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Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis)
Jüdische Geschichte
Bitte besuchen Sie auch die Website von Martina Wiemer: http://jüdischesleben-donaueschingen.de/
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Donaueschingen bestand eine jüdische Gemeinde von der
Mitte des 17.
Jahrhunderts (um 1650 erste Aufnahme, 1662 neun jüdische Familien, 1713 18
Familien in der Stadt) bis zur Ausweisung der jüdischen Bewohner
1743. Danach lebte noch eine Hoffaktorenfamilie in der Stadt. Seit 1768
war Madame Kaulla aus Hechingen Hoffaktorin
in der Stadt.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde des 17./18. Jahrhunderts
vermutlich eine Synagoge. Auch ein Anfang des 18. Jahrhunderts erwähnter Friedhof
war vorhanden (Lage unbekannt; beim Rathausbrand 1908 verbrannten die meisten
Urkunden). Um 1725 waren mindestens drei Häuser in jüdischem Besitz, zwei in der Biergasse (Haus
Nr. 72 Salomon Levi und Haus vor dem "Hirschen" Marum Weyl), eines in der Stockergasse (heute
Karlstraße zwischen "Engel" und "Sonne", Haus Nr.90 des Hofjuden Samuel Weil). Die Gebäude lassen sich nicht mehr genau
lokalisieren.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts und bis 1933 entwickelte sich die Zahl jüdischer Einwohner
wie folgt: 1825 11 jüdische Einwohner, 1832 8, 1839 6, 1864 3, 1871 8, 1875 24,
um 1880 Höchstzahl mit 33, 1885 21, 1890 15, 1895 19, 1900 17, 1905 23,
1910 20, 1925 16, 1933 18.
Die jüdischen Einwohner des 19./20. Jahrhunderts bildeten auf Grund ihrer immer
geringen Zahl keine eigene jüdische Gemeinde,
sondern gehörten zur Synagogengemeinde in Gailingen
und benutzten die dortigen Einrichtungen. Der
jüdische Religionslehrer aus Randegg unterrichtete auch in Donaueschingen. Die in Donaueschingen verstorbenen
Personen wurden auf den jüdischen Friedhöfen in Randegg oder
Gailingen beigesetzt. In Gailingen sind
u.a. aus Donaueschingen beigesetzt (Grab-Nr. bezieht sich auf Dokumentation
Bamberger s. Lit.): Elias Bloch (1819-1881, Grabstein 130), Therese Heinrich
Weil geb. Bollag (aus Oberendingen, Schweiz, gest. 1914 in Donaueschingen, Grab
531), Ella Dukas (1875-1922, Grab 657), Samuel Dukas (aus Sulzburg, gest. in
Donaueschingen, Grab 658), Abraham Guggenheim (geb. 1874, gest. 1932, war
Besitzer des Kaufhauses Guggenheim, siehe Bericht zu seinem Tod unten).
Von den jüdischen Einwohnern Donaueschingens ist im Ersten Weltkrieg gefallen:
Siegfried Zadeck (geb. 2.9.1876 in Posen, gef. 30.11.1916).
An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Gewerbe- und Handelsbetrieben im
Besitz jüdischer Personen / Familien sind bekannt: Manufakturwarengeschäft Fritz Bensinger
(Rosenstraße 11), Konfektions-, Kurz-, Weiß- und Spielwarengeschäft Fa. Guggenheim & Cie. oHG, Teilh.
Witwe von Abraham Guggenheim: Bona und Sohn Dagobert Guggenheim
(Max-Egon-Straße 14; das Kaufhaus Guggenheim war das damals größte Kaufhaus
der Region mit Filialen in Singen und Gaggenau), Konfektions- und Manufakturwarengeschäft
Henriette und Sohn Max Lindner
(Zeppelinstraße 10).
1933 lebten noch drei jüdische Familien mit zusammen 18 Personen in
Donaueschingen (Familien Bensinger, Guggenheim und Lindner). Vor den Geschäften der
jüdischen Familien standen am 1. April 1933 wie auch anderswo SS- und
SA-Patrouillen, um den Boykott durchzusetzen. Beim Novemberpogrom 1938 kam es zu Plünderungen und
Ausschreitungen gegen die noch am Ort lebenden jüdischen Personen. Dabei wurde
Siegfried Weil (Haldenstraße 2) schwer verletzt. In
den folgenden Jahren ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
Von den in Donaueschingen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Dagobert Guggenheim (geb.
1910 in Donaueschingen, zuletzt in Konstanz wohnhaft), Henriette Lindner geb.
Weil (geb. 1868 in Donaueschingen, zuletzt in Rastatt wohnhaft).
Berichte und
Dokumente aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Übersicht:
Allgemein
Donaueschingen
in den Handbüchern der israelitischen Gemeindeverwaltung (1924/32)
Nennung
von Donaueschingen im Handbuch von 1924 |
Im "Handbuch der jüdischen Gemeindeverwaltung und
Wohlfahrtspflege", Berlin 1924/25 S. 125 wird Donaueschingen
auffallenderweise als separate Gemeinde innerhalb des Rabbinatsbezirkes
Gailingen aufgeführt, zu der auch die sechs in Stockach lebenden
jüdischen Personen gehörten. Als Gemeindevorsteher wird H. Lindner
erwähnt. Den Religionsunterricht bei beiden schulpflichtigen jüdischen
Kinder erteilte Lehrer Körber aus Randegg. Vermutlich bestand damals die
Hoffnung, dass durch weiteren Zuzug jüdischer Familien in der Stadt
dauerhaft eine jüdische Gemeinde bestehen könnte. |
|
Nennung
von Donaueschingen im Handbuch von 1932 |
Im
"Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege
in Deutschland", Berlin 1932 S. 356 erscheint Donaueschingen nicht
mehr separat. Vielmehr gehören die 16 in der Stadt und die sieben in
Stockach lebenden jüdischen Personen nun innerhalb des Rabbinatsbezirkes
Konstanz zur jüdischen Gemeinde in
Gailingen. |
Berichte zu einzelnen Personen
Zum Tod von Abraham Guggenheim (1932)
Artikel
im "Donau-Boten" vom 2. Dezember 1932 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Guggenheim gest. Die
Einwohnerschaft der Stadt Donaueschingen wurde heute in den frühen
Morgenstunden von der fast unfassbaren Nachricht überrascht: unser
Mitbürger Abraham Guggenheim ist nicht mehr am Leben. Gestern hatte
man ihn doch noch vom frühen Morgen, bis zum späten Abend, in seinem
Geschäfte gesehen. Wohl klagte er etwas über Unwohlsein, aber der
stärkere Geschäftsgang vor Nikolaus ließ ihm keine Zeit an sich zu
denken. In den Nachtstunden einsetzende Herzkrämpfe führten um 1/4 11
Uhr zum Tode.
Herr Dr. Hall als Hausarzt der Familie, wurde eiligst herbeigerufen und
konnte aber nurmehr das Entfliehen des Lebens feststellen. Einige
Atemzüge - und das bitterschwere Ereignis war furchtbare Wahrheit, der
treusorgende Gatte, der liebe Vater, der tüchtige Geschäftsmann -
tot.
Mit dem Verstorbenen ist eine Persönlichkeit aus dem Leben geschieden,
die unter der Geschäftswelt unserer Stadt wie auch unter den
Konsumentenkreisen in Stadt und Bezirk einen hochachtbaren Namen besaß.
Abraham Guggenheim war ein Kaufmann voll edelster Gesinnung. Vor mehr als
dreißig Jahren hierher gekommen, gründete er das führende 'Kaufhaus
Guggenheim u. Cie', unter späterem Anschluss nach Singen und Konstanz. Zu
Anfang bezog die Familie Wohnung im Hause Mory, um dann nach
Fertigstellung des stattlichen Geschäftshauses dahin zu
übersiedeln.
Bei der heute vielfach notwendigen Kreditgewährung war der Verstorbene
immer sehr loyal. Die fortschreitende Ausdehnung seines Geschäfts war
deshalb stets von einem guten Sterne begleitet.
Bei Guggenheim fanden manche Bittsteller eine offene Hand, insbesondere
der Kinderunterstützungsverein, nennt in seinen Annalen immerfort den
Namen Guggenheim als eines edlen Wohltäters.
Eingeweihte wissen auch um das ideale Familienleben im Hause Guggenheim.
