Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Selters mit umliegenden Orten (Westerwaldkreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

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Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version
       
In Selters bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Erstmals wird 1585 "Adam der Jude zu Selters" genannt. 1698 wird der Schutzjude Manus (Immanuel) in Selters genannt. Nach 1705 zogen weitere jüdische Familien (des Benjamin, des Joseph und des von Mogendorf kommenden Salmen dazu), 1712 die Familie des Hertz. 1753 gab es vier jüdische Familien mit 12 Personen in der Stadt, 1784 elf, 1789 fünf, 1794 zehn und 1807 sechs Familien.   

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1816/17 acht jüdische Familien, 1823/24 neun Familien, 1843 90 jüdische Einwohner, 1871 95 (9,8 % von insgesamt 972 Einwohnern), 1885 70 (6,6 % von 1.062), 1905 101 (8,5 % von 1.193). Die jüdischen Familien lebten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem vom Viehhandel und vom Schlachten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch Handwerker. Mehrere eröffneten Ladengeschäfte und Handlungen am Ort.  

Die Gemeinde in Selters war Mittelpunkt auch für die in den umliegenden Dörfern lebenden jüdischen Personen. In diesen Orten wurden gezählt: 
Herschbach 1843 6, 1905 16, 1932 12 jüdische Einwohner  (hier bereits im 18. Jahrhundert jüdische Einwohner (1716 genannt))
Maxsain
1843 35, 1905 29, 1932 10 jüdische Einwohner (siehe Unterseite)   
Hartenfels
1843 10, 1905 12 jüdische Einwohner (siehe Unterseite Maxsain
Rückeroth 1843 11, 1905 9, 1932 3 jüdische Einwohner (siehe Beitrag von Wilfried Göbler: Rückerother Juden)
Nordhofen 1816/17 4 jüdische Familien, die meist vom Viehhandel lebten; 1843 34 jüdische Einwohner.   
In diesen Orten (Filialen) gab es jedoch teilweise eigene Einrichtungen (Beträume, Friedhöfe: in Maxsain, Hartenfels).  

An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule), ein rituelles Bad (Haus Bahnhofstraße 8) und ein Friedhof.  Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungen der Stelle unten). 1847 wird ein Lehrer Burger genannt (bei der Lehrerversammlung in Limburg), 1875 ein Lehrer Löwenstein, der auch für Singhofen tätig war; 1884 wird Lehrer H. Stamm genannt, der auch in Maxsain tätig war (Lehrer Stamm wird auch genannt als Teilnehmer bei einer Lehrerkonferenz in Diez 1894). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Bad Ems beziehungsweise (nach 1924) Bad Ems - Weilburg. 
  
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Walter Blumenthal (geb. 20.10.1897 in Nordhofen, gef. 20.5.1918).   

Um 1924, als zur Gemeinde 93 Personen gehörten (7,2 % von insgesamt 1.297 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Siegmund Weinberg, Max Michel und Leopold Rosenau. Als Religionslehrer und Kantor war Siegfried Goldbach tätig. Er unterrichtete an der Religionsschule der Gemeinde 16 Kinder. 1932 waren die Gemeindevorsteher Sigmund Sonnenberg (1. Vors.), Adolf Kahn (2. Vors.) und Siegmund Sonneberg (3. Vors.). Weiterhin war Siegfried Goldbach Lehrer der Gemeinde. Er unterrichtete im Schuljahr 1931/32 noch 6 Kinder. An jüdischen Vereinen gab es den Israelitischen Frauenverein Frauenchewrah (1932 unter Leitung von Lina Oster), den Israelitischen Wohltätigkeitsverein (gegründet 1909; 1932 unter Vorsitz von Leopold Rosenau; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung der Ortsarmen), die Männerchewra (1932 unter Leitung von Leopold Rosenau) und einen Israelitischen Jugendverein (1932 unter Leitung von Lehrer Siegfried Goldbach). Eine Gemeindebibliothek war vorhanden.     

