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Friedhöfe in Bayern"
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Gauting (Kreis
Starnberg)
Jüdischer Friedhof
(erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf,
Breitenthal)
Zur Geschichte des Friedhofes
In Gauting bestand von Mai 1945
bis etwa 1956/57 ein Hospital für "Displaced Persons". Die Patienten
dieses Hospitals waren Überlebende von Konzentrationslagern, die von den westlichen Alliierten 1945 befreit wurden. Tuberkulosekranke aus 30 Nationen wurden auf dem etwa 38 ha großen Krankenhausgelände, das bis Kriegsende der deutschen Luftwaffe als Lungenkrankenhaus
(Luftwaffenlazarett) gedient hatte, behandelt. Die größte Gruppe waren anfangs die KZ-Überlebenden,
großenteils Juden. Viele dieser Displaced Persons (DPs) starben schon in den ersten Monaten, vielen konnte jedoch mit amerikanischen Medikamenten geholfen werden. Das
Hospital wurde zunächst von der US Army betrieben, später übernahm die
Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen (UNRAA, dann IRO) das Lazarett
als Sanatorium für Lungenkranke.
Bis zu 1200 jüdische Personen waren damals in Gauting. In der Zeit des Bestehens
des Krankenhauses starben 460 Patienten, von denen 147 jüdische auf
dem für sie angelegten, am 19. Oktober 1947 offiziell eingeweihten jüdischen Friedhof beigesetzt wurden.
Die nichtjüdischen Toten - Katholiken sowie orthodoxe Christen und Muslime -
wurden auf dem Waldfriedhof beigesetzt (diese Gräber wurden nach Ablauf der
Ruhezeit großenteils aufgelassen; 41 wurden 1972 in eine Grabanlage im
Gräberfeld 25 umgebettet). Außer den Patienten des Sanatoriums Gauting wurden im
jüdischen Friedhof auch jüdische DPs aus dem Lager Föhrenwald hier beigesetzt.
Hinzu kamen Gräber von Kindern und Totgeburten. Der Friedhof ist mit einer Steinmauer umgeben
er wurde bis in die 1990er-Jahre belegt; die bislang letzten
Beisetzungen fanden 1996 und 1998 statt. Einige Gräber wurden inzwischen
aufgelöst, insofern die sterblichen Überreste nach Israel und in andere Länder
überführt wurden.
An der Mauer des Gautinger Friedhofes wurde 1989 eine Metallskulptur auf einem
Betonsockel angebracht. Die Bronzetafel trägt den Text: "Hier führte in
den letzten Kriegstagen im April 1945 der Leidensweg der Häftlinge aus dem
Konzentrationslager Dachau vorbei ins Ungewisse". Der Friedhof wurde
1997 durch die Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
saniert. Der Friedhof ist seit 2015 zu denselben Öffnungszeiten wie der
allgemeine Friedhof in Gauting für die Öffentlichkeit geöffnet. Im Oktober
2016 wurden zwei neue Informationstafeln zur Geschichte des Friedhofes
aufgestellt (siehe Fotos unten).
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt am nördlichen Ortsende unmittelbar beim kommunalen
Friedhof in der Planegger Straße 28.
Anfahrtskizze Jüdischer Friedhof Gauting.
