Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Ingelheim am Rhein (Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz)
Die jüdischen Friedhöfe  
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde        
    
Siehe Seite zur Synagoge in Ingelheim (interner Link)  
   
  
 
Zur Geschichte der vier Friedhöfe
            
   
1) In Ingelheim gab es bereits im Mittelalter einen jüdischen Friedhof. In der Zeit von 1385 bis 1411 wird ein "Judinacker zu Ober-Ingelheim" genannt. Die Lage dieses Friedhofes (in der Gemarkung Ober Hollern) ist nicht mehr bekannt.
  
  
2) Der älteste lokalisierte jüdische "Todtenhof im Saal" in Nieder-Ingelheim (Straße "Im Saal" im Bereich der westlichen Außenmauer der Kaiserpfalz/"Aula Regia") wurde vermutlich seit etwa 1688 belegt. In der NS-Zeit wurden die Grabsteine zum Friedhof an der Hugo-Loersch-Straße gebracht. 2002 wurden sie wieder auf dem alten Friedhofsgrundstück aufgestellt, darunter auch der älteste erhaltene Grabstein von 1726.  
  
Dokumentation des Friedhofes durch das Steinheim-Institut (25 Inschriften für den Zeitraum 1726-1880):  http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=iis&lang=de
   
   
Fotos:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 31.3.2005)  
Weitere Fotos in den Fotoseiten von Stefan Haas: https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/).

Ingelheim Friedhof a208.jpg (58356 Byte) Ingelheim Friedhof a207.jpg (76006 Byte) Ingelheim Friedhof a203.jpg (68978 Byte)
Plan am Eingang zur Kaiserpfalz mit
 Eintragung des "Todtenhofes im Saal"
Blick von der entlang der Saales 
verlaufenden Mauer auf einzelne 
Grabsteine des Todtenhofes
Blick in die andere Richtung. Die 
Grünfläche hinter der Mauer gehört 
zum "Saal" der Kaiserpfalz
   
     
Ingelheim Friedhof a206.jpg (79936 Byte) Ingelheim Friedhof a204.jpg (85706 Byte) Ingelheim Friedhof a201.jpg (79390 Byte)
Blick entlang der Mauer    Grabstein für "Feis (?), Sohn des Mosche s.A."
     
Ingelheim Friedhof a200.jpg (82290 Byte) Ingelheim Friedhof a205.jpg (37989 Byte) Ingelheim Friedhof a202.jpg (90973 Byte)
Grabstein für eine aus 
Oppenheim stammende Frau
      

   
3) Ein neuerer Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Gewann "Sohl" an der heutigen Hugo-Loersch-Straße in Ober-Ingelheim angelegt. Der älteste Grabstein stammt von 1836, der jüngste von 1938. Es sind auf einer Fläche von über 10 ar etwa 170 Grabsteine erhalten. Der Friedhof ist von einer massiven Steinmauer umgeben. 
 
Dokumentation des Friedhofes durch das Steinheim-Institut (145 Inschriften für den zeitraum 1840-1932): siehe  http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=ihl&lang=de 
  
 
Fotos:
(obere Fotozeile: Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 29.3.2005; ab 2. Fotozeile Fotos von Stefan Haas, vgl. Fotoseiten https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/)  

Ingelheim Friedhof n202.jpg (72118 Byte) Ingelheim Friedhof n201.jpg (85096 Byte) Ingelheim Friedhof n200.jpg (73994 Byte)
Eingangstor Teilansichten des Friedhofes
     
     
Teilansichten des Friedhofes 
     
     
 Teilansichten des Friedhofes, in der Mitte und rechts der Grabstein für Julius Bonné (28.9.1855 - 1.1.1929)   
     
     
      Gräber der Familie Baum und Asch: Moritz Asch
(1845-1919) und Pauline Asch geb. Baum (1858-1938)
sowie Julius August Baum (1871-1914), Gustav Baum
 (1860-1918) und Eugenie Baum
 In der Mitte Grabstein für Fanny Fränkel aus
Obbach (21.4.1861 - 11.3.1929) und Hannchen
 Mayer geb. Fränkel
geb. 13.11.1862 - 26.2.1920)
 
Teilansicht mit den Gräbern von Hugo Meyer,
 Familien Baum und Asch sowie Pauline Rosam
(vgl. einzelne Fotos)
 
     
 
Grabstein für Heinrich Mayer aus
Ober-Ingelheim (24.2.1840 - 29.6.1916) 
mit "segnenden Händen" der Kohanim 
 Grabstein für die "Eheleute Moritz Abraham",
doch nur beigesetzt: Moritz Abraham
(13.5.1862-12.8.1916)
 Grabstein für Minna Gruner
geb. Rosam
(4.4.1881 - 17.5.1926)
     
   
 Grabstein für Pauline Rosam
(1846 - 1931)
 Teilansicht mit dem Grabstein für Cilly Bonné geb. Hilb
(26.12.1868 - ...)
     