Nach 1933
ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder (1933: 97 Personen) auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Auswanderungen erfolgten nach den USA (6 Personen), nach Palästina (5 Personen), nach England (6 Personen), nach Holland (2), Schweiz (3), Südamerika (3) und Dänemark. Zu schweren Ausschreitungen in der Stadt ist es bereits im September 1938 gekommen, als um den 25. September abends die Fensterscheiben jüdischer Häuser und der Synagoge eingeworfen wurden. Auch beim Novemberpogrom 1938 kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen die Synagoge niedergebrannt und der Friedhof geschändet wurde. Die jüdischen Einwohner wurden teilweise verhaftet und ins Gerichtsgefängnis gebracht, ihre Häuser großenteils demoliert. Nach diesen Ereignissen entschlossen sie die noch verbliebenen Familien zum möglichst baldigen Verlassen der Stadt. Am 3. Oktober 1939 wohnten keine jüdischen Personen in der Stadt. An diesem Tag waren Simon Danzig mit seiner Frau Ella und seiner Schwester Berta nach Köln verzogen. Alle drei sind später deportiert und in Vernichtungslagern ermordet worden.            
        
Von den in Selters geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Auguste Bernstein geb. Schoemann (1877), Berta Bernstein geb. Elsoffer (1856), Ernst Bernstein (1898), Ida Bernstein geb. Loew (1887), Julius Bernstein (1887), Louis Bernstein (1870), Louis Bernstein (1910), Luise Bernstein (1889), Johanna Besmann geb. Lichtenstein (1882), Meta Johanna Cohn geb. Rosenau (1896), Berta Danzig (1876), Ella Danzig geb. Baitmann (1881), Mina Danzig (1879), Simon Danzig (1873), Simon Friedemann (1867), Irma Gottschalk geb. Kahn (1902), Walter Haas (1899), Irma Haas geb. Weinberg (19101), Ella Herz (1887), Erna Herz (1898), Käthe Herz (1886), Emmy (Emilie) Heymann geb. Bernstein (1868), Clothilde Jakob geb. Blumenthal (1888), Günter (Gerson) Jakob (1920), Theo David Jakob (1887), Adolf Kahn (1875), Julius Lichtenstein (1889), Julius Löwensberg (1890), Martha Löwensberg geb. Weinberg (1899), Rosa Meyer geb. Löwenstein (1880), Arthur Michel (1887), Siegfried Michel (1889), Bertha Rückersberg geb. Stern (1863 oder 1864), Emil Salomon (1885), Jenny Salomon geb. Strauss (1895), Hedwig Sonnenberg (1887), Karl Julius Sonnenberg (1904), Moses Sonnenberg (1883), Theodor Sonnenberg (1888), Auguste Stern (1878), David Strauß (1882), Marianne Strauß (1925), Zerlina Strauß (1866), Else Weinberg geb. Weissberg (1912), Ida Weinberg geb. Gerson (1875), Else Weinberg geb. Weinberg (1912).  
     
Zur Erinnerung an viele der Opfer der NS-Zeit wurden am 21. September 2015 in Selters "Stolpersteine" verlegt:
Siehe Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Selters
      
      
      
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
      
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1869 / 1911  

Selters Israelit 10031869.jpg (26602 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. März 1869: "Die israelitische Religionslehrer- und Vorbeterstelle zu W.-Selters in Nassau ist vakant, und kann sofort besetzt werden. 
Reflektierende wollen sich wenden an Tobias Rückertsberg, Vorsteher."
  
Selters FrfIsrFambl 25081911.jpg (44379 Byte)Ausschreibung der Stelle im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 25. August 1911: "Vakanzen... Selters (Unterwesterwald). Lehrer, Kantor und Schächter, Einkommen: 1500 Mark."   

    
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde      
Über die "Judenordnung" des Erzbistums Trier von 1717 und die Nennung jüdische Familien in Herschbach 1716 (Artikel von 1933)             

Aus einem längeren Artikel von Adolf Kober über "Eine Kurtrierer 'Jüdisch Ceremonial Verordnung' aus der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts' in "Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums" 1933 Heft 2  S. 103: "Die Judenordnung, genannt 'Ceremonial-Verordnung', die hiermit im folgenden veröffentlicht wird, betrifft nicht die Judengemeinde einer einzelnen Stadt, sondern die des Erzbistums Trier. Sie ist in mehreren Judenlandtagen, die zwischen 1691 und 1717 stattfanden, beschlossen und der größere Teil derselben im Jahre 1717 zu Neumagen festgesetzt worden und vermutlich ursprünglich in deutscher Sprache mit hebräischen Schriftzeichen geschrieben. Diese Judenordnung aber wird erst verständlich, wenn wir die Lage der Juden im Erzstift Trier um die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts vorher kurz schildern. Es wohnten um 1700 im Ober- und Niedererzstift 160 Familien und außerdem einige Kameraljuden, die ihre Abgaben an den Kurfürsten direkt zahlten - als 'Kameralorte' werden im Jahre 1697 Kruft, Hönningen, Rheinbrohl, im Jahre 1716 außerdem Sayn, Herschbach, Osann, Monzel, Amt S. Maximin, genannt. Die Juden des Erzstifts bildeten einen 'Corpus' und lebten auf Grund der Judenordnung vom 17. Januar 1681, die ihnen der Erzbischof und Kurfürst Johann Hugo gegeben hatte und in deren 20 Paragraphen ihr Verhältnis zur Obrigkeit geregelt war. Sie unterschied sich nicht viel von den Judenordnungen, die vorausgegangen waren, denen vom Jahre 1618, 1624, 1670."      

