Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Hessen"
Zur Übersicht "Synagogen im Rheingau-Taunus-Kreis"
Wehen mit
Bleidenstadt und Hahn (Stadt Taunusstein, Rheingau-Taunus-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Wehen
bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des
18. Jahrhunderts zurück. Bereits im Mittelalter werden einige Juden hier
gelebt haben. Nachdem Wehen seit 1323 Stadtrechte hatte, bekam wenig später
Graf Gerlach I. von Nassau-Weilburg auch das Recht, Juden in Wehen ansiedeln zu
dürfen. Auf mittelalterliche Zeiten geht der jüdische Friedhof
in Wehen zurück.
Erst im 18. Jahrhundert lassen sich jüdische Bewohner wieder in der
Stadt nachweisen. 1713 stellte Fürst Georg August dem Nathan, Jude zu Wehen,
einen Schutzbrief aus. Mitte des 18. Jahrhunderts lebten mehrere jüdische
Familien in Wehen. Einige Aufregung bereitete 1753 die Taufe von drei jüdischen
Personen aus Niedernhausen in Wehen (Jakob, Gumbel, Sarah isaak). Die Taufe der
Jüdin Rebekka aus Dotzheim wurde 1756 allerdings durch die jüdischen Einwohner
in Wehen verhindert.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1843 26 jüdische Einwohner, 1871 43 (4,2 % von insgesamt 1.018
Einwohnern), 1885 26 (2,7 % von 956), 1895 33 (3,4 % von 967), 1905 22 (2,0 %
von 1.100). Zur Gemeinde Wehen gehörten auch die in Hahn
im Taunus (1924 8) und Bleidenstadt
(1843: 17, 1905: 5, 1924 5) lebenden jüdischen Personen.
1841 gab es nach Annahme fester jüdischer Familiennamen in Wehen die
Familien Menko Simon, Moses Nassauer, Levi Simon, Bernhardt Simon und Jüdle
David.
In Bleidenstadt war bereits seit dem 16.
Jahrhundert eine Familie Kahn ansässig. 1841 werden bei der Annahme fester
Familiennamen genannt: Friedrike Kahn, Burmann Kahn, Abraham Kahn und Moses
Kahn.
Die jüdischen Familien lebten insbesondere vom Viehhandel; einige hatten auch
Landwirtschaft.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Schule
(Religionsschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - zumindest zeitweise in der
2. Hälfte des 19. Jahrhunderts - ein Lehrer angestellt, der zugleich als
Vorbeter und Schochet tätig war (siehe unten Ausschreibung der Stelle von
1885). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk in Wiesbaden.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Julius Nassauer
(geb. 11.6.1884 in Wehen, gest. 29.7.1918 in Gefangenschaft) und Moritz Nassauer
(geb. 14.10.1885 in Wehen, gef. 4.10.1916), beide Söhne von Simon Nassauer. Ein
weiterer Sohn von Simon Nassauer ist gefallen: Salli Nassauer (geb. 31.7.1889 in
Wehen, vor 1914 in Hann. Münden wohnhaft, gef. 21.3.1918). Als Simon Nassauer
vom Tod des dritten Sohnes erfuhr (Moritz), nahm er sich das Leben.
Um 1924, als noch 12 jüdische Personen in Wehen lebten (1,1 % von
insgesamt 1.115 Einwohnern), war Vorsteher der Gemeinde Moritz Simon. Die Kinder
der jüdischen Gemeinde wurden durch Lehrer Levy Spier aus Langenschwalbach
(Bad Schwalbach) unterrichtet. 1932 waren die Gemeindevorsteher Moritz
Simon (1. Vors.) und Siegfried Nassauer. Im Schuljahr 1931/32 erhielten zwei
Kinder der Gemeinde Religionsunterricht.
1933 lebten noch 19 jüdische Personen in Wehen (drei Familien in
Wehen, Familie Kahn in Bleidenstadt). In den folgenden Jahren ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Die Familie Kahn in
Bleidenstadt gab 1935 (siehe Artikel unten) Haus, Hof und die Äcker am Ort
auf, um mit einer geschlossenen Gruppe von insgesamt 20 jüdischen Landwirten
nach Argentinien auszuwandern und dort eine JCA-Siedlung aufzubauen. Der
Präsident dieser Auswanderergruppe war Salli Kahn. Beim Novemberpogrom 1938
wurde die Synagoge zerstört (s.u.); auch die Wohnung und der Laden einer
jüdischen Familie wurden zertrümmert.