Um den so lieben Vater trauern die Gattin und und zwei Kinder, die in
Frankfurt und Berlin ansässig sind. Mit stets sorgender Liebe hat der
Vater sie allezeit umgeben, die nun in tiefstem Schmerze trauern. Ihnen
sei herzlichstes Beileid ausgesprochen.
So werden wir den im 59. Lebensjahre von uns gegangenen ehrbaren Kaufmann
A. Guggenheim in treuer Erinnerung bewahren. Er ruhe in
Frieden." |
|
Abraham
Guggenheim (geb. 2. Februar 1874, gest. 1. Dezember 1932) wurde im
jüdischen Friedhof in Gailingen beigesetzt. Links: aus der Friedhofsdokumentation
von Naftali Bar Giora Bamberger zum Friedhof Gailingen (Memorbuch) Band 2
S. 486: Grab Nr. 780 in Abt. IV Reihe 4. |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen aus jüdischen Periodika
Anzeigen des Tuch- und Manufakturwarengeschäftes Mathias
Wolf Söhne (1887)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Februar 1887:
"Für unser Tuch- und Manufakturwaren-Geschäft suchen wir einen mit
guten Schulkenntnissen versehenen Lehrling. Samstag und Feiertage
geschlossen. Station im Hause.
Mathias Wolf Söhne, Donaueschingen,
badischer Schwarzwald) |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Oktober 1887: "Ein
Volontair oder angehender Commis, der seine Lehre in einem
Manufakturwaren-Geschäft beendet und gute Zeugnisse besitzt, findet
Stelle sofort. Anspräche bei freier Station, Kopie der Zeugnisse und
womöglich Photographie erwünscht. Nur Süddeutsche oder Schweizer werden
berücksichtigt.
Mathias Wolf Söhne, Donaueschingen (badischer
Schwarzwald)." |
Verlobungsanzeige für Erna Guggenheim (Donaueschingen) und Ludwig Strauss
(Frankfurt a.M. / Büdesheim, 1927)
Anzeige
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 2. September
1927:
"Statt Karten!
Erna Guggenheim - Ludwig Strauss
Verlobte
Donaueschingen - Frankfurt am Main / Büdesheim (Ober-Hessen)
4. September 1927." |
Dokumente zur jüdischen Geschichte aus dem Stadtarchiv Donaueschingen
Handelsmann
Rothschild hat zwei Obligationen (hier: Urkunden über Darlehensforderungen)
verloren (1822)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 23. November 1822 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): Zum Lesen bitte Textabbildung anklicken |
Salomon
Rothschild aus Donaueschingen wurde ausgeraubt (1826)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 1826 S. 505-506 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen, sprachlich leicht überarbeitet): "Straßenraub.
Letzten Sonntag den 27. August wurde dem Hebräer Salomon Rothschild,
von Donaueschingen, als er auf der Straße von Engen gegen Abend nach
Hause reiste, auf der sogenannten Absetze, sein mit Stricken hinten an der
Chaise angebunden gewesener Koffer abgeschnitten und entwendet.
Nicht lange danach wurde der Koffer, an welchem der Deckel mittels Bohrer
und Sägen eröffnet worden, im Walde mit 4 darin gewesenen, weißen
Halstüchern von Bergail wiedergefunden. Die Stücke, welche dem Rotschild
aus dem Koffer genommen worden, sind folgende:
1 dunkelblauer Frack, mit dergleichen langen Beinkleider, von feinem Tuch,
ersterer mit glatten vergoldeten Knöpfen, beide bereits noch ganz neu,
mit grauem Bergail, die Säcke aber mit Canafaß gefüttert, im Wert zu 30
Gulden. 1 Paar schwarze, lange Hosen, von feinem Tuch etwas mehr
getragen, aber noch ganz gut, mit Bergail gefüttert, ohne Säcke 6
fl.
1 Paar schon etwas alte, dunkelgelb und braun gestreifte, lange Nanquin
Hosen, über die Stiefel zu tragen; dadurch kennbar, weil die beiden
Seitentaschen, wie bei den Kosaken-Hosen, nur einen offenen Schlitz längs
der Naht bilden; das Futter von Kanafaß 1 fl. 12 kr.
1 Paar bereits noch ganz neue Nanquin Hosen, über die Stiefel zu tragen,
und wie die vorigen mit breitem Hosenladen, die sich mit schmalen Streifen
enden, und mit einer Schnalle, von hinten angezogen und befestiget werden
können; das Futter von weißer Leinwand 1 fl. 36 jr.
2 Gillets von weißen ganz feinem und glattem Bigets. Das eine neu, das
andere etwas getragen; das neuere zum offen tragen; letzteres aber zum
Schließen gerichtet, und beide mit weißer Leinwand gefüttert, ersteres
3 fl. letzteres 2 fl.
1 schwarz seidenes faconierter Gilet, offen zu tragen, mit schwarz
seidenen Band eingefasst, noc ganz gut, nur am Kragen etwas abgeschossen,
Futter von grünem Kanafaß 2 fl.
1 neues Gilet von Toilinete, von schwarzem Grund mit grünen Streifen, und
Knöpf von oben zu schließen, Futter von grauem Bergail 3 fl.
|
Zum weiteren Lesen bitte Textabbildung anklicken |
Werbeanzeigen von H. S. Rothschild in
Donaueschingen (1827 / 1830)
Anmerkung: dem Webmaster ist nicht klar, um was es sich bei der
Decadier-Maschine handelt (in der Anzeige von 1827)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1827 S. 472 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Bekanntmachung.
Der Unterzeichnete macht einem verehrlichen Publikum bekannt, dass er eine
nach den neuesten und besten Erfahrungen zweckmäßig eingerichtete
Decadier-Maschine besitze, und dass er an mehreren mittel und ganz feinen
Tüchern die Vorzüglichkeit derselben zur vollkommenen Zufriedenheit der
Betreffenden erprobt habe.
Indem er diese nützliche Einrichtung, wie im Umfange von 12 Stunden keine
besteht, zur öffentlichen Kenntnis bringt, gibt er allen jenen, welche
ihn mit ihrem gütigen Zutrauen beehren wollen, die Versicherung, dass es
immer sein eifrigstes Streben sein werde, demselben bestens und aufs
billigste zu entsprechen, wobei er sich zu bemerken erlaubt, dass in
keiner Hinsicht bei der Bedienung ein Unterschied gemacht wird, ob das
Tuch aus seiner oder einer andern Handlung genommen ist.
Zugleich empfiehlt er bei dieser Gelegenheit sein seit einem Jahre sehr
vermehrtes Tuchlager in ordinär, mittel, halb und ganz fein, sowie in
allen Farben Circass zu 4/4 und 9/4 Breite, dann Kastorin; feine Bieber
und Lamuck, Drap Zephier, überhaupt diese und ähnliche Artikel zu
gefälligem Zuspruch und Abnahme.
Donaueschingen, am 1. August 1827. H. S. Rothschild." |
|
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1830 S. 562 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Privat-Anzeige. Verkauf von Tschako.
Bei Unterzeichneten sind ganz neue und schon getragene Infanterie Tschako
zu billigen Preis zu haben.
Donaueschingen, den 16. August 1830. H. S.
Rothschild." |
K.
H. Rothschild aus Donaueschingen löst sein Geschäft auf und zieht nach
Karlsruhe (1830)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1830 S. 279 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Verkauf.
Unterzogener ist entschlossen, sich in Karlsruhe zu etablieren, und meine
bisher gerührte Handelsgeschäfte in Verbindung meines Bruders Hoffaktors
unter der Firma: H. S. Rothschild aufzulösen.
Ebenso will ich den größten Teil meiner Möbels, welche bestehen in Kanapee,
Sessel, Kommode, Secretaire, Chadion, Bettstellen, Spiegel und andere
Schreiwerke, welche gegenwärtig modern, dann Stockuhren, allgartige Weißzeuge,
wie auch Kuchen-Geschirr, Kunstherd, Chaise und Pferdgeschirre,
öffentlich an das Meistgebot gegen bare Bezahlung zu
versteigern.
Die Kauflustigen werden daher auf Montag den 10. kommenden Monats Mai
früh 9 Uhr in meine Wohnung bei Schreinermeister Provence höflichst
eingeladen, wo die Versteigerung vor sich gehen wird.
Donaueschingen, den 28. April 1830. K.H. Rothschild."
|
Ein
Reisender des Handelshauses H. S. Rothschild wurde Opfer eines Diebstahles
(1833)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1833 S. 580 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Diebstahl.