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal, Aufnahmedatum Juli
2010)
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Blick
auf den Friedhof
an der Planegger Straße |
Das Eingangstor |
"Davidstern"
über
dem Eingangstor |
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Teilansicht des
Friedhofes
links des Hauptweges |
Hauptweg durch den
Friedhof mit Blick auf das Mahnmal, das "zum ewigen
Gedenken" an die 6 Millionen ermordeten Juden errichtet wurde. |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansicht |
Bei einem
großen Teil der Grabsteine handelt es sich um sehr schlicht
ausgeführte, gleichgestaltete Grabsteine, die fast durchweg nur
hebräisch beschriftet und teilweise bereits kaum noch lesbar sind. |
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Nachstehend
58 der aufwändiger gestalteten und lesbaren Grabsteine |
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Grabstein für
Pola Celcer
(1900-1951) |
Grabstein für
Tola Berenbaum
(1916 Warschau -1951) |
Grabstein für
Regina Salamander
(1918 Warschau - 1953) |
Grabstein für
Elisabeth Kurland
(1919-1955) |
Grabstein für
Aronka Weissberger
(1913-1955) |
Grabstein für
Isaak Markusevitz
(1914 Sweksna Lit. - 1998) |
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Grabstein für
Michael Karpuch aus Litauen
(1893-1949) |
Grabstein für
Jan Kittel Jozef Dawidowicz
(1906-1950) |
Grabstein für
Julian Kozuszman
(1927-1950) |
Grabstein für
Erich Kahn
(1891-1951) |
Grabstein für
Bernhard Nachmann
(1913-1951) |
Grabstein für
Moses Ehrlich
(1907-1952) |
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Grabstein für
Isi (Israel) Stanislawczikar
(1904-1955) |
Grabstein für
Meir Pinchas Sohn von
Chaim Dow Steinberger |
Grabstein für
Hermann Roth
(1912-1947) |
Grabstein für
Slomovitz Mendel
(1894-1947) |
Grabstein für
Eduard Goldberg
(1910-1947) |
Grabstein für
Aron Hechtman
(1914-1955) |
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Grabstein für
Isidor Herzig
(1903-1947) |
Grabstein für
Josef Salzberg
(1907-1948) |
Grabstein für
Simon Kurlianbcik
(1925-1948) |
Grabstein mit
abgeknicktem
Baumes
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Grabstein für
Gitel Feigenbaum
(mit Menora) |
Grabstein für Ella Rotblit
geb. Korpeloska
(1925 Freiburg - 1948) |
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Grabstein für
Helena Cymberknopf geb.
Luszczanowska (1920-1948) |
Grabstein für
Sara Birnbaum- Haber
(1869-1948) |
Grabstein für
Lilli Fischmann
(1924-1948) |
Grabstein für
Jodzia Olstein
(1914-1947) |
Liegender
Grabstein (umgestürzt?)
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Grabstein für
Henryk Auerbach
(1893-1947) |
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Grabstein für
Mayer Fischmann
(1926-1945) |
Grabstein für
Abraham Windmann
(1924-1945) |
Grabstein für
David Zeitlin
(1923- ?) |
Grabstein für
Salamon
German
(1895-1945) |
Grabstein für
Abraham Weinstock
(1918-1945) |
Grabstein für
Michal Birenbaum
(1931-1945) |
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Grabstein für
Dr. Abraham Oliker
(1912-1946) |
Grabstein für
Levi Hornstein
(1897-1946) |
Grabstein für
Gustav Stein
(1914-1946) |
Grabstein für
Isak Andor
(1922-1946) |
Grabstein für
Israel Lipkowicz
(1898-1946) |
Grabstein für
Israel Frischmann
(gest. 1947) |
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Grabsteine für Jonas
(1920-1982) und Renate
Kleinmann (1921-1996) |
Gedenkstein für Karl,
Elsa
und Irma Weil
(umgekommen 1942) |
Grabstein für
Anna Segalson
geb.
Grussmer (gest. 1947) |
Grabstein für
Israel Flasch
(1918-1946) |
Grabstein für
Moses Eisman
(1926-1946) |
Grabstein für
Aron Pelzel
(1926-1946) |
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Grabstein für
Farkas Béla
(1919-1946) |
Grabstein für
Josef Friedmann
(1901-1946) |
Grabstein für
David Lenga
(1910-1946) |
Grabstein für
Doba Igdailski
(1922-1946) |
Grabstein für
Mina Hans (Kohn)
(1901-1946) |
Grabstein für
Chana Fraiman
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Grabstein für
Regina Fogelmann
(1919-1945) |
Grabstein für
Frieda Kwartowska
(1926-1945) |
Grabstein mit
auffallender
Symbolsprache |
Grabstein für
György Steiner
(1928-1945) |
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Die 1989
aufgestellte Metallskulptur zur Erinnerung an den Todesmarsch 1945; die Bronzetafel trägt den Text: "Hier führte in
den letzten Kriegstagen im April 1945
der Leidensweg der Häftlinge aus dem
Konzentrationslager Dachau vorbei ins Ungewisse. |
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Fotos von
2019 mit den neuen Informationstafeln
(Fotos: Claudia Sack) |
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Blick über
den Friedhof, rechts die 2016
aufgestellten Informationstafeln |
Die beiden 2016
aufgestellten Hinweistafeln
(zum Lesen die Fotos anklicken) |
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Das
Eingangstor zum jüdischen Friedhof mit dem Davidstern |
Blick über
den Friedhof |
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Rechts
Grabstein für Frieda Bäumer
(1910-1995) |
Eines der
aufgelösten Gräber mit der Bemerkung:
"überführt nach Israel im Juni 1948" |
Teilansicht |
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Gesamtansichten
des Friedhofes - aus unterschiedlichen Blickrichtungen |
Das zentrale
Mahnmal |
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September 2015:
Der jüdische Friedhof wird künftig
geöffnet |
Artikel von Blanche Mamer in der
"Süddeutschen Zeitung" vom 27. September 2015: "Gauting: Ein Ort des
Gedenkens. Der Jüdische Friedhof in Gauting wird künftig für Besucher
geöffnet.
