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im Elsass"
Ingersheim
(Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Ingersheim bestand jüdische Gemeinde bis in die
1930er-Jahre. Ihre Blütezeit hatte sie bereits im 18. Jahrhundert: 1784
wurden 206 jüdische Einwohner (in 41 Familien) gezählt. Bereits in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch
Abwanderung (vermutlich insbesondere nach Colmar) zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: 1849 37 jüdische Einwohner, 1861 44 (darunter die Familie des
Metzgers Salomon Levy, siehe unten), 1910 42.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war vermutlich noch in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein jüdischer Lehrer angestellt, der auch
als Vorbeter und Schochet tätig war.
1936 wurden noch 16 jüdische Einwohner in Ingersheim gezählt.
Diejenigen, die in den folgenden Jahren nicht den Ort verließen, wurden 1940
unter der deutschen Besatzung nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Ingersheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem): Richard Joseph (1882).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Mord an dem Metzger Salomon Levy von Ingersheim
(1878)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli 1878: "Olten,
27. Juni (1878). Ein schauderhafter Mord, verübt an einem unserer
Brüder, versetzte die jüdische Gemeinde Ingersheim bei Colmar (Elsaß)
in Aufregung. Der 74 Jahre alte Metzger Salomon Levy von Ingersheim ging
am 9. dieses Monats nach der eine halbe Stunde entfernten Ortschaft
Ziegelsheim, woselbst er bereits 50 Jahre eine Metzgerei hielt, Fleisch zu
kaufen, und wurde auf seiner Heimreise zwischen 1-2 Uhr nachmittags auf
der öffentlichen Landstraße auf eine schauderhafte Art
ermordet.
Nachdem ihm mit einem wuchtigen Schlag die Hirnschale zerschmettert wurde,
was laut Aussage des Arztes den sofortigen Tod zur Folge hatte, brachte
ihm das Scheusal von Mörder noch 12 Stichwunden bei. Dass es sich hier um
Mord aus Rache oder Hass handelt, beweist, dass der Unglückliche Geld und
sonst noch Wertsachen bei sich hatte, was ihm nicht angenommen wurde.
Salomon Levy, der ein braver, geachteter Mann war, ein tatkräftiger
Jehudi, ein zuverlässiger Metzger, wird allgemein
betrauert.
Es konnte bis heute trotz allen angestellten Recherchen der Mörder nicht
ausfindig gemacht werden.
Möge die Vorsehung der Hand der Gerechtigkeit beistehen, des ruchlosen
Mörders, der eine große Familie in tiefste Trauer versetzte, in Bälde
habhaft zu werden, ihn zur verdienten Strafe zu bringen, damit nicht
sein greises Haupt mit Frieden komme in die Gruft (1. Könige 2,6).
N." |
Marx Judas rettete ein Kind vor dem Ertrinken
(1908)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Juli 1908:
"Ingersheim im Elsass. Der 66-jährige Handelsmann Marx
Judas rettete mit eigener Lebensgefahr ein Kind vor dem Ertrinken. Es
ist das zweite Mal, dass Herr Judas ein Menschenleben
rettete." |
Zur Geschichte der Synagoge
Über die Geschichte der Synagoge ist nur wenig bekannt. Es
besteht in Ingersheim ein Gebäude, das "alte Synagoge"
beziehungsweise "ancienne synagogue" genannt wird. Ob der
erhaltene Treppenaufgang in den Betsaal oder auf eine Frauenempore führte,
wurde noch nicht in Erfahrung gebracht. Wie lange angesichts der im 19.
Jahrhunderts bereits sehr geringen Zahl der jüdischen Familien am Ort in diesem
Gebäude Gottesdienste abgehalten wurden, ist nicht bekannt.
Adresse/Standort der Synagoge:
Fotos
Die "Alte
Synagoge" in Ingersheim
(Foto: Eugen Schubnell, Ingersheim
Quelle) |
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Zur Geschichte des Gebäudes
und der
früheren Inneneinrichtung liegen nur
wenige Informationen
vor. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 52.
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n.e.
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