Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Herrlisheim près Colmar (Dep. Haut-Rhin, Alsace, Oberelsass)
Jüdische Geschichte  /  Synagogue / Synagoge  
(erstellt unter Mitarbeit von Volker Keller)     

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
    
In Herrlisheim bestand eine jüdische Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Bereits im Mittelalter gab es Juden am Ort. So lebte 1324 ein aus Herrlisheim stammender Jude in Rufach. 1338 war Herrlisheim ein Ort, an dem die "Judenschläger" der "Armleder-Verfolgung" ihre Opfer fanden. An den Ort der Verbrennung der Juden 1348 (Verfolgung in der Pestzeit) erinnert die Flur "Judenbrand".   
 
Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht mindestens in das 18. Jahrhundert zurück. 1784 wurden 160 jüdische Personen (in 36 Familien) in Herrlisheim gezählt.   

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1846 266 jüdische Einwohner, 1861 272, 1895 144 (in 36 Familien), 1900 35, 1910 76. 

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem zwischen Herrlisheim und Hattstatt gelegenen jüdischen Friedhof beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. An Lehrern/Kantoren werden genannt: um 1885/93 Kantor Sigismund (Sigismond, Seligmann) Schnerf, um 1894/1901 Kantor Cerf Picard. Die Schule (1895 Religionsschule) besuchten 1895 noch 20 Kinder, 1901 18 Kinder. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Hattstatt, nach 1910 zum Rabbinat Wintzenheim.  
 
An jüdischen Vereinen gab es den "Israelitischen Wohltätigkeitsverein für Ortsarme" (1895/96 genannt).
 
An jüdischen Gemeindevorstehern werden genannt: um 1891 N. oder R. Weill, 1895/96 H. Weil; 1901 sind im Vorstand S. Schwab, M. Schwab, L. Lazarus, E. Weil, V. oder B. Geismar und L. Picard; 1913 Meyer Schwob (Schwab), Leopold Schwob (Schwab), Emanuel Weil, Lehmann Picard, Daniel Schwob (Schwab). Als Gemeindediener wird 1895/1903 M. Schwab genannt.   
 
1936 wurden 31 jüdische Einwohner in Herrlisheim gezählt.
Diejenigen, die in den folgenden vier Jahren den Ort nicht verließen, wurden unter der deutschen Besatzung 1940 nach Südfrankreich deportiert.
  
Von den in Herrlisheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): u.a.  Henriette Neheimer geb. Picard (1894).   
Die Recherche ist schwierig, es kommt immer wieder zu Verwechslungen mit Herrlisheim (Bas Rhin).  
      
      
      
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde        
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Blutige Auseinandersetzung zwischen dem Schüler Lazarus und christlichen Jungen (1909)    

Artikel in "Neue jüdische Presse" vom 21. Mai 1909: "Der 14jährige Schüler Lazarus, der in Colmar eine Schule besuchte, wurde auf dem Heimwege nach Herlisheim von christlichen Jungen angegriffen, zog sein Taschenmesser und stieß es einem Knaben in den Rücken. Die Verletzung war glücklicherweise nur eine leichte, doch wurde Lazarus für seine in blindem Zorn getane Übeltat aus der Schule verwiesen."         

    
     
     
Zur Geschichte der Synagoge          
    
Eine Synagoge war vorhanden. Sie wurde 1834 erweitert. Nach Angaben vor Ort ist die Synagoge um 1940 zerstört worden.  
    
Auf dem Grundstück der Synagoge befindet sich heute ein Garten.      
   
   
Adresse/Standort der SynagogeRue de la Montagne  
   
  
Fotos  
(Fotos: Volker Keller, Aufnahmedatum 24.8.2011)    

 Standort der 
ehemaligen Synagoge 
 STA70914.JPG (65025 Byte)  STA70915.JPG (65267 Byte)
      

   
    

Links und Literatur

Links:   

bulletWebsite der politischen Gemeinde Herrlisheim près Colmar          
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Herrlisheim     
bulletÜbersicht über die bestehenden jüdischen Gemeinden im Elsass   
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Herrlisheim près Colmar (interner Link)  

Literatur:  

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Germania Judaica II,1 S. 355.    

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Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 54.166.  

   
  n.e.     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020