In Düdelsheim bestand eine
jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16. bis
17. Jahrhunderts zurück. 1596 wird ein erster jüdischer Einwohner
(vermutlich mit Familie) am Ort genannt. Er bat 1628 um Verlängerung
des Schutzes.
Im 18. Jahrhundert lebten durchschnittlich 12 jüdische Familien am Ort.
Mitte des 18. Jahrhunderts hatten die Familien insgesamt etwa 40 Kinder. Die
Familien lebten in sehr armseligen Verhältnissen, was dazu führte, dass damals
keine weiteren Familien aufgenommen wurden.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1828 95 jüdische Einwohner, 1861 136 (11,6 % von insgesamt
1.173 Einwohnern), 1880 96 (8,1 % von 1.188), 1895 88 (7,5 % von 1.173), 1905
88, 1910 81 (6,0 % von 1.347). 1905 war an die jüdische Gemeinde in Düdelsheim
das benachbarte Rohrbach angeschlossen, wo damals noch 58 jüdische
Personen lebten. Seit der Annahme fester Familiennamen begegnen ab 1820 Familien
mit den Namen Wertheimer, Morgenstern, Marburg, Hess, Bornheimer, Stiefel,
Frank, Katz, Brükker, Schwarzschild, Reinfeld. Die jüdischen Haushaltsvorstände
verdienten den Lebensunterhalt als Kaufleute oder Viehhändler. Als größerer
Betrieb gab es seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert die
Branntweinbrennerei Ehrmann.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine
Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof
(beziehungsweise zwei Friedhöfe unterschiedlichen Alters). Zu Besorgung
religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der
zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Um 1860 wird ein Lehrer Harris in
Düdelsheim genannt (im Bericht
über eine Lehrerkonferenz in Gießen 1860), um 1865 Lehrer Kuttnauer (bei
einer Lehrerkonferenz in Nidda). Seit 1906 wurde
gemeinschaftlich mit Rohrbach ein Schulverband gegründet, später gehörte auch
Ortenberg diesem Verband an. 1912 waren 16 jüdische Schulkinder in Religion zu
unterrichten. An jüdischen Vereinen gab es insbesondere einen
"Verein zur Ausübung zweckmäßiger Wohltätigkeiten" (1932
unter dem Vorsitz von Berthold Levi; Zweck und Arbeitsgebiet: Wohltätigkeit).
Dieser Verein bestand bereits im 19. Jahrhundert: 1891 wurde in einer
Zeitschrift "Der Israelit" (s.u.) berichtet, dass eine hohe Spende
dieses Vereins an die jüdische Gemeinde in Düdelsheim gegeben wurde. - Die jüdische
Gemeinde in Düdelsheim war dem liberalen Provinzialrabbinat in Gießen
unterstellt.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: der Gefreite
Meier Münz (geb. 28.1.1886 in Glauberg, gef. 4.3.1917), Moritz Seelig (geb.
4.6.1891 in Düdelsheim, gef. 3.12.1914), Max Stern (geb. 22.10.1883 in Düdelsheim,
gef. 25.9.1915) sowie Isidor Grünebaum und Moritz Marburg. Die beiden
letztgenannten sind vermutlich in Düdelsheim geboren, wohnten jedoch später an
anderen Orten. Alle fünf Namen stehen auf dem Ehrenmal für die Gefallenen des
Ersten Weltkrieges.
Um 1924, als noch 74 jüdische Einwohner gezählt wurden (5,2 % von
insgesamt 1.435), waren die Vorsteher der Gemeinde Meinhard Marburg, Berthold
Levi und Julius Heß. Den Religionsunterricht der damals acht schulpflichtigen jüdischen
Kinder erteilte Lehrer Samuel Heß (bereits seit mindestens 1910). Lehrer Heß
unterrichtete auch die Kinder umliegender jüdischer Gemeinden, u.a. in Glauberg
und Rohrbach. 1932
waren die Vorsteher der Gemeinde Julius Heß I (1. Vorsteher), Berthold Levi (2.
Vors.) und Adolf Stern (3. Vors.). Vorsitzender der Repräsentanz war
gleichfalls Julius Heß I. Als Kantor und Lehrer war weiterhin Samuel Heß tätig.
1933 lebten noch 72 jüdische Personen in Düdelsheim (4,7 % von
1.528). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf
Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen
beziehungsweise ausgewandert. In die USA konnten acht Personen emigrieren, nach
Südafrika vier, nach Belgien eine Person.
Schreckliche Szenen spielten sich beim Novemberpogrom 1938 ab, bei dem
nicht nur die Synagoge verwüstet und die Inneneinrichtung verbrannt wurden.