1939 wurden noch acht jüdische Einwohner in Wehen gezählt. Von ihnen
wurden 1941 Jakob, Siegfried und Rosa Nassauer sowie das Ehepaar Karl und Gerda
Simon mit ihrem Kind deportiert. Die nichtjüdisch verheiratete Clothilde
Schrank geb. Simon starb am 24. März 1943 an Suizid, um der Deportation zu
entgehen.
Von den in Wehen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Linda Abrahamsohn geb.
Wilechberg (1916), Clothilde Adler geb. Nassauer (1882), Johanna Hirsch geb.
Simon (1851), Rosa Liebenthal geb.
Simon (1873), Ferdinand Nassauer (1872), Isidor Nassauer (1884), Jakob Nassauer
(1895), Josefine Rufine Nassauer geb. Simon (1857), Rosa Nassauer geb. Kahn (1884), Siegfried
Nassauer (1885), Emma Schönberg geb. Nassauer (1891), Clothilde Schrank geb.
Simon (1872), Amalie Emma Simon (1889), Gerda Simon (), Karl Simon (1896), Karl
Simon (1942), Max Simon (1874).
Eine Verlegung von "Stolpersteinen" in der Weiherstraße in Wehen ist
geplant.
Hinweis: An die Familie Wilhelm Simon (geb. 1867 in Wehen
- 1941) und seine Frau Mathilde Simon geb. Wolff (1872 Griesheim - 1942)
erinnert ein Erinnerungsblatt
des Aktiven Museums Spielgasse in Wiesbaden. An den Sohn von Wilhelm und
Mathilde Simon, den Frankfurter Rechtsanwalt und Notar Julius Simon
(1888-1944) erinnert auch ein "Stolperstein" in Frankfurt, Große
Friedberger Straße 44. Links: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=1907322&_ffmpar[_id_inhalt]=6963709
Aus Bleidenstadt ist umgekommen: Jenny Wolf geb. Kahn
(1882).
Vor dem Wehener Schloss befand sich seit 1983 eine Bronze-Gedenktafel
mit der Inschrift: "Stadt Taunusstein. Zum Gedenken an unsere während der
nationalsozialistischen Herrschaft ermordeten und vertriebenen Mitbürger. Zur
täglichen Mahnung uns allen 1933 1945 1983." Zur
Einweihung der Tafel war eine der letzten damals noch lebenden jüdischen
Personen aus Taunusstein gekommen, Alex Nassauer (1920 in Wehen geboren, 1937 in
die USA emigriert). Er hielt eine Gedenkansprache. Die
Gedenktafel wurde einige Jahre später zum Ehrenmal auf den Wehener Friedhof verbracht.
Die Stadtverordnetenversammlung beschloss, die Gedenktafel wieder an das Wehener
Schloss zurückzuholen (2015).
Zu der im November 2020 vor dem Schloss aufgestellten Gedenkstele siehe
Fotos und Berichte unten.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet
1885
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juni 1885: "Die
israelitische Gemeinde Wehen sucht zum September dieses Jahres
einen Religionslehrer und Vorbeter. Gehalt 600 Mark und freie Wohnung. Nur
seminaristisch gebildete, unverheiratete Bewerber wollen sich unter
Mitteilung beglaubigter Abschriften ihrer Zeugnisse melden bei
Dr. M. Silberstein, Bezirksrabbiner in
Wiesbaden." |
Aus dem jüdischen
Gemeindeleben
Über die Familie Kahn in Bleidenstadt sowie Wehen und der
jüdische Friedhof (Artikel von 1936)
Artikel
im "Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt" vom
Juli 1936: "Bleidenstadt. Schon zur Zeit Karls des Großen
Benediktinerkloster, von dem noch der alte Kirchturm blieb. Seit dem 16.
