. Eine Firma sei beauftragt noch in diesem Monat mit den notwendigen Arbeiten zu beginnen, teilte die Stadt heute mit. Grabsteine seien aufgrund ihres hohen Alters und durch Witterungseinflüsse an Fundamenten und Verankerungen beschädigt. Umgestürzte Grabsteine sollten aufgerichtet und befestigt werden. Die Maßnahme diene auch dem Erhalt des kulturhistorisch wertvollen Zeitzeugnisses. Zum Tag des offenen Denkmals, am 14. September, seien Führungen über den Friedhof vorgesehen, der im 17. Jahrhundert angelegt worden war. |
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Pressemitteilung vom 16.10.2008: Schmierereien auf Jüdischem Friedhof in Schwedt entdeckt.
Schwedt (Oder) (ddp-lbg). Der Jüdische Friedhof in Schwedt ist geschändet worden. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte, wurden die Friedhofsmauer und die Rückseite eines Grabsteins beschmiert. Dort seien mit silberner Farbe die Buchstaben
"FSK" aufgesprüht worden. Eine Polizeistreife hatte die Schmierereien am Mittwoch entdeckt.
Anhaltspunkte für eine politisch motivierte Straftat gebe es bisher nicht, sagte der Sprecher. Die Polizei ermittle aber
"in alle Richtungen". |
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Pressemitteilung vom 26.01.2009: Jüdischer Friedhof geschändet - Steine umgeworfen
Schwedt (dpa/bb) - Auf dem jüdischen Friedhof in Schwedt (Uckermark) sind elf Grabsteine umgeworfen worden. Ob diese Tat in der Nacht zu Sonntag einen politisch motivierten Hintergrund hat, kann die Polizei noch nicht sagen. Es werde in alle Richtungen ermittelt, teilte die Behörde am Montag. Die Polizei sucht Zeugen. Zur Höhe des Sachschadens konnten noch keine Angaben gemacht werden. Der Friedhof wurde im 17. Jahrhundert angelegt. Durch Witterung beschädigte Grabsteine waren im vergangenen Jahr instandgesetzt worden. |
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Pressemitteilung vom 22. Oktober 2013:
"Grabsteine auf Jüdischem Friedhof umgestoßen.
Unbekannte Täter haben auf dem Jüdischen Friedhof in Schwedt (Uckermark) zehn Grabsteine umgestoßen. Dabei wurde einer der Steine erheblich beschädigt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Polizei sucht Zeugen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
(dpa/bb). |
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Pressemitteilung vom 20. Mai 2018 zu
Sanierungsarbeiten auf dem Friedhof: "Sanierung. Bagger auf jüdischem
Friedhof.
Schwedt Auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs haben Arbeiten zur
Sanierung der Friedhofsmauer und Sicherung des ehemaligen
Friedhofswärterhauses begonnen. Die Arbeiten finden nicht auf dem
eigentlichen Friedhof, sondern auf der Hoffläche des ehemaligen
Friedhofswärterhäuschens statt. Holzschuppen und Hühnerställe der letzten
Bewohnerin werden abgerissen, das Gelände begradigt und das Dach des
Wohnhauses gesichert. Auch die Mauer, die im Bereich einer Esche
einsturzgefährdet war, soll saniert werden. Ein Teil der Mauer wurde
abgerissen und soll wieder aufgebaut werden. Die zuständige
Friedhofsverwaltung informierte, dass die Arbeiten in Abstimmung mit der
Denkmalbehörde und dem Zentralrat der Juden als Eigentümer stattfinden. Die
Kosten von rund 80 000 Euro übernimmt das Land Brandenburg im Rahmen seiner
Verpflichtung, jüdisches Erbe zu erhalten. Die Stadt beabsichtigt, das
Friedhofswärterhaus, das zuletzt als Wohnhaus genutzt wurde, öffentlich für
museale Zwecke zu nutzen. Dazu finden derzeit Abstimmungen mit dem
Zentralrat der Juden als Rechtsnachfolger der ehemaligen jüdischen Gemeinde
Schwedt statt." |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt unweit des Bahnhofes bzw. unmittelbar neben den
Bahngleisen - in Richtung
Gartz an der Helbigstraße 16a./Ecke Schulweg
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Schwedt auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken: der Link zeigt die Lage des jüdischen Friedhofes;
bzw. über "Einrichtungen" zu "Friedhof, jüdischer" |
Fotos
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmen vom Oktober 2019)
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Teilansichten
des Friedhofes, auf dem rechten Foto ist in der Mitte des zuletzt
beigesetzten Kaufmannes Hugo Meinhardt (1872-1942) zu erkennen. |
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Gräber der
in den 1930er-Jahren
Beigesetzten
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Im
Hintergrund die Friedhofshalle
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Grabstein
rechts für Hermann Rosendorff
(1832-1907) und Paula Rosendorff geb.
Leichtentritt (1845-1923) |
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Blick von Westen auf die
Rückseiten der Grabsteine |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. S. 108. |
| Michael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe
Schulenburg:
Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue
Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. S. 604-605. |
| Hans-Georg Eichler: Jüdischer Friedhof und jüdische
Gemeinde zu Schwedt/Oder. Schwedter Jahresblätter 1982. |
| Brigitte Heidenhain: Juden in Schwedt - Ihr Leben
in der Stadt von 1672 bis 1942. Potsdam 2010. |
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