     
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Todesanzeige für Salomon F. Katz (1924)     

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom  21. Februar 1924: 
"Am vergangenen Samstagmorgen entschlief sanft infolge eines Schlaganfalles mein innigstgeliebter Gatte, unser guter edler Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel  
Salomon F. Katz
 
im vollendeten 71. Lebensjahre. 
Die trauernden Hinterbliebenen
Jesberg, Selters (Westerwald), Borken (Main-Weser-Bahn), den 17. Februar 1924".        

  
  
  
Zur Geschichte der Synagoge        
   
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde ein erster Betsaal eingerichtet. Davon berichten die Selterser Juden 1746, als sie gegen die Schließung ihrer Synagoge das Argument vorbringen, dass "unseren Vorfahren und uns über 40 Jahre das Schulehalten in Selters erlaubt war". Im folgenden Jahr boten drei Familien dem Reichsgrafen vier Spezial-Dukaten an, um weiterhin Gottesdienste in der "Judenschule" abhalten zu dürfen. Der Betsaal war im Haus eines Gemeindegliedes eingerichtet.  
   
1850 erwarben 21 Familien aus Selters und den Filialgemeinden ein Haus für 1.800 Gulden, um es zur Synagoge umzubauen. Über 80 Jahre war diese Synagoge Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Selters. 
    
Bereits im September 1938 wurden die Fensterscheiben der Synagoge eingeschlagen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Gotteshaus verwüstet, die Gebetbücher verbrannt und das Gebäude anschließend in Brand gesetzt. Die Feuerwehr schützte nur die Nachbargebäude vor einem Übergreifen der Flammen. Die Brandruine wurde 1940 abgebrochen, das Gründstück ging in Staatsbesitz über. 1948 kam das Grundstück durch Rückübertragung in den Besitz der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, die es ihrerseits am 8 Mai 1950 an einen Schreinermeister verkaufte.    
    
Seit 1988 erinnert auf dem Brunnenplatz ein Gedenkstein an die Synagoge. 2009 wurde ein Gedenkstein mit einer Gedenktafel auf dem Synagogengrundstück eingeweiht.    
     
     
Adresse/Standort der Synagoge:   Waldstraße 4  
     
     
Fotos  
(Historisches Foto aus Landesamt s.Lit. S. 342; neuere Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 23.8.2009)   

Die Synagoge in Selters Selters Synagoge 200.jpg (62226 Byte)  
Die Aufnahme wurde um 1932/34 erstellt  
     
Gedenktafel Selters Gedenken 171.jpg (91055 Byte) Selters Gedenken 172.jpg (82004 Byte)
  Am Brunnenplatz erinnert seit 1988 ein Gedenkstein an die jüdische Gemeinde 
und die Synagoge
   
Auch eine Mikwe (rituelles Bad) erinnert 
im Haus Bahnhofstraße 8 an die jüdische
 Geschichte in Selters 
(Hinweis in der Website der Stadt Selters)
 
     
     
Familienfoto im Ersten Weltkrieg: 
Familie Rückersberg in Selters 
(Quelle: Foto-Archiv Yad Vashem Jerusalem, Link
 Selters 1778982_1.JPG (38330 Byte)
  Das Foto zeigt das Ehepaar David und Bertha Rückersberg geb. Stern mit ihrem Sohn Otto (1897-1957), der Tochter Emma und einer anderen Tochter (Name unbekannt). Das Foto wurde um 1916 aufgenommen. Die Familie lebte in Selters. David starb 1935 in Selters. Bertha (geb. 22.5.1863 oder 1864) wurde nach Angaben bei Yad Vashem Opfer der Shoa.  
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    

