Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Schwebheim (Kreis Schweinfurt)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletAus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde    
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde       
  
In Schwebheim bestand eine jüdische Gemeinde bis um 1900/10. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17. Jahrhunderts zurück (Angabe in der Schwebheimer Chronik von Pfarrer Schwarz: "Juden sind seit 1650 hier ansässig"). Die Freiherren von Bibra (seit 1513 die Ortsherren in Schwebheim) hatten einige aus dem Bistum Würzburg vertriebenen Juden in Schwebheim aufgenommen. Die jüdischen Familien wohnten (zunächst?) in kleinen Häuschen am Schlossplatz, seit der Mitte des 18. Jahrhunderts fast alle in dem sogenannten "Judenhof" südlich des Kirchplatzes. Hier standen elf "Judenhäuser" sowie die Synagoge mit einem Nebengebäude. Auch in einzelnen Häusern in der Hauptstraße sowie in der Hadergasse lebten jüdische Familien. 
   
Anfang des 19. Jahrhunderts (1817) wurden 104 jüdische Einwohner gezählt (ca. 20 % von insgesamt 519 Einwohnern). Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 wurden für Schwebheim 17 Matrikelplätze für die folgenden jüdischen Familienvorstände eingeräumt (mit festem Familiennamen und Erwerbszweig): Löb David Frank (Schlachterei), Isaak Moises Winter (Schmuser), Salomon Moises May (Warenhandel) Gabriel Abraham Strauß (Federhandel), Michel Schmul Gutmann (Schmuserei), Jacob Wolf Schüler (Eisen- und Federhändler), Marx Mayer Neumann (Vieh- und Warenhändler), Hayum Schmul Goldstein (Schmuserei), Isaac Jacob Traub (Schmuserei), Joseph Abraham Ohnheimer (Schmuserei), Löb Nathan Schloß (Federhandel) Löb Jacob Rosenbusch (Warenhandel), Benjamin Levi Hausmann (Schneider), Aron Löb Fränkel (Schmuserei), Moises Samson Groß (Viehhandel), Jacob Pfeifer Friedenheim (Warenhandel), Jacob Salomon May (Handel mit Tuch, Schnitt- und Spezereiwaren, seit 1820). 
  
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich wie folgt: 1818 96 jüdische Einwohner (von insgesamt 532 Einwohnern), 1823 86 (von insgesamt 555), 1862 63 (von insgesamt 615 Einwohnern, darunter 473 Protestanten, 79 Katholiken), 1920 9 jüdische Einwohner (von insgesamt 658), 1919 noch drei jüdische Einwohner.  
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), ein Zimmer für den Religionsunterricht der Kinder sowie ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war bis um 1875 ein eigener Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schächter tätig war. Danach teilten sich die jüdische Gemeinde gemeinsam mit der Nachbargemeinde in Gochsheim einen Lehrer (siehe unten Stellenausschreibungen für die "kombinierte Religionslehrerstelle Gochsheim-Schwebheim"). Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Gerolzhofen und Schwanfeld beigesetzt.  
   
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde im Juli 1905 gehörten die in Schwebheim noch lebenden jüdischen Bewohner zur Gemeinde in Gochsheim. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lebten nur noch wenige jüdische Personen am Ort: Amalie, Emma und Hannchen Oppenheimer betrieben in einem kleinen Haus am Kirchplatz (Gebäude Kirchplatz 24) eine Metzgerei für koscheres Rindfleisch. Am Ort hießen sie nach dem Vornamen ihres Vaters Meyer Oppenheimer die "Meyer-Mädchen". In der Metzgerei kauften auch die nichtjüdischen Einwohner Schwebheims ein. In einem Haus Kirchplatz/Ecke Judenhof wohnte Fanny Rosenbusch und betrieb hier eine Handlung mit Vieh und Kurzwaren (Haus wurde 1980 abgebrochen). 
  
