Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 


zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zu den Synagogen in Baden-Württemberg  


Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Anzeigen 
bulletZur Geschichte des Betsaals / der Synagoge   
Urkunde / Plan / Skizze   
bulletFotos  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
   
In der altwürttembergischen Stadt Kirchheim unter Teck bestand eine jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter. Erstmals werden Juden 1293 genannt. Bei der Judenverfolgung 1349 wurde die Gemeinde vernichtet. Vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zur Ausweisung der Juden aus Württemberg Ende des 15. Jahrhunderts werden wieder einzelne Juden in der Stadt genannt. 
    
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts werden jüdische Einwohner vorübergehend unter anderem in Notzingen (1523) und in Wendlingen (1528-1536) genannt.  
    
Erst nach 1864 konnten Juden wieder zuziehen. Sie bildeten Ende des 19. Jahrhunderts eine Filialgemeinde zur jüdischen Gemeinde in Göppingen, die auch zum dortigen Bezirksrabbinat gehörte. An Einrichtungen gab es einen Betsaal (s.u.). Die Kinder erhielten wöchentlich Religionsunterricht durch den Göppinger Rabbiner in einem Schulzimmer in der Oberrealschule. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Göppingen beigesetzt. 
   
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1933 mit 35 Personen erreicht. 
    
Teilweise bis nach 1933 waren im Besitz jüdischer Familien / Personen die folgenden Handels- und Gewerbebetriebe: Kaufhaus Bernhard Bernstein (bis 1925, Karlstraße 12), Viehhandlung Emil Hirsch (Obere Alleenstraße 44), Viehhandlung Louis Kahn (Walkstraße 9), Seifenhandlung Emil Salmon und Jakob Mangold (Marktstraße 41), Viehhandlung Emanuel und Jakob Reutlinger (Jesinger Straße 18), Textilgeschäft Gustav Reutlinger (bis 1932, Dreikönigstraße 3), Textilhandlung Gustav und Willi Reutlinger (Obere Alleenstraße 87), Häute- und Fellhandlung Wolf Reutlinger (Jesinger Straße 38), Konfektionsgeschäft Albert Salmon (Dettinger Straße 4), Mechanische Kleiderfabrikation GmbH Albert Salmon (Schlierbacher Straße 7B), Schuhhaus Gold, Inh. Adolf Schlächter (Marktstraße 30), Textilgeschäft Hebel und Bernstein und Manufakturwarengeschäft Gebr. Stern (Max-Eyth-Straße 12), Leinenwaren und Wäsche Kurt und Walter Vollweiler und Viehhandlung Moritz Vollweiler (Schlierbacher Straße 36). 
    
1933 wurden 35 jüdische Einwohner in Kirchheim gezählt (November 1933: 29). Auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien entschlossen sich immer mehr der jüdischen Einwohner zur Auswanderung (USA, Argentinien, Palästina), insbesondere in der Zeit nach dem Novemberpogrom 1938. Die letzten jüdischen Einwohner wurden aus der Stadt deportiert. Angehörige der Familie Reutlinger wurden am 16. Oktober 1941 zunächst in das sog. "Altersghetto" nach Haigerloch zwangsumgesiedelt und von dort deportiert.        
    
Von den in Kirchheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Hulda Bernstein geb. Jutkowski (1883), Jeanne Bernstein (1924), Klara Goldschmidt geb. Reutlinger (1901), Auguste Reutlinger (1889), Babette Reutlinger geb. Reutlinger (1860), Gerd Reutlinger (1937), Hanna Hannchen Reutlinger geb. Gutmann (1901), Rolf Reutlinger (1937), Sally Reutlinger (1895), Wolf Reutlinger (1901), Emil Salmon (1888).         
    
"Stolpersteine" in Kirchheim:     

Kirchheim Sto Lit 015.jpg (173046 Byte)Karte links: Verlegeorte der "Stolpersteine" in Kirchheim unter Teck - aus der Broschüre "Stolpersteine" (s.u. Literatur)
Seit 2007 wurden von bislang insgesamt 14 in Kirchheim unter Teck verlegten "Stolpersteinen" elf für umgekommene jüdische Einwohner verlegt: Jesinger Straße 18 für Babette Reutlinger geb. Reutlinger, Wolf Reutlinger, Auguste Reutlinger und Clara Goldschmidt geb. Reutlinger; Eugenstraße 22 für Sally Reutlinger; Alleenstraße 87 für Hannchen Reutlinger geb. Gutmann, Rolf Reutlinger und Gerd Reutlinger; Max Eyth-Straße 12 für Hulda Bernstein geb. Jutkowski und Jeanne Jacobe Bernstein; Dettinger Straße 4 für Emil Salmon.       

