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Biedesheim mit
Lautersheim (VG Göllheim,
Donnersbergkreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Biedesheim bestand eine jüdische Gemeinde bis zu
ihrer Auflösung 1891. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück.
1804 wurden 20 jüdische Einwohner gezählt, 1808 26, 1824 49 (9,7 % der
Gesamteinwohnerschaft), 1835 67.
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde 1848 mit 72 Personen in elf
Familien erreicht. Danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung zurück,
sodass 1875 nur noch 31, 1900 noch fünf jüdische Gemeindeglieder gezählt
wurden.
Seit 1846 gehörten zur Gemeinde in Biedesheim auch die wenigen in Lautersheim
lebenden jüdischen Personen, die zuvor zur Kleingemeinde in Ebertsheim
gehört hatten. In Lautersheim wurden 1801 neun jüdische Einwohner
gezählt (4,7 % der Gesamteinwohnerschaft), 1808 12 und 1825 26 (7,0 %).
1809/10 waren die Namen der jüdischen Familienvorsteher: in Biedesheim
Jacques Gimpel (auch Gimbel und Gümpel geschrieben, Viehhändler), Adam Gimpel,
Aron Gimbel, Simon Laufer (Gebrauchtwarenhändler), Isaac Laufer, Aron Leopold,
Abraham Seelenberger (Hausierer), in Lautersheim Simon Fey[t]
(Viehmakler) und Mayer Metzger (Metzger).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (Betraum,
s.u.), ein rituelles Bad (1838 zugeschüttet) und
vermutlich einen Raum für den Religionsunterricht der Kinder. Die Toten der
Gemeinde wurden auf den jüdischen Friedhöfen in Göllheim
und Kindenheim beigesetzt. 1854
bildeten den Vorstand der Gemeinde David Gümbel (Vorsitzender), Samuel Meier
und Moses Lemmel, Rechner war Hirsch Bauer.
1891 wurde die Gemeinde aufgelöst, das einzige im Dorf verbliebene
Familienoberhaupt Moses Eckhaus wurde der Kultusgemeinde Göllheim
zugeteilt.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde: Ludwig Gutmann aus
Lautersheim (geb. 24.6.1876 in Lautersheim, gef. 27.9.1914 in
Gefangenschaft).
Von den in Biedesheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Frieda Scharff geb. Gimpel (geb. 1864 in
Biedesheim).
Aus Lautersheim ist umgekommen: Sophie Kahn geb. Gutmann (geb. 1882 in
Lautersheim).
Berichte
aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte zur Geschichte der jüdischen
Gemeinde konnten in jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts noch
nicht gefunden werden. |
Zur Geschichte des
Betsaales / der Synagoge
Im 18. Jahrhundert besuchten die Biedesheimer Juden die Synagoge in
Kindenheim. Seit 1792 bestand eine eigene Synagoge in Biedesheim. Ein Mitglied
der jüdischen Gemeinde soll sie der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt
haben. Nach einer Beschreibung von 1824 befand sie sich damals in gutem
baulichen Zustand. Das Bethaus wurde vermutlich bis um 1890 benutzt.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos / Darstellungen:
sind nicht bekannt
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Bernhard Kukatzki: Jüdische Kultuseinrichtungen in
der Verbandsgemeinde Göllheim. Synagogen, Friedhöfe und Ritualbäder in
Albisheim, Biedesheim, Bubenheim, Göllheim und Weitersweiler.
In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 8. Jahrgang
Ausgabe 1/1998 Heft Nr. 15. S. 31-37. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt). |
| Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter
besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005.
S. 45. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 104 (mit weiteren Literaturangaben).
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