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"Synagogen im Kreis Limburg-Weilburg"
Laubuseschbach mit
Wolfenhausen (Gemeinde
Weilmünster, Kreis Limburg-Weilburg)
und Blessenbach (Gemeinde Weinbach, Kreis Limburg-Weilburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Laubuseschbach bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1907. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück. Erstmals werden 1796 Juden am Ort genannt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1843 64 jüdische Einwohner. 1898 40, 1903 31, 1904 40, 1912 3. Zur
jüdischen Gemeinde Laubuseschbach gehörten auch die in Blessenbach
und Wolfenhausen lebenden jüdischen
Personen: 1843 waren es in Blessenbach 16, 1898 10, 1903 7, 1905 10, 1912 2,
1927 2 jüdische Einwohner, in Wolfenhausen 1843 29 jüdische Einwohner. Dazu
kamen ab 1843 auch die in Hasselbach
lebenden jüdischen Personen.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule,
ein rituelles Bad und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der
zugleich als Vorbeter (und Schochet) tätig war (vergleiche die Ausschreibung der Stelle
unten von 1879).
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1907 gehörten die hier noch
lebenden jüdischen Personen zur Gemeinde in Weilburg.
1927 lebte nur noch eine jüdische Person in Laubuseschbach. 1932
wurden in Laubuseschbach und in Blessenbach noch je zwei jüdischen Personen
gezählt.
Von den in Laubuseschbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Hermann Fuld (1874),
Helene Simon geb. Reifenberg (1848), Jenny Simon geb. Neuberger (1869), Moritz
Simon (1889), Nelli Simon (1888), Minna Stern geb. Strauß (1873).
Aus Blessenbach sind umgekommen: Mathilde Freudenthal geb. Halberstadt
(1871), Hermann Oppenheimer (1866, siehe unten) und Mathilde Strauss geb. Halberstadt
(1871).
Aus Wolfenhausen sind umgekommen: August Fuld (1882), Bernhard Fuld
(1873), Herman Fuld (1870), Josef Fuld (1866), Leo (Leon) Fuld (1903), Isidor
Grünebaum (1882), Jenny Straus geb. Steinberger (1869).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / (Schochet)
1879
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Januar 1879:
"Die vakante Lehrerstelle in Laubus-Eschbach bei Weilburg ist zu
besetzen. Der Gehalt beträgt 500 Mark mit einigem Nebenverdiente.
Womöglichst soll der darauf Reflektierende ein unverheirateter Mann sein,
der den Unterricht von ca. 24 schulpflichtigen Kindern und die
Vorbeterstelle übernimmt. Hierauf Reflektierende wollen sich gefälligst
brieflich oder auch persönlich bei unterzeichnetem Vorstande melden;
Reisevergütung wird jedoch nicht gestattet.
Laubus-Eschbach bei Weilburg, 20. Januar 1879. Der Vorsteher: L.
Mastbaum." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. August 1879:
"Die israelitische Religionslehrer- und Vorbeterstelle zu
Laubus-Eschbach bei Weilburg ist sofort zu besetzen. Der Gehalt beträgt
500-600 Mark. Reflektanten wollen sich gefälligst bei dem Vorstande zu
Laubus-Eschbach melden.
Laubus-Eschbach, den 22. Juli 1879. Der Vorstand Löb Mastbaum." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
70. Geburtstag von Hermann Oppenheimer (ais Blessenbach, gestorben
1936)
Anmerkung: Hermann Oppenheimer (geb. 28.7.1866 in Blessenbach,
umgekommen Februar 1943 im Ghetto Theresienstadt) war der Sohn von Zaddok
(Heinrich) Oppenheimer. 1892 heiratete er Hermine (Hannchen) Rosenthal (geb.
1864 in Willmenrod, gestorben in Hadamar), eine Tochter von Löw Rosenthal und
Betty geb. Strauss. Die beiden hatten zwei Töchter: Betty (Betti,
Elisabeth, 1893 Hadamar - ermordet 1942, war verheiratet mit Sally/Sali
Jüngster aus Hadamar, 1883 - ermordet 1942) und Sidonie (1895 Hadamar - ?).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juli 1936:
"Tann, 15. Juli (1936). Herr
Hermann Oppenheimer, langjähriger Kultusvorsteher der Gemeinde Hadamar
(Kreis Limburg) begeht am 28. Juli seinen 70. Geburtstag. Möge es dem
verdienten Jubilar vergönnt sein, noch recht lange Jahre gesund und
glücklich im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder zu leben. (Alles Gute) bis
120 Jahre." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige von Leopold Landau (1891)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Januar 1891: "Ein
Witwer mit einem Kinde (Jungen von 3 1/2 Jahren) sucht eine tüchtige,
jüdische Haushälterin, die einem kleinen Haushalte vorstehen kann
und sich allen vorkommenden Arbeiten unterzieht. Ältere Person bevorzugt.
Nur Inhaberinnen von prima Referenzen und Zeugnissen wollen Offerten nebst
Gehaltsansprüchen und Zeugnisabschriften direkt senden an
Leopold Landau, Laubuseschbach (Kr. Oberlahn)." |
Kennkarte
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarte
der in Wolfenhausen geborenen
Gertrud Östreich geb. Fuld |
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Kennkarte (Dieburg 1939)
für Gertrud Östreich geb. Fuld
(geb. 12. Dezember 1910 in Wolfenhausen
Landkreis Oberlahn) |
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Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge oder ein Betsaal war vorhanden. Weitere
Informationen liegen dazu noch nicht vor.
1911 brannte die Synagoge ab.
Die Synagoge ist abgebrannt (1911)
Mitteilung
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. September
1911: "Ein Synagogenbrand vernichtete das Gotteshaus der kleinen
Gemeinde Laubuseschbach im nassauischen Rabbinatsbezirk
Weilburg." |
Vermutlich wurde die Synagoge nicht mehr
aufgebaut.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte in Laubuseschbach sind noch nicht vorhanden; über
Zusendungen oder Hinweise
freut sich der Webmaster der "Alemannia
Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 479-480 und Bd. II S. 352-355
(innerhalb des Abschnittes zu Weilburg). |
| Kein Artikel zu Laubuseschbach in den Büchern von Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 und Neubearbeitung der Bände
2007². |
| Franz Gölzenleuchter: Sie verbrennen dein
Heiligtum. Synagogen und jüdische Friedhöfe im Kreis Limburg-Weilburg
fünfzig Jahre später. Limburg 1988. |
n.e.
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