Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zürich
Jüdischer Friedhof - Unterer Friesenberg 
    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in Zürich      
    
Vgl. Seite zur Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde in Zürich (interner Link) 
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes      
  
Am Unteren Friesenberg erwarb die - nach der Ausweisung im Mittelalter - in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder entstandene jüdische Gemeinde im Sommer 1865 einen Acker zur Anlage eines Friedhofes. In den folgenden Monaten wurde das Gelände hergerichtet und am 31. Mai 1866 mit der ersten Beisetzung einer jüdischen Frau durch den Lengnauer Rabbiner Dr. Meyer Kayserling eingeweiht. 1892 wurde eine Friedhofshalle in maurischem Stil erbaut. Nach mehreren Erweiterungen (ein großes zweites Grundstück wurde seit 1916 belegt), beträgt die Friedhofsfläche heute 17.354 m².
   
Seit der Anlage des Friedhofes am Oberen Friesenberg 1952 wurden immer weniger Beisetzungen im unteren Friedhof vorgenommen. 
  
An bekannten Persönlichkeiten wurden auf dem Friedhof beigesetzt: 

Johanna Steinheim geb. Matthiesen (1792-1886), Witwe des Arztes und Religionsphilosophen Salomon Ludwig Steinheim Wikipedia-Artikel zu Salomon Ludwig Steinheim  
Felix Salten (1860-1945), Schriftsteller, Schöpfer der Bambi-Figur Wikipedia-Artikel zu Felix Salten   
Joseph Schmidt (1904-1942), Sänger (Grab 2231)  Wikipedia-Artikel zu Joseph Schmidt   
Otto Klemperer (1885-1973), Dirigent     Informationen zu Otto Klemperer und die Grabstätte im Friedhof Oberer Friesenweg      
Wikipedia-Artikel zu Otto Klemperer
   
  

    
    
    
Artikel zur Geschichte des Friedhofes            
     

Der Kauf des Friedhofgeländes im Sommer 1865  

Zuerich AZJ 01081865.jpg (24621 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. August 1865: "Zürich, den 5. Juli (1865). Die hiesige Kultusgemeinde, welche jetzt gegen 30 Mitglieder zählt und seit vergangenen Herbst ein ihr von dem Stadtrat in sehr freundlicher Weise überlassenes Lokal als Synagoge benutzt, hat nun auch einen Acker zur Anlegung eines Friedhofs angekauft."

  
Die Einweihung des Friedhofes anlässlich der ersten Beisetzung durch Rabbiner Dr. Kaiserling (1866) 

Zuerich Israelit 13061866fn.jpg (126542 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juni 1866: "Zürich, den 31. Mai (1866). Der hiesige israelitische Kultus-Verein, gegenwärtig 28 Mitglieder zählend, ist schon seit längerer Zeit im Besitze eines eigenen Gottesackers, welcher durch das Ableben einer unserer Glaubensschwestern heute zum ersten Male zweckentsprechend benutzt wurde. Zur Abhaltung einer Leichenrede und Einweihungsfeierlichkeit war der Herr Rabbiner Dr. Kaiserling von Lengnau berufen. Der Redner hob unter Anderem hervor, dass, trotzdem wir uns an einer ernsten traurigen Stätte befänden, dennoch freudige Gefühle in uns aufsteigen müssen, wenn wir erwägen, dass an einer Stelle, wo vor circa 400 Jahren die schrecklichste Verfolgungssucht gegen uns herrscht, jetzt die Vorurteile zu schwinden beginnen und ein Geist der Liebe und der Duldung einziehe! Und wahrlich, wer sollte sich auch nicht zum Danke gegen unsern himmlischen Vater veranlasst fühlen, darob, dass man jetzt im Juden auch den Menschen ehrt! - Ferner beruhigte der Redner die Anwesenden über das Erbeben und den Schrecken vor einem Gottesacker durch die Erklärung der verschiedenen Benennungen für denselben, indem er bemerkte, nur der rohe Mensch nennt diesen Platz Beit Hakewarot ("Gräberhaus"), der denkende höhere hingegen nennt in Beit Alman, Beit Chaijim ein Haus für die Ewigkeit, ein Haus zum neuen Leben! Endlich noch ermahnte der Redner das anwesende jüdische Publikum - es waren nämlich nicht nur Juden, sondern auch eine große Menge aus allen Konfessionen zugegen - dass auch sie dahin streben mögen, jedes Vorurteil und jeden Aberglauben aus ihrer Mitte zu entfernen, um dem wahren  Glauben Eingang zu verschaffen. - Gehoben und befriedigt verließ Alles die Ruhestätte. -"