Rechts: "Stolperstein" 
für Hannchen Reutlinger 
geb. Gutmann

Kirchheim Sto 140.jpg (198762 Byte) Kirchheim Sto 141.jpg (194866 Byte)

Links: "Stolperstein" 
für Emil Salmon

Quelle der Fotos: Website der Stadt Kirchheim unter Teck, dort Abbildungen aller "Stolpersteine"  

Hinweis: Am ehemaligen evangelischen Pfarrhaus am Widerholtplatz 5 erinnert eine Gedenktafel sowie im Inneren der Otto-Mörike-Raum an den evangelischen Pfarrer Otto Mörike, der während der Zeit des 2. Weltkrieges mehrfach jüdische Flüchtlinge versteckte. 
   
Nach 1945: Seit den 1990er-Jahren sind in Kirchheim einige jüdische Familien / Personen - insbesondere aus Ländern der GUS - zugezogen (vgl. Presseartikel unten).  
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Bericht über fromme jüdische Handelsleute, die den Viehmarkt in Kirchheim besucht hatten (1898)

Eppingen Israelit 14031898.JPG (94293 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. März 1898: "Eppingen, 9. März (1898). Es ist ein wahrhaft wohltuendes Gefühl, wenn man in der heutigen, religiös-indifferenten Zeit die Wahrnehmung macht, dass es - Gott sei Dank - noch viele Jehudim gibt, welche sich Zeit, Mühe und Geld kosten lassen, um die Pflichten ihres Glaubens pünktlich zu erfüllen. Ein solch angenehmes Gefühl überkam uns, als hier am jüngsten Montag aus dem Abend sechs Uhr Zuge drei einfache Handelsleute aus Flehingen (Baden) entstiegen, um im öffentlichen Gottesdienste die Megilla (sc. Lesung auf dem Buch Ester zum Purimfest). Dieselben waren an diesem Tage auf einem berühmten Viehmarkte in Kirchheim unter Teck (Württemberg), und beabsichtigten noch am gleichen Tage in ihren Heimatort zu reisen, doch der Fahrplan zeigte ihnen, dass sie erst nach der öffentlichen Lesung eintreffen konnten. Sie benützten deshalb den Schnellzug nach Heilbronn und kamen um sechs Uhr hier (sc. Eppingen) an. Nach Beendigung des Gottesdienstes war es gerade Zeit, die Reihe per Bahn fortzusetzen und um acht Uhr waren sie zuhause. Diese braven Männer sind die Herren Gottschalk Schlessinger (Bruder des Herrn Bezirksrabbiners Schlessinger in Bretten), Simon Barth (naher Verwandter des Herrn Professors Barth in Berlin) und Theodor Ettlinger, ebenfalls aus einer angesehenen Familie. E."

  
  
Anzeigen  
Ein nichtjüdischer Landwirt bietet sein Obst in einer jüdischen Zeitschrift an (1908) 

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 18.- September 1908: "Feines haltbares Tafelobst. 
Empfehle mich für Lieferung von feinem haltbarem Tafelobst nur ausgesuchte Sorten zu dem preis pr. Ctr. 11 Mark. Verpackung pünktlich und schonend zum Selbstkostenpreis. Erfahrungsgemäß drängen sich die Bestelllungen sehr zusammen und bitte um alles rechtzeitig und pünktlich erledigen zu können, heute schon um gütige Bestellungen. Zu jeder weiteren Auskunft bin gerne bereit. 
Dettingen u. Teck
bei Kirchheim u. Teck.  
Adolf Wanner
(Sendungen jedoch nur unter Nachnahme.)."   

   
Verlobungsanzeige von Elly Straus aus Miehlen und Gustav Reutlinger aus Kirchheim/Teck (1929)    

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 21. Juni 1929: "Statt Karten!
Elly Strauß   -  Gustav Reutlinger
Verlobte.

Miehlen (Taunus)    Kirchheim - Teck."   

    
     
     
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge         
   
Ein mittelalterliches jüdisches Wohnviertel lag  im Bereich zwischen Marstallgasse und Marktstraße. 1329 wird in diesem Bereich eine Synagoge ("Judenschule") genannt. Ihr Standort war sehr wahrscheinlich hinter den heutigen Marktstraße 44/46/48).  
    
Im 19./20. Jahrhundert wurden die Gottesdienste teilweise in Göppingen besucht. Jedoch bestand auch in Kirchheim bis 1932 ein Betsaal in einem Raum im Dachgeschoss der Kleiderfabrik Salmon (Schlierbacher Straße 7B). Danach traf man sich vermutlich im Haus der Familie Reutlinger (Jesinger Straße 18). Eine Torarolle aus der Göppinger Synagoge war zum Gottesdienst ständig nach Kirchheim entliehen.      
     