September 2015: Verlegung von "Stolpersteinen" in Selters 
Anmerkung: es wurden "Stolpersteine" verlegt in der Bahnhofstraße 4 für Daniel Weinberg (1881), Ingeborg Weinberg (1924), Lilly Weinberg geb. Löb (1882); in der Bahnhofstraße 8 (Foto links aus Wikimedia Commons) für Alfred Bernstein (1919), Ida Bernstein geb. Löw (1887), Otto Löw (1877), Sara Löw geb. Katz (1883), Rosa Katz (1859); in der Bahnhofstraße 11 für Julius Bernstein (1887), Luise Bernstein (1889; Stolperstein auch in der Görresstraße 15 in Köln); in der Bahnhofstraße 18 für Frieda Schömann (1886), Julius Lichtenstein (1889), Fritz Lichtenstein (1911), Paul Lichtenstein (1915). Ein Teil dieser Personen konnte noch vor dem Beginn der Deportationen emigrieren, vgl. weitere Angaben Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Selters      
Artikel im "ww-Kurier" vom 22. September 2015: "Stadt Selters erinnert an verfolgte Juden mit Stolpersteinen
In Selters wurden sogenannte Stolpersteine verlegt. Künstler Gunter Demnig setzte in der Bahnhofstraße vor die Häuser, in denen Juden in der NS-Zeit lebten und die vertrieben oder ermordet wurden, Plaketten mit deren Namen in den Boden.
Selters.
'Mit den Stolpersteinen haben wir nun nach dem jüdischen Friedhof, der ehemaligen Synagoge und der Mikwah eine weitere Gedenkmöglichkeit für die verfolgten Juden aus Selters', sagte Dr. Uli Jungbluth. Er hatte 1988 damit begonnen, die Geschichte der Juden in Selters und im Westerwald zu erforschen. Selters hatte eine rege jüdische Gemeinde. Der erste Jude wurde 1585 erwähnt. Nach dem Bau der Eisenbahn im Jahre 1884 gab es mehrere jüdische Familien in Selters. Nach dem 3. Oktober 1939 waren alle vertrieben oder ermordet.
Rund 55.000 Stolpersteine sind weltweit bisher verlegt worden. Für den Künstler Gunter Demnig stellt sich trotz eines geübten handwerklichen Ablaufs keine Routine ein. 'Jeder Stein steht für einen Menschen', das ist ihm wichtig. Begonnen hat er im Jahre 1996 mit einer illegalen Aktion in Berlin. Heute liegen in mehr als 500 Orten seine Messing-Gedenkplaketten. Stadtbürgermeister Rolf Jung wünscht sich, dass Anwohner aber auch Schulklassen und Jugendgruppen die Pflege der Steine übernehmen werden. 'Es ist wichtig, dass wir die Namen der verfolgten Juden nennen und so dem Gedenken ein Gesicht geben. Und es ist sehr gut, dass junge Menschen sich heute dafür einsetzen', sagt Jung. Auch Ingeborg Weinberg war ein 13 Jahre altes Mädchen, als sie 1937 aus ihrem Zuhause in der Selterser Bahnhofstraße vor den Nazis flüchten musste."  
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November 2017: Gedenkfeier zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938   
Artikel in "blick-aktuell.de" vom 14. November 2017: "Gedenken an eine tragische Nacht im Winter 1938. Würdevolle Gedenkfeier zur Reichspogromnacht in Selters
Zwölftklässler der IGS Selters beschäftigen sich mit der Judenverfolgung und gedachten der Opfer der Verbrechen