Am 19. dieses Monats wurde dem Reisenden des Handelshauses H. S.
Rothschild von Donaueschingen auf der Straße zwischen Geisingen und
Pfohren ein Warenpack mittels Aufschneiden des hintern Spritzleders an
seinem Bernerwägele entwendet.
In diesem Pack waren 50-60 Stück Giletzeug, 11 Ellen fleischfarbigen und
gedruckten Merinos, und 2 Ellen hechtgrau Tuch.
Was man behufs der Fahndung zur öffentlichen Kenntnis bringt.
Möhringen, am 25. Juli 1833. Großherzoglich badisch fürstlich
fürstenbergisches Bezirksamt. Würth." |
Anzeige
des Handelshauses H. S. Rothschild (1835)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1835 S. 52 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Bekanntmachung.
Der Unterzeichnete nimmt Subskriptionen auf das Hochfürstlich
Fürstenbergische Anleihen an, und gibt darüber auf Verlangen nähere
Auskunft.
Donaueschingen, den 9. Januar 1835. H. S. Rothschild."
|
Anzeigen der Gebrüder Bloch aus Randegg
(1839 / 1843)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 15. Oktober 1839 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Markt-Anzeige. Gebrüder Bloch aus Randegg
beziehen den nächsten Hüfinger Jahrmarkt mit ihrem jetzt ganz neu,
wohlassortierten Warenlager, als:
Feine und mittelfeine Tücher, Buskin, Drap de Zephir, Castrine, Biwer,
Moultine, Gesundheitsflanell, französische und sächsische Merinos und Tibets
in verschiedenen Breiten und Farben; Donna Maria, Mousseline de leine,
gedruckte und karierte Merinos, Perse oder Zitz von 4,5 und 6 Viertel
breit, die neuesten Dessins, die sich vorzüglich auf den Winter eignen,
im Preise von 10-30 kr.; baumwollene, wollene und seidene Giletzeuge von
verschiedenen Farben; Leinwand, Barchent und Trillich, vorzüglich zu
Matratzen.
Eine große, extra schöne Auswahl von Kabyl-, Tartann- und Bagdad-Shawls,
sowie von vielen hier nicht genannten Artikeln.
In Seidenwaren besitzen wir eine besonders große Auswahl des Neuesten,
als: Gros d' Berline, Gros d'Orleans, Gros d'Anglaise, Gros d'Naples,
Mousseline, Taffent, Halstücher für Herrn und Damen;
endlich haben wir eine schöne Auswahl von Waren, als Tischzeug, Percal,
Jaconet, Halbleinwand, besonders für Herrenhemden, zu 12, 15-20 kr.
Zum Schlusse empfehlen wir unsere Schlafröcke à la Wellington, für
Herrn und Damen, von 3 fl. 30 kr. - 8 fl.
Durch vorteilhafte Einkäufe und direkte Sendungen sind wir in den Stand
gesetzt zu auffallend billigen Preisen zu verkaufen. Unsere Bude
ist mit obiger Firma 'Gebrüder Bloch aus Randegg'
bezeichnet." |
|
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 26. September 1843 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Gebrüder
Bloch aus Randegg beziehen auch wieder bevorstehenden hiesigen Markt
mit ihrem bekannten, durch direkte Einkäufe best assortierten Schnitt-
und Modewarenlager. Dieselben sind diesmal durch besonders vorteilhafte Einkäufe
auf letzter Frankfurter Messe in den Stand gesetzt, zu auffallend niedrigen,
aber festgesetzten, noch nie so billig vorgekommenen Preisen zu verkaufen,
sie schmeicheln sich auch dieses Mal eines zahlreichen Besuches. Besonders
müssen sie bemerken, dass sie ihr Lager bloß am Freitag dem Verkauf feil
bieten können, was sie zur Richtschnur dem verehrlichen Publikum hiermit
mitteilen.
Ihre Bude befindet sich wie gewöhnlich vis à vis dem Gasthaus zum
weißen Lamm. Gebrüder Bloch." |
Angebot
zum Aufnehmen eines Kredites (1842)
Hinweis: Auffallenderweise wird Donaueschinger zweimal als "Donauöschingen"
geschrieben.
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 30. November 1842 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Privat-Anzeigen. Donaueschingen. [Anzeige]. Bei
Unterzeichneten sind von den großherzoglich badischen neuen 3 1/2 %
Obligationen, sowie von den 50 fl. Losen pro 1839, zum billigsten Cours zu
haben. Schriftliche Anfragen erbittet sich franko H. S. Rothschild, in
Donaueschingen". |
Antijüdische "Anekdote" (1843)
Artikel
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 22. Dezember 1843 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Anekdote.
Als die ersten Juden sich in Portugal niederließen, schrieben sie an ihre
Glaubensgenossen: 'Kommt schnell, das Land ist gut, die Menschen sind dumm
- Alles wird unser sein.' - Dasselbe meinten die Jesuiten, als sie sich in
der Schweiz einnisteten.". |
Klage
von Seligmann Bloch von Gailingen gegen Max Provence in Donaueschingen (1851)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 12. März 1851 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Donaueschingen. [Bekanntmachung]. In Sachen Seligmann
Bloch von Gailingen, Kläger,
gegen Max Provence von hier, Beklagter, Forderung betreffend.
Beschluss. (Nr. 6056). Mit diesseitiger Verfügung vom 14. November
vorigen Jahres, Nr. 33,421, wurden die vom klägerischen Anwalt
produzierten Urkunden für anerkannt angenommen.
Dieß wird dem Beklagten, dessen Aufenthalt unbekannt ist, unter Bezug auf
die Veröffentlichung vom 10. Juni vorigen Jahres, Nr. 19,597, hiermit
öffentlich bekannt gemacht.
Donaueschingen, den 26. Februar 1851. Großherzogliches Bezirksamt.
Issel." |
Heinrich
Rothschild verändert seinen Familiennamen in den Namen "Röther"
(1851)
Anmerkung: voraus ging die Konversion/Taufe von Heinrich
Rothschild.
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 20. August 1851 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Bekanntmachung. Die Namensveränderung des Heinerich
Rothschild zu Donaueschingen betreffend. (Nr. 17,867). Durch Erlass
großherzoglichen Justizministeriums vom 17. Februar 1848, Nr. 1401, wurde
dem Heinrich Rothschild von Donaueschingen gestattet, seinen
Familien-Namen mit dem Namen 'Röther' zu vertauschen, was hiermit
zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird.
Konstanz, den 8. August 1851. Großherzogliche Regierung des Seekreises.
I.A. d. R.D. v. Friedrich. v. Rechthaler". |
Das
"Gesetz, die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten betreffend"
(Baden 1862)
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen)
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Anmerkung: das
durch Großherzog Friedrich verabschiedete Gesetz ist oben - ohne weitere
Kommentierung - aus den Sammlungen des Stadtarchives Donaueschingen
wiedergegeben. Zu dem Gesetz erschien im Verlag der L. Schmidt'schen
Hofbuchhandlung in Donaueschingen 1862: L. Stempf - Großherzoglich
badischer Oberhofgerichtsrath (Hrsg.): Das Gesetz über die bürgerliche
Gleichstellung der Israeliten im Großherzogtum Baden unter Beifügung der
Motive, Commissionsberichte und landständischen Verhandlungen.
Online
einzusehen über die Bayerische StaatsBibliothek digital.
Mit diesem Gesetz gewährte 1862 das Großherzogtum Baden als erster
deutscher Staat den Juden in uneingeschränkte
Gleichberechtigung. |
Der jüdische Lehrer Weil
aus Tiengen setzt sich mit einem Bericht über eine Lehrerversammlung
auseinander (1864/65)
(Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen)
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Die Artikel
erschienen im Donaueschinger Wochenblatt vom: |
16. Dezember 1864 |
27. Dezember 1864 |
24. Januar
1865 |
7. Februar 1865 |
Anmerkung: im
ersten Artikel von 16. Dezember 1864 wurde eine Lehrerversammlung des
Kreises mit der Aufwartung für den neuen Kreisschulrat Blatz berichtet.
Dabei hatte "der Judenlehrer von Thiengen" den ersten Toast
ausgebracht. Der etwas missverständlich geschriebene Bericht führte zu
zwei offenbar überzogenen Reaktionen, zunächst am 27. Dezember 1864 von
einem nicht näher genannten Korrespondenten sowie am 24. Januar und 7.
