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Bullenheim (Markt
Ippesheim, Kreis
Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Bullenheim bestand eine kleine jüdische Gemeinde im
18./19. Jahrhundert. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück.
1808 wurden in sechs jüdischen Familien am Ort zusammen 37 Personen
gezählt. Die Höchstzahl jüdischer Personen am Ort dürfte um 1840
mit 61 Personen erreicht worden sein. Danach ging die Zahl zurück, insbesondere
durch Auswanderung in die Vereinigten Staaten (zwischen 1840 und 1856 21
Personen). 1856 lebten nur noch 23 jüdische Personen in Bullenheim, um 1900
war noch ein jüdischer Metzger am Ort.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge, eine
jüdische Schule und vermutlich ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden
auf dem jüdischen Friedhof in Hüttenheim
beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - zumindest
zeitweise in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - ein Lehrer
angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. Um 1831 wird als
Lehrer Daniel Löw genannt. Später wurden die jüdischen Familien am Ort durch
den Lehrer aus Hüttenheim mitbetreut. Die jüdische Gemeinde gehörte von 1838 bis 1880 zum Distriktsrabbinat Welbhausen.
Von den in Bullenheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit
umgekommen (Angabe nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jette Wolfrom (geb.
1880 in Bullenheim, wohnhaft in Marktbreit, Deportation ab Nürnberg am 24. März
1942 nach Izbica).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Bullenheim gefunden. |
Zur Geschichte der Synagoge
Erstmals wird eine Synagoge 1831 genannt. Wie
lange in dem Gebäude Gottesdienste abgehalten wurden, ist nicht bekannt. Auf
Grund der nach 1840 stark zurückgehenden Zahl der jüdischen Einwohner wurde
die Synagoge vermutlich alsbald nach der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben.
Die Synagoge stand hinter dem Haus Nr. 5 und wurde vermutlich in den
1960er-Jahren abgebrochen. Nur die Grundmauern blieben erhalten. An der Stelle
der Synagoge wurde ein kleines Lagergebäude mit Schreinerwerkstatt
erbaut.
2008 beschloss der Gemeinderat Bullenheims den Abriss des Hauses Nr. 5, das vor
der Synagoge stand. Aus diesem Anlass erschien in der "Mainpost" ein
Bericht zur jüdischen Gemeinde am Ort:
BULLENHEIM
- Jüdisches Zeugnis wird abgerissen - Gemeinde hatte sich bereits im 19. Jahrhundert aufgelöst
-
Artikel in der MAINPOST vom 20. April 2008
(ksch) Der Gemeinderat von Ippesheim hat dem Abriss des Hauses Nr. 5 in Bullenheim zugestimmt. Hier stand einst die Synagoge von Bullenheim. Etwa 360 Jahre waren Juden in Bullenheim, sie waren Tagelöhner und Handwerker einige hatten Grundbesitz, auch Weinberge.
Der erste exakte Hinweis auf eine Synagoge stammt aus dem Jahr 1831. Ein Daniel Löw wirkte an der örtlichen Judenschule. Ob er nur Lehrer war oder auch Rabbiner, ist unklar. Das sich die schätzungsweise 15 bis 20 Mitglieder der jüdischen Gemeinde zugetraut haben, die nicht unerheblichen Ausgaben für einen eigenen Rabbiner aufzubringen, darf bezweifelt werden.
Selbst wenn es keine Synagoge sondern nur eine Art Betraum war, dürfte für die israelitische Gemeinde von Bullenheim mit der Finanzierung überfordert gewesen sein. So müsste die Gemeinde von einem anderen Ort aus, etwa von Hüttenheim, mit betreut worden sein, wie es auch später der Fall war.
Die Anzahl der Bullenheimer Juden nahm von 1840 bis 1856 drastisch ab, von 61 auf 23 Personen.
Alleine 21 von ihnen wanderten in die Vereinigten Staaten aus.
Um 1900 wohnte nur noch ein jüdischer Metzger in Bullenheim. Alle Juden waren weggezogen. Die Namen sind vergessen, die Gebäude nicht mehr vorhanden, einzig ein paar Grabsteine in Hüttenheim und einige Flurnamen auf dem Katasterplan der Marktgemeinde Ippesheim sind von den Bullenheimer Juden geblieben.
Die Pogromnacht der Nazis vom 9. November 1938 überstand das Gebäude ohne Schaden. Die Synagoge stand hinter dem dazugehörigen Wohnhaus wo heute ein höherer Giebel eines Lagergebäudes mit einer ehemaligen Holzwerkstatt steht. |
Adresse/Standort der Synagoge: Hinter
dem Haus Nr.
5
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte in Bullenheim liegen noch nicht vor. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 147. 1992² S. 155. |
n.e.
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