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Schwebheim (Kreis
Schweinfurt)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Schwebheim bestand eine jüdische Gemeinde bis um
1900/10. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17. Jahrhunderts
zurück (Angabe in der Schwebheimer Chronik von Pfarrer Schwarz: "Juden
sind seit 1650 hier ansässig"). Die Freiherren von Bibra (seit 1513 die Ortsherren in Schwebheim)
hatten einige aus dem Bistum Würzburg vertriebenen Juden in Schwebheim
aufgenommen. Die jüdischen Familien wohnten (zunächst?) in kleinen Häuschen
am Schlossplatz, seit der Mitte des 18. Jahrhunderts
fast alle in dem sogenannten "Judenhof" südlich des
Kirchplatzes. Hier standen elf "Judenhäuser" sowie die Synagoge mit
einem Nebengebäude. Auch in einzelnen Häusern in der Hauptstraße sowie in der
Hadergasse lebten jüdische Familien.
Anfang des 19. Jahrhunderts (1817) wurden 104 jüdische Einwohner
gezählt (ca. 20 % von insgesamt 519 Einwohnern). Bei der Erstellung der Matrikellisten
1817 wurden für Schwebheim 17 Matrikelplätze für die folgenden
jüdischen Familienvorstände eingeräumt (mit festem Familiennamen und
Erwerbszweig): Löb David Frank (Schlachterei), Isaak Moises Winter (Schmuser),
Salomon Moises May (Warenhandel) Gabriel Abraham Strauß (Federhandel), Michel Schmul Gutmann (Schmuserei), Jacob Wolf Schüler (Eisen- und Federhändler),
Marx Mayer Neumann (Vieh- und Warenhändler), Hayum Schmul Goldstein
(Schmuserei), Isaac Jacob Traub (Schmuserei), Joseph Abraham Ohnheimer
(Schmuserei), Löb Nathan Schloß (Federhandel) Löb Jacob Rosenbusch
(Warenhandel), Benjamin Levi Hausmann (Schneider), Aron Löb Fränkel
(Schmuserei), Moises Samson Groß (Viehhandel), Jacob Pfeifer Friedenheim
(Warenhandel), Jacob Salomon May (Handel mit Tuch, Schnitt- und Spezereiwaren,
seit 1820).
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich wie folgt: 1818 96
jüdische Einwohner (von insgesamt 532 Einwohnern), 1823 86 (von insgesamt 555),
1862 63 (von insgesamt 615 Einwohnern, darunter 473 Protestanten, 79 Katholiken),
1920 9 jüdische Einwohner (von insgesamt 658), 1919 noch drei jüdische
Einwohner.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), ein Zimmer für den Religionsunterricht der Kinder sowie ein
rituelles Bad.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war bis um 1875 ein eigener Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter
und Schächter tätig war. Danach teilten sich die jüdische Gemeinde gemeinsam mit der Nachbargemeinde in Gochsheim
einen Lehrer (siehe unten Stellenausschreibungen für die
"kombinierte Religionslehrerstelle Gochsheim-Schwebheim"). Die Toten der
jüdischen Gemeinde wurden in Gerolzhofen
und Schwanfeld beigesetzt.
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde im Juli 1905 gehörten die in Schwebheim
noch lebenden jüdischen Bewohner zur Gemeinde in Gochsheim.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lebten nur noch wenige jüdische
Personen am Ort: Amalie, Emma und Hannchen Oppenheimer betrieben in einem
kleinen Haus am Kirchplatz (Gebäude Kirchplatz 24) eine Metzgerei für
koscheres Rindfleisch. Am Ort hießen sie nach dem Vornamen ihres Vaters Meyer
Oppenheimer die "Meyer-Mädchen". In der Metzgerei kauften auch die
nichtjüdischen Einwohner Schwebheims ein. In einem Haus Kirchplatz/Ecke
Judenhof wohnte Fanny Rosenbusch und betrieb hier eine Handlung mit Vieh
und Kurzwaren (Haus wurde 1980 abgebrochen).
1936 wurde der Betrieb der Rindermetzgerei durch die Nationalsozialisten
verboten; auch Fanny Rosenbusch durfte ihre Handlung nicht weiter betreiben. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Fensterscheiben
des Hauses der Meyer-Mädchen eingeworfen. Am Tag darauf brachte ein SS-Mann ein
Plakat an mit der Aufschrift: "Hier ist ein jüdisches Haus, deutsche
Mütter gehen hier ein und aus, schaut sie euch an und lacht sie aus". 1942 wurden die letzten
vier am Ort noch lebenden jüdischen Frauen in das Ghetto Theresienstadt
deportiert, wo Amalie und Emma Oppenheimer sowie Fanny Rosenbusch umgekommen
sind; Hanna Oppenheimer wurde noch ins Vernichtungslager Auschwitz verbracht und
ermordet.