1936
wurde der Betrieb der Rindermetzgerei durch die Nationalsozialisten verboten; auch Fanny Rosenbusch durfte ihre Handlung nicht weiter betreiben. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Fensterscheiben des Hauses der Meyer-Mädchen eingeworfen. Am Tag darauf brachte ein SS-Mann ein Plakat an mit der Aufschrift: "Hier ist ein jüdisches Haus, deutsche Mütter gehen hier ein und aus, schaut sie euch an und lacht sie aus". 1942 wurden die letzten vier am Ort noch lebenden jüdischen Frauen in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo Amalie und Emma Oppenheimer sowie Fanny Rosenbusch umgekommen sind; Hanna Oppenheimer wurde noch ins Vernichtungslager Auschwitz verbracht und ermordet.    
   
Von den in Schwebheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Ida Häusler geb. Oppenheimer (1875), Amalie (Malie) Oppenheimer (1865), Emma Oppenheimer (1873), Hanna (Hannchen) Oppenheimer (1871), Sigmund Oppenheimer (1877), Fanny Rosenbusch (1864), Therese Rosenbusch (1867), Hermann Traub (1876).
   
An die jüdische Geschichte erinnern am Ort insbesondere die Straßenbezeichnung "Judenhof" (mit Hinweistafel am Eingang) sowie die nach dem Professor und Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Werke benannte "Abraham-Adler-Straße" (zur Person siehe unten). 
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 

Ausschreibungstexte für die Lehrerstelle Gochsheim-Schwebheim 1878 / 1887 / 1899 / 1904 / 1907
Anmerkungen:
Außer den Ausschreibungstexten für die Lehrerstelle Gochsheim-Schwebheim liegen bislang keine Berichte zum jüdischen Gemeindeleben in Schwebheim vor.   

Gochsheim Israelit 06111878.jpg (41114 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1878: "Die kombinierte Religionslehrerstelle Gochsheim-Schwebheim ist erledigt und soll in Bälde besetzt werden. Fixer Gehalt (exklusive Schächtergebühren und Nebenverdienste) Mark 550 nebst schöner freier Wohnung. Nur befähigte Bewerber wollen ihre Zeugnisse an den Unterzeichneten einsenden. 
Gochsheim bei Schweinfurt, im November 1878. Max Reinhold, Kultus-Vorstand."
  
Gochsheim Israelit 28021887.jpg (75994 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1887: "Die Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle an der kombinierten Schule Gochsheim-Schwebheim wird bis zum 15. März frei und soll sofort wieder besetzt werden. Fixer Gehalt 350 Mark, Ertrag der Schächterfunktion 300, Nebenverdienste 40, für Beheizung des Schulzimmers 25 Mark (Wohnung frei), fixer Gehalt von Schwebheim 120 Mark, Schächter-Funktion daselbst 80 Mark, Gesamtsumme 925 Mark. Gesuche sind an den Unterzeichneten zu richten.
Gochsheim bei Schweinfurt, 24. Februar 1887. Max Reinhold, Kultusvorsteher."
 
Gochsheim Israelit 08091899.jpg (52086 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1899: "Die kombinierte Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle in Gochsheim-Schwebheim ist erledigt. Fixer Gehalt 470 Mark, Ertrag der Schächterfunktion 350 (ohne Garantie), Nebenverdienste 50, für Schulholz 40, Summa 910 Mark, nebst schöner freier Wohnung. 
Bewerbungen sind unter Vorlage von Zeugnissen innerhalb 14 Tagen an den Unterzeichneten zu richten. 
Gochsheim bei Schweinfurt. M. Reinhold, Kultusvorstand."
  
Gochsheim Israelit 17111904.jpg (70529 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. November 1904: "Die kombinierte Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle, Gochsheim - Schwebheim ist erledigt und soll baldigst besetzt werden. Fixer Gehalt Mark 470, Ertrag der Schächter-Funktion ca. Mark 450, Nebenverdienste ca. Mark 100, Holzentschädigung Mark 40 nebst schöner freier Wohnung. 
Nur seminaristisch gebildete Lehrer wollen ihre Gesuche mit Zeugnissen an den Unterzeichneten einsenden. 
Gochsheim (Unterfranken), 9. November, 
Max Reinhold
, Kultusvorstand". 
 
Gochsheim Israelit 18071907.jpg (57459 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1907: "Lehrer, Kantor und Schochet. 
Für die Stelle Gochsheim - Schwebheim (Unterfranken) gesucht. In Schwebheim ist nur zu schächten, und zwar wöchentlich einmal. Fixer Gehalt Mark 520.- Ertrag des Schächtens insgesamt annähernd Mark 400.- sonstige Nebenverdienste Mark 40.-. Freie gesunde Wohnung. Nur seminaristisch gebildete Bewerber belieben ihre Gesuche zu richten an 
Hermann Strauss, Vorsteher, Gochsheim (Unterfranken)". 