Jahrhundert wohnte hier eine und dieselbe Judenfamilie Kahn, deren heutige
Sprossen voriges Jahr (1935) Haus, Hof und Acker aufgaben, um mit der
ersten geschlossenen Gruppe von 20 jüdischen Landwirten aus Deutschland
eine Siedlung der JCA in Argentinien zu gründen. Deren gewählter
Präsident ist Sally Kahn aus Bleidenstadt, dessen Namen als den eines
Pioniers jüdischer Landwirte aus Deutschland vielleicht einmal die
jüdische Geschichte aufbewahren wird. - Durch Hahn hindurch
in 1 Stunde zu dem zwischen Hahn und Wehen links vom Wege auf hoher
Waldhalde gelegenen 300 Jahre alten Friedhof. Von dort wieder auf die
Straße zurück und durch Wehen (kleine [sc. jüdische] Gemeinde), Neuhof
und Eschenhahn (links - westlich - das berühmte Römerkastelle Zugmantel,
465 m hoch), den Limes überschreitend, in 2 1/2 Stunden nach dem
besonders sehenswerten Luftkurort (Idstein)." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Über die jüdische Familie Nassauer
Arnsberg s. Lit. Bd. II S. 347: "Seit
1848 kommt der Name Nassauer in Wehen vor; um 1882-1883 war unter den 9
Steuerpflichtigen Elias Nassauer, von 1884-1886 waren unter den 9
Steuerpflichtigen allein vier mit dem Namen Nassauer; Gemeinderechner war
Simon Nassauer, und zwar schon im Jahre 1874. Eine andere Familie Nassauer
kam von Breithardt (vgl. Holzhausen über der Aar); dieser Familie
entstammte Siegfried Nassauer, geboren 1868 in Würzburg, der bei der
Frankfurter Zeitung tätig war (verheiratet mit Ida Sonnemann, einer
Kusine des Begründers der Zeitung Leopold Sonnemann). Der Vater von
Siegfried Nassauer hieß Jean (Jesaias Nassauer; sein Bruder Salomon
Nassauer lebte bis zu seinem Tode in Breithardt)." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst gab es vermutlich einen Betraum in einem der
jüdischen Häuser. Eine Synagoge wurde in Wehen um 1800 errichtet; der
Betraum hatte 24 Plätze für Männer und 16 für Frauen. Bei der Synagoge
handelte es sich um ein zweigeschossiges, schlichtes
Gebäude.
Bereits einige Jahre vor 1938 wurden auf Grund der zurückgegangenen Zahl der
jüdischen Gemeindeglieder keine oder kaum noch Gottesdienste in der Synagoge in
Wehen abgehalten.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch einen Trupp
auswärtiger SA-Angehöriger geplündert und zerstört. Nach den Berichten mehrerer
Zeitzeugen wurde die Synagoge dabei auch angezündet.
Im April 2015 wurde vor dem Haus Weiherstraße 15 eine Gedenktafel zur
Erinnerung an die Synagoge in Wehen angebracht. Sie hat den Text: "Unter
der Herrschaft der Gewalt und des Unrechts zerstört. Hier stand die Synagoge
der ehemaligen Cultursgemeinde Wehen. Wir widmen diese Gedenktafel den früheren
jüdischen Mitbürgern der heutigen Stadt Taunusstein zur Erinnerung an ihre um
1800 errichtete Synagoge. Sie wurde in der Pogromnacht vom 9. auf den 10.
November eingerissen. Diese Tafel wurde von SchülerInnen der Integrierten
Gesamtschule Obere Aar entworfen und mit Unterstützung der Stadt Taunusstein,
Museum im Wehener Schloss, 2014, aufgestellt."
Vgl. Presseartikel: Gedenktafel an Synagoge in Wehen (Wiesbadener Tagblatt, 09.05.2015)
Im August 2015 wurde ein Anschlag auf die Gedenktafel verübt. Sie wurde mit
Farbe beschmiert und mit Gewalt zu zertrümmern versucht.
Vgl. Presseartikel: Anschlag auf Gedenktafel in Wehen (Wiesbadener Tagblatt, 22.08.2015)
Im November 2020 wurde eine neue Gedenkstele mit Hinweistafel schräg gegenüber dem Synagogengrundstück
auf der Rasenfläche vor dem Wehener Schloss aufgestellt (siehe Pressemitteilung und Fotos unten).
Adresse/Standort der Synagoge: Weiherstraße
15
Fotos
Historische Abbildungen |
|
|
|
|
Skizzen zur
Synagoge und des Nachbargebäudes der Familie Nassauer sowie ein Plan der
Grundstücke im Bereich der Synagoge (eingestellt in den Publikationen zur jüdischen Geschichte in
Wehen, u.a. bei Weinberger s.u.) |
|
|
|
Zu Familie Kahn in Bleidenstadt
(Quelle: www.alt-bleidenstadt.de) |
|
|
|
Untere Stiftstraße mit der
Metzgerei Salli Kahn |
Schule Bleidenstadt -
Geburtsjahrgänge
1920-1922. Gretel Kahn auf Foto Nr. 3
hintere Reihe,
stehend |
|
|
|
|
Gedenktafel am
Synagogenstandort in Wehen
(2015; Foto: Stadt Taunusstein) |
|
|
Die
Gedenktafel wurde einige Monate Jahr nach ihrer Anbringung (Mai 2015) im
August 2015 mit schwarzer Farbe beschmiert und mit roher Gewalt zertreten,
daraufhin von der Stadtverwaltung ersatzlos entfernt; neue Gedenkstele siehe
unten. |
|
|
Der Standort der
Synagoge in Wehen
(Fotos: Dieter Baumgarten, Januar 2021) |
|
|
|
Blick auf
das heutige Grundstück Weiherstraße 15 |
|
|
|
Einweihung des neuen
Gedenkortes im November 2020
(Pressefotos der Stadt Taunusstein; © Stadt Taunusstein)
|
|
|
|
Bürgermeister Sandro
Zehner (rechts) bei der Übergabe |
Die Stele mit der
Hinweistafel |
|
|
|
Gedenkort - Stele im
Januar 2021
(Fotos: Dieter Baumgarten, Aufnahmen vom 9.1.2021) |
|
|
|
Stele auf
dem Rasenstück vor dem Wehener Schloss (Weiherstraße 6) schräg gegenüber dem
Synagogenstandort. Rechts die ebenerdig eingelassene Texttafel.