Von den in Schwebheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ida Häusler geb. Oppenheimer (1875), Amalie (Malie)
Oppenheimer (1865), Emma Oppenheimer (1873), Hanna (Hannchen) Oppenheimer
(1871), Sigmund Oppenheimer (1877), Fanny Rosenbusch (1864), Therese Rosenbusch
(1867), Hermann Traub (1876).
An die jüdische Geschichte erinnern am Ort insbesondere die Straßenbezeichnung
"Judenhof" (mit Hinweistafel am Eingang) sowie die nach dem
Professor und Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Werke benannte "Abraham-Adler-Straße"
(zur Person siehe unten).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungstexte für die Lehrerstelle Gochsheim-Schwebheim 1878 / 1887 /
1899 / 1904 / 1907
Anmerkungen: Außer den Ausschreibungstexten für die Lehrerstelle
Gochsheim-Schwebheim liegen bislang keine Berichte zum jüdischen Gemeindeleben
in Schwebheim vor.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1878:
"Die kombinierte Religionslehrerstelle Gochsheim-Schwebheim ist
erledigt und soll in Bälde besetzt werden. Fixer Gehalt (exklusive
Schächtergebühren und Nebenverdienste) Mark 550 nebst schöner freier
Wohnung. Nur befähigte Bewerber wollen ihre Zeugnisse an den
Unterzeichneten einsenden.
Gochsheim bei Schweinfurt, im November 1878. Max Reinhold,
Kultus-Vorstand." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1887:
"Die Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle an der
kombinierten Schule Gochsheim-Schwebheim wird bis zum 15. März frei und
soll sofort wieder besetzt werden. Fixer Gehalt 350 Mark, Ertrag der
Schächterfunktion 300, Nebenverdienste 40, für Beheizung des
Schulzimmers 25 Mark (Wohnung frei), fixer Gehalt von Schwebheim 120 Mark,
Schächter-Funktion daselbst 80 Mark, Gesamtsumme 925 Mark. Gesuche sind
an den Unterzeichneten zu richten.
Gochsheim bei Schweinfurt, 24. Februar 1887. Max Reinhold,
Kultusvorsteher." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1899:
"Die kombinierte Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle
in Gochsheim-Schwebheim ist erledigt. Fixer Gehalt 470 Mark, Ertrag der
Schächterfunktion 350 (ohne Garantie), Nebenverdienste 50, für Schulholz
40, Summa 910 Mark, nebst schöner freier Wohnung.
Bewerbungen sind unter Vorlage von Zeugnissen innerhalb 14 Tagen an den
Unterzeichneten zu richten.
Gochsheim bei Schweinfurt. M. Reinhold, Kultusvorstand." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. November 1904:
"Die kombinierte Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle,
Gochsheim - Schwebheim ist erledigt und soll baldigst besetzt werden.
Fixer Gehalt Mark 470, Ertrag der Schächter-Funktion ca. Mark 450,
Nebenverdienste ca. Mark 100, Holzentschädigung Mark 40 nebst schöner
freier Wohnung.
Nur seminaristisch gebildete Lehrer wollen ihre Gesuche mit Zeugnissen an
den Unterzeichneten einsenden.
Gochsheim (Unterfranken), 9. November,
Max Reinhold,
Kultusvorstand". |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1907:
"Lehrer, Kantor und Schochet.