Im Stadtarchiv Kirchheim haben sich hebräische Handschriften-Fragmente des Mittelalter als Einbände von Rechnungsbänden der Stadt erhalten (diese Fragmente stammen nicht aus Kirchheim). Eine Machsor-Handschrift von 1341, vermutlich aus Kirchheim, befindet sich in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (codex Göttingen 5,f 151).  
  
  
Urkunde / Plan / Skizze 
(Quelle: Urkunde und Plan aus dem Beitrag von R. Götz (s. Lit.) S. 139f; 
Skizze der Häuser in Kirchheim von Martin Kneher im Aufsatz von B. Kneher (s. Lit.) S. 77f.
).    

Mittelalter

   
Kirchheim Synagoge ma01.jpg (113461 Byte) Kirchheim Synagoge ma02.jpg (72134 Byte)  

 Urkunde von 1329 mit der ersten Erwähnung 
einer Kirchheimer "Judenschule" (Original im
 Hauptstaatsarchiv Stuttgart 
A 493, U 51)

 Plan der Altstadt Kirchheims zwischen
 Marstall-Gäßle und Oberer Markt: der
 Standort der mittelalterlichen Synagoge 
war vermutlich auf dem Gründstück Nr. 11b
     
      
     

20. Jahrhundert

   
Kirchheim Synagoge 03.jpg (23257 Byte) Kirchheim Synagoge 01.jpg (44491 Byte)  
 Skizze der Kleiderfabrik Salmon in der Schlierbacher
 Strasse 7B nach einem Bauplan von 1919, worin sich 
bis 1932 im Dachgeschoss ein Betsaal befand 
   
 Skizze des Hauses Jesinger Strasse 18. 
Haus der Gebrüder Reutlinger, wo ab 1932
 vermutlich der Betsaal der Kirchheimer
 Filialgemeinde war
 
      

Fotos  

Stadtführung durch das jüdische
 Kirchheim mit Brigitte und 
Martin Kneher 
am 21. Oktober 2003  

Kirchheim Stadt 154.jpg (58151 Byte) Kirchheim Stadt 155.jpg (61580 Byte)
    Am Platz, wo vermutlich die mittelalterliche Synagoge stand  
      
Kirchheim Stadt 161.jpg (30704 Byte) Kirchheim Stadt 159.jpg (35593 Byte) Kirchheim Stadt 160.jpg (29113 Byte)
Das Gebäude Schlierbacher Straße 7B (frühere Kleiderfabrik Salmon). Im Erdgeschoss befand sich das Magazin, im 1. Stock die
 Berufskleider-Fabrikation; im Dachgeschoss war bis 1932 ein Betsaal der jüdischen Familien Kirchheims  
 
Kirchheim Stadt 162.jpg (37735 Byte) Kirchheim Stadt 157.jpg (39771 Byte) Kirchheim Stadt 156.jpg (45595 Byte)
Dachgeschossfenster im Gebäude
 Schlierbacher Strasse 7B  
Bis 1933 wohnte Viehhändler Louis Kahn 
mit seiner Familie im 
Haus Marktstraße 22  
Ab 1932 für wenige Jahre: Wohn- und
 Geschäftshaus für Woll- und Weißwaren 
von Gustav Reutlinger (Alleenstraße 87)  
   
       
Kirchheim Stadt 153.jpg (59841 Byte) Kirchheim Stadt 152.jpg (49300 Byte) Kirchheim Stadt 151.jpg (53143 Byte)
Ab 1911 im Haus Dettinger Str. 4: Spezialhaus für Herren- und Knabenbekleidung 
Fa. Albert Salmon (bis 1936)  
Brigitte Kneher zeigt einen erhaltenen
 Kleiderbügel der Fa. Albert Salmon 
   
Kirchheim Stadt 158.jpg (56196 Byte) Kirchheim Stadt 150.jpg (62223 Byte)     
1914 kaufte das Ehepaar Jean und Selma Bernstein den Geiserschen Neubau in der
 Max-Eyth-Straße 12 und eröffnet darin das "Kaufhaus Bernstein"; 1926 übernahmen 
die Gebr. Stern das Kaufhaus (bis 1933). Von Martin Kneher gezeigt: Zeitungsanzeige 
zur Eröffnung des Kaufhauses Stern  
   
     
    

Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   

  
April 1985: Brigitte Kneher knüpft Kontakte zu ehemaligen Kirchheimer Juden  
Kirchheim PA 06041985.jpg (315979 Byte)Artikel von Gunther Nething in der "Stuttgarter Zeitung" vom 6. April 1985: 
"Brigitte Kneher knüpft den Kontakt zu ehemaligen Kirchheimer Juden - 
Briefliche Brücken über eine abgrundtiefe Zeit hinweg
.   
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken.     
  

