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Kreis Gießen"
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Gießen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Lollar bestand eine jüdische
Gemeinde bis nach 1933. Lollar war Mittelpunkt eines jüdischen Gemeindeverbandes
beziehungsweise eine dorfübergreifenden Gemeinde mit den in Mainzlar,
Daubringen und Ruttershausen
lebenden jüdischen Personen. Die Stadt war im 18. Jahrhundert auf Grund
ihrer Märkte von Bedeutung. So fanden in Lollar die bedeutendsten Viehmärkte
der weiteren Umgebung außerhalb Gießens statt.
Der jüdische Gemeindeverband orientierte sich an den Grenzen des Kirchspiels
Kirchberg (heute Evangelische Kirchengemeinde Kirchberg-Ruttershausen): bereits
im 11. Jahrhundert gehörten zum Kirchspiel Kirchberg die folgenden Orte:
Staufenberg, Lollar,
Mainzlar,
Daubringen,
Ruttershausen und einige weitere Orte
/ Gehöfte.
Die Entstehung der Gemeinde in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. 1704 lebte mindestens ein jüdische Einwohner
(vermutlich mit Familie) in Lollar. 1770 gehörten sieben jüdische Familien zum
Gemeindeverband Lollar. Damit konnte man einen Minjan bilden (= 10 religionsmündige jüdische
Männer, die zum Gottesdienst notwendig sind).
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner:
in Lollar 1828 45 jüdische Einwohner, 1861 15 (1,8 % von insgesamt 816
Einwohnern), 1871 62 (? diese Zahl bezieht sich vermutlich auf den Gesamtverband), 1880 19 (1,5 % von 1.265),
1898 Lollar (mit Daubringen und Ruttershausen) 15 Personen, dazu Mainzlar mit 10
Personen; 1900 8 (0,5 % von 1.578), 1910
18 (0,8 % von 2.122). Die Zahlen der jüdischen Einwohner in den anderen Orten
des Gemeindeverbandes siehe jeweils dort (Daubringen,
Mainzlar, Ruttershausen).
Der Gemeindeverband bildete einen meist aus drei Personen bestehenden Gemeindevorstand,
dem Personen aus den Teilgemeinden angehörten. So waren 1870 die
Gemeindevorsteher Ephraim Goldschmidt aus Lollar sowie Lob Katz und Elieser Kann
aus Mainzlar. 1886 waren die Vorsteher Samuel Goldschmidt aus
Lollar, Elieser
Kann aus Mainzlar und Isaak Löwenstein aus
Daubringen.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.) und ein Schulraum für
den Unterricht der Kinder. Die Toten der Gemeinde wurden bis 1844 auf einem Friedhof
unterhalb der Burg Staufenberg, danach auf auf einem an der
Gemarkungsgrenze zu Staufenberg gelegenen Friedhof
beigesetzt. Zeitweise war ein eigener Lehrer in der Gemeinde tätig, der
zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1847/47 wird als Lehrer Heß
Bleiweiß genannt; 1861 wurde von der Teilgemeinde Mainzlar eine Lehrerstelle
ausgeschrieben (siehe unten); ob sie besetzt werden konnte, ist nicht bekannt.
Um 1889 erteilte Lehrer Stein aus Treis den Religionsunterricht in Lollar,
Ruttershausen und Daubringen. Die Gemeinde
(beziehungsweise der Gemeindeverband) gehörte zum (liberalen) Provinzialrabbinat in
Gießen.
Um 1924, als in Lollar 19 jüdische Einwohner gezählt wurden (0,8 % von
2.303 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Samuel Löwenstein, Hermann
Löwenstein und Jacob Nathan. Die neun Kinder der Gemeinde (beziehungsweise des
Gemeindeverbandes), die höhere Schulen
besuchten, erhielten ihren Religionsunterricht durch Lehrer Jos. Marx und
Rabbiner Dr. Sander (Gießen).
Von den vor 1933 in Lollar lebenden vier jüdischen Familien waren je zwei
Familienvorsteher als Kaufleute und als Viehhändler tätig.