  
Zum Tod des Lehrers Joseph Silbermann (1817-1896)     
War in den 1840er-Jahren Lehrer in Schwebheim - siehe Bericht auf Seite zu Altenschönbach  
   
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Über Abraham Adler (geb. 1850 in Schwebheim, gest. 1922 in Leipzig)
  
Weitere Informationen u.a. über eine Seite aus der Geschichte der Handelshochschule Leipzig oder den Wikipedia-Artikel zu Abraham Adler   

Schwebheim AAdler 010.jpg (80987 Byte)Abraham Adler ist als Sohn eines jüdischen Kaufmanns am 11. Juni 1850 in Schwebheim geboren. Er besuchte die Dorfschule seines Heimatortes und studierte später zunächst an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg, bis er an die Königlich-Polytechnische Schule nach München wechselte. 1870 bestand er die Staatsprüfung als Handelslehrer für technische Unterrichtsanstalten und wurde als Lehrer an der Gewerbeschule in Aschaffenburg tätig. 1873 wurde er als Lehrer für Volkswirtschaft, Handelslehre und kaufmännisches Rechnen an die Öffentliche Handelslehranstalt in Leipzig berufen, wo er noch im selben Jahr promoviert wurde. Von 1874 oder 1875 bis 1907 war Adler Vizedirektor der Handelslehranstalt, seit 1899 mit dem Professorentitel. Seit 1912 war Adler Studiendirektor der von ihm 1898 in Leipzig mitgegründeten Handelshochschule. Bereits seit 1906 war Adler antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, die immer stärker wurden und schließlich seine Gesundheit ruinierten. Er starb am 23. April 1922 in Leipzig; auch seine Beisetzung war von einem antisemitischen Vorfall überschattet. 
Abraham Adlers älteste Tochter Johanna Neumann geb. Adler wurde in Auschwitz ermordet.
   
Abbildung oben aus: Juden in Leipzig. Eine Dokumentation zur Ausstellung anlässlich des 50. Jahrestages der faschistischen Pogromnacht... Hrsg.: Rat des Bezirkes Leipzig. Abteilung Kultur. Bearbeitung: Manfred Unger, Hubert Lang. 1988. S. 57  
 
Zwei Presseartikel zum Tod von Prof. Dr. Abraham Adler (1922)     
Schwebheim CV-Ztg 11051922.jpg (114018 Byte)Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 11. Mai 1922 (Titelblatt): "Antisemitismus an einer Bahre. Empörendes Verhalten der Leipziger Handelshochschüler. Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Rektor der Leipziger Handelshochschule Geheimrat Professor Dr. Abraham Adler ereignete sich ein Zwischenfall, der auf unsere heutigen akademischen Verhältnisse ein bezeichnendes Licht wirft. Die Verbindungen an der Handelshochschule, die natürlich stramm völkisch orientiert sind, verweigerten demonstrativ dem Entschlafenen die letzte studentische Ehrung und unterließen es, ihre Chargierten nach akademischer Sitte zu der Feier in Wichs zu entsenden. Adler war eben Jude! Man mag über den Wert derartiger Äußerlichkeiten denken, wie man will; der Geist, der aus solcher Denkweise spricht, verdient Beachtung. Wir bezweifeln, dass jemals in Deutschland akademische Verbindungen von der Beerdigung des Rektors ihrer eigenen Anstalt ferngeblieben sind. Die jungen Herren haben es bei seinen Lebzeiten keineswegs unter ihrer Würde gehalten, sich von ihrem jüdischen Professor, der eine anerkannte Autorität war, unterrichten und auch prüfen zu lassen; sie haben es nicht zurückgewiesen, wenn er ihnen für ihren Lebensweg Ratschläge und Empfehlungen hab. Seinen Tod aber zu einer antisemitischen Demonstration auszubeuten, halten sie für richtig, und mit ihrer so oft betonten deutschen Mannesehre vereinbar! Es sei nun aber die Frage gestattet, ob die antisemitischen Herren, die ja schließlich alle Kaufleute werden wollen, im späteren Leben wenigstens so konsequent sein werden, keine Stellung in einem jüdischen Hause anzunehmen."               
 
