Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

    
Zur Seite über die jüdische Geschichte / Synagoge in Aurich 
   

Aurich (Kreisstadt, Ostfriesland) 
Jüdische Geschichte 
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - Verlegung von "Stolpersteinen" 
Seite 3 (ab Januar 2019)   
  

Aktueller Hinweis: Die 15. Verlegung von Stolpersteinen findet am 24. Juni 2021 ab 09:00 Uhr statt. 
   
Einzelne Berichte und Fotos 
  
Hinweise:    Zur Seite mit Berichten aus den Jahren 2002 bis November 2015   
                    Zur Seite mit Berichten aus den Jahren 2016 bis 2018 
Es besteht eine weitere Seite mit einem Reisebericht zu einer Israelreise im Juni 2014 sowie eine weitere Seite mit einem Reisebericht zu einer Israelreise im November 2017   
sowie eine weitere Seite mit einem Reisebericht zu einer Studienreise nach Lodz im August 2019
 
     
     
Übersicht zu dieser Seite:  
    
2019:
    -  Januar 2019: Veröffentlichung eines Folders "Auf jüdischen Spuren durch Aurich"  
    -  J
anuar 2019: Günther Lübbers wird für seine Erinnerungsarbeit ausgezeichnet  
    -  November 2019: Putzaktion für die "Stolpersteine" in Aurich am 7. November 2019 und Buchvorstellung am 15. November 2019  
    -  November 2019: Vierzehnte Verlegung von "Stolpersteinen" 
    -  Januar 2020: Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag   
    -  Juni 2020:
Zum Tod von Laura Hillman geb. Hannelore Wolf 
    -  September 2020: Verlegung von "Stolpersteinen" für eine Auricher Familie in Groningen NL  
    -  November 2020: Fünfzehnte Verlegung von "Stolpersteinen"   Verlegung geplant für 5. Oktober 2021 
    -  November 2020:
Putzaktion der "Stolpersteine" am 9. November 2020    
    -  Juni 2021: Sechzehnte und vermutlich letzte Verlegung von "Stolpersteinen"   Verlegung 24. Juni 2021
    
    
    
Januar 2019: Veröffentlichung des Folders "Auf jüdischen Spuren durch Aurich"               

  
Bericht in der "Ostfriesen-Zeitung" vom 8. Februar 2019
über die Veröffentlichung des Folders
Zum Download des Folders
(als pdf-Datei eingestellt)

     
     
Januar 2019: Günther Lübbers wird für seine Erinnerungsarbeit ausgezeichnet        

Günther Lübbers wurde für seine großartige Erinnerungsarbeit in Aurich ausgezeichnet mit einem "Obermayer German Jewish History Awards - Certificate of Commendation". Text der Urkunde links: "To recognize the nomination of Guenther Luebbers for accomplishments to memorialize the Jewish history, heritage, genealogy, or cultur in communities and regions in Germany. It is given in appreciation from Jews throughout the world for connecting the past with the present, communication with today's Jews, and committing to help heal the world.
Given this 21st day of January 2019. Karen S. Franklin, President". Rechts Schreiben von Karen S. Franklin an Günther Lübbers vom 25. Februar 2019.  

    
    
November 2019: Putzaktion für die "Stolpersteine" in Aurich am 7. November 2019 und Buchvorstellung am 15. November 2019       
Anmerkung: Die Aktivitäten rund um die "Stolpersteine"-Verlegung im November 2019 begannen mit einer Putzaktion. An der Putzaktion für die Stolpersteine in der Innenstadt am 7. November 2019 waren unter der Leitung von Dr. Sandra Weferling Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge des Gymnasiums Ulricianum Aurich mit den Lehrerinnen Melanie Frerichs und Katharina Britz, Sarah Kirsch und Andrea Steevens-Schnell beteiligt, u.a. auch die Klasse 6h mit Frau Hannah Tokarski. Am Freitag waren die Realschulklassen 7d mit Hildegard Willms und 9a mit Traute Hartmann beteiligt. Gleichfalls beteiligte sich eine Schülergruppe der Schule am Extumer Weg (Förderschule Lernen, Aurich) mit der Lehrerin Dirtje Jürgens an der Putzaktion. An der Niederlegung weißer Rosen am 9. November nahm eine größere Gruppe von Lehrern, Eltern und Stolpersteinpaten teil. Weiter außerhalb liegende Stolpersteine waren bereits an den Vortagen von verschiedenen Stolpersteinpaten geputzt worden.   

