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Lausanne (VD,
Schweiz)
Jüdische Geschichte / Synagoge
(zu aktuellen Informationen siehe die Website der Communauté Israélite de Lausanne et du
canton de Vaude unter http://www.cilv.ch/)
Die Synagoge Lausanne im Film:
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Lausanne bestand eine jüdische Gemeinde bereits im Mittelalter. 1234
wird eine Judengasse ("rue auc Juifs") genannt (heute rue de
l'Université).
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine neue jüdische Gemeinde gegründet.
Als Jahr der Gemeindegründung wird teilweise 1848 angegeben, nachdem
sich vier aus Elsass-Lothringen nach Lausanne eingewanderte Herren
Schwab-Picard, Friedrich Maas und zwei Herren Weiler mit ihren Familien
niedergelassen hatten. In den Gemeindebeschreibungen 1916/21 findet sich
allerdings als Jahr der Gemeindegründung des Jahr 1860; dieses Jahr
steht für die offizielle Gründung der jüdischen Gemeinde.
In den ersten Jahren wuchs die Gemeinde nur langsam: 1865 wurden 15 jüdische
Familien in Lausanne gezählt, die fast alle aus Elsass-Lothringen oder aus dem
Surbtal (Endingen und Lengnau) zugewandert waren, 1888 gab es 134 jüdische
Einwohner in der Stadt, 1900 bereits 473 (Angaben nach dem "Historischen
Lexikon der Schweiz").
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Beamter
angestellt, die für den Religionsunterricht, den Gottesdienst (Kantor) und die
Schechita zuständig war. So werden u.a. um 1916/21 als Beamter/Kantor A.
Lehmann genannt, 1936 bis 1986 Zoltan Berkovitz. Die Gemeinde hatte in den
ersten Jahrzehnten keinen eigenen Rabbiner, sondern wurde durch den Rabbiner aus
Genf mitbetreut. Alsbald entfaltete sich ein reges jüdisches Gemeinde- und
Vereinsleben (siehe Gemeindebeschreibungen von 1916/21). Das Spektrum reichte
von Wohltätigkeitsvereinen bis zum Sportverein "Maccabi".
1910 wurden 989 jüdische Einwohner in Lausanne gezählt, die allerdings
nicht alle der jüdischen Gemeinde angehörten. 1916 lag die Zahl der jüdischen
Gemeindeglieder aus 125 Familien bei etwa 750 Personen, fünf Jahre (1912) später
aus 130 Familien bei etwa 800 Personen. Dazu gab es damals etwa 500 bis 600 jüdische
Einwohner in der Stadt, die nicht der jüdischen Gemeinde angehörten. Bis 1930
ging die Zahl der jüdischen Einwohner auf 818 zurück.
Neben der Hauptgemeinde gab es seit etwa 1920 eine kleinere sefardische
Gemeinde ("Minjan Sephardi", gegründet von David Abrahm Benjmain
von Saloniki) mit einem Vorstand.
Seit 1927 wurde ein eigener Rabbiner angestellt. Die Rabbiner in Lausanne
waren: von 1927 bis 1936 Jules Ptaschek (1903 Wissembourg/Weißenburg,
Elsass - 1981 Metz), 1936 bis 1946 Aron Schulmann, 1948 bis 1990 Georges
Vadnai (gest. 2002, Grab auf dem jüdischen Friedhof).
Nach der Zeit des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der jüdischen
Einwohner an auf 1.009 in 1950 und 1.394 in 1970. Grund für den Anstieg war die
tatkräftige Unterstützung jüdischer Flüchtlinge, die unter der NS-Herrschaft
ihre Heimat verlassen mussten oder Überlebende der Verfolgungszeit waren, durch
die jüdische Gemeinde.
Seit den 1970er-Jahren geht die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder zurück:
1990 919 jüdische Einwohner, 2000 849. Zwischen 1950 und 1962 erfuhr die
Gemeinde Zuwachs durch nordafrikanische Immigranten.
Rabbiner seit 1986 waren Saadia Morali, Hervé Krieg und Alain Naccache.