Für die Stelle Gochsheim - Schwebheim
(Unterfranken) gesucht. In Schwebheim ist nur zu schächten, und zwar
wöchentlich einmal. Fixer Gehalt Mark 520.- Ertrag des Schächtens
insgesamt annähernd Mark 400.- sonstige Nebenverdienste Mark 40.-. Freie
gesunde Wohnung. Nur seminaristisch gebildete Bewerber belieben ihre
Gesuche zu richten an
Hermann Strauss, Vorsteher, Gochsheim (Unterfranken)". |
Zum Tod des Lehrers Joseph Silbermann
(1817-1896)
War in den 1840er-Jahren Lehrer in Schwebheim - siehe Bericht auf Seite
zu Altenschönbach
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Über Abraham Adler (geb. 1850 in Schwebheim, gest. 1922
in Leipzig)
Weitere Informationen u.a. über eine Seite
aus der Geschichte der Handelshochschule Leipzig oder den Wikipedia-Artikel
zu Abraham Adler
Abraham Adler ist als Sohn eines
jüdischen Kaufmanns am 11. Juni 1850 in Schwebheim geboren. Er besuchte
die Dorfschule seines Heimatortes und studierte später zunächst an der
Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg, bis er an die
Königlich-Polytechnische Schule nach München wechselte. 1870 bestand er
die Staatsprüfung als Handelslehrer für technische Unterrichtsanstalten
und wurde als Lehrer an der Gewerbeschule in Aschaffenburg tätig. 1873
wurde er als Lehrer für Volkswirtschaft, Handelslehre und kaufmännisches
Rechnen an die Öffentliche Handelslehranstalt in Leipzig berufen, wo er
noch im selben Jahr promoviert wurde. Von 1874 oder 1875 bis 1907 war
Adler Vizedirektor der Handelslehranstalt, seit 1899 mit dem
Professorentitel. Seit 1912 war Adler Studiendirektor der von ihm 1898 in
Leipzig mitgegründeten Handelshochschule. Bereits seit 1906 war Adler
antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, die immer stärker wurden und
schließlich seine Gesundheit ruinierten. Er starb am 23. April 1922 in
Leipzig; auch seine Beisetzung war von einem antisemitischen Vorfall
überschattet.
Abraham Adlers älteste Tochter Johanna Neumann geb. Adler wurde in
Auschwitz ermordet.
Abbildung oben aus: Juden in Leipzig. Eine Dokumentation zur Ausstellung
anlässlich des 50. Jahrestages der faschistischen Pogromnacht... Hrsg.:
Rat des Bezirkes Leipzig. Abteilung Kultur. Bearbeitung: Manfred Unger,
Hubert Lang. 1988. S. 57 |
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Zwei Presseartikel
zum Tod von Prof. Dr. Abraham Adler (1922) |
Artikel
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 11. Mai 1922 (Titelblatt): "Antisemitismus
an einer Bahre. Empörendes Verhalten der Leipziger Handelshochschüler.
Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Rektor der Leipziger
Handelshochschule Geheimrat Professor Dr. Abraham Adler ereignete sich ein
Zwischenfall, der auf unsere heutigen akademischen Verhältnisse ein
bezeichnendes Licht wirft. Die Verbindungen an der Handelshochschule, die
natürlich stramm völkisch orientiert sind, verweigerten demonstrativ dem
Entschlafenen die letzte studentische Ehrung und unterließen es, ihre
Chargierten nach akademischer Sitte zu der Feier in Wichs zu entsenden.
Adler war eben Jude! Man mag über den Wert derartiger Äußerlichkeiten
denken, wie man will; der Geist, der aus solcher Denkweise spricht,
verdient Beachtung. Wir bezweifeln, dass jemals in Deutschland akademische
Verbindungen von der Beerdigung des Rektors ihrer eigenen Anstalt
ferngeblieben sind. Die jungen Herren haben es bei seinen Lebzeiten
keineswegs unter ihrer Würde gehalten, sich von ihrem jüdischen
Professor, der eine anerkannte Autorität war, unterrichten und auch
prüfen zu lassen; sie haben es nicht zurückgewiesen, wenn er ihnen für
ihren Lebensweg Ratschläge und Empfehlungen hab. Seinen Tod aber zu einer
antisemitischen Demonstration auszubeuten, halten sie für richtig, und
mit ihrer so oft betonten deutschen Mannesehre vereinbar! Es sei nun aber
die Frage gestattet, ob die antisemitischen Herren, die ja schließlich
alle Kaufleute werden wollen, im späteren Leben wenigstens so konsequent
sein werden, keine Stellung in einem jüdischen Hause
anzunehmen." |
|
Artikel
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 11. Mai 1922: "Zum Tode des
Geheimrats Professor Dr. Adler in Leipzig. Wir berichten an anderer
Stelle über das skandalöse Benehmen der Leipziger Handelshochschüler
bei der Beerdigung ihres Rektors Geheimrat Dr. Adler. Um diese
hervorragende Persönlichkeit der Leipziger Judenschaft - Geheimrat Adler
war auch Vorsteher der dortigen Religionsgemeinde - trauern weite Kreise
der sächsischen Hauptstadt, in der sich der Verstorbene als Mensch und
Gelehrter allgemeiner Verehrung erfreute. Er entstammte einer frommen
Familie Bayerns (nicht: Badens), studierte Handelswissenschaften
und kam früh nach Leipzig, wo er an der Handelslehranstalt eine
Lehrerstelle erhielt. Seiner Leipziger Tätigkeit blieb er sein ganzes
Leben treu. Aus dem Handelslehrer wurde der stellvertretende Direktor
einer riesenhaft angewachsenen Anstalt und der Professor an der
neugegründeten Handelshochschule, deren Rektor er dann für lange Jahre
wurde. Daneben war er Inspektor sämtlicher Handelsschulen Sachsens, und
wie er sich durch ausgedehnte nationalökonomisch-kaufmännische,
wissenschaftliche Tätigkeit die Achtung seiner Fachgenossen und der
Handelswelt errang, wurde er auch äußerlich hervorragend geehrt. Mehrere
Ordensauszeichnungen, darunter auch ausländische, wurden ihm verliehen.