Auch die Wohnungen der noch am Ort lebenden jüdischen Familien wurden
aufgebrochen, verwüstet und teilweise geplündert. Eine 55-jährige wurde
von der Toilette gezerrt, mit Jauche bespritzt und gemeinsam mit ihrem 52-jährigen
Bruder verprügelt und unter Fußtritten zum Rathaus getrieben. Dort wurden
ihnen ein Sache über den Kopf gestülpt und sie mussten mit einem Besen in der
Hand "tanzen". Ein 51 jähriger wurde von zwei Personen durch Düdelsheim
geführt, während ihn ein Weiterer auf dem Genick sitzende "ritt".
Die jüdischen Einwohner wurden dann im Rathaussaal zusammengetrieben, dort
beschimpft und verhöhnt. Einigen wurden Stricke um den Hals gelegt und Mehlsäcke
über den Kopf gestülpt, um sie dann am Fenster den Zuschauern
"auszustellen".
1939 waren nur noch zwei jüdische Personen am Ort, die Ende Mai 1940
nach Frankfurt verzogen sind.
Von den in Düdelsheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Lina Bing geb. Stiefel
(1892), Rosa (Rebekka) Goldschmidt geb. Grünebaum (1886), Erich Ernst Isaak Heß
(1920), Frida Heß (1883), Julius Heß (1878), Julius Heß (1887), Sally Heß
(1886), Salomon Heß (1872), Siegfried Heß (1907), Ilse May (1922), Rosel May
(1926), Selma May geb. Heß (1886), Jenny Ortenberger geb. Frank (1877), Lina
Siesel geb. Eulau (1868), Adolf Stern (1870), Louis Stern (1874), Dina Stiefel
(1895), Sandel Strauss (1861), Hermann Wolf (1903).
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. Juni 1861:
"Annonce.
Ein Religionslehrer, der zugleich die Funktion als Vorbeter
hat, auch Chor unterrichtet und Schächter ist, kann in der
Religionsgemeinde Düdelsheim, Großherzogtum Hessen, Kreis Büdingen,
gegen einen jährlichen fixierten Gehalt von 230 Gulden, freie Wohnung
für Bewerber ledigen Standes und circa 70-80 Gulden Akzidenzien sogleich platziert
werden, indem wir bis 1. August dieses Jahres eine Synagoge einweihen. Der
Vorstand. J. Dilsheimer."
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. September 1893:
"Die israelitische Kultusgemeinde Düdelsheim sucht zum sofortigen
Eintritt einen Religionslehrer mit seminaristischer Bildung. Fixer Gehalt
Mark 600.-, Nebeneinkommen mindestens Mark 400.-
Reflektanten haben gleichzeitig den Schächter- und Kantordienst zu
übernehmen und wollen sich mit unterzeichnetem Vorstande ins Benehmen
setzen.
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Düdelsheim: Ferdinand
Frank."
Hinweis auf Lehrer Samuel Heß in Düdelsheim (Bericht von
1910) Anmerkung: Lehrer Samuel Heß erteilte über 20 Jahre auch in Ortenberg den
Religionsunterricht für die jüdischen Kinder in der dortigen Volksschule. Dazu
hat er weitere Aufgaben in der Nachbargemeinde übernommen (Kasualien).
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. Mai 1910: "Ortenberg
(Hessen), 24. Mai (1910). Unter großer Beteiligung der jüdischen und
christlichen Bevölkerung fand heute die Beerdigung der nach langem Leiden
im 75. Lebensjahre verstorbenen Frau Fanny Heß Witwe statt.
Lehrer Heß – Düdelsheim schilderte in seinem Nachrufe die
Dahingeschiedene als eine echte 'Esches chajil' (wackere Frau),
fromm, fleißig und gottvertrauend. Früh verwitwet, hat sie mutig den
Lebenskampf aufgenommen."
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Schenkung des israelitischen "Vereines zur
Ausübung zweckmäßiger Wohltätigkeit" an die israelitische
Religionsgemeinde in in Düdelsheim (1891) Aus welchen Gründen die Schenkung in Düdelsheim erfolgte, geht aus dem
Artikel nicht hervor.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. August 1891:
"Darmstadt, 8. August (1891). Die Schenkung des israelitischen
'Vereins einer Privatgesellschaft zur Ausübung zweckmäßiger
Wohltätigkeit' zu Düdelsheim an die israelitische Religionsgemeinde
daselbst, im Betrag von 2.057 Mark 14 Pfennig; ferner die Schenkung des
Gemeinderats der Stadt Bensheim an die israelitische Religionsgemeinde
daselbst, im Betrage von 1.000 Mark haben laut Großherzoglichem
Regierungsblatt Nr. 22 Genehmigung erhalten."
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. August 1928:
"Für meine 3 und 8-jährigen Kinder suche eine energische Kindergärtnerin
in einfachen rituellen Haushalt. Eintritt Mitte September. Offerten
erbittet
Julius Heß I. Düdelsheim in Oberhessen."
Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de
Kennkarte
des in Düdelsheim
geborenen Ferdinand Frank
Kennkarte (ausgestellt
in Erbach 1939) für Ferdinand Frank (geb. 24. Februar 1870 in
Düdelsheim),
zuletzt wohnhaft in Mainz, wo er am 18. Februar 1941 gestorben ist.
Seite dem 18. Jahrhundert
(genannt 1722) war ein Betsaal in einem jüdischen Privathaus
vorhanden. Bei einer amtlichen Hauszählung von 1803 wurde festgestellt, dass
der jüdischen Gemeinde zwei Häuser gehörten, wovon eines die Synagoge war.
Mitte des 19. Jahrhunderts stellte sich die Notwendigkeit zu einem Neubau, da
der bisherige Betsaal zu kein und nicht mehr zu reparieren war.
1860/61 konnte eine neue Synagoge durch den Baumeister Melior aus Düdelsheim
gebaut werden. Beim Bau halfen die christlichen Einwohner und auch der Pfarrer
tatkräftig mit (siehe Bericht unten). Die feierliche Einweihung der Synagoge
war vom 16. bis 18. August 1861 durch Provinzialrabbiner Dr. Levi aus
Gießen (siehe Bericht unten). Die Synagoge in Düdelsheim galt schon zu ihrer
Einweihung als "Prachtgebäude des Ortes". Für die Männer gab es 58,
für die Frauen auf der Empore 30 Plätze.
Beim Bau der Synagoge helfen die christlichen
Ortsbewohner und der Pfarrer tatkräftig mit (1860)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. März 1860: "In Düdelsheim, hiesigen Kreises (3/4
Stunden von Lindheim entfernt, wo Oeser residierte und so vieles
Judenfeindliche unter dem Namen 'O, Glaubrecht' fabrizierte), bauen die
Israeliten eine neue Synagoge. Als Recompense dafür, dass die Israeliten
daselbst bei der dort jüngst vorgenommenen Kirchenreparatur mit Hand
anlegten, durch Verrichtung von allerlei Handarbeiten, fahren die dortigen
christlichen Bewohner sämtliche, zum Synagogenbau nötigen Baumaterialien
unentgeltlich herbei. Das Charakteristische hierbei ist, dass der dortige Pfarrer,
Herr Münch, sich hieran nicht nur selbst beteiligt, sondern alle
Fuhren, welche ein oder der andere christliche Bürger zu tun unterlässt,
auch mit übernommen hat. Solche Handlungen beweisen, dass nur
vernünftige Geistliche ein Glück in der Gemeinde und im Staate sind, so
wie dass Mucker (= Heuchler) und Jesuiten zum Umsturz der Weltordnung und
der Staaten führen."
Einweihung der Synagoge durch durch
Provinzialrabbiner Dr. Levi aus Gießen (1861)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Januar 1862:
"Büdingen, Großherzogtum Hessen, im Dezember. Im Laufe des Herbstes
fanden in zwei israelitischen Gemeinden des hiesigen Kreises Einweihungen
zweier neu erbauter Synagoge statt. Die Eine am 16. August zu Düdelsheim,
die andere zu Bindsachsen, am Gedenktag der Leipziger Völkerschlacht, 18.
Oktober. Beide Weiheakte vollzog der Großherzliche Provinzial-Rabbiner
Herr Dr. Levi zu Gießen unter glänzendem Beifall aller Anwesenden ohne
Konfessionsunterschied."
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1861:
"Büdingen, 20. August. In der israelitischen Religionsgemeinde zu Düdelsheim, hiesigen Kreises, waren die Tage vom 16. bis 18. dieses
Monats Tage der Freude, aus Veranlassung einer Synagogenweihe. Erwähnenswerte
Momente hierbei sind: Die Beteiligung der Behörden, der benachbarten
evangelischen Geistlichkeit und des Ortsvorstandes selbst. Der Tempel ist
ein Prachtgebäude des Ortes, entworfen und ausgeführt von Baumeister
Melior hier. Dieser Tempel ist auch ein echter Tempel der Humanität und Toleranz,
indem die christlichen Bewohner Düdelsheims sämtliche Baumaterialien
unentgeltlich herbeifuhren, wodurch der israelitischen Gemeinde mehr als
2.000 Gulden geschenkt wurden."
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch
SA-Leute aus Büdingen zusammen mit Gefolgsleuten aus Düdelsheim geschändet
und ausgeraubt. Das Mobiliar wurde zertrümmert, auf Karren zur Marktwiese
transportiert und unter Beifall einer großen Menschenmenge verbrannt. Eine
Torarolle befand sich nach 1945 im Archiv der Ortsgemeinde (nach Angaben von
Ulrich Brunke, Düdelsheim bei www.synagogen.info
zu Düdelsheim befindet sich heute im Archiv Düdelsheim nur eine Kopie der
Torarolle, das Original sei "in einem Museum im Odenwald").