       
 Geputzte Stolpersteine
Am Neuen Hafen 2
 Geputzte Stolpersteine in der
Oldersumer Straße 53
Stolpersteine Breiter Weg 21
vor und nach der Putzaktion  
       
       
Stolpersteine vor dem ehemaligen Haus Coldehörn
in der Esenser Straße 107 
Stolpersteine Marktstraße 2
vor und nach der Putzaktion  
       
     
 Stolpersteine Am Pferdemarkt 5
(nachgeputzt)
 Stolpersteine Breiter Weg 1
(ein Tag nach der Putzaktion)
 Stolpersteine Breiter Weg 8
(ein Tag nach der Putzaktion)
 Stolpersteine Breiter Weg 21
(ein Tag nach der Putzaktion)
       
       
 Putzaktion mit Dr. Sandra Weferling
in der Osterstraße 30
 Stolpersteine in der
Fockenbollwerkstraße 4
 Stolpersteine in der
Fockenbollwerkstraße 7
 Stolpersteine in der
Leerer Landstraße 18
       
     
 Stolpersteine
am Marktplatz 31
 Schülergruppe vor der Schule am
Extumer Weg mit Lehrerin Dirtje Jürgens 
 Bei der Reinigung der "Stolpersteine" vor dem
 Grundstück Lüchtenburger Weg 8
       
       
     
 Das Putzteam der Schule am
Extumer Weg
   Stolpersteine am
Lüchtenburger Weg 8
  Klasse 6h des Gymnasiums
in der Osterstraße 11
 Klasse 6h des Gymnasiums
mit Dr. Sandra Weferling
     
 Klasse 6h des Gymnasiums
in der Burgstraße 21
 Das Putz- und Rosenteam
 
 Klasse 7d des Gymnasiums
 mit Hildegard Willms 
 Klasse 9a der Realschule
mit Traute Hartmann 
       
       
 Klassen 7d und 9a
der Realschule
   
 Schüler der Klasse 9a
 
   
 Beim Putzen: Schüler
der Klasse 9a
 
  Bericht in der "Ostfriesen-Zeitung"
vom 6.11.2019 zu den Aktivitäten am
 Jahrestag des Novemberpogroms
       
       
       
Buchvorstellung am 15. November 2019: 
Der 15. November stand für die in der Erinnerungsarbeit in Aurich engagierten Personen ganz im Rahmen der Präsentation des Buches "Ich pflanze einen Flieder für dich - Auf Schindlers Liste überlebt". Adrian Mills hatte das Buch mit der Lebensgeschichte von Laura Hillman, in Aurich geboren als Hannelore Wolff, aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und las daraus am Freitagabend vor. Etwa 80 Besucherinnen und Besucher hatten sich im Hotel Hochzeitshaus eingefunden. Ute Wilters hatte den Veranstaltungsraum vorbereitet, Susanne Kranz von der Buchhandlung am Wall hielt auf einem Büchertisch das präsentierte Buch sowie das Buch "Stolperstein-Geschichten Aurich" zum Kauf bereit. Die Gäste reagierten überaus betroffen auf den sehr einfühlsamen Vortrag von Adrian Mills. Bereits bei dieser Veranstaltung wurden über 40 Bücher verkauft. 
Link zur Website des Verlages: https://eckhaus-verlag.de  Informationen zum Buch auf der Seite https://eckhaus-verlag.de/produkt/hillman/  
  
Hinweis: Bei NDRkultur erschien ein Hörbeitrag zu diesem Buch am 9. Dezember um 14.20 Uhr (erstellt von Helgard Füchsel):
Link zu diesem Beitrag (3:10 Min):  https://www.ndr.de/ndrkultur/Laura-Hillman-Ich-pflanze-einen-Flieder-fuer-dich,audio611226.html   
 Presseartikel zur Buchvorstellung      
   Artikel in der "Ostfriesen-Zeitung"
vom 15.11.2019
Artikel in den "Ostfriesischen
Nachrichten" vom 15.11.2019
 Artikel in den "Ostfriesischen
Nachrichten" vom 18.11.2019
       
   
 Umschlagseite des Buches
 
 Artikel im "Anzeiger für Harlingerland"
Titelseite und S. 9 vom 19.11.2019
 Artikel in der "Emder Zeitung"
vom 19.11.2019 
 Artikel im "Ostfriesischen Kurier"
vom 19.11.2019
       
     
 Fotos von Hannelore Wolff (geb. 1923 in Aurich)   Fotos von Laura Hillman (geboren als Hannelore Wolff) in den USA  
       
   
 Fotos von Adrian Mills und seinem Publikum im "Hotel Hochzeitshaus" während der Lesung aus dem Buch  
       