     
Beisetzung von Johanna Steinheim geb. Matthiesen, Witwe von Salomon Ludwig Steinheim (1882)
Anmerkung: Johanna Steinheim geb. Matthiesen (geb. 15. Oktober 1792 in Altona) war die Witwe des Mediziners, jüdischen Religionsphilosophen und Gelehrten Salomon Ludwig Steinheim (1789 Bruchhausen - 1866 Zürich). Zu seinem Leben und Werk siehe Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Salomon_Ludwig_Steinheim mit Literaturhinweisen, Deutsche Biographie https://www.deutsche-biographie.de/sfz81215.html .  
Salomon Ludwig Steinheim und Johanna (Hinde, Hanna) geb. Matthiessen waren seit 1814 (in Altona) verheiratet. Veröffentlicht ist der Briefverkehr zwischen den Eheleuten: Jutta Dick / Julius H. Schoeps: Salomon Ludwig Steinheim - Johanna Steinheim: Briefe. Verlag Olms, Georg. 1996. Nach dem Artikel war die Beisetzung von Johanna Steinheim am 26. Mai 1882 in Zürich. Gestorben ist sie "am ersten Tag des Offenbarungsfestes", also am 1. Tag von Schawuot (Wochenfest), das war am 24. Mai 1882.  
Dank: an Nikolaus Gatter für die Übersendung des Artikels. Das Grab von Johanna Steinheim ist nach Auskunft der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich im Friedhof erhalten. 

Artikel in der Zeitschrift "Die Neuzeit - Wochenschrift für politische, religiöse und Cultur-Interessen" (Wien) von 23. Juni 1882 S. 216: "Zürich. Selten wohl hat der jüdische Friedhof in Zürich eine solche Trauerversammlung in seinen Mauern gesehen, wie am Freitag den 26. vorigen Monats. Unter den ungefähr 80 Personen beiderlei Geschlechts des Leichengefolges befanden sich etwa vier Mitglieder der jüdischen Gemeinde, während die übrigen mit Ausnahme von zwei oder drei Personen, die dem Namen nach zu Israels Nachkommen zählen, Bekenner der christlichen Religion waren, und zwar meist Professoren, Gelehrte, Künstler. wenn man nun das regnerische Wetter, die weite Entfernung bis zum Friedhofe und die Vormittagsstunde in Betracht zieht, so müsste man zu dem Schlusse kommen, dass es eine bedeutende Persönlichkeit sei, der man die letzte Ehre erwies. Und in der Tat war dem so. Da nun die Verstorbene schon ihres hohen Alters wegen, mehr aber noch als die Witwe eines um Juden und Judentum hochverdienten Mannes das Interesse eines größeren Kreises in Anspruch nehmen dürfte, so will ich den Lesern Ihres werten Blattes mit Folgendem einen kurzen Bericht über dieselbe geben. Es war nämlich Frau Dr. Johanna Steinheim geb. Matthiessen, aus Altona, die im Alter von 92 Jahren, ohne leibliche Nachkommen zu hinterlassen, am ersten Tage des Offenbarungsfestes ihren Geist aufgab. Sie kam 1862 nach Zürich mit ihrem kranken Gatten, der in Rom vergeblich die Genesung von einer gefährlichen Gehirnkrankheit suchte, sich dann von den hiesigen Spezialärzten, ebenfalls ohne günstigen Erfolg, behandeln ließ und hier 1868 verstarb. Er wurde zuerst auf einem christlichen Kirchhof beerdigt; die jüdische Gemeinde aber in Altona setzte es durch, dass die Leiche exhumiert, nach Altona gebracht, dort auf dem jüdischen Friedhofe beigesetzt wurde. Salomon Ludwig Steinheim wurde im Jahre 1790 in einem kleinen Städtchen in Westfalen geboren (Grätz nennt Altona als seinen Geburtsort, aber mit Unrecht), ließ sich früh in Altona als praktischer Arzt nieder, führte da Johanna Matthiessen als Gattin heim, und führte mit ihr eine glückliche, aber kinderlose Ehe. Frühzeitig machte er die Bekanntschaft mit Gabriel Rießer, dessen intimer Freund er ward. Mit ihm gemeinsam trat er in den Kampf für die Emanzipation der Juden ein. Während jener aber den Kampf nach außen verlegte und mit den äußeren feindlichen Elementen um die bürger´liche Gleichstellung der Juden rang, wollte Steinheim die Emanzipation im Innern, die Selbstbefreiung von Knechtischem Sinn und von Vorurteilen erstreben; er wollte dem Judentum seine wahre Aufgabe, seine eigentliche Mission wieder zum vollen Bewusstsein bringen. - In späteren Jahren lebte er als Sonderling, wahrscheinlich ein Vorzeichen der später sich einstellenden Gehirnerweichung, der er im 76. Jahre erlag. Eine ausführliche Biographie Steinheims ist noch nicht erschienen. die Frau, die ihren Mann vergötterte, fand keinen der Aufgabe, sie zu schreiben, würdig; nur der greise Zunz, meinte sie, wäre der geeignete Schriftsteller hierfür. Bald jedoch, so versicherte mir eine ihrer besten Freundinnen, ersuchte sie denselben, von dieser Aufgabe abzustehen. Sie fürchtete nämlich, in diesem Nestor der Wissenschaft stecke noch zu viel vom Rabbiner und als solcher könne er dem vollen Verdienste eines Steinheim, der sich im äußeren Leben von der Synagoge und Gemeinde losgesagt hatte, vielleicht nicht gerecht werden."    
Titel der Zeitschrift "Die Neuzeit..." Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Neuzeit 
 Digitalisierte Ausgabe: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=neu  