Informationen in der Website der Stadt Taunusstein (pdf-Datei).
|
|
|
|
|
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne
Berichte
September 2008:
Führung über den jüdischen Friedhof / Informationen zur jüdischen
Geschichte |
Artikel von Christin Lilge vom 16. September 2008 im "Aar-Bote"
(Main-Rheiner, Artikel
nicht mehr online)
Führung über jüdischen Friedhof - Am Tag des offenen Denkmals eine Reise in das damalige Leben.
WEHEN Seit mehr als vier Jahren organisiert das Museum im Wehener Schloss jeweils am Tag des offenen Denkmals eine Führung über den jüdischen Friedhof am Halberg. Museumsleiter Harald Lubasch vermittelte Einblicke in die Geschichte der früheren jüdischen Gemeinde.
Das Areal des nach Osten und somit nach Jerusalem ausgerichteten jüdischen Friedhofs (dem einzigen verbliebenen Zeugnis jüdischer Geschichte in Taunusstein) fügt sich beinahe unscheinbar in den bewaldeten Hang des Halbergs ein. Es gibt dort keine Trauerhalle, einige der circa 55 noch existierenden Grabsteine sind verfallen oder zumindest verwittert, ein paar einzelne sind noch erhalten. Der älteste Stein wurde am 11. Adar im Jahr 5454 nach dem hebräischen Kalender (8. März 1694) aufgestellt. Während die älteren Grabsteine aus meist hellrotem bis ockerfarbenem Sandstein bestehen, sind die jüngeren aus Granit. Viele haben eine einfache oder doppelt gerundete Oberkante, die der Überlieferung nach der von Moses auf dem Berg Sinai in Empfang genommenen Gesetzestafeln entspricht..."
|
|
November 2018:
Nach der mehrfachen Schändung
(vgl. oben August 2015) der Gedenktafel für die Synagoge wird nach neuen
Möglichkeiten des Gedenkens gesucht |
Artikel von Mathias Gubo im "Wiesbadener
Kurier" vom 9. November 2018: " Keine Erinnerung an die Juden von Wehen
Frühere Gedenktafeln wurden versetzt oder zerstört: Nach der Sanierung der
Weiherstraße in Wehen fehlt noch immer ein Hinweis auf die einstige Synagoge
im Wehener Ortskern.
WEHEN - 'Man brach in jüdische Häuser ein und schlug alles in Scherben
oder nahm es mit', berichteten Augenzeugen von den Vorgängen in der Nacht
des 9. November 1938 in Wehen. In der Pogromnacht, wie dieser Tag später in
die deutsche Geschichte eingehen sollte, wurden in ganz Deutschland von den
Nazis jüdische Synagogen zerstört, jüdische Geschäfte geplündert und
verwüstet, jüdische Mitbürger misshandelt oder gar totgeschlagen. Auch in
Wehen und den umliegenden Orten brannten die jüdischen Gebetshäuser. Die
Synagoge an der Weiherstraße wurde von SA-Trupps aus benachbarten Orten mit
Seilen und lauten Hauruck-Rufen regelrecht niedergerissen.
Gedenktafel von Unbekannten zerstört. Heute präsentiert sich die
Weiherstraße in neuem Gewand. Nach der millionenschweren Sanierung des
Wehener Zentrums ist die Fahrbahn frisch, die Parkplätze sind neu angelegt,
die Bürgersteige breiter und ohne Treppen. Allein es fehlt jeglicher Hinweis
auf die einstige Synagoge von Wehen, die an der Weiherstraße etwa gegenüber
dem dortigen Schloss stand. Dabei gab es solche Hinweisschilder. So war
schon 1983 eine Gedenkplatte mit der Inschrift 'Zum Gedenken an unsere
während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordeten und vertriebenen
Mitbürger – zur täglichen Mahnung an uns alle' auf der Grünfläche vor dem
Schloss feierlich eingeweiht worden. Doch einige Jahre später wurde dieser
Gedenkstein an das Ehrenmal auf dem Wehener Friedhof verlegt. Angeblich,
weil Hundebesitzer und ihre Vierbeiner keine Rücksicht darauf genommen
hätten.