Schwebheim CV-Ztg 11051922a.jpg (125624 Byte)Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 11. Mai 1922: "Zum Tode des Geheimrats Professor Dr. Adler in Leipzig. Wir berichten an anderer Stelle über das skandalöse Benehmen der Leipziger Handelshochschüler bei der Beerdigung ihres Rektors Geheimrat Dr. Adler. Um diese hervorragende Persönlichkeit der Leipziger Judenschaft - Geheimrat Adler war auch Vorsteher der dortigen Religionsgemeinde - trauern weite Kreise der sächsischen Hauptstadt, in der sich der Verstorbene als Mensch und Gelehrter allgemeiner Verehrung erfreute. Er entstammte einer frommen Familie Bayerns (nicht: Badens), studierte Handelswissenschaften und kam früh nach Leipzig, wo er an der Handelslehranstalt eine Lehrerstelle erhielt. Seiner Leipziger Tätigkeit blieb er sein ganzes Leben treu. Aus dem Handelslehrer wurde der stellvertretende Direktor einer riesenhaft angewachsenen Anstalt und der Professor an der neugegründeten Handelshochschule, deren Rektor er dann für lange Jahre wurde. Daneben war er Inspektor sämtlicher Handelsschulen Sachsens, und wie er sich durch ausgedehnte nationalökonomisch-kaufmännische, wissenschaftliche Tätigkeit die Achtung seiner Fachgenossen und der Handelswelt errang, wurde er auch äußerlich hervorragend geehrt. Mehrere Ordensauszeichnungen, darunter auch ausländische, wurden ihm verliehen. Er erhielt den Titel eines Geheimen Hofrats und wurde ehrenhalber Doktor der Frankfurter Universität. Im Jahre 1915 wurde er Vorsteher der Religionsgemeinde und hat in diesem Amte durch seine Friedensliebe, seine Versöhnlichkeit und die Tiefe seines jüdischen Empfindens außerordentlich segensreich gewirkt. Adler, der ein Alter von 72 Jahren erreichte, war eine anspruchslose, stets hilfsbereite Persönlichkeit, deren edle, menschliche Eigenschaften ihm überall Freunde gewannen."          
 
Ergänzender Hinweis auf den Artikel von Steffen Held in der "Main-Post" (Ausgabe Schweinfurt) vom 11. Juni 2015: "Pionier der Wirtschaftspädagogik. Vor 165 Jahren erblickte Abraham Adler in Schwebheim das Licht der Welt..."  Link zum Artikel     
Anmerkung zum o.g. Artikel über Abraham Adler von Elisabeth Böhrer: 
- Zum Geburtsdatum von Abraham Adler: Gelegentlich wird auch der 10. Juni 1850 als Geburtstag genannt, was dem amtlichen Geburtseintrag entspricht.
- Im Artikel wird zurecht darauf hingewiesen, dass der Rabbiner in Niederwerrn liberal war, die Gemeindegründung in Schweinfurt und die Verlegung des Rabbinatssitzes dorthin haben jedoch nichts mit Abraham Adler zu tun. 

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge         
   
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem jüdischen Wohnhaus vorhanden. Seit 1751 bestand eine Synagoge. Das Gebäude befand sich im Besitz der Ortsherrschaft. Bis um 1905 wurde die Synagoge genutzt. Auf Grund der stark zurückgegangenen Zahl der jüdischen Gemeindeglieder konnten dann allerdings keine Gottesdienst mehr abgehalten werden. Das Gebäude wurde verkauft und zu einem bis heute bestehenden Wohnhaus umgebaut. 
   