   
 Während der Buchvorstellung mit der Verlagsleiterin des
Eckhaus-Verlages Weimar, Mag. Katja Völkel  
 Susanne Kranz von der
Buchhandlung am Wall
 Rechts: Günther Lübbers
  

    
    
November 2019: Vierzehnte Verlegung von Stolpersteinen                                                                                                                

Am 16. November 2019 wurde die 14. Stolpersteinverlegungsaktion in Aurich durchgeführt. 19 Stolpersteine wurden verlegt: in der Norderstraße 18 für Frieda Wolff (1897), Ruth Wolff verh. Wolff de Espinazo (1928), Siegfried Wolff (1902), Bettina Wolff geb. Ronsheim (1908), Rosa Wolff (1904), Julius Wolff (1900), Hilde Wolff geb. Engländer (1906); in der Norderstraße 22 für Moritz Engländer (1877), Henny Engländer geb. Herzberg (1878), Siegfried Engländer (1907); in der Kirchstraße 13 für Lehrer und Rabbiner Max Moses (1883) und Berta Moses geb. Heilbrunn (1883); in der Osterstraße 30 für Joseph Seckels (1861), Jakob Seckels (1891), Gitta Seckels geb. Wolff (1896); in der Marktstraße 2 für Karoline Wolff verh. Lina Tzuker (1920), Fanni Wolff verh. Weizner (1921), Selma Wolff verh. Tendi (1923); in der Wallstraße 14 für Johanna Wolffs verh. Loeb (1908).                                      

                               

Presseartikel zur
Verlegung der "Stolpersteine"
   
   Artikel "Ostfriesische Nachrichten"
vom 15.11.2019 
 Artikel "Ostfriesische Nachrichten"
vom 18.11.2019 
 
       
       
     
 Treffpunkt unter dem Ratssaal
vor dem Rathaus
 Erste Station:
 Osterstraße 30
   Gunter Demnig
 bei der Arbeit
       
       
 Wolfgang Neiweiser mit
musikalischen Beiträgen
  Die in der Osterstraße 30 verlegten Stolpersteine für Joseph Seckels (1861),
Jakob Seckels (1891) und Gitta Seckels geb. Wolff (1896)
 
       
       
Jugendliche der Jugend-Projekt-Gruppe "Patenschaft Stolpersteine" der
Matthäusgemeinde Wallinghausen mit Pastorin Silke Kampen   
 Gunther Siebels-Michel, Ulrich
Kötting und Reiner Alberts
 Gäste aus Hamburg
 
       
       
 Verlegung in der Wallstraße 14: 
  Astrid Parisius beim Verlesen der
 Biographie von Johanna Wolffs verh. Loeb
 Gunter Demnig mit Schülern
der Berufsfachschulkasse Bautechnik
 der BBS Aurich II
Bei der Verlegung des Stolpersteines für Johanna Wolffs verh. Loeb
vor dem Haus Wallstraße 14  
  
       
       
 Insgesamt neun Stolpersteine liegen
vor dem Haus, davon wurden acht
bereits am 27.1.2015 verlegt
 Junge Besucher
 
  
   Adrian und Irene Mills
 
   
       
       
Zwei der vor Wallstraße 14
liegenden Stolpersteine (W. Wolffs
und J. Wolff geb. Loeb)    
 Vortrag der Gedenkansprache durch
Irmtraut Schulze-Rodenberg vor dem
 Gebäude Marktstraße 2 
Verlegung der Stolpersteine in der Marktstraße 2 für
Karoline Wolff verh. Lina Tzuker (1920), Fanni Wolff verh. Weizner (1921),
Selma Wolff verh. Tendi (1923)  
       
       
 Die Stolpersteine
in der Marktstraße 2
 Bei der Verlegung vor dem Haus Norderstraße 22:
Hans-Jürgen Westermayer erzählt die Geschichte der Familie Engländer  
 
       
       
 Gunter Demnig bei der Verlegung vor dem Haus Norderstraße 22     
       
       
 Vor dem Gebäude
Norderstraße 22 
  Die "Stolpersteine" vor dem Haus Norderstraße 22 für Moritz Engländer (1877),
 Henny Engländer geb. Herzberg (1878), Siegfried Engländer (1907)
 Mitglieder der Familie
von Gladys Wastavino aus Hamburg
       
       
 Wolfgang Neiweiser
bei der Verlegung vor dem
Haus Norderstraße 18
v.l. Familie Wastavino, Altbürgermeister
 Wolfgang Ontijd, Tito Wolff (Buenos Aires),
 Klaus Balke, Anneke und Jörg Peter  
 Glady Wastavino, Nichte von
Ruth Wolff de Espinoza
mit ihrem Mann
 Vor dem Haus
Norderstraße 18
(rechts grünes Gebäude)
       
       
 Bei der Verlegung der "Stolpersteine" vor dem Haus Norderstraße 18. 
  