Durch das Gittertor mit dem Davidstern schaut man auf einen geraden von
Birken flankierten Weg und lange Reihen von steinernen Grabstätten. Und ganz
am Ende, schon fast im Wald, sieht man ein großes Denkmal. Aus der Nähe
betrachten kann man die schmucklosen grauen Grabsteine auf den Jüdischen
Friedhof in Gauting jedoch nicht. Es sei denn, man kennt den Schleichweg
über den Waldfriedhof: Nur durch eine schmale versteckte Lücke in der Hecke
kann man zu den 143 Grabsteinen gelangen, die bis zum Mai 1945 zurückgehen.
Das soll sich aber nun ändern. Der Hauptausschuss der Gemeinde hat einhellig
beschlossen, den Jüdischen Friedhof, der direkt an den Waldfriedhof an der
Planegger Straße grenzt, für Besucher zu öffnen. Die Zeiten werden an die
des gemeindeeigenen Friedhofs angepasst. Auf Vorschlag der Verwaltung hat
der Ausschuss zugestimmt, das Friedhofstor in den Wintermonaten von November
bis Februar von 8 bis 17 Uhr, März und Oktober von 7 bis 18 Uhr und April
und September von 7 bis 19 Uhr offen zu halten. Besondere Angaben für die
Sommermonate gibt es nicht; der Waldfriedhof ist indes von April bis Oktober
von 7 bis 20 Uhr offen. Ausgelöst wurde die Entscheidung durch einen
Vorschlag des Rotary Clubs Würmtal, der den Jüdischen Friedhof als
historischen Gedenkort gewürdigt sehen wollte. Die Rotarier wollen das mit
zwei Informationstafeln zur Geschichte und zur Entstehung erreichen. Der
Friedhof ist unmittelbar nach Kriegsende als Folge des Zweiten Weltkrieges
entstanden. Nach dem Todesmarsch vom KZ Dachau durch das Würmtal kamen
Überlebende ins Hospital für Displaced Persons in Gauting; für die
verstorbenen Patienten stellte die Gemeinde das Grundstück zur Verfügung.
Seit den 80er Jahren werden auch Bürger der umliegenden Gemeinden hier
beigesetzt. Nach jüdischem Ritus dürfen Gräber nicht aufgelassen werden,
sondern haben ewigen Bestand. Seit 2013 wird die Anlage von der Stiftung
Bayerischer Gedenkstätten, Abteilung KZ-Friedhöfe, betreut sie wird zusammen
mit dem Rotary Club die Tafeln finanzieren, aufgestellt werden sie von der
Gemeinde."
Link zum Artikel |
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November 2015:
Totengedenken auf dem jüdischen
Friedhof |
Artikel in der "Süddeutschen
Zeitung" vom November 2015: "Gauting: Totengedenken im jüdischen Friedhof
Zur Trauerfeier im jüdischen Friedhof Gauting lädt die Bürgerinitiative in
Erinnerung an den 'Todesmarsch von Dachau' am Sonntag, 22. November, sein.