   
Adresse/Standort der SynagogeJudenhof Nr. 6   
   
   
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 9.4.2007)       

Schwebheim Judenhof 100.jpg (112584 Byte) Schwebheim Judenhof 103.jpg (99573 Byte) Schwebheim Synagoge 100.jpg (86299 Byte)
Der "Judenhof" liegt südlich des Kirchplatzes / Marktplatzes   Das Gebäude der ehemaligen Synagoge, rechts davon
 (Judenhof 4) steht ein historisches jüdisches Wohnhaus  
  
   
Schwebheim Judenhof 104.jpg (88097 Byte) Schwebheim Judenhof 101.jpg (92926 Byte)   
Blick auf den "Judenhof"; die linke Häuserreihe des "Judenhofes" (auf dem jetzigen Straßengrundstück) ist 
nicht mehr erhalten (vgl. Foto unten auf der Informationstafel)  
 
     
Fotos von Anfang 2012 
(erstellt von Christof Eberstadt) 
   
Schwebheim Ort 201203.jpg (118024 Byte) Schwebheim Ort 201201.jpg (111881 Byte) Schwebheim Ort 201202.jpg (144842 Byte)
Blick auf den "Judenhof"   Das Gebäude der ehemaligen Synagoge
 (links wie oben), rechts davon das
 inzwischen restaurierte historische
 jüdische Wohnhaus
Neu aufgestellte Informationstafel am "Judenhof' 
   
   
      
 Fotos vom Frühjahr 2016 
(erstellt von Elisabeth Böhrer am 30.4.2016)  

 

Schwebheim Synagoge 2016010a.jpg (125216 Byte)      
  An der Fassade der ehemaligen Synagoge 
wurde inzwischen eine Menora angebracht    
   
       
 Schwebheim Tafel 2016010c.jpg (115851 Byte)  Schwebheim Tafel 2016010b.jpg (118750 Byte) Schwebheim Tafel 2016010e.jpg (113965 Byte)  Schwebheim Haus Oppenheimer 010.jpg (104606 Byte)
Links die ehemalige Zehntscheune am Kirchplatz, an der eine "Tafel wider das Vergessen" angebracht wurde, die
 an die Deportation der letzten Schwebheimer Juden erinnert; rechts Vergrößerung: 
Postkarte aus Theresienstadt, letztes Lebenszeichen von Johanna (Hannchen) Oppenheimer.   
Das Haus Oppenheimer
 am Kirchplatz 24 
  
     
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte      

April 2016: Eine Gedenktafel "wider das Vergessen" wird angebracht   
Artikel von Ursula Lux in der "Main-Post" vom 29. April 2016: "Gedenktafel statt Stolpersteine.  
Der europaweite Rechtsrutsch in der Politik, beschäftigt Altbürgermeister Hans Fischer schon länger. 'Das hatten wir alles schon einmal', meint er und schritt zur Tat. Wie gefährlich diese Situation sei, sehe man erst, wenn man sich zurückerinnert, meint Fischer und spendete dem Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis eine Gedenktafel 'Wider das Vergessen'.
Inspiriert wurde Fischer durch die Stolpersteine, die im Gedenken an jüdische Mitbürger verlegt werden. Aber Stolpersteine auf einem Kirchplatz, der weitgehend geschottert ist, wären nicht aufgefallen. Also wurde eine Gedenktafel an der Zehntscheune angebracht, unmittelbar neben dem Haus der 'Meyer Mädchen'. Amalie, Emma und Hannchen Oppenheimer, die 'Meyer-Mädchen', so genannt nach dem Vornamen ihres Vaters Meyer Oppenheimer, betrieben in dem kleinen Haus am Kirchplatz eine Metzgerei für koscheres Rindfleisch..."  
Link zum Artikel     

    
     

Links und Literatur   

Links:   

bulletWebsite der Gemeinde Schwebheim 

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 120. 
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 110.  
bulletRichard Ludwig: Schwebheimer Geschichten. Bd. 1-3 1997.  
bulletDirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 196. 
bulletErich Stahn: Eine Schwebheimer Geschichte. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr. Hrsg. Freiwillige Feuerwehr Schwebheim o.J. (um 1985/86). 
Hinweis: zu den Gründungsmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Schwebheim am 16. März 1873 gehörten auch Wolf Grünebaum, Isaak Traub und Max Oppenheimer. Bereits am 22. April 1873 kam der Metzgergeselle Ludwig (Louis) Blumenthal dazu. Die beiden letztgenannten verzogen später nach Schweinfurt (nach Angabe von Elisabeth Böhrer).    

   
     

                   
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Stand: 15. Oktober 2013