2008 schlossen sich die jüdischen Gemeinden Vevey-Montreux
und Lausanne-Vaud zu einer gemeinsamen Gemeinde zusammen: Communauté
Israélite de Lausanne et du Canton de Vaude (CILV). Aktuelle Informationen
siehe die Website dieser Gemeinde: www.cilv.ch.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen
Gemeinde aus den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens (um 1850 bis um 1930)
Allgemeine Berichte
Gemeindebeschreibung von 1916 / 1921
Gemeindebeschreibung im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz"
Jahrgang 1916 S. 199: "Lausanne. Seit dem Jahre 1860 besteht in
Lausanne eine jüdische Gemeinde, welche heute 125 Gemeindemitglieder mit
ca. 750 Seelen zählt. Außerdem wohnen in Lausanne noch ca. 600
Israeliten, die der Gemeinde nicht angehören. Vorstand. Charles
Levy-Schwob, Präsident; Felix Seligmann, Vizepräsident; L. Levy-Hauser,
Sekretär; Berthold Marx, Kassier, und Isidor Dreyfus als Beisitzer. Beamter: A. Lehmann, Kantor.
Vereine: Société de bienfaisance des Dames israelite de Lausanne
(Mme. Henry Bernheim), Société mutuelle la fraternelle (Isidor Dreyfus),
Société de la cuisine des étudiants Juifs de Lausanne (Ch. Levy-Schwob),
Société Etudiants Juifs Hatikva (Granovsky cand.jur.), Société Israel
(Mr. Mognilowitsch), Société de Gymnastique 'Maccabi' (Is. Bernheim),
Sefardi Section d'Israel (Mr. Jomtov, jur.), Caisse de Secours mutuels des
étudiants (Mr. N. Epstein), Société des dames israélits (Mme. Maas),
Société d'hommes (Gemillus Chasadim, Raph. Dreyfus), Sciété jeunes
gens isreélite (Armand Wyler), Société du Cercle 'La mutualité' (Isaac
Brunschwig), Société 'Briah' (stud.med. Rubinowitz). Société de
cimetière (Ch. Levy-Schwob)." |
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Gemeindebeschreibung
im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" Jahrgang 1921
S. 181: "Lausanne.
Seit dem Jahre 1860 besteht in Lausanne eine jüdische Gemeinde, welche
heute 130 Gemeindemitglieder mit ca. 800 Seelen zählt. Außerdem wohnen
in Lausanne noch ca. 500 Israeliten, die der Gemeinde nicht angehören. Vorstand:
Felix Seligmann, Président; Isaac Brunschwig, Viceprésident; Léon
Picard-Bloch, Secrétair; Berthold Marx, Caissier; Isidore Dreyfus,
Beisitzer. Beamter: A. Lehmann, Kantor.
Vereine: Société de bienfaisance des Dames israélites de
Lausanne (Mme. Henry Bernheim). - Société de Secours mutuels la
Fraternelle (Isidor Dreyfus). - Société Etudiants Juifs Tikwa Israel (Granovsky
cand jur.). - Société de Gymnastique 'Maccabi' (Is . Bernheim). - Caisse
de Secours mutuels des étudiants. - Société 'Briah' (stud. méd.
Rubinowitz). - Société de la jeunesse sportive israélite (Prédident:
A. Elikan). Minjan Sephardi: Gegründet von David Abram Benjamin
von Saloniki; Vorstand: Isaak Florentin, B.D. Benjamin und M. A. Amon. -
Société Bene Am Jisroël (Präs. H. LIlienfeld)." |
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer / Kultusbeamten
Anzeige des Kultusbeamten A. Lehmann (1902)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 22. September 1902: "Achtung. Ein gebildetes
französisch- und deutschsprechendes Mädchen sucht Stelle als Stütze der
Hausfrau, Gouvernante oder bei größeren Kindern. Bescheidene Ansprüche.
Zu erfragen bei A. Lehmann, Ministre isr., Lausanne,
Suisse." |
Ausschreibung der Stelle eines Schochet (1908)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 10. September 1908: "Achtung!
