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Friedhöfe in der Region"
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Heiligenstadt (Kreis
Bamberg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Heiligenstadt (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in
Heiligenstadt wurde um 1700 angelegt, nachdem sich seit dem 17.
Jahrhundert Juden in Heiligenstadt ansiedeln konnten. Vermutlich haben die
Freiherren von Stauffenberg das Grundstück der Gemeinde zur Verfügung
gestellt. Es handelt sich um einen Waldfriedhof mit altem Baumbestand.
Die Friedhofsfläche umfasst 22,80 ar. Das Grundstück ist von einer niedrigen
Mauer aus Feldsteinen umgeben. Nur noch ein kleiner Teil der Grabsteine sind
erhalten. Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war bereits 1895, da die
meisten jüdischen Familien schon damals vom Ort verzogen waren. Nach der
Auflösung der jüdischen Gemeinde Heiligenstadt übernahm die Gemeinde in Aufseß
die Pflege des Friedhofes. Von 1911 wird berichtet, dass der örtliche
Bienenzuchtverein das Friedhofsgrundstück mitbenutzte. Es war damals durch
Gebüsch und Dornen stark überwuchert. 1941 kaufte die Bamberger Kultusgemeinde
das Friedhofsgrundstück. 1943 übernahm es Berthold Schenk Graf von
Stauffenberg.
Immer wieder kam es zu Schändungen und Verwüstungen. 1921 warfen
Jugendliche Grabsteine um. 1936 wurden 13 Grabmale umgestürzt und
teilweise beschädigt.
Anfang September 2022 wurde gleichfalls eine Friedhofschändung
festgestellt. Fünf Grabsteine waren mit großer Gewalt umgestoßen und ein
Wegweiser auf der Verankerung gerissen worden. Im Zuge der Ermittlungen durch
die Kriminalpolizei konnte ein 13-jähriger aus dem Kreis Bamberg ausfindig
gemacht werden, der zugab, die Grabsteine umgeworfen zu haben. Er gab an, nach
einem Streit mit seiner Mutter zum Ende der Sommerferien die Grabsteine
umgeworfen zu haben.
Vgl. Artikel am 26. September 2022 im "Nordbayerischen Kurier":
https://www.kurier.de/inhalt.kripo-bamberg-ermittelt-13-jaehriger-randaliert-auf-friedhof.7822aea3-3717-45ea-a97a-c65d2388271b.html
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt etwa 700 m nordöstlich von
Heiligenstadt; der Schlüssel für den Friedhof ist im Rathaus erhältlich.
Fotos
Fotos um 2000
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach) |
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Hinweisschild zum
"Judenfriedhof Heiligenstadt" |
Hinweistafel |
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Gesamtansichten
des Friedhofes |
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Der Friedhof im
August 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 24. August 2007) |
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Der Weg zum Friedhof ist über
einen Rundwanderweg ausgeschildert |
Friedhofstor mit
Hinweistafel: "Judenfriedhof - um 1600 auf herrschaftlichem
Grund
angelegt - 1850 lebten in Heiligenstadt 21 Judenfamilien - danach
setzte
Abwanderung ein - letzte Beisetzung um 1900" |
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Teilansichten beim
Gang über den Friedhof |
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Teilansichten
einzelner Grabsteingruppen |
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Die Grabsteine
sind überwiegend unlesbar geworden |
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"Hier ruht Rosa Strauß
Janr 1808 - Dezb 1887" |
Die geknickte Rose als Zeichen
der
Trauer ist noch erkennbar |
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