Selters. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereigneten sich die schrecklichen Ereignisse, als von den Nazis Gewaltaktionen gegen jüdische Mitbürger im gesamten Deutschen Reich durchgeführt wurden. Über 1.000 Synagogen gingen in Flammen auf, jüdische Friedhöfe, Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört und vernichtet. Damit dieses Geschehen nicht in Vergessenheit gerät, hatte die Stadt Selters zu einer kleinen Gedenkfeier am Gedenkstein an der evangelischen Kirche eingeladen.
Pfarrer Elias und Diakon Wittemann hielten einen ökumenischen Gottesdienst ab, wobei ihren Gebeten und mahnenden Worten eine eindrucksvolle Darstellung der zwölften Klasse der IGS Selters folgte. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich zuvor eingehend unter Mitwirkung ihres Klassenlehrers Nico Fass, dem Historiker Dr. Uli Jungbluth und Ilse Bracher, mit dem Thema Judenverfolgung und der Reichspogromnacht befasst.
Selters verfügte über mehrere Jahrhunderte über eine große jüdische Gemeinde, daher sind auch noch heute viele Berührungspunkte zum Judentum vorhanden. Die zwölfte Klasse der IGS besuchte diese Erinnerungsstätten, unter anderem den Jüdischen Friedhof von Selters, und behandelte dieses Thema ausführlich in ihrem Unterricht. Im Gottesdienst wurden die Namen der Juden genannt, deren Selterser Herkunft bestätigt ist. Ebenso trugen die Schülerinnen und Schüler Zitate zu diesem Anlass vor. Zum Ende des gemeinsamen Gottesdienstes, nach dem Segen und dem 'Vater unser', hatten die Besucher der Gedenkfeier die Möglichkeit, ein kleines Licht anzuzünden und dabei ihren Gedanken und Gebeten nachzugehen. Pfarrer Elias zeigte sich sehr erfreut über die große Resonanz, die dieser Gedenk-Gottesdienst erzeugte. Waren es im letzten Jahr nur eine Handvoll Menschen, die an der Feier teilnahmen, so fanden diesmal etwa 80 Menschen den Weg zur evangelischen Kirche und gaben so der Gedenkfeier einen würdigen Rahmen."  
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November 2018: Gedenkfeier zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 
Artikel in "blick-aktuell.de" vom November 2018: "Bewegende Gedenkfeier zur Reichspogromnacht in Selters. Gedenken an den Tag der Schande: Die Synagoge sollte 1938 abbrennen
Selterser gedenken ihrer ermordeten Nachbarn – Schüler untermalen das mit Schaubildern, die Gänsehaut hervorrufen
Selters
. Zum 80. Mal jährte sich der Tag der Schande, die Reichspogromnacht. Wie in jedem Jahr wurde auch in diesem Jahr wieder der Opfer dieses Verbrechens gedacht. Dazu hatte die Stadt Selters die Bürger an den Gedenkstein neben der evangelischen Kirche eingeladen. Immer mehr Menschen beteiligen sich an dieser Gedenkfeier und verleihen damit der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. In politisch unruhigen Zeiten, angeheizt durch rechtsextreme Strömungen, ist dieses auch ein Statement, den Anfängen zu wehren.
Damit die Schande sich nicht wiederholt. In die Einladung zu dieser Gedenkfeier hatte die Stadt Selters ein Zitat von Max Mannheimer gestellt: 'Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah, aber dafür, dass es nicht wieder geschieht.' Max Mannheimer wurde in die Konzentrationslager von Dachau, Theresienstadt, Warschau und Auschwitz deportiert. Am Gedenkstein herrschte eine würdevolle Stille, die durch die Beleuchtung und die vielen Kerzen, die fast jeder der annähernd 100 Besucher in den Händen hielt, eindrucksvoll bekräftigt wurde. Eröffnet wurde die Gedenkfeier durch ein jüdisches Klagelied, welches Pfarrer Michael Schweitzer auf der Querflöte spielte. Ein Schüler der Klasse 10c der IGS Selters erinnerte mit berührenden Worten an das Geschehen am 9./10. November 1938 in Selters. Als die Synagoge in Selters in Flammen aufging, bekam die Feuerwehr den Befehl, die Synagoge abbrennen zu lassen, es sollten lediglich die umstehenden Häuser vor den Flammen geschützt werden. Weiterhin wurden Schaufenster jüdischer Geschäfte eingeworfen, Grabsteine umgeworfen und Häuser jüdischer Familien mit dem Judenstern beschmiert. Stadtbürgermeister Rolf Jung zitierte dann aus einem Text von Nikolaus von Flüe (1417-1487), dem Schutzpatron der Schweiz, der die Kultur der Liebe, nicht des Hasses, propagierte: 'Ich unterstütze die Kultur des Hinhörens, nicht des Behauptens, des Wohlwollens, nicht des Verurteilens.'
