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in Ulm
Ulm (Stadtkreis)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
im 19./20. Jahrhundert (bis nach 1933)
Hier: Allgemeine Beiträge sowie
Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Ulm wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung
vom 28.10.2014.
Hinweis: die meisten Texte auf dieser Seite
müssen noch abgeschrieben und kommentiert werden, können jedoch durch Anklicken der
Textabbildungen gelesen werden.
Zu den Texten: viele der Texte sind von einem kritischen Unterton
gegenüber der jüdischen Gemeinde in Laupheim geprägt. Hierbei handelt es
sich durchweg um Texte, die in der konservativ-orthodoxen Zeitschrift "Der
Israelit" erschienen sind. Diese engagierte sich jahrzehntelang entschieden
gegen die Einführung von Neuerungen im Synagogengottesdienst, insbesondere
gegen gemischten Chorgesang, gegen eine Orgel und anderes mehr. Da es in Ulm
zahlreiche Anhänger der Reform gab, hat
"Der Israelit" immer wieder entsprechende kritische Mitteilungen
veröffentlicht.
Übersicht:
Allgemeine Beiträge
Im
"Judenhof" wird ein Münzschatz aus der Zeit vor 1356 entdeckt (1935)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom
28. August 1925: |
Auszug aus dem Beitrag von Hermann Dicker über
"Die Geschichte der Juden in Ulm während des Mittelalters"
(1937)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. Dezember 1937: |
Berichte aus
dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben im 19./20. Jahrhundert (bis zur
NS-Zeit)
Eine
neue jüdische Gemeinde hat sich in Ulm gebildet (1850)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 29. Juli 1850: "In Ulm hat sich eine neue jüdische
Gemeinde gebildet, deren Vorsteher Herr Advokat Dr. Heß ist. In
dem dortigen Münster befindet sich ein jüdischer Grabstein aus dem
zwölften Jahrhundert. Auch köstliches altes Schnitzwerk, besonders ein
schöner Hiob, sowie kostbare alte Glasmalereien, unter anderen die
Geschichte Davids darstellend." |
Klage aus orthodoxer Sicht über das Fehlen eines
rituelles Bades in Ulm (1865)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Februar
1865: |
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Petition der Ulmer Israeliten an die hohe Kammer der
Abgeordneten (1865)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30.
Mai 1865: |
Orthodoxe Kritik an liberalen Zuständen in
der Ulmer Gemeinde (1866)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Januar
1866: |
Weitere
orthodoxe Kritik an liberalen Zuständen in der Ulmer Gemeinde (1867)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juni
1867: |
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Scharfe
orthodoxe Kritik an der "Gottlosigkeit" der liberal gesinnten Ulmer
Juden (1867)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27.
November 1867: |
Die
jüdische Gemeinde in Ulm wächst "lawinenartig" (1868 / 1871)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. März 1868: "Württemberg.
In der Korrespondenz der Beilage zu Nr. 5 des 'Israelit' ist zu
berichtigen, dass die jüdische Bevölkerung in Heilbronn seit 3 Jahren um
82 Seelen zugenommen hat, und dass die israelitische Gemeinde Ulm
längst 4 weltliche Vorsteher hat und erst dann 5 solche Beisitzer - die
Maximalzahl." |
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Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 3. Oktober 1871: "Unsere Stadtgemeinden wachsen lawinenartig und
mit ihrem Wachstum stellen sie die Existenz der Landgemeinden in frage. In
Ulm, wo eine Synagoge im Bau begriffen, war über die Festtage der
gewöhnliche Betsaal zu klein und musste noch ein zweiter erstellt werden.