 Hans-Jürgen Westermayer zwischen Klaus Balke (l.) und Peter Kardelke  
bei der Verlesung von Biographien 
       
     
 Neu verlegte "Stolpersteine" in der Norderstraße 18 für Frieda Wolff (1897), Ruth Wolff verh. Wolff de Espinazo (1928), Siegfried Wolff (1902), Bettina Wolff geb. Ronsheim (1908), Rosa Wolff (1904), Julius Wolff (1900), Hilde Wolff geb. Engländer (1906).      Elfriede Lübbers mit einem Foto von Ruth Wolff de Espinoza, die 1992
an der "Woche der Begegnung" in Aurich teilnahm.  
   
       
       
 Blick auf das Gebäude
Kirchstraße 13
Die Verlegung der Stolpersteine vor dem Gebäude Kirchstraße 13; hier befand sich früher die jüdische Volksschule,
später residierte hier die Ärztekammer, jetzt befinden sich hier u.a. Arztpraxen   
       
       
     Die Stolpersteine in der Kirchstraße 13 für Lehrer und Rabbiner
Max Moses (1883) und Berta Moses geb. Heilbrunn (1883) 
       
       
 Astrid Parisius beim Verlesen des
Vortrages über Max und Berta Moses
 
 Wolfgang Neiweiser mit einem Lied
nach der Verlegung der Stolpersteine
 
 Die Schüler der Berufsfachschulklasse Bautechnik mit v.l. Friedhelm Veith, Harmannus Cornelius, Klaus Balke, Stefan Eilers und Gunter Demnig    Gunter Demnig mit Katja Völkel,
 Verlagsleiterin des
Eckhaus Verlages Weimar
       
        

Hinweis: Liste der Stolpersteine in Aurich - Stand nach der 14. Verlegaktion am 16. November 2019 - oder noch verlegt werden können.   
Zusätzlich eingestellt: Stadtplan von Aurich - Stand 22. Oktober 2018 - mit Eintragung von Synagogenplatz, ehemaliger jüdischer Volksschule, Gedenkplatte "Hoher Wall", Jüdischer Friedhof, ehemalige landwirtschaftliche Halle "Bullenhalle", Gedenktafel "Am Ellernfeld" und der Häuser, vor denen bis zum Oktober 2018 "Stolpersteine" verlegt wurden. 
  
  
  