Anfang 1933 lebten noch 14 jüdischen Personen in Lollar. In
den folgenden Jahren ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert: zwei Personen sind nach
Verheiratung bereits im Februar 1933 weggezogen. Drei Personen emigrierten nach
Palästina; Albert Kahn wanderte noch 1940 nach Brasilien aus; seine Frau ist
1937 in Lollar verstorben; vier Personen verzogen innerhalb von
Deutschland. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört
(siehe unten). Zu Beginn der
Deportationen waren noch vier jüdische Personen am Ort, die im September 1942
deportiert wurden (Eugen Kahn mit Frau und Tochter mit
Kleinkind).
Von den in Lollar geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Adele Kahn (1891),
Eugen Kahn (1883), Elsa Karbe (1911), Zerline Rohrbach (1868).
Von den genannten Personen war Eugen Kahn Kriegsteilnehmer des Ersten
Weltkrieges, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz, I. Klasse.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Lehrers 1861 für Mainzlar
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. Januar 1861:
"Annonce. Ein israelitischer Religions- und Elementar-Lehrer
kann in unserer Gemeinde bei einem Salair von 250 Gulden sowie fest 50
Gulden für Privatstunden, vielleicht auch mehr, gegen vorzuzeigende gute
Zeugnisse platziert werden, und kann jeden Tag eintreten.
Mainzlar bei Gießen, 15. Januar 1861. Der Vorstand Kann." |
Aus dem
jüdischen Gemeindeleben
Antisemitische Versammlung in Lollar 1892
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juni 1892: "Aus
dem Großherzogtum Hessen. Es ist in Ihrem geschätzten Blatte schon
öfters darauf hingewiesen worden, wie gar nicht selten die
Volksschullehrer es sind, die dazu beitragen, dass in Jessen die
antisemitische Bewegung so große Dimensionen angenommen hat. Die Herren
versprachen sich eben von den Herren Böckel und Genossen große Erfolge.
Jetzt werden sie erfahren haben und zwar zur Genüge, wie diese Herren
über die Volksschullehrer denken. In einer zu Lollar (Oberhessen)
von den Gegner der Antisemiten abgehaltenen Versammlung, die auch sehr
zahlreich von letzteren besucht war, soll sich ein gewisser im Dienste
Böckels stehender Herr Werner aus Marburg in einer Weise gegen den
Lehrerstand ausgelassen haben, dass ein sofortiger entschiedener Protest
angezeigt erschien. Als der anwesende einzige Lehrer hierzu das Wort
ergriff, machten die volksbefreienden und volksbeglückenden Antisemiten,
unterstützt von halbwüchsigen Burschen, einen solchen Radau, dass der
Redner nicht zum Worte kommen konnte. Unter Anderem äußerte genannter
Werner, 'dass die heutige Schule den Juden in die Hände arbeite und zur
Verjudung des deutschen Volkes ihr Teil redlich beitrage. Der heutige
Lehrer könne auf den Namen eines gläubigen Christen keinen Anspruch
machen, er untergrabe dem Volke die Religion. Die Religion zu lehren sei
ein Geschäft, das der Pfarrer, nicht aber der Lehrer gelernt habe: Die
meisten hessischen Lehrer hätten überhaupt keine Religion, deshalb sei
ihnen der Religionsunterricht zu nehmen. Das hessische Schulgesetz sei
gerade für das Judentum zugeschnitten.' 'Der Schulbote für Jessen'
schreibt zu diesen Auslassungen: 'Zu diesen Schmeicheleien mögen sich
diejenigen Lehrer, welche bisher den Geschäfts-Antisemiten Böckel und
Konsorten Heeresfolge leisteten, selbst den Kommentar machen." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war ein Betraum oder eine erste Synagoge vorhanden.
Eine neue Synagoge soll um 1848 oder erst um 1895 erbaut worden sein. Das
Gebäude lag im Hinterhof einer Hofreite zwischen Wohnhaus und Stall und nahm
nur 41 Quadratmeter Fläche ein. Im Gebäude gab
es für etwa 30 Gemeindemitglieder Plätze.