      
Hinweis auf die 1892 erbaute Abdankungshalle 

Zuerich Frf Isr Fambl 23051913s.jpg (20362 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 23. Mai 1913. "Der Friedhof ist 1865 angelegt worden; Verhandlungen mit der Stadt betreffen Beteiligung am allgemeinen städtischen Friedhof wurden im Jahre 1877 von der Generalversammlung endgültig angelehnt: 1892 wurde die Abdankungshalle errichtet." 

     
Der Präsident der jüdischen Gemeinde in Cavalla (Griechenland) wurde auf dem Friedhof in Zürich beigesetzt (1914)       

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Oktober 1914: "In der Fremde, auf dem Friedhofe in Zürich, wurde letzten Sonntag Herr Mosche Chajim Benvenista, Präsident der jüdischen Gemeinde in Cavalla (Griechenland), bestattet. Im Alter von 78 Jahren war er auf der Reise von München in seine Heimat beim Aufenthalt in Zürich plötzlich verschieden. Der Verstorbene, einer hochangesehenen sephardischen Familie angehörend, war eine um seine Gemeinde hochverdiente Persönlichkeit und hatte auch in der städtischen Verwaltung lange Zeit hervorragende Ehrenstellungen inne."            

 
Kann der Wert eines jüdischen Friedhofes vermehrt werden ? - eine Diskussion aus dem Jahr 1927   