Februar 1865 durch den "Judenlehrer", den israelitischen
Hauptlehrer Weil von Tiengen.
|
Anzeige der Textilhandlung von Isak Guggenheim in Löffingen
(1873)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 14. Oktober 1873 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Löffingen. Anzeige & Empfehlung.
Ich Unterzeichneter zeige hiermit dem hiesigen und auswärtigen Publikum
an, dass ich meine bisherige Wohnung verlassen und jetzt in dem käuflich
übernommenen Hause der verstorbenen Witwe Alois Hogg, Weinhändlers
wohne, und mein Geschäft auf bevorstehende Saison mit folgenden Artikeln
aufs reichhaltigste eingerichtet habe, nämlich in Tuch und Buckskin,
Double, Ratine, Eskimo, Poconne, Jackenstoffe, Halbtuch, Sommerstoffe,
Flanell in weiß und farbig, Bettbarchent 8/4 breit, Kölsch, Zeugle,
Stuhltuch, Madopolam, Chirting, Biber, Pique, Cassinet, Morei schwarz und farbig,
Unterrockstoffe, in ganz und Halbwolle, ferner eine schöne Auswahl in
fertigen Flanellhemden, sowie Damenmäntel und Jacken. Besonders mache
verehrtes Publikum auf eine große Auswahl in Kleiderstoffen, hauptsächlich
sehr schöne schwarze französische Merino 8/4 breit aufmerksam, sehr
schöne Bettfedern und Flaum etc. Alle diese Artikel verkaufe ich zu sehr
annehmbaren Preisen und lade daher verehrtes Publikum zu zahlreichem
Besuche ein, indem ich voraus versichere, dass jeder Käufer mein
Geschäft mit Zufriedenheit verlassen wird Isak Guggenheim".
|
"Konkurs-Massen-Ausverkauf" der Firma
Einstein & Spiegel aus Konstanz -
Widerstand von Seiten eines "Vereins für Schutz und Förderung von Handel
und Gewerbe"(1893)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 7. Oktober 1893 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): "Konkurs-Massen-Ausverkauf.
Wir haben das Warenlager von Engesser & Frey käuflich aufs der
Konkurs-Masse übernommen und beabsichtigen solches zu enorm billigen,
aber streng festen Tax-Preisen schleunigst auszuverkaufen. Das Lager
besteht bekanntlich nur aus ganz neuen und soliden Waren in
Herren- und Damenkleiderstoffen, Herren- und Damen-Konfektion,
Aussteuer-Artikeln, Baumwollwaren etc. etc.
Der Ausverkauf dauert nur kurze Zeit und ist Gelegenheit geboten
außergewöhnlich billig einzukaufen.
Einstein & Spiegel aus Konstanz. Konkurs-Massen-Ausverkauf.
Eisenbahnstraße, früherer Laden von Engesser und Frey.
Verkauf spottbillig gegen Bar - Günstige Gelegenheit für
Wiederverkäufer." |
|
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 12. Oktober 1893 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
|
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 12. Oktober 1893 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
|
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 16. Oktober 1893 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
Anzeige der Firma
Einstein & Spiegel (1894)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. November 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Einstein & Spiegel. Wasserstraße
empfehlen für den Jahrmarkt ihr großes Lager in:
Reinwollenen und halbwollenen Winterkleiderstoffen, Regenmantelstoffen,
Flanellen,
Baumwollflanellen und Kölsche, Betttüchern, schon von Mark 1.20 an per
Stück,
Bettdecken, Wollecken & Pferdedecken
zu auffallend billigen Preisen.
Einstein & Spiegel Wasserstraße." |
Jüdische Pferdehändler auf dem Donaueschinger
Pferdemarkt (Anzeigen von 1894)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. März 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Wir besuchen den Donaueschinger Pferdemarkt wieder mit einem
Transport Französischer Pferde.
Leopold & Isak Levi, Pferdehändler aus Altbreisach."
|
|
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. März 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): "Der Unterzeichnete besucht den Donaueschinger
Pferdemarkt mit einem Transport Pferde und stehen dieselben vor
und nach dem Markte im Stalle des Herrn Gemeinderat Fischer in der
Mühlstraße.
Leopold Jacob Rothschild jg. aus Randegg."
|
Anmerkung zur Person (nach Samuel Moos:
Geschichte der Juden im Hegaudorf Randegg 1986 S. 145.150.152): Leopold
Jacob Rothschild ist am 18. Februar 1864 in Randegg geboren. Er war seit
1892 verheiratet mit Adele geb. Guggenheim (geb. 17.Februar 1869 in
Randegg). Die beiden wurden am 22. Oktober 1940 aus Randegg nach
Gurs deportiert, wo Adele bereits am 18. November 1940 umgekommen ist; ihr
Mann konnte aus dem Lager herausgeholt und in die USA gebracht
werden. |
Wirtschafts- und Hofgutsverkauf durch Jacob Bernheimer und Max H. Weil aus
Gailingen (1894)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. März 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
Fahrnis-Versteigerung durch Jacob Guggenheim in
Bonndorf und Kilian Guggenheim in Gailingen (1894)
Anzeige im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. März 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
Einladung zu einer "Antisemitischen
Unterhaltung" und Bericht dazu (1894)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 12. Mai 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
"Am Dienstag, den 15. dieses Monats, Abends 8 Uhr,
Antisemitische Unterhaltung im Gasthaus zum Engel.
Gesinnungsgenossen sind freundlichst eingeladen.
'Heil!!" |
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Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 17. Mai 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): "Gestern Abend fand im Gasthaus zum
'Engel' eine antisemitische Kundgebung statt, bei welcher beschlossen
wurde, am Freitag, den 25. dieses Monats zur Gründung eines
antisemitischen Vereins zu schreiten. Von der Aufnahme eines darauf bezüglichen,
uns heute zugegangenen Artikels müssen wir Umgang nehmen, da es durchaus
nicht in der Tendenz unseres Blattes liegt, zur Vergrößerung der Kluft
beizutragen, welche gegenwärtig, gewiss nicht zum Segen der Menschheit,
die einzelnen Klassen und Rassen in schroffer Weise spaltet"
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Anzeige von Josef Maier Weil aus Gailingen (1894)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. November 1894 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
Anzeigen des Kaufhauses Guggenheim & Cie.
(1897)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 13. Februar 1897 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
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Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 13. Februar 1897 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
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Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 20. Februar 1897 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
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Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 20. Februar 1897 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): |
Anzeige der Firma Gebr. Bernheim aus Tiengen
(1897)
Anzeige
im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 20. Februar 1897 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
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In
der Volksbibliothek ist eine antisemitische Zeitung ausgelegt (1912)
Artikel
im "Donaueschinger Tagblatt" vom 11. Januar 1912 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
Im Lesezimmer der damaligen Volksbibliothek in Donaueschingen lagen 35 (!)
Zeitungen auf, darunter eine antisemitische Zeitung, ansonsten war das
ganze politische Spektrum durch die Zeitschriften abgedeckt. |
Gustav Weil verkauft sein Wohnhaus (1912)
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt" vom 10. Dezember 1912 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen): Besitzwechsel. Herr Gustav Weil
in Freiburg verkaufte sein in der Zeppelinstraße gelegenes Wohnhaus an
die Herren Gebr. Gleichauf, Elektrotechniker hier für 23.000 Mark.".
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Anzeige des Textilkaufhauses Heinrich M. Weil &
Cie. (1912)
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt" vom 21. Dezember 1912 (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen):
Text der Anzeige wird nicht abgeschrieben. Zum Lesen bitte
Textabbildung anklicken. |
Anzeige des Kaufhauses Guggenheim & Cie.
(1913)
Anzeige
im Einwohnermeldebuch Donaueschingen 1913 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): |
Hinweis
auf russisch-jüdische Kriegsgefangene im Ersten Weltkrieg in Donaueschingen
(1915)
Anzeige in der "Jüdischen Rundschau"
vom 1. Januar 1915:
"Keren Kajemet Lejisrael. Jüdischer Nationalfonds.
Zentrale für Deutschland.
Geldsendungen sind ausschließlich zu richten an Herrn
Max Wollsteiner Charlottenburg, Roscher-Straße 5.