Um 1933 wurden bereits keine
Gottesdienst mehr in der Synagoge abgehalten, da kein Minjan mehr vorhanden war.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge demoliert.
Ihre Inneneinrichtung wurde von SA- und HJ-Mitgliedern aus
Orten der Umgebung zerstört. Wenig später wurde das Gebäude abgebrochen.
2019 wurde vom Lollarer Stadtparlament die Anbringung einer Gedenktafel
nahe des Standortes der Synagoge beschlossen. Über den Text wurde einige Zeit
diskutiert.
Adresse/Standort der Synagoge: Gießener
Straße 23 / am Abzweig Löwengasse (im früheren Hinterhof)
Fotos
Es sind noch keine
Fotos der Synagoge in Lollar vorhanden; über Zusendungen oder Hinweise
freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
November 2019:
Das Lollarer Stadtparlament
beschließt die Anbringung einer Gedenktafel für die Synagoge
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Artikel
von Volker Heller in der "Gießener Allgemeinen" vom 12. November
2019:
"Erinnerung an Synagoge
Lollar. Am Abzweig Löwengasse in der Gießener Straße 23 stand bis 1938
die Synagoge der jüdischen Gemeinde. Während der Reichspogromnacht
zerstörten SA- und HJ-Mitglieder die Inneneinrichtung, wenig später wurde
das Gebäude abgerissen. Die Grünen im Lollarer Stadtparlament beantragten
nun, dass am ehemaligen Standort eine Gedenkplakette angebracht werden
sollte. Der Beschluss dazu fiel einstimmig aus, zunächst wird man aber im
Sozialausschuss den genauen Wortlaut festlegen.
Heidi Alt (Grüne) erläuterte, eine Gedenkplakette diene in der heutigen Zeit
als Mahnung gegen Rassismus und Fremdenhass. Dr. Jens-Christian Kraft (CDU)
nannte die aktuelle Umfrage des Jüdischen Weltkongresses; demnach nähmen die
Vorurteile gegenüber Juden in Deutschland wieder zu. Er schlug vor,
bezüglich der Geschichte der Synagoge den Heimatforscher Volker Hess
(Daubringen) ins Spiel zu bringen. Alt: 'Das haben wir schon gemacht.'
Markus Wojahn (CDU) stellte fest: 'Es geht hier um Antisemitismus.' Man
solle diesen Begriff in Bezug auf die Juden im Dritten Reich nicht
vermischen mit einer Liste von heute üblichen Definitionen. Cornelia
Maykemper (FDP) warb für insgesamt mehr Mittel für die Vorbeugung. Sie
nannte als Beispiele die Anne-Frank-Stiftung oder mobile Lernlabore. Sie
erinnerte auch an das fruchtbare Zusammenwirken mit Schülern der
Clemens-Brentano-Europaschule anlässlich der Verlegung von 'Stolpersteinen'."
Link zum Artikel |
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August 2020:
Diskussion um den Text der
Gedenktafel für die Synagoge |
Artikel von im "Gießener Anzeiger" vom 27.
August 2020: "Erinnerung an jüdische Gemeinde in Lollar
Die Lollarer Grünen wollen mit einer Tafel an die ehemalige jüdische
Gemeinde erinnern. Diskutiert wurde im Sozialausschuss lediglich der Text.
LOLLAR (sle). Der Lollarer Sozialausschuss (SJKS) befasste sich jetzt
mit einem Antrag der Grünen, die eine Gedenktafel für die durch die
Nationalsozialisten zerstörte Synagoge in Lollar aufstellen wollen.