Zuerich BayrGZ 19091927.jpg (210517 Byte)Artikel in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 19. September 1927: "Mehrwert eines jüdischen Friedhofes. Die neuerstellte Wohnkolonie am Friesenberg in Zürich erforderte den Ausbau des Straßennetzes, vor allem der Friesenbergstraße zwischen der Uetlibergbahn und der Schweighofstraße durch Anlage eines Trottoirs. An der Friesenbergstraße liegt der Friedhof der israelitischen Kultusgemeinde. Von ihrem Grundstück musste diese einen 134 Meter langen und 2 Meter breiten Landstreifen für das Trottoir abtreten; außerdem forderte die Stadt von der israelitischen Kultusgemeinde eine Leistung von 8.155 Franken für den durch die Korrektion der Friesenbergstraße entstandenen Mehrwert der Friedhofliegenschaft. Die Gemeinde verweigerte die Zahlung dieses Mehrwertbeitrages unter Hinweis darauf, dass durch die Straßenkorrektion eine Wertvermehrung des Friedhofgebäudes nicht eingetreten sei und sie daher auch nicht zu Beitragsleistung an den Kosten der Straßenherstellung herbeigezogen werden könne. Sowohl die kantonale Schützungskommission des I. Kreises als auch das Bezirksgericht Zürich wiesen jedoch die Einsprache der israelitischen Kultusgemeinde ab und erklärten sie grundsätzlich als beitragspflichtig, indem sie von der Erwägung ausgingen, dass die objektive Wertsteigerung maßgebend sei, und dass weder rechtliche noch tatsächliche Gründe die Gemeinde hindern, den aus der Straßenkorrektion erwachsenen Vorteil früher oder später auszunützen. Unerheblich sei insbesondere das religiöse Dogma, das den Juden das Ausgraben von Leichen und die Verwendung von Friedhofland für profane Zwecke verbiete; denn es handle sich dabei um Beschlüsse einer privatrechtlichen juristischen Person, denen keine stärkere Rechtswirkung beizumessen sei als anderen privaten Willenserklärungen. Dagegen hat nun, wie Dr. Charles Bollag im 'Israelitischen Wochenblatt' ausführt, das Obergericht einstimmig den Standpunkt der Gemeinde geschützt und die Klage der Stadt auf Zahlung eines Mehrwertbeitrages kostenfällig abgewiesen. In der Begründung des Urteils hat die Eigentümlichkeit der jüdischen Lehre hinsichtlich des Friedhofes als einer 'ewigen', unantastbaren Ruhestätte der Toten mittelbar eine Sanktion durch die kantonale Gerichtsinstanz erfahren. Nach einem schriftlichen Gutachten von Rabbiner Dr. Littmann ist es nämlich allen Juden in der Welt verboten, 'Leichen ohne Zwang auszugraben oder einen Friedhof für ein anderes Feld einzutauschen', also auch der jüdischen Kultusgemeinde in Zürich.  Diese jüdische Überlieferung und Glaubenslehre müsse bei der Frage, ob ein Friedhof einen ökonomischen Wert besitze, geachtet werden, dies um so mehr, als die Stadt Zürich selbst es war, die das zweite Grundstück, das im Jahre 1926 erstmals mit Gräbern belegt wurde, an die Gemeinde vorbehaltlos zu Friedhofzwecken verkauft habe. Wenn die Gemeinde, so führt das Gutachten nach den Mitteilungen von Dr. Bollag weiter aus, mit großen Kosten einen eigenen Friedhof unterhalte, obwohl es ihr frei stünde, die städtischen Friedhöfe mitzubenützen, so müsse daraus gefolgert werden, dass es ihr eben im Gegensatz zur christlichen Auffassung, die in wiederholten Fällen ein Aufgeben von Friedhöfen als statthaft erklärt habe, darum zu tun sei, dem jüdischen Religionsgesetz dauernd und strenge nachzuleben. Folgerichtig könne in Würdigung der besonderen Verhältnisse des Falles nicht davon gesprochen werden, dass die Gemeinde jetzt oder in der Zukunft aus der Neuerstellung der Friesenbergstraße irgendwelche Vorteile ökonomischer Art, sei es durch Überbauung oder Veräußerung ihres Friedhofes erlange, und deshalb könne ihr auch nicht ein Kostenbeitrag auferlegt werden. Der Referent der Obergerichtes erinnerte übrigens an die Tatsache, dass die Stadt Zürich den alten Judenfriedhof am Wolfbach, der 1424 infolge der Vertreibung der Juden aus der Stadt eingegangen war, auf eigenem Grund und Boden hatte erstellen lassen und deshalb ohne weiteres über ihre Liegenschaft verfügen konnte, wogegen heute das Eigentum am Friedhofland der jüdischen Gemeinde zustehe."      

     
Friedhofschändung (1929)       

Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 4. Januar 1929: "Friedhofschändungen auch im Ausland. In den letzten Tagen wurde die Umfassungsmauer des Züricher jüdischen Friedhofs 'Friesenberg' in zwei Nächten hintereinander von unbekannten Tätern beschädigt, sodass kein Zweifel besteht, dass es sich um beabsichtigte Devastierungen handelt. Die Züricher Israelitische Kultusgemeinde hat eine Belohung von 500 Schweizer Francs für die Eruierung der Täten ausgesetzt und die Bewachung des Friedhofs angeordnet."      