Januar 2020: Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag     
'Wir werden auch weiterhin unsere Pflicht tun' - Alltag im Nationalsozialismus am Beispiel von Spetzerfehn
Die Holocaust-Gedenkveranstaltung in Aurich am Sonntag, dem 26. Januar 2020, aus Anlass der Befreiung des KZ Auschwitz im Januar 1945, befasste sich mit dem Alltag im Nationalsozialismus. Grundlage für die inhaltliche Aufarbeitung der Zeit zwischen 1939 und 1945 sind die ca. 1000 Kriegsbriefe aus dem 2. Weltkrieg einer Familie aus Spetzerfehn. Der aus Spetzerfehn stammende und in Oldenburg lebende Historiker und Autor Andreas Wojak hat in den 1990er Jahren eine Auswahl davon in dem Buch: Wir werden auch weiterhin unsere Pflicht tun - Kriegsbriefe einer Familie in Deutschland 1939 – 1945' veröffentlicht. Geschrieben und verschickt wurden diese Briefe in der Familie von Johann Schoon, ein über die Grenzen Ostfrieslands hinaus bekannter Heimatschriftsteller und Großvater von Andreas Wojak. Die Wochenzeitschrift 'Die Zeit' schrieb dazu: 'Dieser Briefwechsel… gibt einen unmittelbaren Einblick in den Kriegsalltag, in die Gedanken- und Gefühlslage einer ganz 'normalen' deutschen Familie, die an den Nationalsozialismus glaubte.'
In seinem Vortrag auf der diesjährigen Gedenkveranstaltung im Güterschuppen in Aurich wird der Autor Andreas Wojak die Geschichte dieses Kriegsbriefe-Projektes nachzeichnen und sich damit beschäftigen, warum für ihn – wie für so viele aus seiner Generation – der Nationalsozialismus und dessen Folgen so etwas, wie ein Lebensthema geworden sind. Im Vorfeld der Veranstaltung haben sich bereits Schüler des 12. Jahrgangs des Gymnasiums Ulricianum Aurich unter Anleitung von Andreas Wojak und Lehrer Sebastian Berger mit den Inhalten der Kriegsbriefe und dem Alltag im Nationalsozialismus intensiv auseinandergesetzt. Die Ergebnisse dieses Unterrichtsvorhabens werden ebenfalls in einzelnen Beiträgen und in einer begleitenden Ausstellung durch die Schüler während der Gedenkveranstaltung eingebracht. Außerdem wird ein ca. 11minütiger Schwarz-Weiß-Stummfilm über das Leben in Spetzerfehn gezeigt, aufgenommen in der nationalsozialistischen Zeit in den Jahren 1935/1936. Gedreht wurde der Film von dem Lehrer Hugo Steenblock, der vom 01. 04. 1935 bis 30.11.1940 Lehrer an der Volksschule Spetzerfehn II war (der sogenannten Hoffmannschen Schule). Öffentlicht gezeigt wurde dieser Film zuletzt 1996 anläßlich der 250-Jahr-Feier zur Gründung des 'Spetzer Fehnes'. Der Film wurde von dem Sohn des Lehrers, Rainder Steenblock , der am Gymnasium Ulricianum 1968 Abitur gemacht hat und später grüner Umweltminister in Schleswig-Holstein unter Heidi Simonis (SPD) war, zur Verfügung gestellt. Im Kreismedienzentrum in Aurich ist eine digitale Version des Filmes vorhanden. Die musikalischen zeitbezogenen Beiträge werden von dem Schüler des Gymnasiums Ulricianum, Finn Oltmann, vorgetragen.
Eingerahmt wird die Gedenkveranstaltung durch eine Ausstellung zum Alltag im Nationalsozialismus, die bereits ab 18 Uhr im Güterschuppen zu sehen sein wird. Die eigentliche Gedenkveranstaltung im Güterschuppen beim Gymnasium Ulricianum in Aurich beginnt am Sonntag, dem 26. Januar 2020, um 19 Uhr mit der Begrüßung durch den Schulleiter, Herrn Oberstudiendirektor Dieter Schröder. Für die Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag 2020 verantwortlich sind außer dem Gymnasium Ulricianum Aurich, die DIG-AG Ostfriesland, das Europahaus Aurich, der Heimatverein Aurich, die KVHS Aurich, der Landkreis Aurich, die Stadt Aurich, die Projektgruppe Kriegsgräberstätte Tannenhausen und der Verein Gedenkstätte KZ Engerhafe.
Zum Foto auf auf der Einladungskarte (s. PDF im Anhang): Abgebildet sind auf dem Foto vor der 'Steenblockschen Mühle' in Spetzerfehn ca. 13 – 14 jährige
Jungen aus Spetzerfehn. Das Foto befindet sich im Privatbesitz von Andreas Wojak. Auf den schwarzen Turnhosen sieht man die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Jungen nachträglich gekennzeichnet durch die Besitzer des Fotos. Bekannt sind mir nur die Namen der 4 Jungen rechts außen. (von rechts nach links: Albert Schoon (Onkel von Andreas Wojak und Sohn von Johann Schoon), Rudolf Gross (Nachbarsohn von Johann Schoon in der Alten Norderwieke), Heinrich Schoon(aus der Hauptwieke Süd) und Wilhelm Behrends (aus der Hauptwieke Nord, später Gründer des Kaufhauses Behrends in Wiesmoor)
Zum Foto von Andreas Wojak (A.W.): A.W. ist 1952 geboren, hat 1971 am Ulricianum in Aurich das Abitur abgelegt. Er studierte Politik und Geschichte an der Freien Universität Berlin und war später lange Jahre in der Pressestelle der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg beschäftigt. Außerdem verfasste er verschiedene Bücher – u.a. über Moordorf und seine ungewöhnliche Geschichte ('Das Buch entspricht im Wesentlichen meiner 1991 abgeschlossenen Dissertation im Fach Geschichte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; den Doktortitel benutze ich nicht – passt nicht zu meinem Selbstverständnis als Autor', schreibt Wojak selber dazu.) – und machte viele Radiosendungen, sogenannte Features – das sind hörspielähnliche Sendungen – die vom NDR und Radio Bremen, aber auch vom Deutschlandfunk, dem WDR oder dem Süddeutschen Rundfunk ausgestrahlt wurden. Das jüngste Feature ist eine Sendung über den Suizid seines Bruders in jungen Jahren, der ebenfalls in Aurich Abitur gemacht hat. Sein neuestes Buch ist eine emotionale Textsammlung – Texte, die von 'normalen' Menschen stammen: 'Herzwärts – Geschichten, die die Seele wärmen' heißt es.
In den 1990er Jahren hat er ein Projekt realisiert, das den Hintergrund für die diesjährige Auschwitz-Gedenkveranstaltung in Aurich bildet. Sein 'Forschungsmaterial' waren mehr als eintausend Briefe aus der Zeit des 2. Weltkrieges, die auf dem Dachboden des Hauses seiner ostfriesischen Großeltern lagerten. Eine Auswahl ist in dem Buch veröffentlicht: 'Wir werden auch weiterhin unsere Pflicht tun – Kriegsbriefe einer Familie in Deutschland 1939 – 1945' (Dieser Text zum Foto von A.W. stammt im Wesentlichen von Andreas Wojak selber und wurde von mir nur unwesentlich verändert.)
i. A. : Der Vorbereitungsgruppe für den Holocaust-Gedenktag in Aurich
gez.: Alwin de Buhr, Projektgruppe Kriegsgräberstätte Tannenhausen.            
                                                                                                     