Ein Blick in die lokale Geschichte: Bis über das Jahr 1933 hinaus gab es in
Lollar eine jüdische Gemeinde. Der jüdische Gemeindeverband, zu dem auch die
Orte Staufenberg, Lollar, Ruttershausen, Mainzlar und Daubringen gehörten,
orientierte sich an den Grenzen des Kirchspiels Kirchberg. Überliefert ist,
dass es im Jahr 1924 in Lollar 19 jüdische Einwohner gab. Verstorbene
jüdische Mitbürger wurden bis 1844 auf einem Friedhof unterhalb der Burg
Staufenberg bestattet, später auf einem Friedhof, der an der
Gemarkungsgrenze zu Staufenberg lag. 1933 lebten noch vier jüdische Familien
mit insgesamt 14 Personen in Lollar. Aufgrund der zunehmenden Repressalien
sind viele ausgewandert oder weggezogen. 1938 wurde die Lollarer Synagoge
während des Pogroms zerstört.
Als die Nationalsozialisten mit den Deportationen begannen, lebten in Lollar
noch vier Personen jüdischen Glaubens, die im September 1942 deportiert
wurden. Die Lollarer Synagoge, die Platz für 30 Personen bot, lag im
Hinterhof der Gießener Straße 23, an der Abzweigung zur Löwengasse. Die
Tafel soll laut Heidelore Alt (Grüne) die Aufschrift 'Wir gedenken der Opfer
voll Trauer und Scham und werden alles tun, um eine Wiederholung zu
verhindern' tragen. Drei Textvorschläge hatte es gegeben. Im Vorschlag, den
die Ausschussmitglieder favorisierten, heißt es unter anderem: 'Zur Mahnung
und Ermutigung der heutigen und zukünftigen Generationen, zur Bekämpfung von
Rassismus und Fremdenhass.' Markus Wojahn (CDU) bemängelte, dass man keinen
Fachmann bei dem Text zu Rate gezogen habe. 'Juden waren Deutsche und keine
Fremden. Wenn hier von Fremdenhass die Rede ist, so geht es an der Sache
vorbei', sagte er. Die CDU will den Text nun überarbeiten. Er soll dann auf
einer Plakette stehen, die an einem Stein angebracht werden soll. Als
Vorlage dient dabei ein Muster aus Potsdam. In Lollar würde es dann heißen:
'An dieser Stelle stand die Synagoge der jüdischen Gemeinde Lollar. In der
Nacht zum 9. November 1938 wurde sie von den Faschisten ausgeplündert und
zerstört', dann soll der weitere, von der CDU überarbeitete Text folgen. Die
Ausschussmitglieder stimmten mehrheitlich dafür, dem Parlament die
Aufstellung einer Gedenktafel zu empfehlen und über die anzubringende
Plakette zu befinden."
Link zum Artikel |
Artikel von Volker Heller in der "Gießener
Allgemeinen" vom 27. August 2020: "Diskussion über Text für Gedenktafel
Lollar. Diesen Februar bereits hatte das Stadtparlament über den Antrag
der Grünen-Fraktion entschieden, am Abzweig Löwengasse/Gießener Straße 23
eine Gedenktafel für die in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10.
November 1938 zerstörte Synagoge der jüdischen Gemeinde Lollar aufzustellen.
Unklar blieb damals die Ausführung dieser Tafel in Material und Text. Im
Sozialausschuss wurde jetzt weiter diskutiert. Drei Textvorschläge lagen
vor, darin wurden jeweils zwei Aspekte benannt: Baujahr (1848) und Jahr der
Zerstörung sowie unterschiedliche Formulierungen als Mahnung.
Markus Wojahn (CDU) teilte mit, er habe ein ausführliches Telefongespräch
mit Eliyah Havemann geführt. Der Sohn von Wolf Biermann und Sibylle Havemann
konvertierte 2007 zum Judentum und lebt heute in der Nähe von Tel Aviv.
Dieser habe ihm davon abgeraten, auf einer Gedenktafel weitere Ismen als
Antisemitismus zu verwenden. Der Text solle keine große Botschaft enthalten.