Februar 2008: "Stolpersteine" werden verlegt    

Kirchheim Sto 010.jpg (222187 Byte)Artikel in der "Esslinger Zeitung" vom 20.02.2008 von Richard Umstadt:  
KIRCHHEIM: Fünf weitere Stolpersteine erinnern an Schicksale von Juden und eines Zwangsarbeiters 
Zum zweiten Mal senkte der Kölner Künstler Gunter Demnig Stolpersteine ins Pflaster. Damit fand die von der Frauenliste initiierte Aktion in Kirchheim einen Schlusspunkt. Nicht beendet aber ist die Erinnerung an das Schicksal von Kirchheimer Juden und Zwangsarbeitern. Sie soll durch die Stolpersteine wach gehalten werden. "Zakhor - Al Tichkah", 'Erinnere Dich - vergiss niemals': Den Appell in hebräischer Sprache verwandelt Gunter Demnig überall in Europa, wo sich Menschen an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnern wollen, in Stolpersteine, an denen der gewohnte Schritt innehält und sich der einzelne davor verbeugt, um die in Messingplatten eingravierten Namen zu lesen. "Hannchen Reutlinger" steht auf der Metallplatte eines in den Gehweg vor dem Gebäude Alleenstraße 87 in Kirchheim eingelassenen Stolpersteines. Dicht daneben weitere zwei Steine mit Messingplatten und den Namen Rolf und Gerd Reutlinger, die beiden Zwillinge von Hannchen Reutlinger. Brigitte Kneher berichtete, in der Alleenstraße, gegenüber dem Amtsgericht, sei die junge, hochschwangere Kirchheimerin jüdischen Glaubens nach der Flucht ihres Mannes Sally Reutlinger 1937 bei Verwandten aufgenommen worden. 
Sally Reutlinger war wie sein Vater Viehhändler und hatte im Ersten Weltkrieg gekämpft. Nach seiner Rückkehr war er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten, was ihm ab 1933 zum Verhängnis wurde. Mehrfach wurde er in so genannte Schutzhaft genommen, zuletzt ein paar Wochen im KZ Dachau. Nach seiner Entlassung 1936 kam er wieder nach Kirchheim und heiratete hier ein Jahr darauf Hannchen Gutmann. Das junge Paar wohnte nur kurze Zeit in der Eugenstraße 22. Doch auch dort zementierte Gunter Demnig zur Erinnerung an Sally Reutlinger einen Stolperstein in den Gehweg. Der Kirchheimer Viehhändler entging durch seine Flucht einer erneuten Verhaftung, wurde aber 1938 in Brüssel entdeckt, 1940 nach Osten deportiert und für tot erklärt. Hannchen Reutlinger und die Zwillinge erlitten das gleiche Schicksal wie ihr Mann und Vater. Auch vor dem Gebäude Herdfeldstraße 49 machte der Kölner Künstler Halt und mit ihm Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, die Initiatorin des Kirchheimer Projekts, Silvia Oberhauser, und 20 weitere Bürgerinnen und Bürger. Hier hatte der polnische Zwangsarbeiter Stefan Sydoriw gelebt, wie Gunter Basler berichtete. Er war im Alter von 19 Jahren an einem Magendurchbruch im Krankenhaus gestorben, weil er medizinisch nicht versorgt worden war. Heute gehört das Grab von Stefan Sydoriw zu den geschützten Gräbern auf dem Kirchheimer Friedhof. Für OB Angelika Matt-Heidecker ist es wichtig, in Kirchheim eine Erinnerungskultur zu leben.   

