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Hollstadt mit
Heustreu (VG
Heustreu, Kreis Rhön-Grabfeld)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Hollstadt gab es nach Angaben bei Israel Schwierz im 19.
Jahrhundert eine jüdische Gemeinde: genaue Daten sind - nach Schwierz -
"trotz intensiver Nachforschungen bisher unbekannt".
Nach einer von Elisabeth Böhrer in einem Akt im Staatsarchiv Würzburg
gefundenen Aufstellung werden für das Jahr 1763 namentlich drei
jüdische Familienväter in Hollstadt als "im Hochstift wohnende zur
Hochfürstl. Hofkammer zahlbare Schutz Juden" genannt. Nach dieser
Aufstellung lebte 1763 auch eine jüdische Familie in Heustreu.
Bei der Erstellung der Matrikelliste 1817 wird in Hollstadt allerdings
nur eine jüdische Familie auf einer Matrikelstelle genannt: Moses Nathan
Bressel (Erwerb: Schmusen). Nach Angaben von Elisabeth Böhrer (Recherche
im Staatsarchiv Würzburg - Dokument vom 19.2.1803) war die genannte Familie
bereits 1803 am Ort - damals noch ohne den später angenommenen
Familiennamen genannt: Moyses Abraham und dessen Schwiegervater (Alter:
40 Jahre, Frau 36 Jahre, drei männliche Kinder im Alter von 5, 3 und einem
Jahr.
Nach Mitteilung von Gerhard Zwierlein (vom 8.12.2016) mit Hinweis auf einen
Artikel von Norbert Bischoff in der "Main-Post" vom 8.12.2016 über
die Brüsselsche Handelsschule in Segnitz
(siehe weitere Informationen dort) nannte sich die Familie Bressel (auch?) Brüssel.
Julius Brüssel, der am 8. Dezember 1801 als Sohn des Metzgers Moses
Brüssel und seiner Frau Jette in Hollstadt geboren ist (sicher identisch mit
der in der Matrikelliste genannten Person Moses Nathan Bressel), wurde
jüdischer Religionslehrer und war von 1848 bis 1881 der Gründer und Leiter der
Brüsselschen Handelslehr- & Erziehungsanstalt in Segnitz.
An Einrichtungen gab es nach Schwierz "eine Synagoge und eine
Mikwe. Das Gebäude, in welchem sich beide Kultstätten befanden, ist heute noch
vorhanden. Es wurde im Untergeschoss als Schmiede (heute außer Betrieb) und
wird im Obergeschoss als Wohnhaus genutzt".
Außer dem Hinweis in der Matrikelliste wurden für das 19./20. Jahrhundert
jedoch keine weiteren Angaben gefunden. Möglicherweise gab es in Hollstadt im
17./18. Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinde, was sich auf Grund der Zahl
von zusammen vier jüdischen Familien in Hollstadt und Heustreu im Jahr 1763
annehmen lässt.
Als Erinnerung an die jüdische Geschichte gibt es am Ort eine Verbindungsgasse
von der Hauptstraße hinaus zur Oberen Dorfstraße durch Treppen. Dieser
Verbindungspfad wird am Ort "Judenpfad"
genannt.
Adresse/Standort des von Schwierz genannten ehemaligen Synagogengebäudes:
Brunnengasse 10, Ecke Schmiedsgasse
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Hollstadt gefunden. |
Fotos
Zur jüdischen
Geschichte in Hollstadt sind noch keine Fotos vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 68; 1992² S. 74. |
| Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 181. |
n.e.
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