     
Grabstein für Heinrich Koch (4.6.1852
 Framersheim - 18.12.1912 Nieder-Ingelheim) 
Grabstein für Hugo Meyer (4.12.1873 - 23.12.1914)
 mit "segnenden Händen der Kohanim"  
 
     
     

   
   
4)
Seit 1925 (bis etwa 1940) fanden die meisten Beisetzungen auf einem neuen Friedhof statt, der sich unmittelbar beim kommunalen Friedhof befindet (an der Rotweinstraße). 
  
Dokumentation des Friedhofes durch das Steinheim-Institut (13 Inschriften für den Zeitraum 1932-1941):  http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=irw&lang=de 
 
  
Lage: Siehe in der oben gegebenen Beschreibung.   
   
   
Foto
(Fotos: wenn nicht anders angegeben: Stefan Haas; Aufnahmen vom Mai 2020; vgl. Fotoseite https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/
 

Ingelheim Friedhof n150.jpg (100763 Byte)      
 Blick über den neuen Friedhof mit den 13 Gräbern
 aus dem Zeitraum 1932 bis 1941
(Quelle: Steinheim-Institut)
 Grab-/Gedenkstein für Familie Mayer-Goetz aus Schwabenheim: Michael Mayer (1850-1935) und Gedenkinschrift für Eva Mayer (1860-1941 Bolivien), Willy Leo Goetz (gest. 1944), Barbara Elisabeth Goetz (gest. 1944)
(Quelle: Website des Deutsch-Israelitischen Freundeskreises Ingelheim; Foto rechts: Stefan Haas)   
     
     
     
 Teilansicht von acht der 13 Grabsteine
 
  
 Grabstein für Emma Eisemann geb. Mayer
(20.9.1860-31.5.1937) und
Joseph Löb Eisemann (11.1.1861-11.8.1939)
 Grabstein für Frieda Schäfer
(Frummet Bat Jehuda)
geb. Raphael
(1873 - 1933)
     
   
 Grabstein für Rickchen Gärtner
(11.1.1864 Binau - 13.7.1935 Nieder-Ingelheim)
Grabstein für Gerhard Marx Mayer
(3.4.1897 - 21.4.1935)
  Grabstein für Joseph Baum
(7.9.1886 - 15.9.1935)
     
     
 Grabstein für Bettina Baum geb. Meyer
(21.7.1891 - 3.10.1933)
 Grabstein für Rosine Bendheim geb. Hirsch
(25.11.1853 - 13.7.1937) 
 Grabstein für "meine liebe Mutter"
Regine Baum
(1848-1932)
     
 
 Grabstein für Siegmund Oppenheimer
(21.12.1866 - 7.5.1938) 
 Grabstein für Jettchen Bendorf geb. Haas
aus Ober-Ramstadt (31.3.1863 - 22.2.1941)
 Grabstein für Jakob Mayer (30.12.1865 - 21.5.1932)
und Sitha Mayer geb. Rauh (18.9.1868 - 25.5.1932)
     
     
     

Neue Gräber ab 2009  
(Familiennamen aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht)

   
 
 Grabstein für Margaryta N.N.
(13.5.1936 - 23.12.2009)
 Grabstein für Semen N.N.
(29.10.1947 - 13.7.2010)
 Neuestes Grab
(2020)
     

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

April 2010: Ausstellung zu den jüdischen Friedhöfen  
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung" vom 29. März 2010 (Artikel): "Jüdische Friedhöfe
INGELHEIM.
(red). Vom 9. bis 26. April richtet der Deutsch-Israelische Freundeskreis in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt im Neuen Rathaus eine Ausstellung zum Thema: "Geschichte erleben - die jüdischen Friedhöfe in Ingelheim am Rhein" aus. Auf über 30 Schautafeln wird dieses versteckte Kulturgut der Öffentlichkeit präsentiert...."    
 
Mai 2010: Eine Dokumentation der jüdischen Friedhöfe wird erstellt       
Hinweis: Der 'Deutsch-Israelische Freundeskreis' (DIF) erarbeitet zurzeit eine Dokumentation über die jüdischen Friedhöfe in Ingelheim. Erste Ergebnisse wurden jüngst in der Ausstellung 'Geschichte erleben. Die jüdischen Friedhöfe in Ingelheim am Rhein' gezeigt. In einer kleinen Serie stellt die AZ die vier Ingelheimer jüdischen Begräbnisstätten vor. 
Artikel von Beate Schwenk in der "Allgemeinen Zeitung" vom 13. Mai 2010 (Artikel): "'Sie sind mitten unter uns'. 
Ingelheim. BEGRÄBNISSTÄTTEN Stein für Stein ein bedeutsames Zeitzeugnis / Verein sichert Inschriften. 

