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Friedhöfe in der Region"
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Schmalkalden (Kreis
Schmalkalden-Meiningen)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Schmalkalden (interner
Link)
Zur Geschichte der Friedhöfe
Der alte Friedhof
Der alte jüdische Friedhof
("Totenhof") wurde 1604 unmittelbar vor dem Osttor der Altstadt angelegt. Auf ihm wurden
bis
um 1895 Beisetzungen vorgenommen. Die Friedhofsfläche umfasst 10,39 ar. Eine
mächtige, unter Naturschutz stehende Eiche könnte gleichzeitig mit der
Anlegung des Friedhofes gepflanzt worden sein. Im Schatten dieser Eiche standen
bis 1962 noch zahlreiche, teils verwitterte Grabmale.
Im Zusammenhang mit der Stadterweiterung
wurde in den 1960er-Jahren das Friedhofsgelände eingeebnet, zu 60
Prozent versiegelt und als Parkplatz zweckentfremdet. 106 Grabsteine (die
ältesten aus dem 17. Jahrhundert) wurden auf den neuen jüdischen Friedhof verbracht.
Das Friedhofsgrundstück blieb jedoch unbebaut. Am Grundstück ist seit einigen
Jahren die Aufstellung eines Gedenksteines geplant, jedoch noch nicht
verwirklicht.
Seit 2009 bestehen konkrete Pläne für eine würdige Herrichtung des
alten Friedhofsgrundstückes (siehe nachstehender Artikel)
August 2009:
Pläne für ein Ende der jahrzehntelangen
Schändung des alten Friedhofes |
Artikel von Heide Sobotka in der "Jüdischen Allgemeinen" vom
20. August 2009 mit Foto von Wolfgang Benkert: 'Auch : "Auf ewig.
Schmalkalden. Landesgemeinde unterstützt Sanierung des jüdischen
Friedhofs. Viel ist von den rund 640 Jahren jüdischen Lebens im
thüringischen Schmalkalden nicht übrig geblieben. Nur das alte Schulhaus
mit Mikwe an der Nährstiller Straße 3 und der angrenzende jüdische
Friedhof, der schon zu DDR-Zeiten asphaltiert wurde und nicht mehr als
Grabstätte zu erkennen war. Das Haus ist unansehnlich geworden. Bis vor
einigen Jahren war es noch bewohnt. Vor Kurzem zog die letzte Mieterin
aus.
Die Stadt am Südwesthang des Thüringer Waldes hatte nun ein
Problemeckchen mehr. Das soll jetzt beseitigt werden. Die Asphaltdecke
wurde bereits im Juni beseitigt. 13.000 Euro bewilligte der Stadtrat
dafür. Allerdings nicht einstimmig, wie der parteilose Bürgermeister
Thomas Kaminski feststellt. 'Nicht alle Stadträte waren der Meinung, dass
wir das machen sollten, doch ich denke, es war ein wichtiges Zeichen
vonseiten der Stadt', sagte der Bürgermeister.
Das erkennt auch der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen,
Wolfgang Nossen. Seit Jahren verhandelt Nossen mit Schmalkalder
Bürgermeistern vor allem über den Friedhof, der in den 60er-Jahren zu 60
Prozent versiegelt wurde und als Parkplatz für einen Supermarkt diente.
'Kaminski war für mein Argument, dass doch wohl keiner wolle, dass auf
den Gräbern der Angehörigen Autos parkten, aufgeschlossen.' Als der
junge Bürgermeister vorschlug, dass man die alte Schule und dort ein
Jüdisches Museum einrichten könne, war Nossen einverstanden.
'Finanzieren können wir das allerdings nicht', betont der
Landesvorsitzende. Von den vorsichtige geschätzten 500.000 Euro wolle die
Gemeinde zehn Prozent übernehmen. Man müsse überlegen, ob nicht Gelder
aus dem Konjunkturprogramm oder aus der Städtebauförderung beantragt
werden könnten.
