Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Oberpfalz"
Waldsassen (Kreis
Tirschenreuth, Oberpfalz)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte in Waldsassen
In Waldsassen sind seit der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts einige jüdische Familien zugezogen, u.a. die Familie Wilmersdorfer
(oder Wilmersdörfer, mindestens seit 1872 in Waldsassen), Familie Bloch (seit
1884 oder 1888 in Waldsassen). Die in Waldsassen lebenden jüdischen Einwohner
gehörten offiziell zur jüdischen Gemeinde
in Floss. 1910 wurden 25 jüdische Einwohner in Waldsassen gezählt (0,5 %
von insgesamt 5.044 Einwohnern), 1925 23 (0,4 % von 5.324).
Der Wikipedia-Artikel
zu "Glashütte Lamberts" berichtet von der Glasfabrik der
Gebrüder Bloch, seit 1884 in Waldsassen. Sie bestand bis 1929. Nach der Website
des Heimatkreises Bischofteinitz e.V. (Unterseite)
hatte Naphtali Bloch als Pächter seit 1860 eine Glashütte in dem Dörfchen
Haselberg (Deutschhütte) betrieben. 1879 kaufte Bloch die Glashütte. Anfangs
wurden Glasperlen, später Tafelglas, seit 1871 Spiegelglas erzeugt. Am 1. Mai
1888 erfolgte die Verlegung der Glasfabrik nach Waldsassen.
Die Manufaktur- und Konfektionshandlung Ludwig Heller in Weiden hatte mindestens
seit 1887 ein Filialgeschäft in Waldsassen (siehe Anzeige unten).
1933 wurden 21 jüdische Einwohner in Waldsassen gezählt (0,4 % von
insgesamt 5.507 Einwohnern). In den folgenden Jahren sind die meisten von ihnen
auf Grund der zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen
Boykotts von Waldsassen verzogen beziehungsweise ausgewandert. Vier der letzten
fünf jüdischen Einwohner wurden 1942 nach Piaski bei Lublin beziehungsweise in
das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 1. November 1942 lebte noch eine
jüdische Person in Waldsassen, über deren Schicksal nichts bekannt ist.
Von den in Waldsassen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Wanda Becker (1901),
Emma Bloch geb. Loewy (1867), Martha Reis (1906), Frieda Rosenfeld geb.
Wilmersdorfer (1877), Auguste Weinberger geb. Bloch (1854), Max Weinberger
(1880), Sofie Weinberger geb. Bloch (1895), Hugo Wilmersdörfer
(1872).
Berichte zur jüdischen Geschichte in Waldsassen
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige der Manufaktur- und
Konfektionshandlung Ludwig Heller (mit Filiale in Waldsassen) (1887)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1887: "Ich
suche bis zum 1. oder 15. August für meine Filiale in Waldsassen eine
tüchtige branchekundige Verkäuferin aus Bayern. Solche, die im
Kleidermachen, Weißzeugnähen tüchtig sind, werden bevorzugt. Auch ein
Lehrmädchen aus gutem Hause findet freundliche Aufnahme. Offerten mit
Zeugnisabschriften und Photographie nebst Gehaltsansprüchen sind direkt
an mich zu richten.
Ludwig Heller, Manufaktur und Konfektion. Weiden
(Bayern)." |
Fotos
Es liegen noch
keine Fotos / Abbildungen zur Geschichte der jüdischen Familien in
Waldsassen vor;
über Zusendungen oder Hinweise freut sich der Webmaster
der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe
Eingangsseite. |
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 80.99. |
| Über die Beziehungen des Klosters Waldsassen zu Juden im
Mittelalter siehe den Beitrag: Georg Schrott: Das Kloster
Waldsassen und die Juden im Mittelalter. In: Oberpfälzer Heimat 30. 1995.
S. 125-135. |
| Ingild Janda-Busl: Juden im Landkreis
Tirschenreuth: Band 2: Bärnau und Mitterteich. 2012. ISBN
978-3940821140. |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|