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Ampfing (Kreis
Mühldorf am Inn)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte
in Ampfing
In Ampfing bestand nur wenige Jahre eine jüdische
Gemeinde ("Jüdisches Komitee Ampfing"). 1946 bis 1948 lebten
am Ort ehemalige KZ-Häftlinge am Ort, meist Überlebende des KZ-Außenlagers
Mühldorf. In Ampfing gab es bis Kriegsende verschiedene Zwangsarbeiterlager und
das KZ-Außenkommando Mühldorf - Waldlager V/VI des KZ Dachau 0. Ampfing war
das zweitgrößte Konzentrationslager der sogenannten Lagergruppe Mühldorf.
Ende Oktober 1947 lebten etwa 100 jüdische ehemalige KZ-Häftlinge in Ampfing.
Das Lager selbst war im Gasthof Hinterecker in Ampfing; hier war der
Verwaltungssitz und das kulturelle Zentrum der Jüdischen Gemeinde Ampfing
eingerichtet.
Im Laufe des Jahres 1948 löst sich die jüdische Gemeinde in Ampfing -
überwiegend aufgrund der Abwanderung nach Israel - allmählich auf.
Die jüdische Gemeinde hatte eigene Einrichtungen, insbesondere auch eine Synagoge
(Betsaal). Diese wurde im Theresianum (ehemalige Pfarrökonomie,
St.-Martin-Straße 5) in Ampfing eingerichtet, ein Gebäude aus der Zeit der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Hier hatte im Sommer 1944 die
NS-Organisation Todt (OT), die für das KZ-Außenlager Mühldorf verantwortlich
war, ein Offiziers-Casino eingerichtet. Nach Kriegsende und dem Auszug der
Organisation Todt wurde das Gebäude im Erdgeschoss von April bis Dezember 1947
für ehemalige KZ-Häftlinge zur Synagoge umgebaut. Das Gebäude und der Raum
der Synagoge sind erhalten. In den letzten Jahrzehnten wurde das Gebäude
unterschiedlich genutzt, u.a. als Jugendraum, als Musikschule und als
Tauschladen, der Raum der Synagoge wurde meist als Abstellkammer verwendet. Von
2008 bis 2010 wurde das Theresianum durch den Förderverein Pfarrzentrum mit
viel Aufwand restauriert. Dabei wurden auch die ehemaligen Malereien des
früheren jüdischen Betraumes freigelegt und restauriert (u.a. der gemalte
Vorhang im Bereich der Nische des Toraschreines, aber auch Deckenmalereien). Der
Bereich der früheren Bimah (Lesepult für die Tora-Verlesung) wurde durch einen
Messingrahmen im Boden angedeutet.
2017 wurde das Gedenken an die Nutzung des Theresianums als Synagoge 70 Jahre
zuvor vom Förderverein Pfarrzentrum mit einer Veranstaltungsreihe das ganze
Jahr über gefeiert.
Vgl. Presse-Artikel: in "Oberbayerisches Volksblatt" 31. Dezember
2016: "70
Jahre Synagoge Ampfing. Malereien erinnern an die Geschichte"
sowie in "Oberbayerisches Volksblatt" vom 26. Januar 2017: "Auftakt
ins Jubiläumsjahr der Synagoge".
Berichte aus der
jüdischen Geschichte in Ampfing
Fotos:
Links und Literatur
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Literatur:
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