Ab September soll ein Architekt eine Bestandsaufnahme für die Sanierung
erstellen. Auf die Grünfläche, in deren Mitte eine 700 Jahre alte Eiche
steht, möchte Nossen zehn bis 15 alte Grabsteine der ursprünglich 128 Steine
zurückbringen lassen, die bei der Versiegelung des Grundes 1962 auf den
neuen Friedhof im Eichelbach umgesetzt worden waren. 'Der Ort soll
schließlich auch eine gewisse Würde ausstrahlen', sagt Nossen. Mit
ersten Planungen rechnet er erst für 2010." |
Der Artikel wurde von Jürgen Hanke,
Kronach zugesandt. |
Der neue Friedhof
Der neue jüdische Friedhof wurde nach 1895 angelegt und 1897/98 erstmals
belegt. Die Belegung des Friedhofes erfolgte in den folgenden Jahrzehnten in
vier Reihen. Es wurden insgesamt 58 Grabstätten angelegt. Die letzten vier
Beisetzungen waren im Zeitraum zwischen November 1938 und September 1941 (Willi
Meier, gest. 24. September 1941 war der letzte Beigesetzte). Dieser neue
Friedhof umfasst eine Fläche von 38,77 ar. Ein Denkmal im unteren Teil des Friedhofes erinnert daran, dass die Steine des
alten Friedhofes (s.o.) hierher verbracht wurden. Der Friedhof wurde 1988
nach einigen Jahrzehnten der Verwahrlosung instandgesetzt; seitdem ist auch ein neues
Eingangstor vorhanden.
Lage der Friedhöfe:
Alter Friedhof: Hinter dem Haus Näherstiller Straße 3
(ehemalige jüdisches Schulhaus), vom
"Festplatz" zugänglich.
Neuer Friedhof: Am Eichelbach unmittelbar neben/unterhalb des kommunalen
Friedhofes.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 14.8.2005)
Der alte Friedhof |
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Blick über das (eingeebnete)
Gelände
des alten Friedhofes |
Die alte Eiche |
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Der neue Friedhof |
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Das Eingangstor |
Denkmal mit Hinweis auf die
vom
alten Friedhof umgesetzten Steine |
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Grabsteinreihen
mit den umgesetzten Steinen vom alten Friedhof |
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Gräber des neuen
Friedhofes |
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Grabstein für Emma Hahn
geb.
Mandel (1867-1927) |
Danksagung aus dem
Schmalkalder
Tageblatt Br. 271 vom 18.11.1895
anlässlich der Beisetzung
von
Emanuel Blüth (1845-1895) |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Kurt Pappenheim. Die jüdische Gemeinde
Schmalkalden und ihr Ende im Holocaust. Band 4 der von Hans Nothnagel
herausgegebenen Reihe: Juden in Südthüringen - geschützt und gejagt. Eine
Sammlung jüdischer Lokalchroniken in sechs Bänden. Verlag Buchhaus Suhl.
Informationen bei www.juden-in-suedthueringen.de/Index.html |
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Dagmar Günther/Wieland Otto/Ute Simon: Dokumentation
Jüdischer Friedhof Eichelbach. Erstellt im Auftrag des Thüringischen Landesamtes
für Denkmalpflege Erfurt. 1995-1997 (unveröffentlicht). |
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Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. |
| Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link). S. 233-238. |
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Gerhild
Elisabeth Birmann-Dähne: Jüdische Friedhöfe in der Rhön. Haus des
ewigen Lebens. 132 S. 166 Abb. ISBN 978-3-7319-0828-9. 19,95 €. Imhof-Verlag.
Fulda 2018.
Information auf Verlagsseite mit Bestellmöglichkeit. https://www.imhof-verlag.de/juedische-friedhoefe-in-der-rhoen.html
Das Buch ist ein Führer zu den interessantesten jüdischen Friedhöfen in der
Rhön, dokumentiert durch Bild und Text. Ausführlich behandelt sind die
Friedhöfe in Altengronau (Hessen), Aschenhausen (Thüringen), Barchfeld an
der Werra (Thüringen), Bauerbach (Thüringen), Berkach (Thüringen), Burghaun
(Hessen), Dreißigacker (Thüringen), Gehaus (Thüringen), Geisa (Thüringen),
Kleinbardorf (Bayern), Marisfeld (Thüringen), Mellrichstadt (Bayern),
Neustädtles (Bayern), Pfaffenhausen (Bayern), Schmalkalden (Thüringen), Schwarza (Thüringen), Stadtlengsfeld (Thüringen), Suhl-Heinrichs
(Thüringen), Tann (Hessen), Unsleben (Bayern), Vacha (Thüringen),
Weimarschmieden (Bayern) und Weyhers (Hessen).
Presseartikel zur Buchvorstellung:
Artikel
in der "Fuldaer Zeitung" vom 3. November 2018 zu einer Ausstellung mit Fotos
von jüdischen Friedhöfen in der Rhön;
Artikel zur Vorstellung des Buches in "Fulda Aktuell" vom 29. Dezember 2018;
Artikel zur Buchvorstellung in der Zeitschrift "Marktkorb" vom 2. Januar
2019. |
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