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im Elsass"
Zellwiller (Zellweiler)
(Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Zellwiller bestand eine - zeitweise relativ große - jüdische
Gemeinde bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits in der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts werden Juden am Ort genannt (seit 1563, als der Jude
Mennel mit seiner Familie und der jüdische Arzt Abraham sich niederlassen
konnten). 1668 gab es sechs jüdische Familien in Zellwiller, um 1700 waren es
acht Familien.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts stieg die Zahl der jüdischen Familien von
12 (1716) auf 33 Familien mit 157 Personen (Volkszählung 1784).
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1807 141 jüdische Einwohner, 1846 263 (etwa ein Viertel der
Einwohnerschaft des Dorfes), 1861 197, 1865 164, 1900 63, 1910 23 (in vier
Familien).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Zeitweise wurde
die Stelle des Vorbeters und Schochet auch separat ausgeschrieben (siehe unten
Ausschreibung von 1900).
Bis Anfang der 1920er-Jahre war die Zahl der jüdischen Einwohner so stark
zurückgegangen, dass die Gemeinde aufgelöst und die Einrichtungen aufgegeben
wurden.
1936 wurde nur noch ein
jüdischen Einwohner gezählt, Camille Lehmann, der 1944 umgekommen ist.
Von den in Zellwiller geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Mathilde Bloch geb.
Cahn (1905), Leon Fischer (1863), Camille Haim Lehmann (1870), Delphine Lehmann
(1897), Emile Isaac Lieber (1876).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer / Kultusbeamten
Ausschreibung der Stelle des Vorbeters und Schochet
1900
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. September 1900:
"Die Gemeinde Zellweiler sucht einen Vorsänger und Schächter.
(Regierungs-Platz). Offerten sind zu richten an den Vorstand:
Marx Gougenheim, Zellweiler bei Barr, Unter Elsass. |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war ein Betraum vorhanden. 1746 wurde eine
erste Synagoge erbaut.
Die bis heute am Ort stehende (ehemalige) Synagoge wurde 1868 eingeweiht.
Bis um 1920 wurde das Gebäude als Synagoge verwendet, danach auf Grund der
zurückgegangenen Zahl der jüdischen Einwohner am Ort aufgegeben.
Seit 1926 wurde die ehemalige Synagoge von der katholischen
Kirchengemeinde verwendet. Seit deren Auszug wird das Gebäude als Lagerraum
verwendet. Es ist in Privateigentum und in baulich schlechtem
Zustand.
Adresse/Standort der Synagoge: Rue du
Château
Fotos
Die ehemalige
Synagoge
in Zellwiller in den 1980er-Jahren
(Quelle: Rothè / Warschawski
s.Lit. S. 149) |
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Blick auf den Eingangsbereich |
Blick zum Bereich
des ehemaligen Toraschreines,
rechts und links die Frauenempore; das
Gebäude
wird als Lagerraum verwendet. |
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Eine bekannte jüdische
Persönlichkeit:
Moischele aus Zellwiller |
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Historische Karte |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 149.
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