...Gesammelt unter den russisch-jüdischen Kriegsgefangenen in
Donaueschingen 1,50 Mark". " |
Anzeige
des Geschäftes von Heinrich Lindner (1918)
Anzeige
im "Donauboten" vom 14. Dezember 1918:
(Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeigen des Kaufhauses Guggenheim
& Cie. (1926 / 1929 / 1932)
Nach Meinung von Stadtarchivar Dr. Raimund Adamczyk (Donaueschingen) sind die
Anzeigen von Guggenheim mögliche Belege für die anderweitig geäußerte
Meinung, dass sich die einzelnen jüdischen Textilkaufhäuser für ihre Werbung
einer Art Werbezentrale bedienen konnten.
Die Texte der Anzeigen werden nicht abgeschrieben. Zum Lesen bitte
Textabbildungen anklicken.
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 14. Mai 1926
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 25. September 1926
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
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Anzeige im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 30. November 1926
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeige im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 25. Oktober 1929
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
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Anzeige im "Donau-Boten"
vom 28. April 1931
(Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 10. November 1932
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
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Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 25. November 1932
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 25. November 1932
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeigen
des Kaufhauses Heinrich M. Weil & Co. (1929)
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt" vom 25. Oktober 1929 zur
Wiedereröffnung nach dem Umbau der Geschäftsräume (Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
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Anzeige im "Donaueschinger Tagblatt" vom 2. November 1929 nach
Wiedereröffnung der Geschäftsräume (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen) |
Anzeigen des Kaufhauses Guggenheim (Anfang 1933)
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 7. Januar 1933
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
Anzeige
im "Donaueschinger Tagblatt"
vom 7. Januar 1933
(Quelle:
Stadtarchiv Donaueschingen) |
Artikel über "Die Warenhausfrage" (Dezember
1933)
Artikel
im "Schwarzwälder Boten" vom 1. Dezember 1933 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen):
"Die Warenhausfrage.
Die Deutsche Wochenschau, deren Herausgeber der Staatssekretär Gottfried
Feder ist, veröffentlicht in ihrer Nummer vom 28. Oktober 1933 unter der
Überschrift 'Die leidige Warenhausfrage' folgende Notiz:
'Aus Köln wird gemeldet, dass ein Warenhauskonzern Prospekte verteilen lässt,
in denen darauf aufmerksam gemacht wird, dass nach den Aufrufen maßgebender
Persönlichkeiten, wie des Treuhänders der Arbeit für das Rheinland vom
26. September 1933 'kein Zweifel bestehe, dass Beamte, Arbeiter und
Angestellte bei Einkäufen in unserem Haus nicht mehr gehindert sind.'
Dies ist durchaus kein Einzelfall. Die Karstadt Tietz und Genossen
versuchen mit Vorliebe diesen Aufruf in ihrem Sinne zu deuten. Die
Regierung hat kein Interesse daran, den zahlreichen Angestellten solcher
Unternehmen Arbeit und Brot zu nehmen. Aber an der Einstellung der NSDAP
gegenüber den Warenhäusern hat sich im Grunde genommen nichts geändert.
Für Parteigenossen kommt der Einkauf im Warenhaus grundsätzlich nicht in
Frage, und jeder Nationalsozialist, der beim Einkauf in Uniform
angetroffen wird, wird sofort aus der Partei ausgeschlossen".
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Das
Kaufhaus Heinrich M. Weil & Co. kommt an einen nichtjüdischen
Besitzer (1937)
Pressemitteilung
vom 14. Dezember 1937: "Besitzwechsel. Das Geschäftshaus der
Fa. Heinrich Weil und Co., hier, Haldenstraße 2 wechselt seinen Besitzer
und ging an die bekannte Firma Paul Schnetzer, Donaueschingen über, die
in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiern konnte. Durch diesen
Besitzwechsel kommt das Geschäft, das schon viele Jahrzehnte hier
besteht, wieder in arischen Besitz. Man beachte die Anzeige in der
heutigen Ausgabe dieses Blattes". |
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Anzeige
vom 14. Dezember 1937: "Geschäftsempfehlung.
Ich beehre mich, der werten Kundschaft anzuzeigen, dass ich das
Bekleidungshaus der Fa. Heinrich Weil & Co. übernommen habe. Es wird
mein Bestreben sein, die verehrliche Kundschaft durch reiche Auswahl und
günstige Preise bestens zu bedienen. - Bitte übertragen Sie das
Vertrauen, das Sie seither meinem Hause bewiesen haben, auch auf mein
neueröffnetes Geschäft.
Herren- und Damen-Bekleidung
erhalten Sie bei Paul Schnetzer, Haldenstraße 2, während im
Stammhaus, Max-Egon-Str. 13, die seit Jahren geführten Waren nach
wie vor in bester Qualität zu günstigen Preisen erhältlich
sind.
Paul Schnetzer, Donaueschingen Max-Egon-Str. 13 /
Haldenstr. 2." |
Zur Geschichte des Betsaales
Die jüdische Gemeinde des 17./18. Jahrhunderts hatte vermutlich einen Betsaal (Standort
unbekannt; beim Rathausbrand 1908 verbrannten die meisten Urkunden).
Möglicherweise gab es auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen
Betraum am Ort, worüber jedoch keine Informationen
vorliegen.
Fotos
Das Kaufhaus
Guggenheim
(Quelle: die unter den Links angegebene
Facharbeit von Peter Mayer) |
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Das Kaufhaus lag im
Zentrum der Stadt |
Antijüdische Schmierereien am
Kaufhaus |
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Kleiderbügel der Firma Guggenheim & Co Donaueschingen, Holz, weiß lackiert,
einseitig schwarz bedruckt: “Guggenheim & Co Donaueschingen“ , Haken Metall,
Privatbesitz Maria Wällering/Donaueschingen.
(im Januar/Februar 2012 zu sehen bei einer Ausstellung der
Initiative "Stolpersteine" in Konstanz (Foto: Hans-H. Seiffert) |
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Andernorts enteckt |
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Grabstein für
Hugo Mendel von
Donaueschingen (1885-1926)
im jüdischen Friedhof in
Konstanz |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Januar 2010:
Rundgang auf den Spuren der jüdischen Geschichte
in Donaueschingen |
Artikel im "Schwarzwälder Boten"
vom 28. Oktober 2010 (Artikel):
"Rundgang zum 'Jüdischen Leben'
Donaueschingen (ewk). Im Zuge der Ausstellung im Villinger Franziskaner
'Jüdisches Leben in Baden' lädt die Evangelische Erwachsenenbildung in Donaueschingen zu einer thematischen Stadtführung ein. Mit Stadtführerin Martina Wiemer kann man am Freitag, 29. Januar, bei einem Stadtrundgang erleben, wie sich jüdisches Leben über 400 Jahre in Donaueschingen darstellt.
Die besondere Stadtführung beleuchtet an ausgewählten Orten die jüdische Geschichte Donaueschingens bis ins Jahr 1940.
'Pogrome gegen jüdische Mitbürger vom Mittelalter bis zum Nationalsozialismus fanden nicht nur in den Städten und Großstädten statt, sondern mit ihrer ganzen Gewalt auch in Kleinstädten und Dörfern', erzählt Martina
Wiemer. Im Zuge ihrer Vorbereitung hat sie sich ausführlich mit Veröffentlichungen des Historikers Volker Huth beschäftigt, aber auch mit vielen Dokumenten aus dem Stadtarchiv, die ihr Raimund Adamszyk zugänglich machte.
Die Stadtführerin hat sich diesem Thema als Nicht-Fachfrau genähert. Erzählerisch will sie auf einem Gang vom Musikantenbrunnen über die Zeppelin-, Karl-, Halden- und Max-Egon-Straße bis zum Residenzbereich Einblicke vermitteln, wie jüdisches Leben in Donaueschingen ausgesehen hat. Dabei will auch sie auf die besondere Beziehung zu einigen jüdischen Mitbürgern in der Stadt eingehen, beispielsweise auf die Inhaber der ehemaligen jüdischen Textilkaufhäuser und -geschäfte in der Donaustadt.
Angeregt haben sie dazu Briefe von jüdischen Auswanderern, die sich im Stadtarchiv fanden.
'Zuerst war ich irritiert, wie fröhlich und aufgeschlossen die Briefe waren. Zu sehr bedrückte mich alles Wissen um die Gräueltaten des Naziregimes', erzählt
Wiemer. Aber dann habe es ihr sehr geholfen, sich mit der jüdisch-deutschen Geschichte in Donaueschingen
auseinander zusetzen. Und dabei leite sie die Zielsetzung 'Erinnern, Bedenken und Lernen'.