 
Juni 2010: Publikation zu den "Stolpersteinen" in Kirchheim wird vorgestellt (vgl. unter Literatur)   
Kirchheim PA 201006a.gif (68837 Byte)Foto links: Vorstellung der Broschüre über die Kirchheimer Stolpersteine       
Artikel von Andreas Volz im "Teckboten" vom 25. Juni 2010 (Artikel): 
"Namen vor dem Vergessen bewahrt. Eine Broschüre über die Kirchheimer Stolpersteine erinnert an Opfer des Nationalsozialismus. 
Seit über drei Jahren gibt es in Kirchheim Stolpersteine – insgesamt 14 Stück. Wie in vielen anderen Städten erinnern die kleinen quadratischen Steine im Straßenpflaster an einstige Mitbürger, die als Opfer des Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben. Wer sich für die Kirchheimer Stolpersteine inte­ressiert und vor allem für die persönlichen Geschichten, die sich dahinter verbergen, kann ab sofort in einer neuen Broschüre die Hintergründe nachlesen. 
Kirchheim
. Als 'Schlussstein der Stolpersteine' bezeichnete Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker die Broschüre bei der offiziellen Vorstellung. Wenn sie Schulklassen im Rahmen von Austauschprogrammen begrüße, merke sie immer, 'wie Jugendliche bei diesem Thema aufhorchen'. Die Broschüre über die Kirchheimer Stolpersteine solle deshalb vor allem auch bei Jugendlichen Interesse wecken am Schicksal einstiger Mitbürger, die im nationalsozialistischen System zwischen 1933 und 1945 verfolgt worden waren: 'Die jungen Menschen müssen das Wissen ja weitertragen, und wenn man ihnen davon erzählt, dann fragen sie auch nach.' 
Eine, die seit vielen Jahren vom Schicksal der Kirchheimer Juden erzählt, ist Brigitte Kneher. 1984 hatte sie damit begonnen, die Geschichte der jüdischen Mitbürger zu erforschen. Darüber, dass es in Kirchheim Stolpersteine gibt, freut sie sich sehr. 'Auch von jüdischen Familien habe ich erfahren, dass sie dafür dankbar sind', sagte Brigitte Kneher jetzt bei der Vorstellung der Broschüre: 'Durch die Stolpersteine werden ihre Namen vor dem Vergessen bewahrt.' 
Bei der Zigeunerfamilie Reinhardt sei das hingegen ganz anders. Die Familie wolle nicht, dass die Namen ihrer Angehörigen mit Füßen getreten werden. Deshalb gebe es für keines der 17 Familienmitglieder, die ihr Leben in Vernichtungslagern lassen mussten, einen Stolperstein. Auch hier zeigt sich die neue Broschüre als wichtige Ergänzung zu den Steinen: Eine eigene Seite erinnert in diesem Heft an die Zigeunerfamilie aus Kirchheim. Dr. Silvia Oberhauser, die die Initiative Stolpersteine in Kirchheim ins Leben gerufen hat, hält das für eine sehr gelungene Lösung: 'Das Heft liegt nicht am Boden, es kann in die Hand genommen werden.' 
Dass dieses Heft möglichst häufig und von möglichst vielen Menschen in die Hand genommen wird, ist ihr ein besonderes Anliegen: Die 2.750 Exemplare sollen einerseits für Schulen kostenlos sein. Andererseits aber soll die Broschüre, die vom heutigen Freitag an in der Kirchheim-Info im Max-Eyth-Haus erhältlich ist, gegen eine Gebühr von zwei Euro verkauft werden, 'um deutlich zu machen, dass das nichts zum Wegwerfen ist'. 
Aus diesem Grund sei auch bewusst die Form einer solchen Broschüre gewählt worden, erzählt Silvia Oberhauser: In anderen Städten gebe es entweder umfangreiche Bücher über die Stolpersteine und die Schicksale, die sich dahinter verbergen, oder aber vergleichsweise einfache Faltblätter, die mehr zum Wegschmeißen als zum Aufbewahren animieren. 'Unsere Broschüre soll keine rein historische Dokumentation sein, aber trotzdem etwas, was man gerne in die Hand nimmt und was man auch behält.' Sie solle 'leicht handhabbar' sein und dem Thema gerecht werden, vor allem aber nicht 'schreiend' daherkommen. 'Für mich erfüllt unser Heft diese Ansprüche', meint Silvia Oberhauser. 
Für Brigitte Kneher ist es ebenfalls wichtig, dass die Geschichte der einstmals verfolgten Kirchheimer durch die Stolpersteine und die Broschüre am Leben erhalten wird: 'Ein schöneres Denkmal kann es gar nicht geben, so schlimm auch der Inhalt der Broschüre ist.' Das Heft und die Stolpersteine erinnern an elf Mitglieder der jüdischen Familien Reutlinger, Bernstein und Salmon sowie an drei Zwangsarbeiter aus Osteuropa, die in Kirchheim 'auf der Flucht' erschossen wurden oder wegen verweigerter ärztlicher Behandlung ums Leben kamen. 
Wer sich speziell für die Geschichte der Juden in Kirchheim interessiert, kann am Sonntag, 18. Juli, an einer Stadtführung mit Brigitte Kneher teilnehmen. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Max-Eyth-Haus." 
   