Die israelitische Gemeinde Lausanne Schweiz sucht einen Schochet
(unverheiratet bevorzugt), der in gleicher Zeit Schomer
(Aufsichtsperson) in einer Metzgerei (die Schabbat und Feiertag
geschlossen) sein muss und borschen kann befähigt den Kantor, wenn
derselbe verhindert, einigermaßen ersetzen kann. Sich zu wenden an
A. Lehmann, Ministre 157, Lausanne, Suisse." |
Aus dem jüdischen
Gemeinde- und Vereinsleben
Feier zur Befreiung des Kanton Waad vom Kanton Bern mit
städtischer Feier und jüdischem Gottesdienst (1898)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
3. Februar 1898: "Lausanne, 2. Februar (1898). Noch nie hat
die israelitische Gemeinde Lausanne ein so schönes Fest gefeiert, als am
24. vorigen Monats. Der Kanton Waad feierte nämlich das hundertjährige
Fest der Befreiung vom Kanton Bern. Die hiesige jüdische Kolonie wurde zu
dieser Feier durch eine Einladung der Obrigkeit eingeladen, um diesen Tag
mit der Stadt zu feiern. Der sale centrale, der etwa 500 Personen
aufnimmt, war bis auf den letzten Platz besetzt. Viele Christen haben am
jüdischen Gottesdienst beigewohnt. Herr Oberrabbiner Dr. Wertheimer aus
Genf, Professor an der dortigen Universität, hielt die Festrede, die sehr
beifällig aufgenommen wurde. Herr Kantor Lehmann und der Chorverein
leisteten Vorzügliches, die christlichen Mitbürger waren von der Feier
ganz entzückt. L.B.S." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod von Lion A. Trachtenberg (1915)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 5. Februar 1915: "Wie uns aus Lausanne erst jetzt mitgeteilt
wird, ist dort am 2. vorigen Monats Herr Lion A. Trachtenberg
gestorben. Der Entschlafene, ein kenntnisreicher Mann, war fast ein halbes
Jahrhundert ein fleißiger Mitarbeiter unseres Blattes. Er hat dem
Schicksal unserer Glaubensgenossen in aller Herren Länder das wärmste
Interesse entgegengebracht und in zahlreichen Briefen und Berichten, die
in der 'Allgemeinen Zeitung des Judentums' zum Abdruck gelangt sind, seine
innige Liebe zum Judentum bekundet. Wir verlieren in ihm einen treuen
Freund und Mitarbeiter und werden sein Andenken stets in Ehren
halten". |
Grabsteinsetzung für Professor Haffkine (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
3. Dezember 1931: "Lausanne. Hier fand am Sonntag, den 22.
November, eine weihevolle Gedenkfeier aus Anlass der Setzung des
Grabsteins für Professor Haffkine statt. Außer dem Präsidium der
Gemeinde Lausanne und dem Gemeinderabbiner hielt noch als Vertreter des
Hilfsvereins der deutschen Juden Herr Professor Dr. Eugen Mittwoch eine
Ansprache." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Mme. Salberg wirbt für ihr Israelitisches Mädchenpensionat (1900)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 8. Februar 1900: "Israelitisches Mädchenpensionat,
Lausanne (französische Schweiz).
Eröffnung April. Gründliche Erlernung der französischen Sprache,
Haushaltung, feine Umgangsformen, Klavier und Kunstgesang. 75 Mark pro
Monat - inklusive Musik. Beste Referenzen.
Mme. Salberg, Le Châlet. Rte de Pully." |
Anzeige des Metzgermeisters Maurice Elikann (1901)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12. August 1901: "Ein tüchtiger Metzgergeselle
wird sofort gesucht. Fachkenntnis in der Wurstlerei unbedingt
erforderlich. Schabbat und Feiertag geschlossen. Günstige
Gelegenheit zur Erlernung der französischen Sprache. Reise wird
vergütet. Lohn nach Übereinkunft.
Maurice Elikann
Koschere Metzgerei und Wurstlerei.
Lausanne (französische Schweiz)
Nr. 12 rand St. Jean Nr. 12." |
Werbung für das Mädchenpensionat für Mme.
Balitzer-Maier (1916)
Anzeige
im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" Jahrgang 1916 S. 221:
"Pensionnat Israélite de jeunes filles.
Bonne Brese Lausanne (Suisse française)
Mme Balitzer-Maier. Maison de tout Premier ordre.
Prospectus et références à
disposition". |
Werbung für das Pensionat für junge Damen der Melles
Bloch (1916)
Anzeige
im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" Jahrgang 1916 S.