Die Stadtführung beginnt um 15 Uhr am Rathaus Donaueschingen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung bei der Evangelischen Erwachsenenbildung unter der Telefonnummer 07721/845171 erforderlich. Bei entsprechender Nachfrage stellt Martina Wiemer eine zweite Stadtführung in Aussicht." |
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Artikel von Horst Fischer im "Südkurier" vom 30. Oktober 2010 (Artikel):
"Donaueschingen - Geschichte - Jüdische Spuren in der Stadt.
Am Montag hielt das offizielle Deutschland die Erinnerung an den Holocaust wach, gedachte der Opfer und auch der Auschwitz-Befreiung vor 65. Jahren. Spuren jüdischen Lebens, von denen manche auch in schlimme Schicksale führten, gibt es auch in Donaueschingen. Historiker wissen darum. Und gestern begab sich eine Themen-Exkursion auf diesen wenig bekannten Pfad der Stadtgeschichte.
Donaueschingen. Dass das Interesse an Spuren jüdischen Lebens in der Stadt durchaus wach ist, das belegte am gestrigen Nachmittag ein Angebot der evangelischen Erwachsenenbildung. Die Donaueschingerin Martina Wiemer hatte sich im Auftrag dieser Institution über jüdische Familien auf der Baar kundig gemacht und zu einer Führung eingeladen. Trotz des ausgesprochen widrigen Wetters waren immerhin zwanzig Teilnehmer gekommen. Demnächst – wir kündigen den Termin an – soll es eine Wiederholung der Exkursion geben.
Die Geschichte jüdischen Lebens auf der Baar geht zurück bis in das Jahr 1662, als Juden aus dem vorderösterreichischen Bräunlingen von Graf Ferdinand Friedrich von Fürstenberg ein Schutzbrief und damit verbunden ein Aufenthaltsrecht zugestanden wurden. Es war allerdings keine geradlinige Geschichte, die folgte; Juden wurden immer wieder ausgewiesen und diskriminiert und in ihren Rechten beschnitten. Misstrauen, Angst und Berührungsängste beherrschten das Verhältnis der Einheimischen zu den Juden. Die jüdischen Hoffaktorenfamilien Kaulla, später David, Kussel und Hirsch im 18. Jahrhundert blieben eine Ausnahme. Auch in der relativ liberalen Zeit des Großherzogtums lebten vergleichsweise wenige Juden in der Stadt.
1825 waren es elf, 1875 dann 24. Es gab in Donaueschingen nie eine Synagoge oder einen jüdischen Friedhof, man gehörte seit 1895 zur Gemeinde Gailingen. 1933 bei der Machtergreifung lebten noch 18 Juden hier, von denen 14 mit zwei neu geborenen Kindern Deutschland rechtzeitig verlassen konnten.
Vier Geschäftsleute hatten mit ihren Familien in der Stadt ihren Wohnsitz: An der Rosenstraße 11 der Handelsreisende Fritz Bensinger. Henriette und Sohn Max Lindner an der Zeppelinstraße 10. Siegfried Weil an der Haldenstraße 2 und die Erben des Kaufmanns Guggenheim in der Max-Egon-Straße 14. Ein besonders wechselvolles Schicksal hatte dieses Kaufhaus Guggenheim. Bereits vor
1938, der Reichspogromnacht am 9. November, arisiert, wurde es nach dem 9. November vom
'arischen' Geschäftspartner Max Schuler ganz übernommen. Bis 1987 bestand das Textilhaus Schuler, heute sind die Räume an den Drogeriemarkt Müller vermietet. Die Erben Guggenheims konnten 1950 allerdings gerichtlich erfolgreich gegen den Zwangsverkauf vorgehen.
Peinliches und Erschreckendes war dann 10. November 1938, am Morgen nach der Pogromnacht, zu erleben. Eine Synagoge konnte ja nicht angesteckt werden, also veranstalteten zivile SA-Männer einen Demonstrationszug durch die Stadt. Schüler des Gymnasiums in der Schulstraße wurden aus dem Unterricht heraus daran beteiligt. Sie mussten mit ansehen, wie die Wohnungen demoliert, die Wände mit antisemitischen Parolen beschmiert wurden. Siegfried Weil wurde brutal misshandelt. Für Zeitzeugen sind dies bis ins hohe Alter heute noch schmerzliche Erinnerungen. Zwei jüdische Bürger, Henriette Lindner und Dagobert Guggenheim, mussten den Weg des Holocaust bis zum bitteren Ende gehen, wurden in Perpignan und Auschwitz ermordet.
Wie in der Zeit des Dritten Reichs die Gesellschaft sich recht opportunistisch verhielt, erfuhr der Hofapotheker Bauer, dessen Familie wegen seiner halbjüdischen Frau gesellschaftlich geschnitten wurde.
Auch die ersten Donaueschinger Musiktage zwischen 1921 und 1926 liefern Spuren, haben doch jüdische Komponisten und Musiker wie Paul Dessau, Arnold Schönberg, Erwin Schulhoff, Kurt Weill und Otto Klemperer das erste Festival neuer Musik in Deutschland wesentlich mit geprägt.
Zu vielen dieser Schauplätze führte Maria Wiemer gestern ihre Exkursionsteilnehmer und skizzierte damit ein schillerndes Bild jüdischen Lebens in der Stadt. Vor allem auf überlieferte Erinnerungen stützte sie sich dabei. Erinnerungen, für die es bald keine Zeitzeugen mehr gibt."
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Mai 2010:
Über den ehemaligen KZ-Häftling Leon Weintraub |
Artikel von Ernst Zimmermann im
"Südkurier" vom 5. Mai 2010: "Donaueschingen. In Donaueschingen verspürt er das Gefühl von Freiheit
Der Arzt Leon Weintraub kam als Sohn einer jüdischen Familie in Lodz (Polen) zur Welt. Im Alter von 14 Jahren wurde er im März 1940 in das nach außen hermetisch abgeriegelte Ghetto Lodz (Litzmannstadt) deportiert. Im August 1944 erfolgte seine Verlegung in das Vernichtungslager KZ Auschwitz-Birkenau, wo er von seiner Familie getrennt und in einen Block für Jugendliche gelegt wurde. Durch einen Trick entkam er Anfang Oktober 1944 dem Vernichtungslager und gelang in das Arbeitslager KZ Groß-Rosen. Von dort gelangte er im Februar 1945 in das KZ Flossenbürg und wurde dann im März in das KZ Natzweiler / Kommando Offenburg verlegt. Beim Anrücken der französischen Streitkräfte wurden diese Häftlinge per Bahn über den Schwarzwald in Richtung Bodensee transportiert. Nachdem sein Zug bei Hintschingen von einem Jagdbomber beschossen wurde, gelang ihm und einigen Mithäftlingen die Flucht. Nach einem nächtlichen Fußmarsch kam die Gruppe im Morgengrauen des 23. April 1945 in
Donaueschingen an, das zwei Tage zuvor von den Franzosen besetzt worden war. Neben der Ruine der ausgebrannten Hofapotheke fand die Gruppe im Gasthaus Sonne ein Dach über dem Kopf.
Bei seinem Besuch in Donaueschingen wollte Weintraub die Stadt nochmals sehen, in der er nach fünf Jahren der Erniedrigung und Unfreiheit, auf 35 Kilogramm Körpergewicht abgemagert, erstmals wieder das Gefühl der Freiheit verspürte. Er wollte wissen, ob es das Gasthaus Sonne noch gibt und das Krankenhaus, in welchem er seine Gesundheit wiedererlangte.
Stadtarchivar Raimund Adamczyk hatte für den Arzt aus Stockholm und dessen Frau im Vorfeld des Besuchs das Programm in Donaueschingen abgestimmt. Weintraub befand sich auf der Rückreise von Flossenbürg. Dort hatte er an einer Gedenkfeier teilgenommen und dabei mit seinen 84 Jahren als einer der jüngsten der Überlebenden in der von ihm gehaltenen Ansprache über seine schrecklichen Erlebnisse berichtet. Beim Besuch im Donaueschinger Rathaus waren Heinrich Baumann aus Donaueschingen und Fred Trendle aus Kirchen-Hausen, der profundeste Kenner, was das Kriegsende auf der Baar betrifft, mit dabei.