Bewegende Darbietung. Sehr eindringlich und zugleich bewegend waren die Menschenstandbilder, die von den Schülern der Klasse 10c der IGS Selters gestellt wurden. Untermalt wurden die Standbilder durch Aussagen, die von den Nazis in der Reichspogromnacht gebrüllt wurden: 'Reißt sie an den Haaren aus den Häusern', oder 'Erstickt an eurer Angst' und 'Brennt eure Dreckshäuser nieder.' Zwischen jedem neuen Standbild ertönte leise ein Gong, die Darstellung der Zehntklässler ging unter die Haut. Das Engagement der Klasse 10c beruht auf dem Mitwirken ihrer Klassenlehrerin, Katharina Kubatzki, sowie dem Historiker Dr. Uli Jungbluth und Niko Fass. Diakon Dieter Wittemann erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die schrecklichen Ereignisse während des Dritten Reiches, Vertreibung und Verfolgung habe es immer gegeben, jedoch müsse man sich dem energisch entgegenstellen.
Dem Mord der Mitbürger gedenken. Danach begaben sich die Besucher der Gedenkfeier zu den Häusern der Rheinstrasse 27 und 41. In der Rheinstrasse 27 lebten die Brüder Arthur und Sigfried Michel, sie betrieben eine Lederhandlung und wurden in der Reichspogromnacht deportiert und in Minsk ermordet. In der Rheinstrasse 41 wohnte Karl-Julius Sonnenberg, der ebenfalls deportiert, und in das KZ nach Bergen-Belsen gebracht wurde. Vor den jeweiligen Häusern erinnerten Schüler an die jüdischen Mitbürger aus Selters und deren Schicksale. Anschließend kehrten die Teilnehmer der Gedenkfeier wieder zurück zur evangelischen Kirche, um die Gedenkfeier fortzusetzen. Die Gedenkfeier fand einen eindrucksvollen Abschluss, als Diakon Wittemann das 'Vater unser' gemeinsam mit den Besuchern betete und Pfarrer Schweitzer dieses Gebet auf Aramäisch folgen ließ. Den Segen, erteilt von Diakon Wittemann, übersetzte Pfarrer Schweitzer ins Hebräische. Das war ein würdiger Abschluss einer Veranstaltung, die viele Besucher nachdenklich nach Hause gehen ließ."  
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November 2019: Gedenkfeier zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 
Artikel im "ww-Kurier" vom 10. November 2019: "Beeindruckende Gedenkfeier zur Reichspogromnacht in Selters
Auch in diesem Jahr gedachte Selters in einer bewegenden Feier den Opfern der Reichspogromnacht vom 8. November 1938. Die stille Feier wurde von den Schülerinnen und Schülern der IGS Selters unter der Leitung ihrer Lehrerin Katharina Kulbatzki gestaltet. Die Schüler/innen schrieben vorher auf 70 Kerzen die Namen von 70 Menschen aus Selters, die 1938 aus Selters vertrieben wurden, 38 Menschen aus Selters wurden ermordet.
Selters.
In bewegenden Szenen stellten die Schüler/innen die menschenverachtende Grausamkeit dar, mit der die jüdischen Mitbürger in Selters und in ganz Deutschland behandelt wurden. Sie wurden bepöbelt, geschlagen, beleidigt, getreten und bespuckt. Mit szenisch gestalteten Standbildern versuchten die Schüler/innen die damaligen Situationen nachzustellen, und an das unfassbar Geschehene zu erinnern. Ein Opfer schrie in seiner Verzweiflung 'Warum hilft mir keiner?' Die Szenen wirkten in ihrer Intensität absolut authentisch und hinterließen bei den Besuchern der Gedenkfeier einen tiefen Eindruck. Die Gedenkfeier eröffnete Anja Göbel mit dem Lied 'Don-aj, Don-aj', welches aus dem Warschauer Ghetto stammt. In der letzten Strophe des beeindruckenden Liedes heißt es: 'Arme Kälbchen darf man binden und man verschleppt und schlachtet sie. Wer Flügel hat, fliegt in die Höhe und ist bei niemand ein Knecht.' 'Können wir uns, trotz des Erinnerns an die damaligen Ereignisse, einen guten Abend wünschen?' Mit dieser Frage begrüßte Stadtbürgermeister Rolf Jung die Besucher der Gedenkfeier. Weiter führte Jung aus: 'Das Ja kam sicherlich nicht aus einem unbeschwerten Herzen, jedoch mit dem Wissen, dass wir heute in Frieden leben.' Sodann begaben sich die Besucher in eindrucksvoller Stille zu zwei Häusern, in denen damals jüdische Mitbürger wohnten, die deportiert wurden. Diese zwei Häuser wurden stellvertretend für alle Juden aufgesucht, die damals in Selters lebten. In der Bahnhofstraße 18 wurden vier Kerzen neben den dort im Bürgersteig eingelassenen Stolpersteinen aufgestellt, um an Julius Lichtenstein zu erinnern, der am 25. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet wurde, sowie an Fritz und Paul Lichtenstein, und Frieda Schönmann, die in die USA fliehen konnten, bevor sie deportiert wurden. Karl Julius Sonnenberg wurde am 4. Mai 1945 in Bergen-Belsen ermordet, seiner wurde in der Rheinstraße 41 gedacht, dort wurde eine Kerze aufgestellt.