Gedacht wird der jüdischen KZ-Häftlinge, die vor 70 Jahren an den Folgen
unmenschlicher Haft starben und in Würmtaler Erde ruhen - ohne Angehörige,
die sie ehren. Sabine Baumgartner vom Kirchenvorstand der
Evangelisch-lutherischen Waldkirche Planegg übernimmt die Einführung.
Schüler und Schülerinnen der Gymnasien aus Gauting, Gräfelfing und Krailling
lesen die Namen aller 171 Toten vor. Eliezer Pankiewicz spricht das
Totengebet und schildert das Schicksal seiner Familie in Polen während der
SS-Herrschaft. Dann werden nach jüdischer Sitte Steine auf die Gräber
gelegt. Die Veranstaltung zum Totengedenken beginnt um 14 Uhr auf dem
Friedhof an der Planegger Straße 14."
Link zum Artikel |
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Oktober
2016: Neue
Informationstafeln im Friedhof aufgestellt |
Pressemitteilung
der Gemeinde Gauting vom 4. Oktober 2016: "Einweihung am 7. Oktober 2016,
16:00 Uhr. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten, der Rotary Club
Gauting-Würmtal und die Gemeinde Gauting weihen am kommenden Freitag, den 7.
Oktober, Informationstafeln auf dem Jüdischen Friedhof in Gauting ein. Mit
Mitteln des Freistaats, des Rotary Clubs Gauting-Würmtal - der das Projekt
maßgeblich initiiert hat - und mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde
Gauting konnten zwei Informationstafeln erstellt werden, die über die
Geschichte des Jüdischen Friedhofs informieren.
Kurz nach Kriegsende übernahm die US Army das frühere Luftwaffenlazarett in
Gauting und brachte dort sogenannte „Displaced Persons“ (DPs) unter. Diese
stammten aus ganz Europa und mussten während des 2. Weltkriegs in
Deutschland Zwangsarbeit leisten. Viele wurden in Lagern oder auf
Todesmärschen bei Kriegsende befreit. Die Flüchtlingsorganisation der
Vereinten Nationen (UNRRA, später IRO) übernahm das Lazarett als Sanatorium
für Lungenkranke. Zeitweise wurden über 1.200 schwerkranke Patienten dort
versorgt. Bis zum Frühjahr 1952 starben 469 Patienten, die meisten an
Tuberkulose. Für die verstorbenen Patienten jüdischen Glaubens regte das
Jüdische Patienten-Komitee die Anlage einer eigenen Begräbnisstätte an.
Diese wurde im Oktober 1947 eingeweiht. Das zentrale Element des Friedhofs
ist der Obelisk, dessen Inschrift an die sechs Millionen ermordeten Juden
Europas erinnert. Er ist eines der ältesten Erinnerungszeichen dieser Art in
Deutschland. Auf dem Jüdischen Friedhof wurden über 170 Tote aus ganz Europa
bestattet, die an Tuberkulose oder an den Folgen ihrer KZ-Haft verstarben.
Neben Patienten des Sanatoriums Gauting wurden auch jüdische DPs aus dem
Lager Föhrenwald (Lkrs. Wolfratshausen) hier beigesetzt. Für die Pflege der
Gräber ist – wie für insgesamt 75 KZ-Friedhöfe in ganz Bayern – seit 2013
die Stiftung Bayerische Gedenkstätten zuständig. Der Rotary Club
Gauting-Würmtal regte 2015 die Errichtung von Informationstafeln auf dem
Jüdischen Friedhof Gauting an. Damit verbunden ist der Wunsch, den Jüdischen
Friedhof als Ort des Gedenkens zugänglich zu machen. Das bereits vielfach
bewährte Tafelsystem stammt vom Nürnberger Architekten Christian Koch (kochbüro),
die Grafik von Norbert Kühltau (ebenfalls Nürnberg). Bei den Recherchen
konnte die Stiftung Bayerische Gedenkstätten auf umfangreiche lokale
Forschungen zurückgreifen, unter anderem von Prof. Walter Fürnrohr und Felix
Muschialik. Ulrich Fritz, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung, Dr.
Brigitte Kössinger, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Gauting, und Dr.