Auch ein zweiter Versuch, an die Wehener Juden und ihr Gebetshaus zu
erinnern, scheiterte kläglich. Schülerinnen der Gesamtschule in Wehen hatten
eine Tafel mit dem Judenstern und der Aufschrift 'Unter der Herrschaft der
Gewalt und des Unrechts zerstört' in einem Pflanzbeet vor dem Haus
Weiherstraße 15, dem Standort der ehemaligen Synagoge, platziert. Offenbar
zum Unmut von Unbekannten. Denn nach nur einem Jahr wurde die Tafel mit
schwarzer Farbe beschmiert, in der Nacht darauf dann mit roher Gewalt
zertreten.
Stele auf der Grünfläche vor dem Schloss vorgesehen. Bürgermeister
Sandro Zehner (CDU) nannte den Anschlag damals 'sehr unschön' und stellte
fest, dass es eine Form von 'latentem Antisemitismus am Bodensatz unserer
Gesellschaft' gebe. Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet, die
Ermittlungen blieben offenbar erfolglos. Kurz darauf rollten dann die
Bagger, um die Weiherstraße zu verschönern.
Nun aber soll es Bewegung in der Sache geben. Die Stadt werde eine Stele zur
Erinnerung an die einstige Synagoge und die Juden in Wehen aufstellen
lassen, versichert Zehner auf Anfrage. Die Arbeitsgruppe 'Geschichte
sichtbar machen' der Lokalen Agenda habe diese Aufgabe übernommen.
Nach 'langem hin und her' habe man auch einen Platz für die Stele gefunden,
erklärt Zehner weiter. Nämlich die Grünfläche vor dem Schloss, links von der
Bushaltestelle. Man habe das Einverständnis der Erbpachtberechtigten des
Schlosses erreicht, die Stadt werde im Gegenzug die Pflege der Grünfläche
übernehmen. Wann die Stele aufgestellt werden soll, wusste Zehner allerdings
nicht zu sagen, obwohl der Abschluss der Bauarbeiten in der Weiherstraße nun
fast schon ein Jahr rum ist. Auf die in anderen Städten verlegten
'Stolpersteine' will man in Taunusstein verzichten, da man laut
Bürgermeister sonst 'dem Protagonisten zu sehr ausgeliefert ist'. "
Link zum Artikel |
|
Februar 2019:
Ein Konzept für ein angemessenes
und würdiges Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus soll entwickelt
werden |
Artikel von Mathias Gubo im "Wiesbadener
Kurier" vom 18. Februar 2019: "Würdiges Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus in Taunusstein
Auf dem Platz am Wehener Schloss soll an einstiges jüdisches Leben in
Taunusstein erinnert werden. Auch die Schulen sollen einbezogen werden.
TAUNUSSTEIN - Die Taunussteiner Stadtverordnetenversammlung hat den
Magistrat beauftragt, ein Konzept für ein angemessenes und würdiges Gedenken
an die Opfer des Nationalsozialismus in Taunusstein zu entwickeln. Dabei
sollen auch die Taunussteiner Schulen mit einbezogen werden. Dies wurde bei
einer Gegenstimme beschlossen.
Stolpersteine eine mögliche Form des Gedenkens. Die SPD-Fraktion
hatte zuvor beantragt, zur Stärkung der Erinnerungskultur in der Stadt
sogenannte 'Stolpersteine' zu verlegen. Das sind kleine von dem Künstler
Gunter Demnig entworfene Messingtafeln mit Namen und Lebensdaten ermordeter
Juden, die im Bürgersteig eingebaut werden. Weiß verwies darauf, dass solche
Stolpersteine inzwischen in 1265 deutschen Kommunen und 21 europäischen
Ländern zur Erinnerung an NS-Opfer installiert worden seien. 'Die
Stolpersteine sollen Teil der Taunussteiner Stadtgeschichte sein', so der
Wunsch der SPD. Finanziert werden sollen sie durch Spenden. Die ersten
Reaktionen seien ermutigend. So habe sich der Leistungskurs Geschichte des
Jahrgangs 2013 des Taunussteiner Gymnasiums bereit erklärt, an dem Vorhaben
mitzuarbeiten. Stolpersteine seien 'eine mögliche Form' des Gedenkens,
betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Monz, aber auch 'keine
unumstrittene Form'. Deshalb müsse man überlegen, ob es auch andere
angemessenere Formen des Gedenkens gebe. Wichtig sei dabei die
Wissensvermittlung. Monz: 'Wenn Gedenken einen Sinn machen soll, dann müssen
die Lehren aus dieser Zeit in die Zukunft getragen werden'. Dazu hatten CDU
und FWG einen Änderungsantrag eingebracht, der schließlich gemeinsam mit dem
SPD-Antrag zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Soziales und Kultur
überwiesen wurde.