     
    

Lage des Friedhofes 

  
Am Fuß des Uetliberges - Friesenbergstraße 147           Link zu den Google-Maps   
   
   
Öffnungszeiten: Sonntag - Donnerstag 8.00 Uhr - 17.00 Uhr; Freitag 8.00 Uhr - 16.00 Uhr; an Schabbat und jüdischen Feiertagen ist der Friedhof geschlossen.  
   
   
Fotos 
(Fotos Anfang 2007 -  Quelle: UAP - Urs Albisser Pictures, CH-8500 Frauenfeld, www.ressibla.com)     

Eingangsbereich und Friedhofshalle    
Zuerich UntFries 100.jpg (103362 Byte) Zuerich UntFries 101.jpg (86872 Byte) Zuerich UntFries 104.jpg (69818 Byte)
Blick vom Eingang zur Friedhofshalle  Hinweistafel am Eingang  Orientierungsplan 
     
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Eingangstor "Der Geist kehrt zu Gott zurück, 
der ihn gegeben hat"
Vordach 
mit dem Wasserbecken
 
     
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Wasserbecken zur 
vorgeschriebenen Händewaschung
    
     
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Glasfenster im inneren der Friedhofshalle
 
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Eingangstor von innen Wasserbecken Lampen
      
Im Friedhof    
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  Teilansichten 
   
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Pflanzenornamentik Ungewöhnlich auf jüdischen Friedhöfen:
 Porträt des Verstorbenen
Die Weinende  
    
     
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Einzelne Berichte zu den jüdischen Friedhöfen in Zürich       

Dezember 2016: Der Platz auf den jüdischen Friedhöfen in Zürich wird knapp       
Artikel von Matthias Scharrer in der "Limmattaler Zeitung" vom 5. Dezember 2016: "Letzte Ruhe. Platz für jüdische Gräber gesucht
Auf dem jüdischen Friedhof in Zürich wird es langsam eng. Die Jüdische Liberale Gemeinde Zürich hofft deshalb auf eine Kooperation mit städtischen Friedhöfen.

