Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zur Übersicht "Synagogen
im Elsass"
Oberdorf
(Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Oberdorf bestand eine jüdische
Gemeinde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit des
18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 28 jüdische Familien mit zusammen
132 Personen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1846 112 jüdische Einwohner. Weitere Zahlen sind nicht bekannt. Im
Zusammenhang mit den schweren Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung
1848 verließen die jüdischen Familien den Ort (vgl. Bericht
unten).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Gemeinde
gehörte zum Rabbinat von Durmenach.
1910 und 1936 wurden keine
jüdischen Einwohner mehr am Ort gezählt.
Von den in Oberdorf geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): In den Listen
werden keine Personen aus Oberdorf - Haut Rhin genannt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Mitteilung zu den Ereignissen von 1848
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Juli 1852:
"Der Appelhof zu Kolmar hat das Urteil, welches die Gemeinde Oberdorf
(Oberrhein), den Israeliten, die 1848 daselbst gewohnt, und die sich
seitdem in Folge des brutalen Angriffs, deren Gegenstand sie waren, von
dort zurückgezogen hatten, sowie die Gemeinden Durmenach u.A. 160.000
Frcs. für die Opfer dieses Angriffs zu zahlen verurteilte,
bestätigt." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Ausweisung von Abraham Isak von Oberdorf aus Baden
(1838)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1838 S. 714 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Staufen
[Landesverweisung] Abraham Isak von Oberdorf im Oberelsass, welcher
durch Urteil des großherzoglichen Hofgerichts des Oberrheinkreises vom
28. August dieses Jahres Nr. 3860 II. Sen. wegen verübten großen
Diebstahls in eine dreiwöchentliche bürgerliche Gefängnisstrafe
verfällt und des Landes verwiesen wurde, hat heute seine Strafe erstanden
und wurde über die Grenze transportiert. Dies bringen wir hiermit zur
öffentlichen Kenntnis unter Beifügung des
Signalements. Alter 35 Jahre, Größe 5' 2" 2'", Statur
schlank, Gesichtsform lang, Gesichtsfarbe blass, Haare schwarz, Stirne
nieder, Augenbrauen schwarz, Augen braun, Nase länglich, Mund klein,
Zähne schlecht, Kinn spitzig, Bart keinen, besondere Kennzeichen keine.
Staufen, den 20. September 1838. Großherzogliches Bezirksamt. Leiber."
|
Zur Geschichte der Synagoge
Die am Ort vorhandene Synagoge wurde bei den Ausschreitungen 1848
verwüstet. Sie wurde danach nicht mehr verwendet. Das Gebäude mit dem
Grundstück wurde 1862 verkauft.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Zur jüdischen
Geschichte in Oberdorf sind noch keine Fotos / Abbildungen vorhanden. |
|
|
|
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
|
Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 46.173.
|
n.e.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|