Seit dem 14. Jahrhundert lebten nachweislich Juden in Ingelheim. Sie kamen als Händler in die Region, ließen sich hier nieder. Wo ihre ersten Friedhöfe lagen, ist bislang nicht bekannt. Möglicherweise gab es im Mittelalter eine gemeinsame Begräbnisstätte für Ingelheimer und Gau-Algesheimer Juden. Die heute noch erhaltenen Ingelheimer Friedhöfe datieren jedenfalls alle aus der Neuzeit. Sie liegen im Saal, in der Hugo-Loersch-Straße, in der Rotweinstraße und in Großwinternheim...."  
 
Juli 2010: Artikel über den neuen Friedhof an der Rotweinstraße       
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung" vom 29. Juli 2010 (Artikel): "Steine erinnern an Schicksale
INGELHEIM. RUHESTÄTTE In der Rotweinstraße existieren noch 13 Grabmäler. 
(pea). Der 'Deutsch-Israelische Freundeskreis' (DIF) erarbeitet eine Dokumentation über die jüdischen Friedhöfe in Ingelheim. Erste Ergebnisse wurden in der Ausstellung 'Geschichte erleben. Die jüdischen Friedhöfe in Ingelheim am Rhein' gezeigt. In einer kleinen Serie stellt die AZ die vier jüdischen Begräbnisstätten vor...."   
   
Januar 2018: Im jüdischen Friedhof an der Hugo-Loersch-Straße muss der "Götterbaum' gefällt werden  
Pressemitteilung der Stadt Ingelheim am Rhein vom 17. Januar 2018: "Ingelheim: Baumfällung auf dem Friedhof. Pilzbefall
Ingelheim – Auf dem jüdischen Friedhof in der Hugo-Lörsch-Straße steht ein mächtiger Götterbaum (Ailanthus altissima). Fast 100 Jahre ist er alt und über 18 Meter hoch gewachsen. Im letzten Sommer hat er noch Blätter entwickelt und ist dann im Spätsommer vollständig abgestorben. 
Die Ursache ist der den Pilzsammlern bekannte Hallimasch (Armillaria spp.). Dieser Pilz bringt durch das Eindringen seines Myzels in das Kambium, also das teilungsfähige Gewebe zwischen Rinde und Holz, den Baum zum Absterben. Bei befallenen Bäumen kann man nach Ablösung der Rinde flächiges helles Myzel finden. Der Baum muss nun leider in den kommenden Tagen gefällt werden. Mit der jüdischen Gemeinde wurde geklärt, dass an der gleichen Stelle ein Ersatz gepflanzt werden kann."   
 

   
    

Links und Literatur

Link

bullet Website der Stadt Ingelheim am Rhein   
bulletFotos zu den jüdischen Friedhöfen in Ingelheim in den Fotoseiten von Stefan Haas https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/.
bullet Informationsseiten zur Kaiserpfalz "Aula regia": unter "Besucherinfo" auch ein Plan mit Eintragung des alten Friedhofes.
bulletZur Seite über die Synagoge in Ingelheim (interner Link)   
bullet Bericht über eine Friedhofsführung im September 2004  

Literatur

bulletGermania Judaica II,1 S. 375; III,1 S. 581f. (weitere Literaturangaben).
bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. 1971 Bd. I S. 409-411. 
bulletHans-Georg Meyer: Es darf kein Efeu darüber wachsen. Jüdische Friedhöfe in Ingelheim. In: SACHOR. Beiträge zur jüdischen Geschichte in Rheinland-Pfalz. 3. Jahrgang. Ausgabe 2/1993, Heft Nr. 5. S. 22-31. Online zugänglich (als pdf-Datei eingestellt, 14,7 MB).    
bulletIngelheim Lit 015.jpg (91382 Byte)Hans-Georg Meyer/Gerd Mentgen: Sie sind mitten unter uns. Zur Geschichte der Juden in Ingelheim. Hg. vom Deutsch-Israelischen Freundeskreis Ingelheim e.V. 1998 684 S. zahlr. Abb.  
(ausgezeichnete und umfassende Darstellung der Geschichte der jüdischen Gemeinde Ingelheim!
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 194-195 (mit weiteren Literaturangaben) 

   
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020