Es wird eng auf den jüdischen Friedhöfen in Zürich. 'Das war schon immer so', sagte zwar Shella Kertész, Präsidentin der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ), als das Thema kürzlich im Kantonsrat zur Sprache kam. Der Grund: Gemäss jüdischem Brauchtum dürfen die Gräber nicht eingeebnet werden, um für eine erneute Belegung Platz zu schaffen; sie sollen Bestand haben für alle Zeiten. Doch etwas ist diesmal anders. Bislang lösten die jüdischen Gemeinden Zürichs das Platzproblem, indem sie Land hinzukauften. So geschehen zuletzt mit der Erweiterung des Friedhofs Oberer Friesenberg im Stadtteil Wiedikon 2005. Nun verfolgt die Jüdische Liberale Gemeinde Zürich (JLG) einen neuen Ansatz: Sie hofft, auf städtischen Friedhöfen Platz zu erhalten, wie ihr Präsident Alex Dreifuss bei der Genehmigung ihres Jahresberichts im Kantonsrat gegenüber dieser Zeitung bestätigte. 'Es gibt immer mehr Urnengräber auf den staatlichen Friedhöfen', so Dreifuss. Dadurch könnte Platz für jüdische Gräber frei sein.
Hohe Sicherheitskosten. Im jüngsten kantonsrätlichen Jahresbericht über die staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften kommt auch das Thema Sicherheit der Juden zur Sprache: 'Die unruhige politische Weltlage mit einem nochmals erhöhten Sicherheitsrisiko in Europa zwingt die beiden jüdischen Gemeinden zu grösserer Wachsamkeit', heisst es da. Neu übernehme die Israelitische Cultusgemeinde (ICZ) die Sicherheitsdienstleistungen für die Jüdische Liberale Gemeinde. Beide zusammen zählen knapp 3000 Mitglieder. Ein Teil ihres Sicherheitsdienstes werde von Spezialisten aus Israel abgedeckt, heisst es weiter im Bericht der kantonsrätlichen Geschäftsprüfungskommission. 'Beide Gemeinden würden es begrüssen, wenn sich der Kanton und die Stadt an diesen Kosten beteiligen würden.' Entsprechende Gespräche seien im Gang. Laut ICZ-Präsidentin Shella Kertész belaufen sich die Sicherheitskosten derzeit auf jährlich 800 000 Franken. 'Wir wollen das nicht. Aber die Situation ist leider so, dass wir im Fokus von Terroristen sind', so Kertész. Auch Rechtsextreme sorgen für Ängste. So wurde die Busstation beim jüdischen Friedhof Unterer Friesenberg kürzlich mit Hakenkreuzen verschmiert. (mts)
Hohe Zahl an Urnenbestattungen. Tatsächlich liegt der Anteil der Urnenbestattungen in Zürich seit einigen Jahren bei 90 Prozent, wie Nat Bächtold, Sprecher des Stadtzürcher Präsidialdepartements, auf Anfrage sagt. Er bestätigt weiter: 'Durch die Entwicklung hin zu mehr Urnenbestattungen gibt es auf den städtischen Friedhöfen Reserveflächen.' Die hohe Zahl an Urnenbestattungen sei aber nur ein Grund dafür. Ein anderer: Die Friedhöfe seien im Hinblick auf eine 'sehr viel höhere Bevölkerungszahl' angelegt worden. Die zunehmend verdichtete Stadt Zürich hat damit ein ungewohntes Luxusproblem: Es gibt mehr als genug Platz auf ihren Friedhöfen. Der Friedhof Sihlfeld, grösste letzte Ruhestätte Zürichs, dient deshalb teilweise auch als Park. Er liegt in Zürich Wiedikon, wo auch ein Grossteil der jüdischen Gemeinde Zürichs ansässig ist.
Städtische Friedhöfe halb leer. Ob ein Teil des Friedhofs künftig für jüdische Gräber reserviert wird, ist offen. Das städtische Bestattungs- und Friedhofamt sei in einem 'konstruktiven Austausch mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Stadt Zürich, darunter auch mit den jüdischen Gemeinden', so Bächtold. Es fänden regelmässig Gespräche und Treffen statt. Auch der Platzbedarf der jüdischen Friedhöfe komme dabei zur Sprache. 'Das Bestattungs- und Friedhofamt der Stadt Zürich hat bei diesen Gesprächen seine Bereitschaft erklärt, eine allfällige offizielle Anfrage sorgfältig zu prüfen und nach Lösungen zu suchen', erklärt Stadtpräsidentin Corine Mauchs Sprecher weiter. Im Durchschnitt seien derzeit rund 50 Prozent der städtischen Friedhofsflächen durch Gräber belegt.
Anders sieht es bei den jüdischen Friedhöfen aus. Die beiden staatlich anerkannten jüdischen Gemeinden ICZ und JLG haben in Zürich insgesamt drei Friedhöfe: Die 1862 gegründete ICZ unterhält die Friedhöfe Unterer und Oberer Friesenberg. Erster wurde 1866 eröffnet, nur wenige Jahre, nachdem die Juden in der Schweiz die Niederlassungsfreiheit erhielten. Bis in die 1950er-Jahre wurde auf ihm beerdigt. Seit den 1950er-Jahren finden auf dem Oberen Friesenberg jüdische Abdankungen und Beerdigungen statt. ICZ-Präsidentin Kertész schätzt, dass der Platz auf dem Oberen Friesenberg noch für zehn bis fünfzehn Jahre reichen dürfte. Dann werde die ICZ sich mit der Stadt Zürich in Verbindung setzen, 'um alle Möglichkeiten für die Zukunft auszuloten', so Kertész. Sie hält aber fest: 'Das Thema von jüdischen Gräbern auf öffentlichen Friedhöfen stand und steht für die ICZ bisher nicht zur Diskussion' – anders als bei der Jüdischen Liberalen Gemeinde. Die JLG hat ihren Friedhof in Zürich Albisrieden; unweit davon befindet sich der für jüdisch-orthodoxe Einwanderer aus Osteuropa bestimmte Friedhof Agudas Achim. Ferner fanden auf dem jüdischen Friedhof Steinkluppe in Zürich Oerlikon bis 1936 Begräbnisse statt. Da auf jüdischen Friedhöfen die Gräber nie aufgehoben werden, verwittern die Grabmäler seither."  
Link zum Artikel   

   
    

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Israelitischen Cultusgemeinde in Zürich  mit Seite zum Friedhof Unterer Friesenweg  
bulletInformationsseite des Friedhofsamtes der Stadt Zürich zum Friedhof Oberer Friesenweg 

Literatur:  

bullet     

      

                   
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Stand: 15. Oktober 2013