Bis 1939 habe es jüdisches Leben in Wehen, Hahn und Bleidenstadt gegeben,
rief Bürgermeister Sandro Zehner in Erinnerung. Ihm sei deshalb ein
angemessener Hinweis auf die ehemalige Synagoge an der Weiherstraße in Wehen
wichtig. Dazu sei der Platz vor dem Schloss, der genau gegenüber dem
einstigen jüdischen Gebetshaus liege, wichtig. Man habe deshalb bereits den
Auftrag für ein architektonisches Konzept für den Platz erteilt."
Link zum Artikel |
|
August/September 2019:
Diskussion um die Verlegung von
"Stolpersteinen": die Stadtverwaltung lehnt ab - die SPD spricht sich dafür
aus |
Artikel im "Wiesbadener Kurier" vom 2.
September 2019: " SPD Taunusstein für das Projekt 'Stolpersteine'
Die SPD spricht sich für das Projekt 'Stolpersteine' aus und kritisiert in
diesem Zusammenhang die ablehnende Haltung der Taunussteiner
Stadtverwaltung.
TAUNUSSTEIN - (red). Die SPD wundert sich über die Begründung, mit
der sich die Stadtverwaltung Taunusstein gegen die Verlegung von
'Stolpersteinen' im Stadtgebiet ausspricht. Es sei nicht nachvollziehbar,
dass die Verlegung von Stolpersteinen 'insbesondere wegen der teilweise
unzulänglichen Dokumentation nicht vollumfänglich empfehlenswert' sei, heißt
es in der Pressemitteilung. Die Aufstellung einer Stele mit Gedenktafel
gegenüber dem Standort der ehemaligen Synagoge in Wehen mit der Streichung
des Projekts 'Stolpersteine' zu verbinden, ist nach Auffassung des
SPD-Fraktionsvorsitzenden Dieter Weiß der völlig falsche Ansatz für das
geplante Projekt 'Geschichte sichtbar machen in Taunusstein.' Auch das
Argument der Stadtverwaltung, wonach 'eine Teilverlegung der Steine für
diejenigen Betroffenen, deren Adresse zweifelsfrei ermittelt werden konnte,
nicht sinnvoll erscheine', gehe an der Sache vorbei. In keiner der
umliegenden Städte, in denen 'Stolpersteine' verlegt wurden, habe man
flächendeckend alle 'Stolpersteine' auf einmal verlegt. Das sei stattdessen
ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt. Außerdem müssten die
'Stolpersteine' nach Auffassung der SPD nicht aus Steuergeldern finanziert
werden. 'Das geht, wie bereits in vielen anderen Städten, auch über eine
Spendenaktion', ist Weiß überzeugt. 'Taunusstein muss beim Thema
Erinnerungskultur endlich handeln. Das gehört zu einer lebendigen
Demokratie', ergänzt SPD-Ausschussmitglied Dieter Jacobi. Sollte die
Verlegung einzelner 'Stolpersteine' in den Gehwegen nicht realisierbar sein,
wurde vom Sozialausschuss bereits eine zentrale Verlegung aller
'Stolpersteine', beispielsweise im Gehweg am Standort der ehemaligen
Synagoge in Wehen, vorgeschlagen."
Link zum Artikel |
|
Artikel von Mathias Gubo im "Wiesbadener
Tagblatt" vom 28. August 2019: "Keine Stolpersteine in Taunusstein. Eine
Stele statt Stolpersteinen schlägt die Taunussteiner Stadtverwaltung zum
Gedenken an die einstige jüdische Cultusgemeinde in Wehen vor.
WEHEN - Seit Jahren schon wird dieses Thema diskutiert, nun scheint eine
Entscheidung in Sicht zu sein: die Art und Weise, wie man in Taunusstein den
ehemaligen jüdischen Mitbürgern in würdevoller Weise gedenken will. Denn
alle bisherigen Versuche sind auf die eine oder andere Weise gescheitert.
