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Jüdische Geschichte/Synagogengeschichte Stuttgart
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Gedenken am Ort der Deportation der Stuttgarter Juden 1941-1945
"Die Chemie der Erinnerung"
Über eine Beisetzung und Exhumierung von Bildern,
Nordbahnhof Stuttgart, ganz in der Nähe.
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In den Jahren 1941 bis 1945 wurden vom Inneren Nordbahnhof
in Stuttgart mehr als 2.500 Juden in Waggons verfrachtet und in
Konzentrationslager wie Auschwitz und Buchenwald deportiert. Nur wenige der
Opfer von nationalsozialistischer Gewaltherrschaft überlebten die Deportation
oder die Haft in den Lagern. Als Zeugnis bleibt totes Gleis. Erinnerungen an die
Opfer verblassen.
Der Fotograf Lutz Schelhorn ist als Künstler ein Erinnerer. Anderthalb Jahre
lang fotografierte er die Gleisanlagen am Inneren Nordbahnhof. Über 1.000 Fotos
sind so entstanden und zeigen gähnende Stille und eine Öde, die erst durch das
Wissen um das Schicksal der Deportierten zu Gedankenassoziationen reizt.
Fotos von Lutz Schelhorn
Zur
Ausstellungseröffnung am 1. Dezember 2006 in der Martinskirche, Stuttgart am
Inneren Nordbahnhof
Spurensuche
- "Die Chemie der Erinnerung"
Ein ungewöhnliches
Fotoprojekt von Lutz Schelhorn und Stefan Mellmann über die Deportation der württembergischen
Juden
Pressetext
zur Ausstellung:
Der Fotograf Lutz Schelhorn, 47, bisher unter anderem durch eine
würdevolle Fotografie der Stuttgarter Randszenen bekannt geworden, begibt
sich ab 2004 für anderthalb Jahre auf die Suche nach Spuren eines lange
Zeit von vielen vergessenen und tabuisiertem Stück unserer jüngsten
Geschichte. Die Geschichte der Stuttgarter Juden - Deportationen. Mitten
in Stuttgart gab es einen historischen Ort, der seit über 60 Jahren von
der Natur überwuchert wurde. Es sind die toten Gleise des Inneren
Nordbahnhofes. Von hier aus begann in den Jahren 1941 bis 1945 für mehr
als 2500 Menschen in Viehwaggons die für sie unbekannte Fahrt in die
Konzentrationslager im Osten. Nur wenige überlebten diese Deportation und
die Lager. Lutz Schelhorn machte über 1000 Fotos von diesem bis zur
Errichtung des Mahnmals (2006) so unwirklichen Ort der Leere und Stille.
Er nummerierte diese, um so den damals Namenlosen, Verzweifelten und
Entwürdigten wieder ein Bild
der Erinnerung zu geben. Während dieser fotografischen Spurensuche lernte
er den Fotokünstler Stefan Mellmann, 31, kennen. Er kam auf die
ungewöhnliche Idee, die ersten
Ergebnisse der Spurensuche, die Digitalfotos der toten Gleise, der
Landschaft der Einsamkeit, auf Dias zu übertragen. Diese wurden dann für
drei Wochen in die historische Erde zwischen den Gleisen vergraben. 30
Motive wurden hierzu gemeinsam
ausgewählt.
Was
wird diese Erde, dieser Ausgangspunkt eines der grausamsten Kapitel
unserer Geschichte auf die Dias schreiben?
Das Ergebnis: 30 ungewöhnliche Bildfragmente von einem unwirklichem Ort. Es sind Gedankenanstöße. Auf den Bildern sieht man
noch Teile der Gleisanlagen, die durch eine chemische Zersetzung mit
kräftigen Farben überwuchert sind.
So werden die ursprünglichen Fotos erweitert, neu komponiert.
Denkanstöße für eine persönliche Zeitreise entstehen so.
Vor
65 Jahren, am 1. Dezember 1941, fuhr der erste Zug mit 1000 Juden
nach Riga. Die Deportation und Vernichtung der württembergischen
Juden hatte begonnen.
Ab
1. Dezember können sie diese Fotos in der Nähe der seit Juni 2006
eröffneten Gedenkstätte, auf dem Gelände der Wagenhalle, in einer
Größe von 150 x 100 cm auf
sich wirken lassen. Die Ausstellung wird als feste Installation bis
mindestens Ende 2007 zu sehen sein.
Der großformatige Katalog zur
Ausstellung ist für 8,- € zuzüglich 2,- € Porto zu erwerben. 4,- €
pro Katalog gehen an die Grund und Hauptschule Ostheim, an der Schüler
aus 76 Nationen unterrichtet werden. Die Schule benötigt eine neue
Turnhalle.
Weitere Informationen unter:
www.lutz-schelhorn.de
Kontakt und Katalogbestellung: E-Mail
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Fotos von der Ausstellungseröffnung:
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