Andreas Albath, Rotary Club Gauting-Würmtal werden gemeinsam am kommenden
Freitag im Rahmen einer kleinen Feier die Informationstafeln der
Öffentlichkeit übergeben.
Zeit und Ort: 7. Oktober 2016, 16:00 Uhr.
Anfahrtskizze Jüdischer Friedhof Gauting" |
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Frühjahr
2016: Ausstellung zum Friedhof Gauting
vom 28. April bis 27. Mai 2016 |
Ausstellung vom 28. April bis 27. Mai 2016 in Rathaus Gauting:
"Sichtbar machen - erinnern. Grabsteine des jüdischen Friedhofs
Gauting.
Steinabdrucke: Carin Munzert & Ulrich Hartmann.
Fotografien: Emanuel Gronau
Dokumentation: Archiv der Gemeinde Gauting. |
Links: Informationen zur Ausstellung |
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April/Mai 2018:
Ausstellung zu "Displaced Persons"
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Artikel in der "Süddeutschen
Zeitung" vom 20. April 2018: "Gauting: Displaced Persons.
Ausstellung: Jüdisches Leben ab 1945
'Hoffnung trotz allem - jüdisches Leben in Bayern ab 1945' heißt eine
Ausstellung, die am Mittwoch, 25. April, um 19 Uhr im Gautinger Bosco von
Bürgermeisterin Brigitte Kössinger eröffnet wird. Die Ausstellung zeigt bis
12. Mai Bilder und Texte aus dem Lager für 'Displaced Persons' - Menschen,
die durch Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen haben und nicht dorthin
zurückkehren konnten. Infotafeln vermitteln eine Vorstellung davon, wie sich
Überlebende des Holocaust wieder ein normales Leben aufgebaut haben. Andreas
Heusler (Stadtarchiv München) wird in die Veranstaltung einführen, die
Gruppe 'Folkadu' spielt traditionelle und moderne jüdische Kompositionen.
Die Ausstellung wird ergänzt durch drei weitere Veranstaltungen: Estera
Silber berichtet am Sonntag, 6. Mai, über jüdisches Leben in Gauting. Am
Mittwoch, 9. Mai, folgt die Lesung 'Der Stolperstein', und am Freitag, 11.
Mai, zeigt das Pantaleon Figurentheater für Jugendliche das Stück 'Wenn du
einmal groß bist'."
Link zum Artikel |
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Seit 2007 organisiert die
Bürgerinitiative zur Erinnerung an de Todesmarsch von Dachau "Gedenken im
Würmtal" eine Gedenkstunde am Totensonntag auf dem Friedhof:
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November 2018:
Gedenkstunde auf dem Friedhof
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Artikel in der "Süddeutschen
Zeitung" vom 22. November 2018: "Gauting. Gedenkstunde auf dem Jüdischen
Friedhof
Heinrich Auerbach, Sarah Barenboim, Israel Frischmann, Regina Fogelmann,
Janosz Goldstein, Anna Secalson - das sind nur einige der Namen der 172
Verstorbenen, die auf dem Jüdischen Friedhof in Gauting beerdigt sind. Bei
einer kleinen Gedenkstunde am kommenden Totensonntag, 25. November, 14 Uhr,
werden Schülerinnen und Schüler des Otto-von-Taube-Gymnasiums Gauting, des
Kurt-Huber-Gymnasiums Gräfelfing und des Feodor-Lynen-Gymnasiums Planegg die
Namen vortragen. Die meisten der Verstorbenen sind letzte Opfer des
nationalsozialistischen Regimes, die auf Grund der ihnen zugefügten Leiden
erkrankt waren. Einige der Namen auf den Grabsteinen sind in Deutsch
geschrieben, die meisten jedoch in Hebräisch. Viele sind unleserlich und
verwittert.
Seit 2007 organisiert die Bürgerinitiative zur Erinnerung an den Todesmarsch
von Dachau, 'Gedenken im Würmtal', die Feierstunde am Totensonntag. Heuer
wird Jan Mühlstein, der Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde in
München, die Gedenkrede halten. Wie in den vergangenen Jahren werden
Bürgermeister und Gemeinderäte aus dem Würmtal an der Feier teilnehmen."
Link zum Artikel |