Frühere Tafel beschmiert und zerstört. Zur Erinnerung: Im Beisein
einer der letzten noch lebenden Juden aus Taunusstein war in den 80er-Jahren
ein Gedenkstein im Grünbereich vor dem Wehener Schloss errichtet worden. Der
wurde irgendwann später ziemlich still und leise auf den Friedhof in Wehen
versetzt. Der Versuch von Gesamtschülern in Hahn, mit einer kleinen Tafel
vor dem Gebäude der ehemaligen Synagoge in Wehen an die jüdische
Cultusgemeinde zu erinnern, endete ebenso kläglich. Die Tafel wurde
beschmiert und zerstört. Zu Beginn der Straßenbauarbeiten in der
Weiherstraße wurde sie demontiert. Seit vergangenem Jahr setzt sich die
Gruppe 'Basis für Demokratie' dafür ein, sogenannte 'Stolpersteine' vor den
letzten bekannten Wohnadressen der ermordeten Juden zu verlegen. Ein
Vorschlag, der im Taunussteiner Rathaus auf wenig Gegenliebe stößt. Dies ist
auch aus dem Beschlussvorschlag herauszulesen, der den Taunussteiner
Stadtverordneten jetzt zur Beratung von der Verwaltung vorgelegt wurde.
Darin wird vorgeschlagen, eine Stele / Gedenktafel für die jüdischen
Bewohner Taunussteins, die Opfer des Nationalsozialismus wurden, gegenüber
des Standorts der ehemaligen Synagoge in Wehen am Schloss aufzustellen. Aus
Sicht der Verwaltung wäre solch ein Gedenkort 'realisierbar'. Der Verwaltung
liegt eine Zustimmungserklärung der Erbbauberechtigten des Schlosses für die
mögliche Aufstellung einer Stele vor. Die Aufstellung einer Sitzgruppe wird
allerdings abgelehnt. Die Verwaltung sieht dies 'in Verbindung mit einer
Gedenktafel zu einem derart sensiblen historischen Thema als unangemessen'
an. Eine Nutzung beispielsweise für Picknicks und die mögliche Verschmutzung
'wäre absehbar und Anlass für Ärgernisse'. Das Ziel sei eine Stele, wie sie
von der Lokalen Agenda 21 zu verschiedenen Themen bereits installiert
wurden.
Das Projekt 'Geschichte sichtbar machen in Taunusstein' könnte in
Kooperation mit dem Museum, der Lokalen Agenda 21, den Beruflichen Schulen
und dem Gymnasium Bleidenstadt einen Entwurf erarbeiten. Solche Stelen
weisen bisher jedoch nur auf historisch interessante Punkte und Gebäude in
Taunusstein hin, haben also keinen Gedenk-Charakter.
Erhebliche Bedenken bringt die Verwaltung gegen die Verlegung von
'Stolpersteinen' vor: Das Kunstprojekt 'Stolpersteine' von Gunter Deming sei
nicht unumstritten. Ein Stolperstein koste 120 Euro. Somit kämen auf die
Stadt Kosten in Höhe von 3240 Euro für 27 Steine zu. Zudem Verpflegungs- und
Übernachtungskosten für den Künstler, der darauf besteht, sie immer
persönlich zu verlegen.
'Nicht vollumfänglich empfehlenswert'. Geradezu zynisch klingt die in
bestem Beamtendeutsch formulierte Einlassung der Stadtverwaltung: 'Für
Taunusstein konnten 27 Bürgerinnen und Bürger jüdischer Religion ermittelt
werden, die 1933 ihren Wohnsitz vor Ort hatten. Dabei besteht jedoch die
Schwierigkeit, dass die exakten letzten selbst gewählten Wohnorte (Änderung
von Straßennamen und angepasste Haus-Nummerierung) für einen Teil der
Personen nicht ermittelt werden konnten und die Verlegung von Stolpersteinen
am falschen Ort unbedingt vermieden werden muss. Lediglich eine
Teilverlegung der Steine für diejenigen Betroffenen, deren Adresse
zweifelsfrei ermittelt werden konnte, erscheint nicht sinnvoll.' Fazit:
'Wegen der teilweise unzulänglichen Dokumentation ist die Verlegung von
Stolpersteinen nicht vollumfänglich empfehlenswert.' Ein Entwurf für die
Tafel auf der Stele liegt im Übrigen schon vor."
Link zum Artikel |
|
November 2020:
Gedenkort am Wehener Schloss
der Öffentlichkeit übergeben |
Pressemitteilung der Stadt Taunusstein vom
9. November 2020: "Am Montag, 9. November, wurde der Gedenkort gegenüber
der ehemaligen Synagoge am Wehener Schloss, durch die Stadt Taunusstein an
die Öffentlichkeit übergeben. Die rund zwei Meter hohe Stele aus Diabas,
einem grünlichen Stein, mit einer Aussparung in Form des Davidsterns und die
am Wegrand eingelassene Tafel sind den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern
Taunussteins gewidmet, die während der nationalsozialistischen Herrschaft
Opfer von Unrecht und Gewalt wurden. Auf der Tafel ist ein Widmungstext zu
lesen. Ein QR-Code kann mit dem Smartphone abgescannt werden und führt auf
die multimediale Website
www.taunusstein.de/synagoge. Hier kann man sich vor Ort anhören oder
selbst lesen, wo sich die Synagoge vor der Zerstörung während der Progrome
um den 9. November 1938 befunden hat. Außerdem finden sich dort die
Rechercheergebnisse des Stadtmuseums Wehener Schloss, zur jüdischen
Cultusgemeinde Wehen, zum historischen jüdischen Friedhof am Halberg,
Übersetzungen der Grabinschriften und Informationen zu den jüdischen
Bürgerinnen und Bürger während des Nationalsozialismus. Das Portal soll in
Zukunft weiterwachsen und mit künftigen Recherchen und Erkenntnissen ergänzt
werden.