Die alte Sonne hat Leon Weintraub nicht mehr angetroffen. Deshalb hat Raimund Adamczyk mit Fotos aus der Sammlung Willi Hönle die Erinnerung aufgefrischt. Das ehemalige Militärlazarett erkannte Leon Weintraub sofort wieder als das Krankenhaus, in welches er mit seiner schweren Typhuserkrankung eingeliefert worden war. Nach seiner Entlassung aus dem Lazarett teilte Leon Weintraub das Schicksal vieler Leidensgenossen, den so genannten Displaced Persons: völlig mittellos stand er in einem fremden Land vor einer ungewissen Zukunft.
Weitere ehemalige KZ-Häftlinge hielten sich in Grüningen auf. Diesen schloss sich Weintraub an. Heute noch verbindet er mit Grüningen das Gefühl von Licht, Sonne und Blumen. 1950 kehrt er nach Polen zurück. Dort arbeitete er in einer Frauenklinik, 1968 emigrierte er nach Schweden."
Link
zum Artikel |
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Dazu: Videos
über und mit Leon Weintraub - eingestellt in der Website von
3sat.de (Index) |
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Januar 2011:
Publikation zur Geschichte der Familie
Guggenheim |
Foto
links: Salomon und Toni Guggenheim.
Artikel von Philipp Ziegler im "Südkurier" vom 27. Januar 2011
(Artikel):
"Sie hatten keine Chance.
Die Geschichte der Familie Guggenheim: Zwischen Hoffen, Bangen und Mord im KZ Auschwitz-Birkenau
27. Januar 1945: Soldaten der russischen Roten Armee stoßen im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau auf ausgemergelte, dem Tode nahe Häftlinge. 27. Januar 2011: Konstanz erinnert am Gedenktag für die Holocaust-Opfer an die Familie Guggenheim. Einige Mitglieder konnten fliehen – andere wurden von Nazis ermordet.
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung: So lässt sich die Geschichte der Guggenheims kurz zusammenfassen, wie sie Hans-Hermann Seiffert aus Konstanz in seinem Buch
'In Argentinien gerettet – in Auschwitz ermordet' (ISBN 978-386628-312-1) beschreibt. Sachlich zeichnet er das Leiden der jüdischen Familien aus Konstanz und Donaueschingen nach. Das Mitglied der Stolperstein-Initiative gibt einen tiefen Einblick in ihr Leben, wie Salomon und Toni Guggenheim in Konstanz erfolgreich bis in die 1930er Jahre einen Eisenwarenhandel an der Hüetlinstraße aufbauen und ihren Sohn Isi großziehen. Zeitgleich betreibt Tonis Schwester Bona Guggenheim mit ihrem Mann Dagobert eine Kaufhauskette mit Stammsitz in Donaueschingen.
Es scheint alles gut zu laufen. Salomon Guggenheim muss jedoch im Zuge der Wirtschaftskrise 1931 sein Geschäft aufgeben und aus dem Gehalt als Provisionsvertreter seine Familie ernähren. Nach dem Tod von Abraham Guggenheim führt seine Frau Bona die Kaufhäuser von Donaueschingen aus weiter. Sie unterstützt ihre sozial und wirtschaftlich angeschlagenen Konstanzer Verwandten, deren Sohn Isi 1938 nach Argentinien auswandert, mit Geld. Dieses wird aber knapp, erst recht, nachdem die Nazis sie enteignet und sie zum Verkauf ihrer Warenhäuser gezwungen haben. Bona und ihr Sohn Dagobert werden am Morgen nach der Reichspogromnacht schwer misshandelt, ihre Wohnung verwüstet. Dagobert muss für einige Wochen ins KZ Dachau. Die Guggenheims haben das Unheil seit langem erkannt. Bonas Ausreise ist beantragt und sie flüchtet im Dezember 1938 zu ihrer Tochter Erna nach Argentinien. Dagobert bleibt bei seiner Tante Toni und ihrem Mann Salomon in Konstanz. Auch sie hoffen auf die Ausreise.
22. Oktober 1940: Die drei Guggenheims dürfen je 50 Kilogramm Gepäck, Proviant für zwei Tage und 100 Reichsmark mitnehmen. Es ist der Tag der Deportation von 6500 Juden aus Baden und aus der Saarpfalz. Nach drei Tagen, eingepfercht in Waggons, erreichen sie das südfranzösische Internierungslager Gurs. Sie hausen in überfüllten Baracken, mit Ratten und Flöhen, die Hygienezustände sind katastrophal. Die Geschwister von Salomon Guggenheim überleben die Internierung nicht.
Wieder hoffen: Die drei Deportierten werden nach Les Milles verlegt, offiziell ein Transitlager. Wer hier ist, dessen Ausreiseantrag läuft und er hat gute Chancen auf Bewilligung. Was sie nicht wissen: Die Nazis haben zwischenzeitlich die Ausreise gestoppt – wegen der
'aufkommenden Endlösung'. Es ist ein vergebliches Hoffen und Bangen.
August 1942: SS-Hauptsturmführer Theodor Dannecker besucht das Lager. Er bereitet die Endlösung für Juden in Frankreich vor. 262 Internierte werden am 11. August 1942 in Viehwaggons gesteckt. In
Drancy stoßen fast 800 weitere Juden hinzu. Ziel: KZ Auschwitz-Birkenau. Nach ihrer Ankunft am 16. August 1942 werden sie
'selektiert'. 115 Männer wie Dagobert Guggenheim dürfen zum Arbeitsdienst. Alle anderen erwartet der Tod in den Gaskammern – darunter Salomon und Toni Guggenheim. Wann Dagobert Guggenheim starb, ist nicht bekannt. Sicher ist: nur einer der 115 Männer überlebte das KZ.
Gedenken an die Holocaustopfer, heute, Donnerstag, 19.30 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums am Münster
(Konstanz). Schauspieler Frank Lettenewitsch liest Auszüge aus Seifferts Büchern über die Familien Guggenheim und Hammel. Eintritt kostenfrei." |
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Oktober 2012:
Diskussion um die Verlegung von
"Stolpersteinen" in der Stadt |
Artikel in der "Badischen Zeitung"
vom 25. Oktober 2012: "Anstoß an Stolpersteinen. Der Donaueschinger Gemeinderat sucht noch nach einem Weg für die schmerzhafte
Erinnerung.
DONAUESCHINGEN (wbu/BZ). Wie soll an die Opfer des NS-Terrors erinnert werden? Mit 18 Stolpersteinen für die 18 deportierten Donaueschinger Juden? Mit einem Stadtplan? Dieses Thema beschäftigte jetzt auch die Donaueschinger Gemeinderäte. Eine Einigung gab es nicht. Das Thema wurde vertagt.
Stolpersteine liegen mittlerweile in mehr als 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. Die Mahnmale liegen vor den letzten freiwilligen Adressen der Opfer. Auf den polierten Messingplatten stehen Namen und Daten. Und der Zusatz "Verschleppt, deportiert, umgebracht".
Den Polizeihauptmeister Christoph Müller hat, wie berichtet, das Schicksal der Donaueschinger Juden und die Verwicklung der Polizei in Unrechtsmaßnahmen nicht in Ruhe gelassen. Er hat es zum Thema seiner Bachelorarbeit an der Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen gemacht. Diese hat sich an das Rathaus gewandt und angeregt, so wie in vielen anderen Städten auch, Stolpersteine in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu verlegen.
Doch in der Sitzung des Hauptausschusses gab es Bedenken: Die Donaueschinger Stadtführerin Martina Wiemer, die auch Stadtführungen zur Erinnerung an jüdische Bürger in Donaueschingen anbietet und sich seit Jahren mit dem Thema befasst, schilderte ihre Einwände. Aus vielen Gesprächen kenne sie die kontroverse Betrachtung dieser Stolpersteine bei Menschen jüdischen Glaubens. "Ein Haus mit Stolperstein davor kann ich nicht mehr neutral betrachten", sagte Wiemer in ihrem Plädoyer für eine andere Art der Geschichtserinnerung.
Auch die Einwände von Wolfgang Karrer (SPD) verunsicherten das Gremium, ob die Stolpersteine der richtige Weg zur Geschichtswahrung sind. Oberbürgermeister Thorsten Frei nahm Wiemers Alternativvorschlag eines Stadtplanes mit Erläuterungen zur jüdischen Geschichte in Donaueschingen auf und vertagte den Tagesordnungspunkt.
