Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Artikel aus den "Fränkischen Nachrichten" vom 23.3.2002:  

Neues Leben in ehemalige Synagoge in Sennfeld   

Der Lehrer am GTO veranstaltete Tage der offenen Tür zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde   
   
Adelsheim. Der beliebte und geschätzte Oberstudienrat am Ganztagsgymnasium Osterburken (GTO), Reinhard Lochmann, feiert am Sonntag, 24. März, seinen 60. Geburtstag. Seit mehr als 30 Jahren ist Adelsheim seine neue Heimat, aber auch in Sennfeld ist er tief verwurzelt, was auf seine Tätigkeit als zweiter Vorsitzender des Heimatvereins und Leiter des Heimatmuseums und Gedenkstätte "Ehemalige Synagoge" Sennfeld zurückzuführen ist.  
   
Reinhard Lochmann ist noch bei vielen örtlichen Vereinen Mitglied und unterstützt diese nach Kräften. Der Jubilar hat sich aufgrund seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bleibende Verdienste erworben. Die Menschen im Seckachtal danken ihm dies, indem sie ihm große Wertschätzung und Zuneigung entgegen bringen.  
  
Im Gespräch mit den FN sagte Lochmann: "Das Bauland ist meine dritte Heimat geworden, wo mich noch neben der beruflichen Arbeit in der Schule die Erforschung der Geschichte interessiert, dadurch komme ich mit sehr viel Menschen zusammen, die mich unterstützen und denen ich für ihre Hilfe und Sympathie dankbar bin". Seit frühester Jugend ist er ein begeisternder Sänger und singt noch heute in der Bezirkskantorei Adelsheim/Boxberg.  
   
Bei seiner Tätigkeit als Jugendtrainer beim Adelsheimer Tennisclub bewies er im Umgang mit den Jugendlichen viel Fingerspitzengefühl und verstand es, die Sprache der Jugendlichen zu sprechen. Wenn er ab und zu hört, dass es Lehrer und Adelsheimer in Sennfeld besonders schwer haben, dann lacht er und weiß: Das ist Bauländer Humor.   
   
Reinhard Lochmann wurde am 24. März 1942 in Gotha/Thüringen als Sohn der Eheleute, Johannes und Eleonore Lochmann geboren. Zusammen mit noch drei Geschwistern wuchs er dort auf. Sein Vater wurde 1948 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und wurde zunächst in Jülich sesshaft. Im Jahr 1950 flüchtete er mit seiner Mutter und drei Geschwistern in den Westen, zu seinem Vater nach Jülich, wo er die Grundschule absolvierte.   
    
Drei Jahre später zog die Familie nach Frankenthal/Pfalz. Am dortigen Gymnasium legte er 1962 das Abitur ab. Nach Ableistung des Grundwehrdienstes studierte der Jubilar in Mainz und Freiburg Germanistik und Sport. Während des Studiums war er noch als Nebenlehrer in Lahr und Kenzingen tätig. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 1969 folgte das Referendariat in Karlsruhe. Seit 1971 ist Lochmann Lehrer am GTO in Osterburken.   
   
Im Jahr 1972 heiratete er seine Ehefrau Heide und zog nach Adelsheim. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.   
   
Außer seiner 13-jährigen Tätigkeit als Jugendtrainer und Jugendwart beim TC Adelsheim, spielte er von 1972 bis 1994 in der Seniorenmannschaft. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er seine aktive Laufbahn beenden.  
   
Im Jahr 1990 übernahm der Jubilar von Wilhelm Wetterauer das Sennfelder Heimatmuseum. In dieser Funktion hat er die Bestände erweitert, betreut und führte viele Interviews mit älteren Bürgern durch. Mit Unterstützung des "Historischen Arbeitskreises Sennfeld" zeichnete er Geschichten, Schwänke, Brauchtum und historische Ereignisse auf, um diese den Nachkommen zu erhalten. Unvergessen ist das Einweihungsfest für die "Lichte Eiche". Die Sennfelder kennen ihn als an allen Details interessierten Zuhörer und Familienforscher. 
   
Auf seine Initiative hin erfolgte die weitere Renovierung der ehemaligen Synagoge und Gestaltung der Gedenkstätte mit Mitteln der Stadt und Spenden aus dem Erlös der Sennfelder Dorffeste. Er belebt die Synagoge neu mit Tagen der offenen Tür, musikalischen Veranstaltungen und Ausstellungen sowohl zur Heimatgeschichte als auch zum jüdischen Gemeindeleben. Durch diese Arbeiten erweckte er Interesse an der Erforschung der jüdischen Gemeinden in Sennfeld, Adelsheim, Korb und anderen Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis. 
   
Aufgrund dieser Archivarbeiten bestehen Kontakte zu ehemaligen Mitbürgern in aller Welt. Für interessierte Gruppen veranstaltet er Führungen. Die Betreuung des Sennfelder Judenfriedhofs obliegt ihm auch. 
   
Zum heutigen Ehrentag gratulieren ihm die Ehefrau, drei Kinder, Verwandte und viele Bekannte. Die Fränkischen Nachrichten schließen sich diesen Glückwünschen an. jüh 
    
     

    

 

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Stand: 22. Januar 2016