Oktober 2010: Ehepaar Dolderer (Verein Beit Lechem) wird für das Engagement um jüdische Flüchtlinge ausgezeichnet    
Artikel in der "Filder-Zeitung" vom 26. Oktober 2010 (Artikel): "Besonderen Einsatz belohnt
Kirchheim. Das Ehepaar Dolderer und Willi Kamphausen bekommen die Bürgermedaille 

Das Ehepaar Ingrid und Dieter Dolderer sowie Willi Kamphausen werden mit der Kirchheimer Bürgermedaille ausgezeichnet. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, erhalten sie diese Auszeichnung für "besondere Verdienste um das Gemeinwohl der Stadt und herausragende Leistungen, die das Ansehen der Stadt fördern". 
Das Ehepaar Dolderer kümmert sich bereits seit 14 Jahren ehrenamtlich um jüdische Flüchtlinge, die der Stadt Kirchheim zugewiesen wurden. Sie unterstützen die Einwanderer bei Behördengängen, bei der Wohnungssuche oder bei der Überwindung von Sprachbarrieren. Dafür hatte die Familie Dolderer eigens den Verein Beit Lechem (Haus des Brotes) gegründet. 
Willi Kamphausen erhält die Bürgermedaille für "sein vielfältiges bürgerschaftliches Engagement" in Kirchheim. Der langjährige ehemalige Stadt- und Kirchengemeinderat engagiert sich heute im Integrationsausschuss der Stadt sowie als Mitglied des Stiftungsrates der Bürgerstiftung. Außerdem ist Willi Kamphausen seit 15 Jahren Vorsitzender des Vereins Brückenhaus, der sich in Kirchheim um Kinder und Jugendliche kümmert, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben. 
Der Gemeinderat hatte sich in nichtöffentlicher Sitzung auf das Ehepaar Dolderer und auf Willi Kamphausen verständigt. Insgesamt standen sechs Vorschläge aus der Bürgerschaft zur Auswahl. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Die Kirchheimer Bürgermedaille wird im Rahmen einer Feierstunde zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 3. Dezember von der Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker überreicht. jüv."   
  
November 2019: Gedenken zum Novemberpogrom 1938  
Pressemitteilung zur Gedenkveranstaltung: "Mahnwache und Gedenkstunde Reichspogromnacht 1938 am 9. November 2019: Martinskirche Kirchheim
Am 9. und 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen.
Organisierte nationalsozialistische Schlägertrupps setzten jüdische Gotteshäuser und Geschäfte in Brand. Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Im Mittelpunkt dieses Abends steht das Gedenken an das große Leid, das Menschen angetan wurde. Gleichzeitig ist das Erinnern eine Mahnung, dass sich das Geschehene nie wiederholen darf. In diesem Jahr steht die Gedenkstunde unter dem Titel 'Mutiges Verstecken rettet Leben – Erlebnisberichte aus der Pfarrhauskette' mit der Pfarrerstochter Ursula Stöffler als wichtige Zeitzeugin. Im mittleren Neckarraum halfen Pfarrfamilien mit der 'Württembergischen Pfarrhauskette' verfolgten und gehetzten Menschen, vor allem Juden. Sie versteckten sie und retteten so vielen das Leben. Mitgestaltet wird die Gedenkstunde von von Frau Oberbürgermeisterin Matt-Heidecker und Schülerinnen und Schülern des Schlossgymnasiums Kirchheim und der Musikschule Kirchheim.
Referent: Dr. Joachim Hahn, Pfarrer
Veranstalter: Evang. Bildungswerk im Landkreis Esslingen, Evang. Stadtkirchengemeinde Kirchheim/Teck, Offene Kirche Bezirk Kirchheim/Nürtingen, Stadt Kirchheim/Teck
Reichspogromnacht 1938 Einladungsflyer Gedenkstunde am 9.11.2019 (pdf-Datei)
Vor der Gedenkstunde findet um 19.00 Uhr vor der Martinskirche eine Mahrwache statt unter dem Motto: 'Platz für Menschen jeder (Eigen-) Art und Herkunft in Kirchheim – Kein Platz für Antisemitismus und Rassismus'. Die ACK (Arbeitskreis Christlicher Kirchen) ruft dazu auf, mit dieser Mahnwache ein deutliches Zeichen zu setzen: Gegen Antisemitismus und Rassismus – dafür stehen wir!"  
 
Artikel von Andrea Barner im "Teckboten" vom 10. November 2019: "Kirchheim. Mahnendes Gedenken an die Reichspogromnacht
Geschichte In der Kirchheimer Martinskirche kamen am Samstag viele Menschen zusammen, um an den 9. November 1938 zu erinnern.

