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Lonnerstadt (Marktgemeinde
in der VG Höchstadt an der Aisch, Kreis Erlangen-Höchstadt)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte am
Ort
In Lonnerstadt bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis
Anfang des 20. Jahrhunderts.
Eine der jüdischen Familien des 18. Jahrhunderts war die Familie Gerst
(Marx Gerst und Ehefrau Eva), die Mitte des 18. Jahrhunderts von Lonnerstadt
nach Bamberg zog, dort zum katholischen Glauben konvertierte und den Namen
Sensburg annahm (Marx Gerst nannte sich nun Adam Sensburg; die Kinder wurden
katholisch; Frau Eva blieb jüdisch). Der älteste Sohn von vier Kindern, Ernst
Philipp (geb. 1752 in Lonnerstadt) machte später als Ministerialbeamter,
Minister und Diplomat Karriere im Königreich Baden, arbeitete an der
Neugestaltung Europas beim Wiener Kongress mit und wurde geadelt. In der
Nachkommenliste dieses Freiherrn von Sensburg führt - nach den Recherchen von
Johann Fleischmann - auch eine Spur zum niederländischen Königshaus. Der
derzeitige holländische Prinz Willem-Alexander ist "in achter Generation
Nachfahre eines Lonnerstädter Juden" (J. Fleischmann, siehe Vortrag
unten).
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1823 sechs jüdische Familien.
Vermutlich war zumindest zeitweise ein Betraum in einem der jüdischen
Häuser in Lonnerstadt vorhanden. Die Toten der Familien wurden auf dem
jüdischen Friedhof in Zeckern
beigesetzt.
Von den jüdischen Familien ist die Geschichte der Familie Weinberg
inzwischen ausführlich bearbeitet (s.Lit.). Robert Weinberg war seit 1881/83
Inhaber eines Schnittwarenladens und eines Hopfenhandels in Lonnerstadt. 1888
wurde das Schnittwarengeschäft nach Höchstadt verlegt, doch wohnte die Familie
weiterhin in Lonnerstadt. 1910 verzog die Familie nach
Mannheim.
1906/07 wurde die jüdische Gemeinde in Lonnerstadt
aufgelöst.
1909 verzog mit Regina Leitner die letzte jüdische Einwohnerin nach Forchheim.
Von den in Lonnerstadt geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Bruno Weinberg (geb. 1888
in Lonnerstadt, umgekommen Dezember 1938 in Dachau); Manfred Weinberg (geb. 1890
in Lonnerstadt, umgekommen 1945 im Ghetto Theresienstadt), Robert Weinberg
(1851, umgekommen nach Deportation im Mai 1941 in Récébédou).
Berichte zur jüdischen
Geschichte am Ort
Presseberichte
zur jüdischen Geschichte Lonnerstadts
Vortrag von Johann
Fleischmann im November 2011 in Lonnerstadt
über die Beziehungen zwischen der jüdischen Familie Gerst am Ort und dem
niederländischen Königshaus |
Artikel
in den "Nordbayerischen Nachrichten" vom 19. November 2010:
"Auf königlichen Spuren. Vortrag über die jüdische Vergangenheit
Lonnerstadts".
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken. |
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Artikel
von Evi Seeger im "Fränkischen Tag" vom 19. November
2010: "Königliche Wurzeln entdeckt. Geschichtsforschung.
Johann Fleischmann stellt eine Verbindung zwischen Lonnerstadt und den
Vorfahren des künftigen niederländischen Königs her."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung
anklicken. |
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November 2021:
Artikel zur Geschichte der
jüdischen Gemeinde in Lonnerstadt |
Artikel
von Manfred Welker in "Fränkischer Tag" vom 9. November 2021: "Juden
prägten auch das Leben in Lonnerstadt.
Geschichte. Seit dem 17. Jahrhundert sind sie in der Gemeinde nachweisbar -
und spielten für das Leben hier eine wichtige Rolle..." |
Fotos
Es sind noch keine
Fotos zur jüdischen Geschichte in Lonnerstadt vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Monika Mennel / Johann Fleischmann:
1880-1910: Spuren der Familie Robert und Rosalie Weinberg in Lonnerstadt und
Höchstadt. In: Mesusa 4. Lebensbeschreibungen und Schicksale. 2004. S.
135-149. |
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Johann Fleischmann: Mesusa 8. Aus der jüdischen
Vergangenheit von Walsdorf, Lonnerstadt, Aschbach und anderen Orten
Frankens. Mühlhausen 2011.
Darin u.a.: 1752/201?: In nur acht
Generationen vom Lonnerstadter Schutzjuden zum König der Niederlande. S.
114-127.
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