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Friedhöfe in der Region"
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Mauerstetten - Steinholz (Kreis
Ostallgäu)
Jüdischer Friedhof (KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes
Im Frühjahr 1944 wurde am
Waldrand der nördlichsten Gemarkungsgrenze von Mauerstetten ein Barackenlager
mit Wachtürmen und Stacheldrahtzaun für ausländische Arbeitskräfte angelegt,
die in der Dynamit AG in Kaufbeuren arbeiten sollten (Außenkommando des
Konzentrationslagers Dachau).
Im Herbst 1944 wurden 922 jüdische Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz in
das Lager "Steinhölzle" verlegt. Später kamen nochmals ungefähr 100
Juden dazu, die größtenteils aus Ungarn stammten. Vorwiegend wurden die jüdischen
Zwangsarbeiter bei Erdarbeiten, wie Straßen- und Wegebau, Aushub von Gräben für
Rohrleitungen usw., eingesetzt. Katastrophale Zustände herrschten im Lager.
Anfangs gab es kein Wasser, so dass die Häftlinge selbst für Wasser sorgen
mussten. Später wurde eine Wasserleitung vom Lager Riederloh in das Lager
Steinholz gelegt. Ungenügende Ernährung, die schlechten hygienischen Verhältnisse,
Überbelegung sowie die harte Arbeit und die Kälte der Herbst- und
Wintermonate, prägten die Zustände im Lager. Krankheiten brachen aus, an denen
in fünf Monaten 472 Personen starben. In einem Massengrab, das südlich
des Lagers ausgehoben wurde, wurden die Toten beerdigt. Ein Gedenkstein
erinnert heute an die Opfer dieses Lagers. Nachdem es nach dem Kriege geräumt
war, wurde das Gelände von der US-Besatzungsmacht an die Firma "Südzug
OHG" der Familie Sauermann, verpachtet, die es als Lager- und Abstellplatz
für ihre Fahrzeuge benutzte.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt etwa 1 km links des Weges von
Mauerstetten nach Steinholz. Plan siehe in der Website
von Peter Dittert
Fotos:
(Quelle: obere Zeile aus Informationsseite
von Peter Dittert; weitere Fotos von Hubert Joachim, Mitarbeiter bei www.weltkriegsopfer.de)