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Rhein-Lahn-Kreis"
Niedertiefenbach und
Roth (beide VG
Katzenelnbogen, Rhein-Lahn-Kreis)
sowie Obertiefenbach (Taunus) (VG Nastätten, Rhein-Lahn-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betraum
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Niedertiefenbach bestand eine kleine jüdische Gemeinde vom
18. bis zum 20. Jahrhundert. Zu ihr gehörten auch die in Obertiefenbach und
Roth
lebenden jüdischen Familien. Die Selbständigkeit der Gemeinde ging jedoch
bereits 1841/42 verloren, als die in den drei Orten lebenden jüdischen
Familien der Gemeinde in Singhofen
angeschlossen wurden.
In Obertiefenbach hatten die jüdischen Familien vor allem die
Familiennamen Hermann, Herz, Rosenberg und Strauss; in Niedertiefenbach
war der Familienname Goldschmidt am meisten verbreitet.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: in Niedertiefenbach 1843 13 jüdische Einwohner (in drei Familien),
1895 zwölf, 1900 22, 1905 21, 1910 15. In Obertiefenbach lebten 1841 zwei
jüdische Familien, in Roth eine Familie.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde einen Betraum (siehe
unten) und einen Friedhof. Die
jüdischen Kinder wurden durch den Lehrer aus Singhofen
in Religion unterrichtet.
1925 lebten noch neun jüdische Personen in Niedertiefenbach, am 30.
September 1938 noch vier Personen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde
Otto Goldschmidt (geb. 22.11.1901) festgenommen, nach Limburg und später nach
Frankfurt am Main verbracht.
Von den in Niedertiefenbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Karoline Jetty Ackermann
geb. Mandel (1875),
David Otto Goldschmidt (1901), Hedwig Goldschmidt (1898), Löb Goldschmidt (1866),
Ludwig Goldschmidt (1897), Moses Goldschmidt (1861, vgl. Kennkarte unten), Sally Goldschmidt (1896),
Berta Levy geb. Goldschmidt (1882).
Aus Obertiefenbach sind umgekommen: Ilse Hermann (1922), Leopold Hermann
(1884), Paula Hermann geb. Blumenthal (1895), Ruth Hermann (1925), Sally Hermann
(1889). Albert Zadok Herz (1888), Arthur Herz (1894), Jenny Rosa Herz (1887),
Sigmund Herz (1907), Rosa Reinhard geb. Strauss (1883), Moritz Rosenberg (1866),
Regina Rothschild geb. Rosenberg (1881).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Niedertiefenbach gefunden. |
Kennkarte
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarte
des in Niedertiefenbach
geborenen Moses Goldschmidt |
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Kennkarte (ausgestellt
in Mainz 1939) für Moses Goldschmidt
(geb. 24. September 1861 in Niedertiefenbach), Privatmann,
wohnhaft in Mainz, am 27. September 1942
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt, wo er am 6. Januar
1943 umgekommen ist |
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Zur Geschichte der Synagoge
Bis 1841/42 war ein eigener Betraum vorhanden. Als die
in Niedertiefenbach, Obertiefenbach und Roth lebenden jüdischen Familien der
Gemeinde in Singhofen angeschlossen wurden,
musste der Betraum am Ort aufgegeben werden. Damals wurde von Seiten der
Gemeinde darauf hingewiesen, dass die Betstube am Ort "schon so lange
bestanden hat, dass man ihren Anfang nicht auszumitteln vermag und die
gottesdienstlichen Verrichtungen darin stets mit untadelhafter Ordnung gehalten
worden sind".
Adresse/Standort der Synagoge:
unbekannt
Fotos
Zur jüdischen
Geschichte in Niedertiefenbach, Obertiefenbach und Roth liegen noch keine
Fotos oder Abbildungen vor;
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der
Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 255 (unter Singhofen). |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 486 (unter Singhofen). |
| Franz Gölzenleuchter: Sie verbrennen alle
Gotteshäuser im Lande (Psalm 74,8). Jüdische Spuren im Rhein-Lahn-Kreis -
Jahrzehnte danach. Limburg 1998. S. 108-109. Text online über Link oben
zugänglich. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 291-292 (mit weiteren Literaturangaben).
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n.e.
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