Dagegen nimmt Buchau, fast eine der größten Gemeinden des Landes,
durch Übersiedlungen in rapider Weise ab." |
Sammlung
unter Christen und Juden für die Hungernden in Westrussland (1869)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. April
1869: |
Rabbiner
Wälder (Laupheim) beklagt den Indifferentismus jüdischer Familien in Ulm
(1869)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
28. April 1869: |
Ein Verein zur Versorgung der Soldaten mit koscherer
Kost wird gegründet (1870)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. September
1870: |
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Französische
jüdische Kriegsgefangene dürfen zum Neujahrsfest die Synagoge besuchen (1870)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober
1870: |
Die Koscherverköstigung der jüdischen Soldaten in
Ulm wird durch einen Verein geregelt (1870)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober
1870: |
Protokoll von einer Versammlung der Rabbiner,
Vorsänger und Kirchenvorsteher des Donaukreises in Ulm (1872)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)
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Das an das
Israelitische Kirchenvorsteheramt Olnhausen am 13. Mai 1872 geschickte
"Protokoll vom 21. April 1872" bezieht sich auf eine an diesem
Tag stattgefundene Versammlung von Rabbinen, Vorsänger und
Kirchenvorsteher des Donaukreises in Ulm. Es ging um den vorläufigen
Entwurf eines Verfassungsstatus für die Israelitische Kirche. Vermutlich
erhielten alle jüdischen Gemeinden in Württemberg dieses Protokoll. |
Orthodoxe Kritik an den liberalen Reformen in Laupheim
und Ulm (1872)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Dezember
1872: |
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Bitte des "Israelitischen Lesevereins" an die
Württembergische Staatsregierung (1876)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26.
Juli 1876: |
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Orthodoxe Kritik an einer nicht durchgeführten
Beschneidung (1877)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31.
Oktober 1877: |
Klage über den geringen Gottesdienstbesuch und über
die Spende der Prophetenfigur an das Münster (1878)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juni
1878: |
Klage aus orthodoxer Sicht über die mangelhafte
Kascherut in Ulm (1879)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Mai
1879: |
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Die Unterhaltungsgesellschaft "Museum" ist
antijüdisch eingestellt (1879)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30.
Juli 1879: |
25-jähriges Stiftungsfest des israelitischen Lesevereins
(1880)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 19. Oktober 1880: |
Über
die immer noch nach Laupheim "eingepfarrte" jüdische Gemeinde in Ulm
(1885)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 17. November 1885: "Ulm, im November (1885).
Die hiesige israelitische Kirchengemeinde ist, nach Stuttgart und
Heilbronn, die drittgrößte mit 700 Seelen im Lande. Dennoch besitzt sie
keinen eigenen Seelsorger und ist nach Laupheim
eingepfarrt. Mit bedeutendem Aufwande hat sie eine Prachtsynagoge erbaut,
Schullokale mit Amtswohnungen für Geistlichen und Lehrer hergestellt;
aber der Geistliche fehlt. Die Pastoration kann nur ungenügend von
Laupheim aus besorgt werden. Der Religionsunterricht in den höheren
Schulanstalten für Israeliten liegt brach, weil kein akade3misch
gebildeter Lehrer vorhanden ist, der ihn erteilen kann und darf. Die
geistliche Vertretung der Gemeinde bei öffentlichen Gelegenheiten wird
vermisst. Die Gemeindevertretung hat sich nun entschlossen, ein eigenes
Rabbinat vorderhand in provisorischer Weise zu errichten, und hat deshalb
bei den zuständigen Aufsichtsbehörde Schritte getan, die eine baldige Erledigung
dieser Angelegenheit hoffen
lassen." |
Orthodoxe Kritik an der mangelhaften Schechita in Ulm
(1887)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Oktober
1887: |
Beleidigungsklage gegen die antisemitische
"Ulmer Schnellpost"
(1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Januar
1892: |
Weiteres
über die antisemitische "Ulmer Schnellpost"
(1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28.
