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Friedhöfe in der Region"
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2)
Übersicht: "Jüdische Friedhöfe im Westerwaldkreis"
Westerburg (Westerwaldkreis)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Westerburg
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Das Gründungsdatum des ersten
jüdischen Friedhofes in Westerburg ist nicht bekannt. Über ihn
schreibt der jüdische Lehrer J. Gabriel 1857 (Quelle
siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Westerburg): "Die hiesige
Gemeinde, welche keinen eignen Begräbnisplatz besitzt, beerdigt ihre Toten
vielleicht seit undenklicher Zeit in einem Wald. Der Totenacker ist weder
begrenzt, noch umzäunt, noch ist er wie angegeben Eigentum der Gemeinde (man
zahlt einen jährlichen Pacht). Hätte unter den vorliegenden Verhältnissen
eine so zahlreiche, nicht arme Gemeinde nicht schon längst Bedacht nehmen
sollen, sich einen Totenhof als Eigentum anzukaufen? Wir mögen nicht daran
denken, dass vielleicht bald die dort stehenden 150 Jahre alten Bäume gefällt
werden, wodurch sämtliche Gräber demoliert werden müssen".
Der hier beschriebene Wald-Friedhof
wurde 1888 geschlossen und nur noch für drei Beisetzungen aus der Familie
Ullmann freigegeben. Die Fläche umfasst ein Rechteck von 17,9 m x 18,8 m.
Ein zweiter
Friedhof wurde um 1860 angelegt. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr
1864. Der Friedhof wurde bis etwa 1922/23 benutzt (letzter lesbarer
Grabstein mit Todesdatum 7. Juli 1919). Die Flüche umfasst 26,67 ar.
Auf dem um 1900 angelegten städtischen Friedhof wurde gleichfalls ein (dritter)
jüdischer Friedhof eingerichtet. Hier fanden etwa 10 Beisetzungen
statt. Grabsteine sind nicht erhalten (vermutlich in der NS-Zeit abgeräumt),
doch wurde bereits 1949 ein Gedenkstein aufgestellt (siehe
unten).
Am 6. Februar 1991 wurden
die jüdischen Friedhöfe von Westerburg unter
Denkmalschutz gestellt.
Lage der Friedhöfe
Der älteste Friedhof liegt im Wald, am Weg
zum Katzenstein; der zweite Friedhof liegt an der Straße nach Winnen beim
Schweitzerhof; der dritte Friedhof befindet sich innerhalb des städtischen
Friedhofes an der Friedhofstraße.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 23.08.2009)
Vom ersten
Friedhof sind noch keine Fotos vorhanden; über Zusendungen freut sich
der Webmaster der Alemannia Judaica; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Der zweite
Friedhof unweit des Schweitzerhofes |
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Das Eingangstor |
Blick über den Friedhof |
Teilansicht |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Links Grabstein für Isaak
Fank |
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Grabstein für Rosalie
Kahn |
"gestorben
... Thamus d. ... Juni 5637" (Juni 1877)) |
Hier ruhet sanft,
friedlich entrückt dem Jammer dieser Erde das sehr geliebte Kind Lina
Frank" (gest. 1878) |
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"Hier ruhet in Gott
Lazarus Rosenthal von..." |
Grabstein für Leopold
Kallheim
(1882-1883) |
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Grab für Bella Wolf (1809 in
Gemünden - September 1864) |
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"Hier ruht der tapfere
Krieger Gustav Ullmann..." (gest. 20.12.1918) |
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Hinter der
Einfriedung: Reste von Grabsteineinfassung und Grabsteinfragmente |
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Jüdischer Teil
im städtischen Friedhof am Friedhofsweg |
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Blick auf den jüdischen Teil
des städtischen Friedhofes |
Links
Blick entlang des jüdischen Friedhofsteiles mit dem bereits 1949
aufgestellten Grab- und Gedenkstein; Inschrift: "Zum Andenken an die
hier beerdigten und zur Erinnerung an die während der Nazizeit in den
Lagern umgekommenen jüdischen Mitbürger unserer Stadt"; die
hebräischen Buchstaben unter dem Davidstern entsprechen den Abkürzungen
auf vielen jüdischen Grabsteinen: "Hier ruht" und "Seine/ihre
Seele(n) sei eingebunden in den Bund des Lebens". |
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