Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zellwiller (Zellweiler) (Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue  
   

Übersicht:   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer / Kultusbeamten   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde               
    
In Zellwiller bestand eine - zeitweise relativ große - jüdische Gemeinde bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts werden Juden am Ort genannt (seit 1563, als der Jude Mennel mit seiner Familie und der jüdische Arzt Abraham sich niederlassen konnten). 1668 gab es sechs jüdische Familien in Zellwiller, um 1700 waren es acht Familien.   
   
Im Laufe des 18. Jahrhunderts stieg die Zahl der jüdischen Familien von 12 (1716) auf 33 Familien mit 157 Personen (Volkszählung 1784).    

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 141 jüdische Einwohner, 1846 263 (etwa ein Viertel der Einwohnerschaft des Dorfes), 1861 197, 1865 164, 1900 63, 1910 23 (in vier Familien).    

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Zeitweise wurde die Stelle des Vorbeters und Schochet auch separat ausgeschrieben (siehe unten Ausschreibung von 1900).     
 
Bis Anfang der 1920er-Jahre war die Zahl der jüdischen Einwohner so stark zurückgegangen, dass die Gemeinde aufgelöst und die Einrichtungen aufgegeben wurden.  

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936 wurde nur noch ein jüdischen Einwohner gezählt, Camille Lehmann, der 1944 umgekommen ist.
  
Von den in Zellwiller geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Mathilde Bloch geb. Cahn (1905), Leon Fischer (1863), Camille Haim Lehmann (1870), Delphine Lehmann (1897), Emile Isaac Lieber (1876).     
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer / Kultusbeamten  
Ausschreibung der Stelle des Vorbeters und Schochet 1900   

Zellweiler Alsace Israelit 17091900.jpg (48471 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. September 1900
"Die Gemeinde Zellweiler sucht einen Vorsänger und Schächter. (Regierungs-Platz). Offerten sind zu richten an den Vorstand: 
Marx Gougenheim,
Zellweiler bei Barr, Unter Elsass.  

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge               
    
Zunächst war ein Betraum vorhanden. 1746 wurde eine erste Synagoge erbaut.    
    
Die bis heute am Ort stehende (ehemalige) Synagoge wurde 1868 eingeweiht. Bis um 1920 wurde das Gebäude als Synagoge verwendet, danach auf Grund der zurückgegangenen Zahl der jüdischen Einwohner am Ort aufgegeben. 
   
Seit 1926 wurde die ehemalige Synagoge von der katholischen Kirchengemeinde verwendet. Seit deren Auszug wird das Gebäude als Lagerraum verwendet. Es ist in Privateigentum und in baulich schlechtem Zustand.     
   
   
Adresse/Standort der Synagoge:    Rue du Château   
    
    
Fotos   

Die ehemalige Synagoge 
in Zellwiller in den 1980er-Jahren 
(Quelle: Rothè / Warschawski 
s.Lit. S. 149)  
Zellwiller Synagogue 180.jpg (69827 Byte) Zellwiller Synagogue 181.jpg (76395 Byte)
  Blick auf den Eingangsbereich   Blick zum Bereich des ehemaligen Toraschreines,
 rechts und links die Frauenempore; das Gebäude 
wird als Lagerraum verwendet.
 
      
Eine bekannte jüdische Persönlichkeit: 
Moischele aus Zellwiller
  
Zellwiller Moischele 010.jpg (31501 Byte)  
  Historische Karte   
     

    
     

Links und Literatur

Links:

Website der politischen Gemeinde 
Wikipedia-Artikel zu Zellwiller (französisch)   
Französische Informationsseite zur Synagoge in Zellwiller  
Liste des Ministère de la culture mit Informationen zur Synagoge Zellwiller         

Literatur:  

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 149.      

   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juli 2016