Januar 1892: |
Die jährliche Versammlung israelitischer Lehrer Württembergs findet in Ulm
statt - die antisemitische "Ulmer Schnellpost" hat schon lange Zeit
eine judenfeindliche Gesinnung (1892)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 5. August 1892: |
Anzeige
und Gerichtsverhandlung gegen die Redaktion der antisemitischen
"Ulmer
Schnellpost" (1892)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
22. August 1892: |
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Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 30. September 1892: |
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Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 21. Oktober 1892: |
Der Gouverneur der Ulmer Festung liest die "Ulmer Schnellpost"
(1892)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 26. August 1892: |
Weitere antisemitische Vorfälle
(1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Oktober
1892: |
Spenden der jüdischen Vereine für den Hilfsverein und das
Rote Kreuz (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 28. August 1914: |
Die
israelitische Gemeinde zu Beginn des Ersten Weltkrieges (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 16. Oktober 1914: "Ulm, 9. Oktober (1914). Die
israelitische Gemeinde in der Festung und Garnisonstadt Ulm verfolgt mit
besonderem Interesse den mächtigen Krieg und alles, was er mit sich
bringt für uns Juden und seitens der Juden. Eine vorläufige
Zusammenstellung aller bisher einberufenen und ausgerückten Mitglieder
unserer Gemeinde beträgt gegen 60 Mann; davon sind es über 20, die sich freiwillig
gemeldet haben und größtenteils angenommen wurden. Die Ausmarschierten
sind natürlich auch nicht alle verschont geblieben von den Gefahren des
Krieges; vier bis fünf Soldaten haben schon mehr oder minder schwere Verwundungen
erlitten. Auch auch die Anerkennung und Ehren für Mut und selbstlose
Hingabe sind ihnen zuteil geworden; gestern erfuhren wir, dass zwei
unserer Söhne das Eiserne Kreuz erhalten haben. Der erste ist Dr.
August Nathan, Rechtsanwalt, der als Feldwebelleutnant im
Infanterieregiment Nr. 120 eingerückt ist und nun zum Leutnant der
Reserve befördert wurde, der zweite ist cand. med. Albert Eckstein,
als Unterarzt im Feldlazarett des Carde-Train-Korps verwendet; letzterer
Sohn eines alten bayerischen Offiziers, hat sein Lazarett mit zirka 350
Verwundeten nicht verlassen, auch als man dasselbe in Feindes Hand fallen
lassen musste. Es ist aus dieser freiwilligen Gefangenschaft wieder
entlassen worden und auf seinen Posten
zurückgekehrt." |
Nagelung eines Davidsternes zugunsten der im Feld stehenden
Soldaten (1916)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 21. April 1916: |
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In
Ulm soll das Schächten verboten werden (1931)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom
11. Februar 1931: "Ulm (Ein deutschnationaler Antrag zur
Schächtfrage). Die Mitglieder der Deutschnationalen Rathausfraktion
stellen folgenden dringenden Antrag: Der Gemeinderat wolle in Ergänzung
der Schlachtforderung des Städtischen Schlachthauses in Ulm beschließen,
dass sämtliche zur Schlachtung kommenden Tiere vor der Schlachtung
wirksam zu betäuben sind, dass also insbesondere der sog. Schächtschnitt
nur nach vorhergegangener wirksamer Betäubung des Schlachttieres
vorgenommen werden darf. Gleichzeitig bitten wir um Beantwortung folgender
Anfrage: Um wie viel haben die Schächtungen im Ulmer Städtischen
Schlachthaus seit dem Inkrafttreten des bayerischen Gesetzes vom 29.
Januar 1930, durch welches die Vornahme des sog. Schächtschnittes ohne
vorherige Betäubung verboten wird, bis zum 1. Februar 1931 gegenüber der
entsprechenden früheren Zeit zugenommen, und wie hoch beläuft sich der
Anteil der im Ulmer Schlachthaus für den Genuss in Bayern geschächteten
Tiere?" |
NS-Zeit
Juden dürfen die städtischen Badeanstalten nicht
mehr benützen (1935)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai
1935: |
Die jüdischen Viehhändler
dürfen nicht mehr mit
"Du" angeredet werden (Februar 1936)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Februar
1936: |
Eine
jüdische Privatschule wurde errichtet (1936)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juli
1936: |
Anzeige der Gaststätte des Jüdischen Kulturbundes
(1936)
Anzeige in der "Jüdischen Rundschau" vom
4. September 1936: |
Die Ulmer Vieh- und Pferdemärkte sind
"judenfrei" (1937)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25.
Februar 1937: |
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