237:
"Pensionnat israélite de 1er ordre pour demoiselles.
Villa Sévigné :: Lausanne Melles Bloch.
Prospectus :: :: :: :: Références". |
Werbung für das Knaben-Pensionat - Institut
Bloch (1911 / 1916)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 12. Mai 1911:
"Institut Bloch. Israelitisches Knaben - Pensionat.
Lausanne (Französische Schweiz)." |
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Anzeige
im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" Jahrgang 1916 S. 238:
"Institut Bloch - Lausanne. Knaben-Pensionat.
Programm der öffentlichen Schulen. - Vorbereitung für alle Examen. -
Erste Referenzen, sowie Prospekt zur Verfügung durch
Das Direktorat." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst - um 1860 - wurden von den jüdischen
Familien der Stadt Räumlichkeiten zur Abhaltung von Gottesdiensten
gemietet.
Im November 1898 konnte ein Raum im neu gebauten Maison Mercier gemietet
und zu einer Synagoge ausgebaut werden.
Einweihung einer Tora-Rolle (1902)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Januar 1902:
"Lausanne (Schweiz). Am verflossenen Sabbat Chanukka hatten
wir hier in unserer Synagoge ein schönes Fest. Herr A. Levy aus Morges
hat der hiesigen Gemeinde zur Barmitzwoh seines ältesten Sohnes eines
Sefer Thora gestiftet. Diese wurde an besagtem Tage eingeweiht. Zu dieser
Feier wurde der Ober-Rabbiner Herr Wertheimer, hierher berufen.
Einige Gesänge wurden von den Kindern der hiesigen Religionsschule, unter
Leitung ihres Lehrers, Herrn Kantor Lehmann, meisterhaft
vorgetragen. Dieselben erfreuten sichtlich sämtliche von Nah und Fern
herbeigeeilten Zuhörer.
Der Herr Oberrabbiner hielt eine dreiviertelsündige zu Herzen gehende
Rede, in der er die Bedeutung des Tages und Festes auseinander setzte.
Seine Rede erntete reichen Beifall. Mit einem von Herrn Lehmann
vorgetragenen Bischulie endete die schöne Feier, die auf alle Zuhörer
einen guten Eindruck machte." |
Der Wunsch zum Bau einer Synagoge bestand seit den
1880er-Jahren. Der für Lausanne zuständige Rabbiner Prof. Dr. Wertheimer
(Genf) regte den Bau einer Synagoge an. Damals konnte das Projekt nicht weiter
verfolgt werden, da der Gemeinde die notwendigen finanziellen Mittel fehlten.
Auf Grund eines Vermächtnisses von Daniel Iffla Osiris, ein in Paris lebender
Mäzen, in Höhe von 50.000 Francs konnte der Bau der Synagoge begonnen werden.
Bedeutendes Vermächtnis zum Bau einer Synagoge
(1907)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 29. März 1907: "Lausanne. Die hiesige jüdische Gemeinde
erhielt die Mitteilung, dass der jüngst in Paris verstorbene Millionär
Osiris ihr zum Bau einer Synagoge 50.000 Francs hinterlassen hat.
Gelegentlich der Einweihung des 'Wilhelm Tell'-Denkmals, das er hier vor
Jahren errichten ließ, hat er das Versprechen gegeben, das er nun in
seinem Testamente eingelöst hat." |
Die Grundsteinlegung zum Bau der Synagoge war am 2. Oktober 1909. Aus diesem Anlass
erschien der nachstehende Bericht über die Entwicklung der jüdischen
Gemeinde:
Grundsteinlegung für die Synagoge (1910)
Artikel in "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Januar
1910: "Lausanne, 24. Dezember (1909). Anlässlich der Grundsteinlegung
für die neue Synagoge bringt die 'Tribune de Genève' einen kurzen
Überblick über die Geschichte der hiesigen Gemeinde. Die israelitische
Gemeinde Lausanne wurde 1848 durch die Herren Schwab-Picard,
Friedrich Maas und zwei Herren Weiler begründet. Das erste war, einen Friedhof
zu erwerben. Da die Gemeinde nur sehr langsam zunahm, währte es zehn
Jahre, bis sie dies erreichte. Im Jahre 1858 erwarb sie das dafür
bestimmte Terrain. Dieser Friedhof reichte bis 1905 aus. Gegenwärtig ist
nur noch für zwei Gräber dort Platz. 1865 stellte die Gemeinde der
ersten Vorbeter an. Als Rabbiner fungierte der Genfer Rabbiner,
Professor Wertheimer. Seit 25 Jahren bekleidet Herr Lehmann das Amt des
Vorbeters. 1903 wurde ein neuer Friedhof angekauft, der seit 1905
benutzt wird. Die Gemeinde wuchs allmählich an, sie umschließt
gegenwärtig 116 Mitglieder. Für den Gottesdienst dienten bisher
gemietete Räumlichkeiten. Das Legat des Herrn Osiris im Betrage von
50.000 Francs bildete den Grundstock für den Bau der Synagoge, die etwa
300.000 Francs kosten dürfte." |
Die Einweihung der Synagoge war am 7. November 1910. Ein
Bericht hierzu konnte in jüdischen Periodika noch nicht gefunden werden.