Das Synagogengebäude überstand den Krieg, wurde aber nach 1950 abgebrochen.
Auf dem Synagogengrundstück wurde ein Garten angelegt sowie ein neues Wohnhaus
erbaut.
1989 wurde am Platz der Synagoge eine Gedenktafel angebracht. Die
Inschrift lautet: "Ehemalige Synagoge der Jüdischen Gemeinde Düdelsheim. Erbaut
1861 und während der nationalsozialistischen Diktatur am 9. November 1938
zerstört. Zur Erinnerung und zum Gedenken an unsere verfolgten und ermordeten
jüdischen Mitbürger".
Adresse/Standort der Synagoge: Hauptstraße 21
Fotos (Quelle: Altaras s. Lit. 1994 S. 148 - Foto: Helmut
Böckel sen., Düdelsheim)
Historische Aufnahme der
Synagoge in Düdelsheim
Das Foto entstand nach dem Novemberpogrom
1938 - alle Fenster sind eingeschlagen
Juni 2011:
Die Verlegung von "Stolpersteinen" in
Düdelsheim ist für Ende Oktober 2011 geplant
Artikel im "Gelnhäuser Tageblatt"
vom 15. Juni 2011 (Artikel):
"Aktion 'Stolpersteine' wird fortgesetzt
BÜDINGEN. Ende Oktober werden in Düdelsheim und Eckartshausen Gedenktafeln eingelassen.
(red). Am 26. Oktober werden in der Großgemeinde Büdingen erneut 'Stolpersteine' gegen das Vergessen der NS-Opfer verlegt. Der Künstler Gunter Demnig aus Köln erinnert damit an diese Menschen, indem er vor deren letzten selbst gewählten Wohnorten Gedenktafeln aus Messing in den Straßenbereich oder in den Bürgersteig einlässt..."
Oktober 2011:
Über die Verlegung von
"Stolpersteinen" in Eckartshausen und Düdelsheim
Artikel im "Gelnhäuser Tageblatt"
vom 27. Oktober 2011: "Die Steine halten die Erinnerung
lebendig.
Düdelsheim. Nach drei Aktionen in Kernstadt werden erstmals
'Stolpersteine' in den Stadtteilen Düdelsheim und Eckartshausen
verlegt..." Link
zum Artikel.
April 2014: Interview mit Larry Greenbaum (Lothar
Grünebaum) Anmerkung: Larry Greenbaum ist als Lothar Grünebaum 1924 in Düdelsheim geboren.
Er emigrierte nach der Pogromnacht 1938 mit seinen Eltern in die USA. Als junger
Soldat wurde er 1945 in Düdelsheim stationiert und war damals auch wieder in
seinem ehemaligen Elternhaus, in dem nun die Amerikaner ihren Sitz hatten.
Link zu Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=-kge5C1TXME
Information zum Interview (Quelle):
'Larry Greenbaum: Back to Duedelsheim – Conquering the Fatherland: Larry Greenbaum was one of only four Jews from Duedelsheim, Hesse-Darmstadt, to flee Nazi Germany after Kristallnacht. Seven years later, he returned to his hometown, this time as a member of the invading Allies. At this presentation, Greenbaum recalls what it meant to grow up Jewish in Nazi Germany, his experience as a refugee in the United States, and his memorable return to his old house. He will be interviewed by Anne-Clara Schenderlein, a doctoral candidate in modern German history, with an emphasis on Jewish emigration.'
Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 144-145.
Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 184.
dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 148.
In der 1992 erschienenen Chronik Düdelsheim, 792-1992 erschienen
die Beiträge: Klaus Peter Decker: Aus der Frühzeit der jüdischen
Gemeinde - bis an die Schwelle des 19. Jahrhunderts"; Rainer Hess:
Die jüdischen Mitbürger und die Zeit der nationalsozialistischen
Verfolgung 1933-1945.
Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 314-315.
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 166-167.
Susanne Gerschlauer: Synagogen. In: Kirchen und
Synagogen in den Dörfern der Wetterau. Reihe Wetterauer Geschichtsblätter.
Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Band 53. Im Auftrag des Friedberger
Geschichtsvereins hrsg. von Michael Keller. Friedberg 2004 S. 289-326.
dies.: Katalog der Synagogen. In: ebd. S. 555-580.
Duedelsheim
Hesse. Established before 1722, the community numbered 136 (11,6 % of the total)
in 1861 and originally included Jews from neighboring Rohrbach, Glauberg and
Stockheim. They mostly dealt in livestock. Numbering 72 in 1933, the community
was dissolved in 1934, when Jews began emigrationg to the United States and
South Africa. On Kristallnacht (9-10 November 1938),the synagogue and
Jewish homes were vandalized, and the remaining Jews then left.
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