Nach der Rückkehr zum Marktplatz hatten die Schüler/innen das Wort. Sie stellten sich und den Besuchern die Frage 'Was macht mein Leben reicher?' Anschließend gaben sie diese Frage, die auf einem roten Zettel geschrieben war, an alle Anwesenden weiter. Dann brachte Diakon Dieter Wittemann die unfassbaren Verbrechen in einem Gebet zum Ausdruck, welches mit den Worten 'Bewahre in mir ihr Gedenken, bewahre in mir meine Scham, Gott, sei mir gnädig.' Anschließend wurde das gemeinsame 'Vater unser' gebetet, das Pfarrer Michael Schweitzer noch einmal in der Muttersprache Jesu, auf Aramäisch, wiederholte. Die Gedenkfeier schloss mit dem Segen 'Birkat Kohanim', der seit über 3.000 Jahren in Synagogen und häuslichen Feiern der Juden gesprochen wird. Pfarrer Schweitzer sang diesen Segen auf Hebräisch und sprach ihn dann in Deutsch. In großer Stille standen die Besucher noch lange zusammen, um das soeben Erlebte und Gehörte zu verinnerlichen. Nach 81 Jahren war spürbar, wie die damaligen Verbrechen auch heute noch die Herzen berühren. wear."
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August 2022: Die Gedenktafel für Landjuden in Selters wurde zerstört     
Artikel von Constantin Pläching in SWR.de vom 29. August 2022: "Antisemitismusbeauftragte: Angriff auf Gedenktafel "widerwärtig und abscheulich"
In der Nacht auf Sonntag wurde in Selters im Westerwald eine Gedenktafel für Juden zerstört. Die Antisemitismusbeauftragte und der Stadtbürgermeister zeigten sich betroffen.
Die Beauftragte der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr (SPD), hat mit Betroffenheit auf die Zerstörung der Gedenktafel für Juden in Selters reagiert. Der Angriff auf die Gedenktafel sei "widerwärtig und abscheulich", sagte sie. Jüdisches Leben und jüdische Kultur gehörten zu Rheinland-Pfalz. Sie habe in diesem Zusammenhang auch mit Stadtbürgermeister Rolf Jung (parteilos) telefoniert.
Antisemitismus als Motiv? Die Gedenktafel wurde nach Angaben der Polizei wahrscheinlich gegen 0:20 Uhr mutwillig zerstört. Die etwa 100 x 50 Zentimeter große Glastafel sei dabei zerbrochen. Der komplette untere Teil der Tafel lag in Scherben am Boden. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen. Auch eine Aussage zum Motiv - etwa ob die Tat einen antisemitischen Hintergrund habe - lasse sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht machen. Die Polizei bittet Zeugen sich bei der Polizeiinspektion Montabaur zu melden.
Stadtbürgermeister von Selters ist bestürzt. Stadtbürgermeister Jung sagte gegenüber dem SWR: "Es ist schlimm, es trifft ins Herz." Er selbst habe die zerstörte Tafel begutachtet. Nach seiner Aussage sei aufgrund der Spuren zu erkennen, dass die Tafel durch einen heftigen Schlag zerstört wurde. Vielleicht sei es ein Baseballschläger oder ein Nageleisen gewesen, so Jung. Für Hinweise, die zur Aufklärung führen, lobe er 500 Euro aus.
Jüdische Gemeinde in Selters wurde von Nationalsozialisten ausgelöscht. Die Glastafel erinnerte an die ehemalige jüdische Gemeinde in Selters im Westerwald, die es bis zur Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt gab. Nach Angaben des Historikers Uli Jungblut wurde die zu diesem Zeitpunkt 350 Jahre alte jüdische Gemeinde während des Nationalsozialismus ausgelöscht. Das sei vor allem durch Auswanderung, Deportationen und durch den Holocaust passiert. Im Jahr 1938 habe es in Selters mehrere Pogrome gegeben, der größte während der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938. An diesem Tag sei beispielsweise die Synagoge angezündet, Juden aus ihren Häusern entführt und grundlos in das örtliche Gefängnis gebracht worden. Einige Juden aus Selters seien deswegen in andere Länder wie die USA, Großbritannien oder die Niederlande ausgewandert. Die meisten Juden aus Selters wurden allerdings von den Nationalsozialisten verschleppt und in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/gedanktafel-landjuden-selters-zerstoert-100.html 
Artikel in Blick-aktuell.de vom 31. August 2022: "Stadtbürgermeister Rolf Jung hat eine Belohnung für Hinweise zur Aufklärung der Tat ausgelobt.   
Zerstörte Gedenktafel in Selters: 'Es trifft ins Herz'