Die Synagoge wurde nach basilikalem Schema und in romanisch-byzantinischem Stil
erbaut. Ihr Vorbild war der Tempel an der rue Buffault in Paris
(1877).
Unglück in der Synagoge (1912)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 7. Oktober 1912: "In der Synagoge zu Lausanne fiel ein großer
Leuchter von der Decke herab. Glücklicherweise war kein
Gottesdienst." |
Die Synagoge ist bis zur Gegenwart Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in
Lausanne beziehungsweise seit dem Zusammenschluss mit der Gemeinde
Vevey-Montreux des Kantons Vaud. 2010 konnte das 100-jährige Jubiläum der Synagoge gefeiert
werden.
Adresse/Standort der Synagoge: La très belle synagogue de Lausanne est située en haut de l'avenue de la Gare, à l'angle des avenues Juste-Olivier et Florimont. Elle peut être visitée par des groupes en prenant un rendez-vous préalable auprès du rabbin de la CILV au 021 311 71 68.
Fotos
(Fotos: Hahn, Fotos vom 31.8.2008)
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Blick auf die |
Die Rosette
und
die Gebotstafeln |
Der Eingangsbereich |
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Ansichten der
Synagoge von Südwesten beziehungsweise von Süden |
Gebotstafeln und Kuppel |
Dieses Foto
in hoher Auflösung |
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Gedenktafeln |
"Mein Haus
wird ein Gebetshaus für
alle Völker genannt werden" |
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Dieses
Foto in hoher Auflösung |
Einzelne
Presseberichte
September 2010:
100-jähriges Bestehen der Synagoge |
Artikel von Gilbert Salem in "24heures.ch" vom 4. September 2010
(Artikel): "La Synagogue de Lausanne, «ghetto libre» et centenaire
1910 | L’édifice qui surplombe le carrefour de Georgette a été bâti grâce à un banquier
bordelais.
Le 7 novembre de cette année-là, au sud-ouest de la place Saint-François, est inauguré un singulier édifice romano-byzantin sur un tertre dominant un vignoble faubourien. Les édiles sont présents, en retrait, avec une pudeur toute protestante et une barbe moins fournie que les officiants. Ces derniers, coiffés d’une calotte ourlée de fil d’or, sont des citoyens vaudois de confession juive. Ils vont enfin pouvoir prier dans un lieu assez vaste. Et dans une contrée très chrétienne qui les respecte depuis des siècles.
La présence d’israélites dans le Pays de Vaud, souvent de provenance alsacienne, remonte au Moyen Age. On sait qu’ils avaient déjà une part active dans notre vie économique et sociale, sans subir de discriminations notoires. S’ils n’ont jamais été confinés dans des ghettos, des documents mentionnent dès 1234 une «rue aux Juifs» à Lausanne (l’actuelle rue de l’ Université), dénomination courante dans plusieurs autres villes de Suisse et d’Europe: ces citoyens y regroupaient leurs commerces variés sans pour autant y habiter. Mais, belle ironie de l’histoire, s’ils n’ont jamais été contraints par nos autorités à résider ensemble, ils l’ont fait délibérément, par esprit de fraternité, depuis qu’un mécène français permit d’ériger à leur intention, il y a juste cent ans, la première synagogue de la capitale
vaudoise.