Ort der Erinnerung. 'Dieser Ort ist ein besonderer in Taunusstein. Es
ist wichtig und richtig, dass er jetzt mit einer großen Stele sichtbar
wird', so Bürgermeister Sandro Zehner bei der Gedenkzeremonie in kleinem
Kreis. 'Wie es auf unserer Webseite eingangs heißt: Die Geschichte einer
Stadt ist die Geschichte ihrer Bewohner. Und zur Geschichte dieses Ortes und
der Bürgerinnen und Bürger von Taunusstein gehört auch ein dunkler Teil der
Geschichte. Diesen Teil wollen wir nicht verdrängen, wir wollen an ihn
erinnern.' 27 Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens konnte das Museum
für die Zeit des Nationalsozialismus im Stadtgebiet des heutigen bislang
recherchieren. Einigen gelang die rechtzeitige Ausreise nach Argentinien,
beziehungsweise in die USA. Der überwiegende Teil aber wurde in
Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.
Ort der Zukunft. 'In einer Zeit, in der rechte Tendenzen immer weiter
von den Rändern in die Mitte unserer Gesellschaft gelangen, ist es wichtiger
denn je, sich daran zu erinnern, was aus Angst und Hass entstehen kann, wenn
man sich nicht entschieden dagegenstellt', so Zehner. 'Dieser Ort ist nicht
nur ein Ort der Vergangenheit, er soll auch für die Zukunft stehen. Für eine
Zukunft, in der wir unseren Werten der Nächstenliebe und Toleranz treu
bleiben und sie mit Haltung, Mut und Charakterstärke gegen diejenigen
verteidigen, die sie mit Misstrauen und Wut ersetzen wollen.'
1329 wurde Graf Gerlach I. von Nassau-Weilburg das Recht zugesprochen, Juden
in Wehen ansiedeln zu dürfen. Wann genau und wie viele Menschen jüdischen
Glaubens erstmals in Taunusstein einen festen Wohnort fanden, ist nicht
bekannt. Auf dem jüdischen Friedhof gibt es noch sehr alte erhaltene
Grabsteine – der älteste ist aus dem Jahr 1694. Der Entwurf für die Stele
und die Projektumsetzung stammen aus dem Stadtmuseum Taunusstein, Museum im
Wehener Schloss. Für die handwerkliche Umsetzung der Stele wurde bewusst ein
einheimisches Material gewählt. Der grüne Diabas wurde in einem Steinbruch
bei Dillenburg gebrochen."
Link zur Pressemitteilung |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 346-348. |
| Keine Artikel bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 307. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 460-461. |
| Juden in Taunusstein - Eine Sonderausstellung des
Heimatmuseums Taunusstein (Wehener Schloss), 1983/84. |
| Magistrat der Stadt Taunusstein (Hg.): Der jüdische
Friedhof am Halberg - Die jüdische Cultusgemeinde Wehen. Taunusstein
2003.
Die Broschüre ist erhältlich im Museum im Wehener Schloss (Weiherstraße
6): A4, 125 Seiten, 12.- € Informationen
zum Museum im Wehener Schloss.
Neu aufgelegt Taunusstein 2020 162 S. (Broschüre
eingestellt als pdf-Datei, 3 MB) |
| Hans-Christoph Weinberger: Über die Juden in Wehen
und Umgebung. 40 S. o.O. o.J. (um 2016) (Publikation
eingestellt als pdf-Datei) |
| ders.: Erinnerung an die Synagoge in Wehen. 40 S. o.O.
o.J. (um 2018) (Publikation
eingestellt als pdf-Datei). |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Wehen (now part
of Taunusstein) Hesse-Nassau. Founded in the 18th century, the community built a
synagogue in 1800 and numbered 43 (4 % of the total) in 1871, dwindling to 12 in
1925. In 1937 a member of the community led a group of 20 German-Jewish farmers
who emigrated to Argentina. Only one family remained when the synagogue was
destroyed on Kristallnacht (9-10 November 1938).
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|