Er erhielt den Titel eines Geheimen Hofrats und wurde ehrenhalber Doktor
der Frankfurter Universität. Im Jahre 1915 wurde er Vorsteher der
Religionsgemeinde und hat in diesem Amte durch seine Friedensliebe, seine
Versöhnlichkeit und die Tiefe seines jüdischen Empfindens
außerordentlich segensreich gewirkt. Adler, der ein Alter von 72 Jahren
erreichte, war eine anspruchslose, stets hilfsbereite Persönlichkeit,
deren edle, menschliche Eigenschaften ihm überall Freunde
gewannen." |
|
Ergänzender Hinweis auf den Artikel
von Steffen Held in der "Main-Post" (Ausgabe Schweinfurt) vom
11. Juni 2015: "Pionier der Wirtschaftspädagogik. Vor 165
Jahren erblickte Abraham Adler in Schwebheim das Licht der
Welt..."
Link
zum Artikel |
Anmerkung zum o.g. Artikel über Abraham
Adler von Elisabeth Böhrer:
- Zum Geburtsdatum von Abraham Adler: Gelegentlich wird auch der 10. Juni 1850 als Geburtstag genannt, was dem amtlichen Geburtseintrag entspricht.
- Im Artikel wird zurecht darauf hingewiesen, dass der Rabbiner in
Niederwerrn liberal war, die Gemeindegründung in Schweinfurt und die Verlegung des Rabbinatssitzes
dorthin haben jedoch nichts mit Abraham Adler zu tun. |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem jüdischen Wohnhaus
vorhanden. Seit 1751 bestand eine Synagoge. Das Gebäude befand sich im Besitz
der Ortsherrschaft. Bis um 1905 wurde die Synagoge genutzt.
Auf Grund der stark zurückgegangenen Zahl der jüdischen Gemeindeglieder
konnten dann allerdings keine Gottesdienst mehr abgehalten werden. Das Gebäude
wurde verkauft und zu einem bis heute bestehenden Wohnhaus umgebaut.
Adresse/Standort der Synagoge: Judenhof Nr. 6
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 9.4.2007)
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
April 2016:
Eine Gedenktafel "wider das Vergessen"
wird angebracht |
Artikel von Ursula Lux in der
"Main-Post" vom 29. April 2016: "Gedenktafel statt Stolpersteine.
Der europaweite Rechtsrutsch in der Politik, beschäftigt Altbürgermeister Hans Fischer schon länger.
'Das hatten wir alles schon einmal', meint er und schritt zur Tat. Wie gefährlich diese Situation sei, sehe man erst, wenn man sich zurückerinnert, meint Fischer und spendete dem Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis eine Gedenktafel
'Wider das Vergessen'.
Inspiriert wurde Fischer durch die Stolpersteine, die im Gedenken an jüdische Mitbürger verlegt werden. Aber Stolpersteine auf einem Kirchplatz, der weitgehend geschottert ist, wären nicht aufgefallen. Also wurde eine Gedenktafel an der Zehntscheune angebracht, unmittelbar neben dem Haus der
'Meyer Mädchen'. Amalie, Emma und Hannchen Oppenheimer, die 'Meyer-Mädchen', so genannt nach dem Vornamen ihres Vaters Meyer Oppenheimer, betrieben in dem kleinen Haus am Kirchplatz eine Metzgerei für koscheres Rindfleisch..."
Link
zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 120. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 110. |
| Richard Ludwig: Schwebheimer Geschichten. Bd. 1-3
1997. |
| Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 196. |
| Erich Stahn: Eine Schwebheimer Geschichte. Die
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr. Hrsg. Freiwillige Feuerwehr
Schwebheim o.J. (um 1985/86).
Hinweis: zu den Gründungsmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr
Schwebheim am 16. März 1873 gehörten auch Wolf Grünebaum, Isaak Traub und
Max Oppenheimer. Bereits am 22. April 1873 kam der Metzgergeselle Ludwig
(Louis) Blumenthal dazu. Die beiden letztgenannten verzogen später nach
Schweinfurt (nach Angabe von Elisabeth Böhrer). |
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