Une des plus belles de Suisse (lire ci-dessous). Ce qui faisait dire au regretté Georges Vadnaï, son grand rabbin charismatique et philosophe durant quarante-cinq ans, décédé en 2002: «Le quartier de Georgette est devenu un ghetto juif, mais un ghetto
libre.»
Auparavant, les membres de la Communauté israélite de Lausanne (CIL), fondée en 1848, priaient dans l’appartement privé de l’un d’entre eux. Puis dans un local du Grand-Saint-Jean, qu’elle louait. Or un afflux imprévu d’immigrés juifs d’Europe orientale rendit impérieuse la disposition d’un lieu de culte plus spacieux et permanent. La CIL n’étant pas riche à millions, leur affaire fut résolue par la providence (ou par le Dieu d’Isaac lui-même), qui leur envoya le secours d’un banquier milliardaire au grand cœur.
Intéressante, la personnalité de Daniel Iffla-Osiris (1824-1907): un juif français établi à Bordeaux, très patriote. La défaite de Sedan en 1870 l’a tant éprouvé, et l’accueil fait par la Suisse à l’armée des Bourbaki, la même année, tant consolé et réjoui, qu’il lègue par testament deux fonds importants à la ville de Lausanne. Le premier pour l’érection d’une statue de Guillaume Tell devant le Tribunal de Montbenon – elle y est encore, ainsi qu’une petite chapelle insolite au nord-ouest de
l’esplanade.
La seconde somme, de 50.000 francs, doit permettre à la CIL de construire une synagogue en bonne et due forme. A condition que le temple ressemblât trait pour trait à celui que le sieur Osiris avait déjà financé en 1877 à Paris, rue Buffault, dans le
IXe.
Les derniers vœux de ce bienfaiteur atypique ont été respectés. Cent ans après, en novembre 2010, une journée officielle israélite lui réitérera de la reconnaissance par des manifestations communales, cantonales et fédérales.*
La CIL est devenue la CILV, soit la Communauté israélite de Lausanne et du canton de
Vaud. www.cilv.ch
Majesté basilicale et secrets d’un temple juif
Il n’y a plus de vignes à Georgette, mais un croisement stratégique de la circulation routière. La synagogue qui la surplombe a été conçue dès 1909 sur un plan basilical par les architectes Charles Bonjour, Oscar Oulevey et Adrien van Dorsser. Elle évoquerait une pièce montée pâtissière s’il n’y avait sévèrement l’étoile de David au cœur de sa grande rose, et au faîte de l’arche centrale, les tables de Moïse.
Par toute saison, des pèlerins juifs internationaux y pénètrent en groupes pour admirer les lignes pures de la nef et des bas-côtés, la surabondance des baies et lucarnes que des mosaïstes ont serties de diaprures. Si l’on n’est pas juif, peut-on visiter le ventre de ce majestueux mastodonte en pierre rosée, que bordent de hauts bouleaux et un lierre déferlant jusque sur les murs des maisons voisines? Des journées «portes ouvertes» programmées le permettent. Or on n’y entre pas comme dans un moulin. Patte blanche et kippa exigées. Plus un sauf-conduit qu’il n’est pas difficile de décrocher si on est
poli.
La synagogue de Lausanne doit conserver jalousement des secrets trop anciens pour être divulgués. Mais on y respirerait partout un encens doux, conciliateur, provenant d’une terre sacrée et universelle." |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Anne Weill-Levy: Communauté Israelite de Lausanne.
1848-1948. Lausanne Mai 1998. Beitrag
online zugänglich. |
| dies.: Regards sur la vie d'une communauté juive,
1947-2007. Lausanne 2007. |
| David Ripoll / Dave Lüthi: D'un Orient a l'autre:
les synagogues de Geneve et Lausanne. In: Kunst und Architektur in der
Schweiz 56 2005 Nr. 2 S. 34-40. |
| Ron
Epstein-Mil: Die Synagogen der Schweiz. Bauten zwischen Emanzipation, Assimilation und
Akkulturation.
Fotografien von Michael Richter
Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz. Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, Band 13.
2008. S. 213-220 (hier auch weitere Quellen und
Literatur). |
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