Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen
in der Region"
zurück zur Übersicht
"Synagogen in Oberfranken"
Ebneth (Gemeinde
Burgkunstadt, Kreis Lichtenfels)
Jüdische Geschichte
(Abschnitt wurde erstellt von Christian Porzelt,
Kronach)
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte
in Ebneth
Neben den in Burgkunstadt
und Altenkunstadt ansässigen Juden,
die zwei relativ große Gemeinden bildeten, lebten spätestens seit dem 18.
Jahrhundert unter dem Schutz der Freiherren von Seckendorff auch Juden in Ebneth.
Es kam zur Bildung einer kleinen jüdischen Gemeinde, die bis 1880 bestand und
dann aufgelöst wurde.
1780 gab es im Ort acht jüdische Haushaltungen, die insgesamt 1 Gulden und 36
Kreuzer Frohngeld entrichteten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war es
verstärkt zu Zuzügen gekommen. So kamen 1770 der Jude Ägydius Heyenblut, 1777 Moses
Süssmann aus Sintershausen (?) sowie Löw Moses aus Criesshaber (vermutlich: Kriegshaber)
nach Ebneth. Noch im 18. Jahrhundert werden in Ebneth jüdische Buchbinder
genannt.
1817 wurden vier Matrikelstellen für die damals in Ebneth
lebenden vier jüdischen Familien festgelegt.
Die Ebnether Juden waren arm und lebten wohl vorwiegend vom Hausierhandel. So
besaß Jacob Wahl um 1850 ein Hausier-Handels-Patent für die Landgerichte Hof
und Naila. 1852 wurden die Galanterie-Waren-Händler Simon Schneider und Abraham
Wahl, die wohl ebenfalls als Hausierer arbeiteten, wegen Bettelei und
Vagabundieren aus dem Königreich Sachsen verwiesen.
An Einrichtungen gab es vermutlich einen Betraum in einem der
jüdischen Häuser. Ob zur Besorgung religiöser Aufgaben zeitweise ein
jüdischer Lehrer am Ort war oder ob auswärtige Lehrer den Unterricht der
Kinder übernahmen, ist nicht bekannt. Die Toten der jüdischen Familien wurden
auf dem jüdischen Friedhof in Burgkunstadt
beigesetzt. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Burgkunstadt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1812 28 jüdische Einwohner, 1833 30 (13,7 % von insgesamt 219
Einwohnern), 1848 30 (13,0 % von insgesamt 230). In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts verzogen die jüdischen Familien von Ebneth. Nach Auflösung der
jüdischen Gemeinde 1880 lebten spätestens seit
der Zeit um 1900 lebten keine Juden mehr am Ort.
Berichte aus der
jüdischen Geschichte in Ebneth
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Ebneth gefunden. |
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte in Ebneth liegen nicht vor. |
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur/Quellen:
| Friedrich Eberhardt (Hrsg., Königlich sächsischer
Regierungsrat im Ministerium des Innern): Allgemeiner Polizei-Anzeiger Bd.
34. Dresden 1852: Hinweis auf "Simon Schneider, 46 J. alt,
Jude und angeblicher Galanterie-Waren-Händler aus Ebneth". Link
zur Quelle. |
| Joseph Anton Eisenmann: Geographische Beschreibung
des Erzbistums Bamberg. Bamberg 1833. Hier S. 468 über die Pfarrei
Burgkunstadt mit Angabe der Einwohnerzahl von Ebneth (und Zahl der
jüdischen Einwohner 1833). Link
zur Quelle. |
| Eugen Huhn: Topographisch-statistisch-historisches
Comptoir-, Amts-, Post-, Reise- und Zeitungs- Lexikon von Deutschland. Band
2. Hildburghausen 1848. Mit Angabe der Einwohnerzahlen von Ebneth (und Zahl
der jüdischen Einwohner 1848). Link
zur Quelle. |
| Intelligenz-Blatt des Obermain-Kreises 1819. S. 464
mit Anzeige des Hausier-Handels-Patents für Jacob Wahl aus Ebneth. Link
zur Quelle. |
| Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für
Oberfranken. Auf das Jahr 1852. Bayreuth 1852. Nennung des Taglöhners
Abraham Wahl von Ebneth für 1851: Link
zur Quelle. |
| Protestantisches Kirchenjahrbuch für das Königreich
Bayern. Erster Jahrgang 1812. Sulzbach. Angabe der Zahl der jüdischen
Einwohner von Ebneth für 1812 S. 24. Link
zur Quelle. |
| Klaus Guth: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken
1800-1942. Bamberg 1988. S. 395 (Angabe der Zahl der Matrikelstellen in
Ebneth). |
| Hans Pfreudner: Materialien zur Geschichte der Juden
in Burgkunstadt und Umgebung. Burgkunstadt
1989. |
| Günter Dippold: Eine jüdische Gemeinde im
ritterschaftlichen Dorf. Beiträge zur Geschichte der Juden in Redwitz. In:
750 Jahre Redwitz und Unterlangenstadt. Geschichte und Geschichten.
Trainau 2000. S. 148-149 (Nennung jüdischer Buchbinder in Ebneth in 18.
Jahrhundert). |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|