Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Übersicht: "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Mittelfranken"
Markt Obernzenn (Kreis
Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Obernzenn
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Obernzenn wurde im 18. Jahrhundert (nach anderen Angaben
bereits 1613) angelegt und wurde von den umliegenden Gemeinden belegt,
neben Obernzenn vor allem Egenhausen, aber auch
Unternzenn, Ickelheim, Lenkersheim und Kaubenheim. Seit
den 1870er-Jahren und der Abwanderung der jüdischen Familien aus den Dörfern
war der Friedhof insbesondere für die nun in Bad Windsheim zugezogenen
jüdischen Familien Begräbnisstätte. Ende des 19. Jahrhunderts war der
Friedhof samt dem Taharahaus je zur Hälfte Eigentum der israelitischen Kultusgemeinden
Egenhausen und (Bad) Windsheim. Die im
Laufe der Zeit mehrfach vergrößerte Friedhofsfläche umfasst heute 60,30 ar.
Der Friedhof wurde mit einer massiven Sandsteinmauer umgeben.
In der NS-Zeit wurde der
Friedhof teilweise zerstört. Nach 1945 war die Mauer teilweise eingebrochen,
die Grabsteine umgeworfen und das Grundstück zugewachsen. 1960 musste das
Taharahaus - links des unteren Eingangs - wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Der Friedhof wurde - soweit
möglich - wieder
instandgesetzt. Es sind etwa 200,
teilweise sehr künstlerische Grabsteine erhalten.
Der Friedhof wurde 1976 und 1979 geschändet (Grabsteine
umgeworfen und mit Nazisymbolen beschmiert).
Berichte zur Geschichte des Friedhofes
Kurzer Bericht zu einer Schändung des Friedhofes (1909)
Bericht
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1909:
"Nürnberg, 1. November (1909), Nach einer Meldung des
"Landkorrespondenten" sind auf dem israelitischen Friedhof in
Obernzenn in den letzten Tagen die beiden Tore gewaltsam aufgebrochen
sowie eine größere Anzahl Grabsteine umgeworfen und zum großen Teil
ganz zerstört worden. Von den Tätern hat man noch keine
Spur." |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an einem Hang nördlich des Sees (Rückhaltebecken) nahe der
westlichen Ortsgrenze von
Obernzenn. Erreichbar über die die Zufahrt zum Sportgelände.
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Der Friedhof im
September 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.9.2007) |
|
|
|
|
|
Die beiden
Eingangstore (bereits 1909 sind zwei Tore genannt, siehe Bericht
oben) |
Blick über den Friedhof
vom unteren Eingangstor |
|
|
|
|
|
|
Blicke
über den Friedhof |
|
|
|
|
Einzelne
Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert |
|
|
|
|
Auffallend
unebenes Gelände in einem Teilbereich des Friedhofes |
|
|
|
|
|
|
Grabstein für Lemlein
Künstler aus
Bad Windsheim (1832-1901) |
Grabstein für Seligmann
Böhm
aus
Burgbernheim (1828-1889) |
Grabstein für Heßlein Stein
von Lenkersheim (hebräisches Wort) |
|
|
|
|
|
|
Teilansichten des
Friedhofes |
|
|
|
|
Blick vom Friedhof
auf den Obernzenner See
|
Grabsteine für Amalie
Hofmann,
Zilli Schwarzbart und Rosa Wollenreich,
alle aus Bad Windsheim |
Abgebrochene Säule als
Symbol
für eine zu früh verstorbene Person
|
|
|
|
|
|
|
Nachstehende
Fotos: obere Fotozeile von Jürgen Hanke, Kronach,
Winterfoto
zweite Zeile
von Harald Hertel, Quelle |
|
|
|
|
Eingangstore |
Grabstein für Michael Haas
aus Windsheim |
|
|
|
|
Winteraufnahme |
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 172-173. |
| Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Obernzenn-Egenhausen.
In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 10. Jahrgang
Nr. 65 vom März 1995 S. 18. |
| Gisela
Naomi Blume: Der jüdische Friedhof Obernzenn 1613–2013.
Der Band dokumentiert den überregional bedeutsamen jüdischen Friedhof in
Obernzenn umfassend in Wort und Bild. Genutzt wurde die Ruhestätte seit 1613 von den
Gemeinden im Raum zwischen Rothenburg ob der Tauber, Ansbach, Neustadt an der Aisch und Uffenheim. In
die Geschichte dieser Gemeinden führt ein Aufsatz von Michael Schneeberger ein, der nicht nur
die vorhandenen schriftlichen Dokumente zu Gemeindeentwicklung und Lebensverhältnissen
auswertet, sondern auch einzelne jüdische Familien näher vorstellt. Gisela Naomi Blume beschreibt detailliert
die Einrichtung und die Erweiterungen der Anlage, die bis unmittelbar nach dem Zweiten
Weltkrieg genutzt wurde und heute als Kulturdenkmal ersten Ranges gelten
kann. Im Katalogteil des Buches werden alle 377 Grabsteine und Grabsteinfragmente
eingehend dokumentiert. Abgebildet wird der Zustand vor und nach der Reinigung, die die oft sehr
verwitterten Inschriften erst entzifferbar gemacht hat. Hilfreich ist die durchgehende Übersetzung hebräischer
und die Wiedergabe deutscher Inschriften. Die biographischen Daten der Verstorbenen sind
aus einschlägigen archivalischen Quellen und der Sekundärliteratur eruiert. 87 Stammtafeln zeigen
die enge Verflechtung der jüdischen Geschlechter, die den Friedhof genutzt haben. Ein Glossar und einausführlicher Namensindex der Bestatteten erschließen den reichhaltigen Datenbestand.
(Herausgegeben von der Gesellschaft f. Familienforschung in
Franken; Freie Schriftenfolge Band 24)
544 S., ISBN: 978-3-929865-62-2, Preis D 30,00 € CH: 40,90 CHF, Preis A: 30,90 €. |
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|