Die nachfolgenden Fotos vermitteln einen Eindruck von der Gedenkveranstaltung im "Güterschuppen" beim Gymnasium Ulricianum Aurich. Dr. Sandra Weferling, auf Foto 2 zusammen mit dem vortragenden Autor Andreas Wojak, begrüßte in Vertretung von Schulleiter OStD Dieter Schröder die mehr als 200 Besucher, welche die Veranstaltung mit großem Interesse verfolgten. Sebastian Berger (Foto 9) führte in den Schülerbeitrag von Schülern seines Oberstufenkurses ein, der die Inszenierung eines Briefinhaltes zum Alltag und zur NS-Ideologie zum Inhalt hatte. Foto 14 zeigt Alwin de Buhr, der ein filmisches Dokument über das Alltagsleben im Dorf Spetzerfehn im Jahre 1936 präsentierte. Zum Abschluss folgte ein weiterer Schülerbeitrag zum Gedicht "Nein" eines unbekannten Autors. Für die musikalische Umrahmung sorgte nicht zum ersten Mal Christoph Beyer mit seinem Cello.
       
  Im "Güterschuppen" beim
Gymnasium Ulricianum in Aurich
  Dr. Sandra Weferling mit
Autor Andreas Wojak
   Dr. Sandra Weferling
  
       
     
  Autor Andreas Wojak      Christoph Beyer am Cello
       
       
 Sebastian Berger führt in
den Schülerbeitrag ein
     
       
       
 Christoph Beyer  Alwin de Buhr    
       
   
       
       
 Presseartikel:      
   
 Artikel im "Sonntagsblatt"
vom 18. Januar 2020
 Artikel in den "Ostfriesischen
Nachrichten" vom 28. Januar 2020
   Artikel in der "Ostfriesen-Zeitung"
 vom 29. Januar 2020
  Leserbrief in den "Ostfriesischen
Nachrichten" vom 7. Februar 2020 

  
 
