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Pinzberg (VG
Gosberg, Kreis Forchheim)
Jüdische Geschichte
(Die Seite wurde erstellt unter
Mitarbeit von Jürgen Hanke, Kronach)
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte
in Pinzberg
In Pinzberg bestand zeitweise im 17. Jahrhundert eine
kleine jüdische Kultusgemeinde.
Nach der Ortschronik von Pinzberg (s.Lit.) kauften zu Beginn des 17.
Jahrhunderts Juden in Pinzberg, die der Wiesenthauer Herrschaft lehenbar waren, zwei Anwesen
und ließen sich am Ort nieder: 1602 war es Hayman Judt, der zwei Drittel des
Hofes Nr. 18 mit der ganzen Hofreith erwarb, 1608 folgte Järbel Jud, der das
Haus Nr. 36 kaufte. In den Wiesenthauer Rechnungsbüchern von 1614 bis 1621
werden die Schutzgeldzahlungen dieser Pinzberger Schutzjuden aufgeführt. Neben
den Genannten wird als dritter Hirschel Jüed genannt, der 1622 von Pinzberg nach
Baiersdorf gezogen ist.
Aus dieser Zeit der Niederlassung jüdischer Familien in der ersten Hälfte des
17. Jahrhunderts stammt
die vor einigen Jahren in einem Privathaus wiederentdeckte Mikwe (Haus
Lindenstraße 1, früher Haus Nr. 48; öffentliche Besichtigung nicht möglich).
Die Mikwe wird auf 1613 datiert, das Haus wurde von 1613 bis 1616 von einer
jüdischen Familie bewohnt.
Sehr wahrscheinlich war für die in Pinzberg lebenden jüdischen Personen/Familien
auch ein Betraum vorhanden, der auch von weiteren Juden aus Nachbarorten besucht
wurde (auch in Gosberg lebten in dieser Zeit im dortige Haus Nr. 49 Juden). Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden
im
jüdischen Friedhof Baiersdorf beigesetzt, danach in
Pretzfeld und
Zeckern (A.
Eckstein Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth. Bayreuth 1907. S. 50.
Reprint 2008; demnach lösten sich 1725 die Judengemeinden Hausen, Gaiganz,
Pinzberg, Sendelbach, Wiesenthau, Hirschaid, Ober- und Mittelehrenbach aus dem "Sepulturverband
Baiersdorf" und beerdigten ihre Toten auf den ritterschaftlichen Friedhöfen in
Hermhofen-Zeckern und
Pretzfeld vgl.
https://www.hdbg.de/juedische-friedhoefe/friedhoefe/friedhof_pretzfeld.php).
Noch im 17. Jahrhundert sind die Juden aus Pinzberg vom Ort verzogen. Vom 18.
bis zum 20. Jahrhundert kam es zu keinen Ansiedlungen jüdischer
Personen am Ort. Auswärtige Juden, u.a. aus
Baiersdorf, Kunreuth und
Adelsdorf werden jedoch mehrfach bei
Grundstücksgeschäften, Kreditaufnahmen und Viehgeschäften genannt
Fotos
(Quelle: Jürgen Hanke, Kronach, Aufnahmen vom April 2022)
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Fotos der
hervorragend erhaltenen Mikwe aus dem 17. Jahrhundert. Hinweis: die Mikwe ist in Privatbesitz und
kann nicht besichtigt werden. |
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
2008:
Über die Mikwe in Pinzberg
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Artikel
von Michael Schubert in "Fränkischer Tag" vom 5. September 2008:
"Ein jüdisches Bad gibt Rätsel auf.
Marc Erbe entdeckte bei der Sanierung seines Bauernhauses in Pinzberg eine
ehemalige Mikwe. Vor dem Einzug des neuen Besitzes wird das schmucke
Fachwerkgebäude am 14. September der Öffentlichkeit präsentiert..."
Zum Lesen des Artikels bitte Abbildung anklicken |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
|
Alfons Eger: Chronik Pinzberg nebst einiger
zusätzlicher Gedanken. 2012. S. 11.223. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse
jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen
Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1994² S. 231.
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