Stolpersteine sind Steine des Anstoßes. Das ist zwangsläufig, dass Proteste gegen diese Form der Erinnerungsarbeit aufkommen. Rechtsanwälte befürchteten schon, dass der Wert eines Hauses durch die Messingplatten beeinträchtigt wird. Ärzte wollten ihren Patienten die schrecklichen Erinnerungen nicht zumuten. Die Stadt München genehmigt überhaupt keine Stolpersteine genehmigen: Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, findet es unerträglich, dass auf dem Namen ermordeter Juden mit den Füßen herumgetrampelt werde. In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat man nichts gegen die Steine: "It's a wonderful project".
"
Link
zum Artikel |
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Weiterer Artikel im
"Südkurier" vom 25. Oktober 2012 von Wilhelm Butschle: "Donaueschingen.
Vorerst keine Stolpersteine..."
Link
zum Artikel |
Weiterer Artikel im "Schwarzwälder
Boten" vom 24. Oktober 2012: "Donaueschingen. Stolpersteine
vertagt..."
Link
zum Artikel |
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Mai
2014: Stand der Diskussion
um die "Stolpersteine" |
Artikel von Franz-J. Filipp im
"Schwarzwälder Boten" vom 9. Mai 2014: "Faltblatt statt
'Stolpersteine...'
Link
zum Artikel |
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August
2014: Stadtführungen zur jüdischen
Geschichte Donaueschingens |
Artikel von Denise Palik im
"Schwarzwälder Boten" vom 27. August 2014: "Donaueschingen.
Stadtführungen zum jüdischen Leben.
Donaueschingen - In ihren Stadtführungen zum jüdischen Leben informiert Martina Wiemer Interessierte über die vier jüdischen Familien, die die Reichspogromnacht in Donaueschingen miterlebt haben. Außerdem setzt sie sich für die Gedenkstättenförderung ein.
2009 begann Wiemer mit ihren Führungen, die von der evangelischen Erwachsenenbildung angeboten wurden. Seit diesem Jahr werden sie von der Stadt angeboten, Martina Wiemer führt sie aber immer noch durch.
'Meine Informationen habe ich am Anfang aus der Stadtchronik und dem Internet
bekommen', erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. 'Dort gab es allerdings große Lücken, viele Geschichten wurden immer wieder weitergegeben, dadurch gingen die Details
verloren.' Auf wichtige Einzelheiten der jüdischen Geschichte in Donaueschingen stieß Martina Wiemer dann bei ihrer Recherche im Landesarchiv in Freiburg. Dabei kam heraus, dass vier Familien, die in Donaueschingen lebten, die Reichspogromnacht am 9. November 1938 hier miterlebten.
In den Akten, die Wiemer in Freiburg fand, stellten besagte vier Familien Anträge auf Wiedergutmachung für alles, was ihnen angetan wurde. Der Lebensweg der jüdischen Familien Besinger, Guggenheim, Lindner und Weil wird ab 1939 genau dokumentiert.
'Ich werde oft gefragt, warum es vor den damaligen Häusern der Juden keine Stolpersteine gibt. Ich persönlich halte von diesen nicht sehr
viel', verrät Wiemer. Auf die Frage warum, erklärt sie, das habe drei Gründe.
Erstens seien ihr auf einem Stolperstein nicht genügend Informationen enthalten. Nur der Name, das Geburtsjahr und wann der- oder diejenige ermordet wurde oder gestorben ist, das sei ihr nicht genug.
'Da erfährt man nichts über die Geschichte, die ein Mensch erlebt hat.' Der zweite Grund sei, dass in zwei der vier Häuser, die damals von den jüdischen Familien bewohnt wurden, auch heute noch Nachfahren der
'arischen Geschäftsführer' leben. 'Die Hauseigentümer dürfen ihre Meinung zu einem Stolperstein nicht äußern, das ist nicht
okay', findet Wiemer. 'Der dritte Grund ist, dass der Künstler der Stolpersteine, Gunter Demnig, die Voraussetzungen für einen Stein setzt. Und er hat andere Kriterien als
ich', so Martina Wiemer. Damit meint sie: Demnig setzt keine Stolpersteine für Halbjuden oder Sinti und Roma, von denen aber in Donaueschingen auch einige gelebt hatten.
'Auch ihnen wurde Unrecht getan. Sie sind Opfer, ihnen sollte man ebenfalls
gedenken.'
Sinnvoller seien für Wiemer Gedenktafeln. 'Damals hingen vor dem Rathaus Kästen mit den Seiten der damaligen Zeitung aus. Darüber stand geschrieben: ›Die Juden sind unser Unglück‹. An dieser Stelle Gedenktafeln aufzuhängen, für jede Familie und Geschichte eine, das wäre
sinnvoll.'
Im Gemeinderat wurde schon einige Male über Stolpersteine oder Alternativen dazu geredet.
'In nächster Zeit wird das auch noch einmal Thema werden. Und ich hoffe, ich kann die Räte, den Bürgermeister und den Oberbürgermeister von meiner Idee und den Gedenktafeln überzeugen.'"
Link
zum Artikel |
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April 2015:
Hinweis auf ein jüdisches Grab in
Donaueschingen |
Artikel im "Schwarzwälder Boten"
vom 9. April 2015: "Donaueschingen Geschichte des jüdischen Lebens
'Donaueschingen. Geschichten des jüdischen Lebens in Baden und den
jüdischen Glauben mit seinen Ritualen kann man auf einer VHS-Exkursion mit
Martina Wiemer am 19. April ab 10 Uhr kennenlernen. Sie beginnt auf dem
Friedhof Donaueschingen am Grab von Willi Storch, der einzigen jüdischen
Grabstelle im Schwarzwald-Baar-Kreis, und führt anschließend mit
Fahrgemeinschaften nach Gailingen zum jüdischen Friedhof und zur dortigen
Gedenkstätte, wo sich eine Führung mit dem Museumsleiter anschließt. Die
Exkursionsgebühr beträt zwölf Euro, Info und Anmeldung unter Telefon
0771/1001. Die jüdischen Mitbürger aus Donaueschingen gehörten zur Gemeinde
in Gailingen, dort befand sich ihre
Synagoge und der Friedhof. Zu hohen
jüdischen Festtagen fuhren die Donaueschinger Familien jüdischen Glaubens
nach Gailingen in die Synagoge, um dort an den Gottesdiensten und Festen
teilzunehmen. Auf dem Friedhof befindet sich heute noch die Friedhofshalle (Taharahäuschen)
mit Duplikaten der 1938 aus der Synagoge geretteten Gedenktafeln für die 16
jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs sowie eine 1948 eingerichtete
Gedenkstätte für die durch die Deportationen umgekommenen Juden aus
Gailingen. Der in Donaueschingen begrabene Willi Storch war ein
polnischer Jude, der Auschwitz überlebte und auf Umwegen hierher kam, wo er
zwölf Tage nach der Kapitulation im Lazarett starb."
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 104. |
| Berthold Rosenthal: Heimatgeschichte der badischen
Juden Bühl/Baden 1927 Reprint Magstadt 1981. S. 165-182. |
| Franz Karl Barth: Die Juden in der Baar. In: Die
Heimat. Blätter für Baar und Schwarzwald. Beilage zum Donauboten. 25. Juni
1932. Nr. 12/1932.
Online
zugänglich (pdf-Datei) |
| Heinrich Schnee: Die Hoffaktorenfamilie Kaulla an süddeutschen Fürstenhöfen, in: Zeitschrift für
württembergische Landesgeschichte 20 (1961) S. 238-267. |
| Zur Orts-, Bevölkerungs- und Namenskunde von Donaueschingen, in: Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar 11 (1904)
S.174-273. |
| Inventar über die Bestände des Stadtarchivs Villingen. 1-2.
Bearbeitet von H.J. Wollasch. 1971-1972. Nr. 2412. |
| Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des
Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Baden-Württemberg Bd. II
Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen S. 132-133. |
| Naftali Bar Giora Bamberger: Der jüdische Friedhof in Gailingen.
Memor-Buch. Tübingen 1994. |
| Hans-Hermann Seiffert: "In Argentinien gerettet
- in Auschwitz ermordet. Die Schicksale der jüdischen Familien Salomon
Guggenheim aus Konstanz und Abraham Guggenheim aus Donaueschingen 1933-1942.
Hrsg. von Erhard Roy Wiehn. Konstanz 2010. ISBN
978-386628-312-1.
Informationen zum Buch auf einer Verlagsseite. |
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