Selters. 'Es ist schlimm, es trifft ins Herz. Die Schautafel der Mikwa in der Arkade Bahnhofstraße 8 wurde in der Nacht zum Sonntag, ziemlich genau um 00:20 Uhr, zerstört. Die erste Annahme ist aufgrund der Spuren, dass durch einen heftigen Schlag mit einem Schlagwerkzeug (vielleicht ein Baseballschläger oder einem Nageleisen oder etwas Ähnlichem) die gläserne Gedenktafel zerstört wurde. Ich bitte an dieser Stelle sehr, der Polizeiinspektion Montabaur oder mir Hinweise mitzuteilen. Für Hinweise die zur Aufklärung führen lobe ich 500 Euro aus. Rolf Jung, Stadtbürgermeister
Quelle: https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Zerstoerte-Gedenktafel-inSelters-Es-trifft-ins-Herz-521079.html 
Artikel in rlp.de vom 29. August 2022: "Antisemitismus-Beauftragte Monika Fuhr: Angriff auf jüdische Gedenktafel in Selters ist widerwärtig und abscheulich
Mit Betroffenheit reagierte die Beauftragte der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen Monika Fuhr auf die Zerstörung der Gedenktafel für Juden in Selters. 'Der Angriff auf die Gedenktafel ist widerwärtig und abscheulich,' erklärte die Beauftragte. Monika Fuhr versicherte den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern ihre Solidarität. 'Jüdisches Leben und jüdische Kultur gehört zu Rheinland-Pfalz.' In einem Telefonat mit Stadtbürgermeister Rolf Jung habe sie dies auch zum Ausdruck gebracht. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, so Fuhr weiter. 'Ich hoffe, dass wir schnell Klarheit darüber bekommen, wer die Tafel zerstört hat.' Sie dankte der Stadt, dass sie für Hinweise, die zur Aufklärung führen, einen Betrag von 500 Euro zur Verfügung gestellt habe.
Quelle: https://www.rlp.de/de/aktuelles/einzelansicht/news/News/detail/monika-fuhr-angriff-auf-juedische-gedenktafel-in-selters-ist-widerwaertig-und-abscheulich/     
  

    
     

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Selters  
bulletWikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdische_Gemeinde_Selters   
bulletWikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Selters  
bulletBeitrag von Wilfried Göbler: Rückerother Juden:  http://argewe.lima-city.de/wewa2/r-orte/rueckeroth/ort-ind4.htm  

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 249-251. 
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 486-487.   
bulletWesterwald Lit 100.jpg (48301 Byte)Joachim Jösch / Uli Jungbluth u.a. (Hrsg.): Juden im Westerwald. Leben, Leiden und Gedenken. Ein Wegweiser zur Spurensuche. Montabaur 1998. 
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 342 (mit weiteren Literaturangaben).
bulletZu Herschbach: Bernhard Hemmerle: Zur Geschichte der jüdischen Mitbürger in Herschbach. Online eingestellt (pdf-Datei).  

  
   


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Selters. Established after 1800, the community drew members from neighboring villages, numbered 101 (8 % of the population) in 1905 and was affiliated with the Bad Ems rabbinate before Worldwar I. It had Jewish youth and women's organizations as well as a library. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was burned down and most Jews left the district, 27 emigrating by 1939. 
         
           

                   
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Stand: 30. Juni 2020