 
Juni 2020: Zum Tod von Laura Hillman geb. Hannelore Wolff         

Traueranzeige der Deutsch-Israelitischen Gesellschaft - AG Ostfriesland: "'May it never be forgotten what so few of us lived to tell.'  Laura Hillman geb. Hannelore Wolff   
geb. 16. Oktober 1923 in Aurich  gest. 4. Juni 2020 in Los Alamitos / Kalifornien.  
Wir trauern um unsere liebe Freundin und gute Bekannte. Hannelore Wolff verbrachte eine glückliche Kindheit in Aurich, bis Nationalsozialisten Juden aus Ostfriesland vertrieben. 
Ihre Großmutter wurde 1941 in Litzmannstadt/Lodz, ihr Vater 1942 in Bernburg, ihre Mutter 1942 in Belzyce von den Nazis ermordet, ihre beiden Brüder 1942 in Majdanek bzw. 1943 in Budzyn. - Nur ihre beiden Schwestern konnten sich nach England und Palästina retten. 
Nach einer Odyssee durch acht verschiedene Lager überlebte Hannelore den Holocaust durch einen Platz auf Schindlers Liste - ebenso wie ihr späterer Ehemann Dick Hillman. Beide emigrierten 1947 in die USA. Dick starb bereits 1986. 
Laura Hillman hat lange gebraucht, um ihren Frieden mit der alten Heimat zu machen, besuchte ihre Geburtsstadt Aurich letztmalig aber im Jahr 2004. Bis ins hohe Alter haben wir mit ihr und ihrem Sohn Robert in Kontakt gestanden.
An Hannelores ermordete Familienmitglieder erinnern in Aurich ihre Namen auf den Stelen am Synagogenplatz. 
Für Hannelore und ihre Familie wurden 2013 vor dem Haus Leerer Landstraße 18 insgesamt acht Stolpersteine verlegt - die Lebensgeschichte kann man im Buch 'Stolperstein-Geschichten Aurich' nachlesen. 
Ihre Lebenserinnerungen hatte Hannelore unter dem Titel 'I will plant you a lilac tree' niedergeschrieben, sie wurden in den USA im Jahr 2003 veröffentlicht. 
Ihren großen Wunsch, dass ihr Buch eines Tages auch auf Deutsch erscheinen würde, konnten wir gemeinsam mit Adrian Mills als Übersetzer, dem Eckhaus Verlag Weimar und mit Unterstützung der Stadt Aurich erfüllen. Sie konnte zu Chanukka 2019 das Buch 'Ich pflanze einen Flieder für dich' in den Händen halten.
Wir sind dankbar für ihre Freundschaft. Ihre Menschlichkeit und Warmherzigkeit werden unvergessen bleiben. 
Für die Deutsch-Israelische Gesellschaft - AG Ostfriesland. 
Ulrich Kötting - Günther Lübbers - Wolfgang Freitag".
  
     
Dazu Pressemitteilung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft - AG Ostfriesland vom  5. Juni 2020:  Pressemitteilung zum Tod von Laura Hillman (pdf-Datei)     
Artikel in den "Ostfriesischen Nachrichten" vom 8. Juni 2020: Auricherin überlebte Holocaust dank einer Liste. Nun ist am Donnerstag mit Laura Hillman eine der letzten Jüdinnen in den USA gestorben, deren Namen Schindler notiert hatte..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken     
 

Oben: Ostfriesen-Zeitung vom 9. Juni 2020 mit standesamtlichen Nachrichten (Name unten) und einem Nachruf zum Tod von Laura Hillman 

   
Englischer Artikel von Rich Archbold in "Press-Telegram" vom 10. Juni 2020: "Laura Hillman, Holocaust survivor, dies at 96..." Link zum Artikel  

    
   
September 2020: Verlegung von "Stolpersteinen" für eine Auricher Familie in Groningen NL   
Anmerkung: Am 15. September 2020 wurden in Groningen insgesamt 12 Stolpersteine verlegt, darunter diejenigen für Levy Wolff (1884), seine Frau Marianne geb. Karseboom (1894) und ihre Tochter Lydia (1922) vor dem Haus H. Colleniusstraat 25. Für diese kleine Familie sind in Aurich bei der 7. Verlegeaktion am 17. Juli 2014 vor dem Haus Breiter Weg 8 Stolpersteine verlegt worden. Die Familie war am 13. Juni 1938 in die Niederlande geflohen, dann Anfang Oktober 1942 in das Durchgangslager Westerbork gebracht und von dort am 02. November 1942 nach Auschwitz deportiert und nur drei Tage später ermordet worden. In Groningen wurden die Stolpersteine bereits einige Tage vor der Feier verlegt und dann mit Sand abgedeckt. Die Familienangehörigen durften dann diesen Sand beiseite fegen und die Stolpersteine damit der Öffentlichkeit präsentieren.    

     
 Fotos von der Verlegung der "Stolpersteine" für Familie Wolff in Groningen (Fotos: Günther Lübbers)  

   
   