Wojahn folgerte, dass etwa die Mahnung vor Fremdenhass eine Art
verschwommenen Antisemitismus darstelle. Die Juden damals seine nämlich
keine Fremden gewesen, sondern deutsche Bürger. Der Christdemokrat wünschte
sich auf der Tafel nur die Daten der Synagoge (von/bis), den Hinweis auf
ihre Zerstörung durch die Nationalsozialisten und, dass die Lollarer das
zugelassen hätten. Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Haußmann (Grüne) blieb
dabei, es gehöre zusammen, der Vergangenheit zu erinnern und die
Verpflichtung für die Zukunft zu mahnen. Er bezog sich auf seinen
E-Mail-Verkehr mit den jüdischen Gemeinden in Gießen und Marburg und den
Inhalt der Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zum 75.
Jahrestag der Auschwitz-Befreiung. Wojahn sagte, es habe unterschiedliche
Gründe gegeben, weshalb Menschen in Konzentrationslager gekommen seien. Die
Zerstörung der Lollarer Synagoge habe spezifisch einen antisemitischen
Hintergrund. Das dürfe nicht verwässert werden mit heutigen Problemen.
Hartmut Wirth (SPD) baute der CDU eine goldene Brücke. Man solle doch die
Abstimmung über den Gedenktext auf die Parlamentssitzung nächste Woche
vertagen (3. September). In der Zwischenzeit könne die CDU ja eine vierte
Variante einreichen. Haußmann äußerte die Befürchtung, dass man im Falle
einer Verschiebung der Abstimmung in diesem Jahr zu keinem Ergebnis mehr
käme. Der Sozialausschuss stimmte mehrheitlich gegen die Verschiebung (drei
Ja, vier Nein) und wiederum mehrheitlich für die Vertagung ins Parlament
(vier Ja, drei Nein). Auf dem schmalen Grünstreifen an der Löwengasse soll
ein Findling aufgestellt werden. Nun galt es noch, das Material der
Gedenktafel festzulegen. Fünf Ausschussmitglieder wählten aus drei Varianten
die Ausführung Steintafel mit Textgravur."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 498-499. |
| ders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder -
Dokumente. S. 135 (nur Foto zum Friedhof) |
| Keine Artikel in Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 und Neuausgabe 2007. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 45.48. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 227-228. |
| Volker Hess: Geschichte der Juden in den heutigen
Ortsteilen Staufenbergs Daubringen, Mainzlar, Staufenberg und Treis.
Staufenberg 1990 (20. Juni 2002).
|
| ders.: Die jüdische Bevölkerung in Daubringen und
Mainzlar. Staufenberg 1993.
Die Beiträge von Volker Hess zur
jüdische Geschichte von Staufenberg sind zugänglich über eine Seite des
Stadtarchivs Staufenberg |
| Hanno Müller: Juden in den Landämtern Gießen und
Hüttenberg 1809 bis 1922. In: Mitteilungen des Oberhessischen
Geschichtsvereins Gießen e.V. 2007 S. 271-283.
Mitgeteilt werden Geburts-, Heirats- und Sterbedaten von Juden in den Gemeinden Allendorf/Lumda, Daubringen, Heuchelheim, Kirch-Göns, Leihgestern,
Lollar, Mainzlar, Pohl-Göns, Rodheim, Ruttershausen, Steinbach und (Watzenborn)-Steinbach der ehemaligen Landämter Hüttenberg und Gießen im Zeitraum von (1792) 1809 bis 1822. Als Quellen dienten die Judenmatrikel des Landamtes Gießen und des Amtes Hüttenberg.
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|
Hanno
Müller: Juden in Staufenberg. Familien in Daubringen - Staufenberg -
Mainzlar - Treis/Lumda - Lollar - Ruttershausen. Hrsg. von der Ernst Ludwig
Chambré-Stiftung in Lich. Lich 2022. ISBN 978-3-96049-100-2. Zu beziehen
über den Autor: E-Mail:
hanno.mueller@fambu-oberhessen.de |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Lollar Hesse. Numbering 62 in
1871, the community dwindled to eight in 1933. Its synagogue was destroyed on Kristallnacht
(9-10. November 1938) and the last four Jews were deported in
1942.
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