Am 9. November 1938 brennen in Nazi-Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte. Schlägertrupps ziehen johlend und plündernd durch die Straßen, es gibt viele Tote und Verletzte. Der schwelende Hass auf Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung eskaliert und wird zum Flächenbrand. Am Ende des Holocaust wurden bis zu sechs Millionen Menschen Opfer des Antisemitismus. Und heute? 'Es wird berichtet, dass jeder vierte Deutsche antisemitisch denkt', sagt Peter Treuherz vom Evangelischen Bildungswerk im Landkreis Esslingen. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker denkt mit Grausen an den Angriff auf die Synagoge in Halle, an bagatellisierende Sprüche wie 'Vogelschiss der Geschichte', 'Denkmal der Schande' oder Millionen hasserfüllter, rechtsextremer Kommentare in den Sozialen Medien.
Vor der Gedenkstunde gab es eine stille Mahnwache auf dem Martinskirchplatz. Kirchheimer halten Kerzen in den Händen und denken an die Kinder, Frauen und Männer, die der menschenverachtenden Ideologie zum Opfer gefallen sind. Im gefüllten Kirchenschiff erfahren sie dann aus erster Hand, dass mit Hilfe der 'württembergischen Pfarrhauskette' aktiver Widerstand geleistet wurde. 'Hoffnung in dunkler Zeit: Menschen beweisen Mut'. So tituliert Pfarrer Dr. Joachim Hahn seinen Vortrag über Max und Ines Krakauer. Er zeichnet den Fluchtweg auf, den das jüdische Ehepaar 27 Monate lang gegangen ist, um dem Holocaust zu entkommen. Ein Netzwerk aus mehr als 40 Pfarrhäusern hat diesen beiden und mindestens 17 weiteren Verfolgten dabei geholfen, die Vernichtungsmaschinerie zu überleben. Hahns ganz persönlicher Bezug zu diesem Thema ist das evangelische Pfarrhaus in Reichenbach neben der ortsbildprägenden Mauritiuskirche. Dort ist der Pfarrersohn aufgewachsen. Von dort aus hat einer der Amtsvorgänger seines Vaters, Theodor Dipper, die württembergische Pfarrhauskette maßgeblich organisiert. Familie Krakauer wollte auswandern, nachdem sie ihre berufliche Existenz verloren hatte, nur die Tochter Inge schaffte es 1939 nach England. Max und Ines entgingen der Deportation. Sie tauchten in Berlin ab, 1943 begann ihre Odyssee zunächst nach Pommern. Mit falschen Pässen unter dem Namen 'Ackermann' gelangten sie nach Stuttgart. Bis Kriegsende pendelten sie zwischen den Pfarrhäusern, mal nur für eine Nacht, mal ein paar Wochen lang. Mit Hilfe mutiger Bürger und unter größter Verschwiegenheit aller Beteiligten überlebten sie. In der Kirchheimer Paradiesstraße fand Ines Krakauer mehrere Wochen lang Unterschlupf bei der Handarbeitslehrerin Martha Hünlich. Letzte Station vor dem Kriegsende war das Pfarrhaus in Stetten im Remstal. Max Krakauer veröffentlichte 1947 unter dem Titel 'Lichter im Dunkeln' ein viel beachtetes Erinnerungsbuch.
Im Mittelpunkt der Gedenkstunde steht Ursula Stöffler: Die über 90-jährige Zeitzeugin ist die Tochter des ehemaligen Kirchheimer Dekans Eugen Stöffler und seiner Frau Johanna. Sie besuchte das Kirchheimer Gymnasium, erlebte ihre Kindheit und Jugend aber im Köngener Pfarrhaus, wo ihr Vater seit 1928 als evangelischer Pfarrer tätig war. Dort kamen in den ganzen Jahren stets 'Verwandte' oder 'Ausgebombte' zu Besuch. 'Natürlich wussten wir ganz genau, dass es sich dabei um Juden handelte.' Mit ihren sechs Kindern hatten die Eltern offen gesprochen. 'Der Haushälterin haben wir nichts gesagt, aber die wusste trotzdem Bescheid', erzählt Ursula Stöffler. Während die jüdischen Gäste in manchen Pfarrhäusern in Verstecken hausten, nahmen die Leute bei den Stöfflers ganz normal am Leben teil und gingen auch in den Ort. Auf Rituale und Gepflogenheiten des jüdischen Glaubens verzichteten die Gäste allerdings in dieser Zeit. 'Bloß als meine Schwester Ruth mal ganz stolz eine Metzelsupp‘ auf den Tisch stellte, haben sie nicht mitgegessen.' Das Mittagessen, so erinnert sich die alte Dame, war ein zentraler Punkt im Tagesablauf der Stöfflers: 'Meine Aufgabe war es immer, den Mittagstisch zu decken.' Ein gehöriger Aufwand, denn mit Eltern, Kindern, der Haushälterin und Gästen saßen in der Regel gut zwölf Personen am Tisch. Mit all ihren Erinnerungen an diese Zeit ist Ursula Stöffler auch im hohen Alter noch froh, dass für ihre Familie alles gnädig ausgegangen ist. 'Ich bin auch dankbar, dass wir ein bisschen helfen konnten. So etwas darf sich nicht wiederholen.
Die Gedenkstunde in der Martinskirche fand in feierlichem Rahmen statt. Zwei Schülerinnen des Schlossgymnasiums, Marlene Luise Hahn und Lisa Wagner, lasen aus dem Buch von Max Krakauer aus dem Alltag Verfolgter vor. Begleitet wurde die Veranstaltung von Schülern der Musikschule Kirchheim unter Leitung von Takashi Otsuka."
Link zum Artikel  
 