November 2020: Fünfzehnte Verlegung von "Stolpersteinen"            Wird verlegt auf 5. Oktober 2021 
Geplant sind (Stand 18. Juni 2021) am 9. November 2020  im Oktober 2021 Verlegungen durch Schüler der Berufsfachschulklasse Bautechnik der BBS II Aurich mit ihren Lehrern.  Es sollen verlegt werden: in der Leerer Landstraße 14 für Abraham Glück (1899), Hilde Glück geb. Wolff (1902), Heinz Glück (1928), Ursula Glück verh. Sherman (1935), Paul Spangenthal (gen. Spangler, 1913); Georgswall 23 (früher Lindenstraße 12) für Levy Abraham Wallheimer (1886), Jettchen Wallheimer geb. Plaut (1899), Abraham Wallheimer (1926), Gisela Wallheimer verh. Freudenberger (1929); in der Osterstraße 27 für Jakob Wolff (1902), Herta Wolff geb. Ronsheim (1912), Dietz Wolff (1934); in der Osterstraße 16/18 für Erich Sternberg (1901), Josef Sternberg (1928), Insa Sternberg verh. Sternberg-Abraham (1930), Hans-Joachim Sternberg (1935); in der Osterstraße 18 für Max Sternberg (1889), Frieda Sternberg geb. Wolff (1894), Manfred Sternberg (1921); in der Marktstraße 5 für Wilhelm Isaak Wolff (1899); in der Norderstraße 11 für Louis Wolff (1901); in der Wallstraße 56 für Levy Isaak Wolff (1892), Frida Wolff geb. Valk (1897), Renate Wolff (1929), Günther Wolff (1930), in der Wallstr. 24 für Cäcilie Usansky geb. Rowoldt (1862).   
Nach der Verlegung werden in Aurich 383 "Stolpersteine" liegen vor 69 Häusern.      

 Die im November 2020 Frühjahr 2021 zu
verlegenden "Stolpersteine"
(Foto vom September 2020)
     
       
       
       
       
       
       
       
       

   
   
November 2020: Putzaktion der "Stolpersteine" am 9. November 2020        
Anmerkung: An der Putzaktion beteiligten sich Konfirmand*innen der reformierten Kirche, Schüler*innen des Ulricianums und der Realschule Aurich sowie zahlreiche Initiativen und Privatpersonen.  

       
 Artikel von Geertje Meyer in der
 "Ostfriesen-Zeitung" vom 18.
November 2020: "Stolperstein-Paten
greifen zum Putzlappen..."  
Artikel im "Sandhorster Kirchenblatt"
über die Aktion der Konfirmand*innen:
 "Wer stolpert kommt weiter!"
    
 Artikel im "Ostfriesischen Kurier"
vom 21. November 2020:
"Stolperstein-Paten greifen
zum Putzlappen..."
 Online-Artikel der
"Ostfriesen-Zeitung" von Geertje Meyer
 vom 12. November 2020: "Paten
greifen in Aurich zum Putzlappen..."
       
       
       
 Konfirmand*innen der reformierten Kirche vor dem Haus Lilienstraße 12     Marktstraße / Ecke Norderstraße  Norderstraße 11
       
       
 Marktstraße 16  Marktstraße 22  Marktstraße 19  Marktstraße 25
       
       
 Schüler*innen des Ulricianums
vor dem Haus Wallstraße 19
 Schüler*innen
vor dem Haus Wallstraße 20
 Schüler*innen
vor dem Haus Wallstraße 12
 Osterstraße 13
  
       
     
 Osterstraße 11  Osterstraße 18  Marktplatz 31 mit Irmtraud Schulze-Rodenberg 
       
       
 Am Pferdemarkt 5  Breiter Weg 1  Breiter Weg 1  Breiter Weg 8
       
       
 Breiter Weg 21  Breiter Weg 21    

 
 
  
Juni 2021: Sechzehnte und vermutlich letzte Verlegung von "Stolpersteinen" 
Am 24. Juni 2021 werden - nach Stand vom 15.6.2021 - durch Gunter Demnig und Schüler der Berufsfachschulklasse Bautechnik der BBS II Aurich mit ihren Lehrern - unter Einhaltung der abstands- und Hygieneregeln wegen COVID-19 folgende Stolpersteine verlegt: in der Osterstr. 25 (Kirchdorf) für Jonas Wolff (1897), Senta Wolff geb. Wolff (1903), Lia Wolff verh. Ziegler (1931), David "Bodo" Wolff (1933), Emilie Wolff verh. Farber (1935), Clara Wolff geb. Wolffs (1872), Wolf Wolff (1902); in der Wallstr. 6 für Wolf Heß (1887), in der Wallstr. 24 für Moses Feingersch (1916), in der Wallstr. 25 für Rosa Jonas Wolffs geb. Wolff (1881), Else Wolffs (1906), Meinhard Wolffs (1910), Siegbert Wolffs (1912); in der Esenser Str. 30 für Levy "Leo" Wolff (1899), Betti Wolff geb. Stern (1908), Josef Wolff (1934); in der Allee an der Esenser Str. Höhe 80/82 für Gustav Josef Wolff (1902), Gelly Wolff geb. Wolffs (1906), Ora Claere Wolff geb. Fischer (1927), Joseph Wolff (1930); in der Kirchdorfer Str. 36 für Bela Betty Simcha Wallheimer geb. Hoffmann (1879).         

       
       

    

      

     

     

     

    

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020