Januar 2020: Am Holocaust-Gedenktag werden "Stolpersteine" geputzt 
Artikel von Irene Strifler im "Teckboten" vom 30. Januar 2020: "Kirchheim. Polieren gegen das Vergessen
Gedenken Zwei Kirchheimerinnen haben zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz Stolpersteine auf Hochglanz gebracht.
Kirchheim.
Mit Messingpolierpaste und Schwamm sind sie am Montag losgezogen, Anja Hennrich und Bärbel Schmitz aus Kirchheim. Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz hatten die Freundinnen beschlossen, ihr ganz persönliches Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Das Ergebnis ist für jedermann sichtbar: Fünf 'Stolpersteine' in der Kirchheimer Innenstadt blinken jetzt wieder unübersehbar im Pflaster, fallen den Passanten auf Anhieb ins Auge und sind somit wieder zu echten Stolpersteinen geworden: zu etwas, über das man nicht einfach hinweggeht, das zum Innehalten zwingt.
Emil Salomon, Hulda Bernstein, Jeanne Bernstein, Elya Rytschkow, Wasily Kutscherow. Diese Namen sind nun wieder deutlich zu lesen. 'Wir haben uns fünf Steine in der Innenstadt herausgegriffen, weil wir sicher waren, dass sich um die sonst niemand kümmert', berichtet Anja Hennrich. Die Idee, sich der Stolpersteine anzunehmen, hatte Bärbel Schmitz durch ihre Tochter. Sie spielt bei 'Lockstoff' in Stuttgart Theater in öffentlichem Raum. Gemeinsam mit 'StolperKunst' finden dort derzeit unter dem Titel 'Familienabend - eine Erinnerung für die Zukunft' Veranstaltungen in Privatwohnungen statt, vor denen Stolpersteine liegen. 'Das ist sehr ergreifend', betont Bärbel Schmitz. Für die beiden Freundinnen ist nicht nur klar, dass die persönlichen Schicksale der Betroffenen nie vergessen werden dürfen. Für sie steht außerdem fest, dass sie in der Zukunft wieder mal selbst zu Politur greifen werden - auch ganz ohne Anlass."  
Link zum Artikel   

    
     

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Stadt Kirchheim unter Teck  
mit Seite über die "Stolpersteine" in der Stadt  -  Auflistung der "Stolpersteine"     

Literatur:  

bulletGermania Judaica II,1 S. 399-400; III,1 S. 615-616.
bulletBrigitte Kneher: Chronik der jüdischen Bürger Kirchheims seit 1896, in: Stadt Kirchheim unter Teck. Schriftenreihe des Stadtarchivs 3 (1985) S. 71-114.
bulletSchriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck Bd.7 1988, hierin die Beiträge: 
Rainer Kilian: Fragmente hebräischer Handschriften im Stadtarchiv, S. 117-130.
bulletHans Peter Rüger: Ein neues Fragment einer Ezechielhandschrift mit Raschikommentar. S. 131-136.
bulletRolf Götz: Zur Lokalisierung der 1329 genannten Kirchheimer Synagoge, S. 137-144. 
bulletNaftali Bar-Giora Bamberger: Die jüdischen Friedhöfe Jebenhausen und Göppingen. 1990. 
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.   
bulletArtikel von Andreas Volz: Als das Leben an einem Briefmarkenalbum hing. Der englischsprachige Bericht, wie Renate Reutlinger aus Kirchheim dem Holocaust entging, kann in ihrer alten Heimatstadt zur Schullektüre werden. In: "Der Teckbote" vom 27. Januar 2010 (Artikel als pdf-Datei einsehbar).  
bulletKirchheim Sto Lit 010.jpg (79832 Byte)Stolpersteine (sc. in Kirchheim unter Teck) (Hrsg. von der Initiative Stolpersteine, Dr. Silvia Oberhauser). Ein Kunstprojekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politische Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig erhält.  
Bezug über Kirchheim-Info (im historischen Max-Eyth-Haus) Stadt Kirchheim unter Teck, Max-Eyth-Straße 15, 73230 Kirchheim unter Teck. Tel.: 0-7021-3027  Fax  0-7021-480538  E-Mail   tourist[et]kirchheim-teck.de  

      
       

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge 

            

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020