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im Elsass"
Issenheim (Isenheim,
Dep.
Haut-Rhin, Alsace, Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Issenheim bestand eine jüdische
Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit des
16./17. Jahrhunderts zurück. 1518 wird ein Jude aus Issenheim in Guebwiller
genannt. 1660 war eine jüdische Familie am Ort. In den Gerichts- und
Kontrakten-Protokollen des Fleckens Isenheim treten seit 1681 die
ortsansässigen Juden Joseph, Wolf und Adam in Erscheinung (vgl. Beitrag von
Günter Boll, s.LIt.). Der genannte Adam (auch Anschel Levi bzw. Ascher Bar
Pinchas Halewi) nannte sich um 1689 Adam Lichtenstetter nach seinem Herkunftsort
Lichtenstadt in Böhmen (heute Hroznětín). 1689 gab es
zwei jüdische Familien am Ort.
1716 ist die Zahl auf neun Familien gestiegen. Bereits 1707
wohnten die acht jüdischen Familien in sieben, teils eigenen Häusern. 1768
werden 14 jüdische Familien gezählt. 1784 sind es 23 Familien mit
zusammen 114 Personen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1808 147, 1846 145 jüdische Einwohner, 1861 57, 1883, 39, 1895 32, 1910 19.
Jüdischen Familien gehörten Viehhandlungen, Metzgerei, Kaufläden (darunter
ein Lebensmittelgeschäft).
Zu einem schlimmen antijüdischen Pogrom kam es im Revolutionsjahr 1848.
Dabei wurde nach einem vorliegenden Bericht die Synagoge schwer beschädigt und
sogar eine jüdische Frau getötet. Die Ereignisse führten zu einer
verstärkten Abwanderung der jüdischen Familien.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde werden auf dem jüdischen Friedhof
in Jungholtz beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war -
zumindest noch bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts ein jüdischer Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Gemeinde
gehörte zum Rabbinat in Soultz, nach 1910 zum Rabbinat Guebwiller.
1936 wurden noch acht jüdische Einwohner in Issenheim gezählt.
Diejenigen, die bis 1940 nicht den Ort verließen, wurden unter der deutschen
besatzung 1940 nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Issenheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Simon Spiegel
(1883).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Issenheim gefunden. |
Zur Geschichte der Synagoge
Die Synagoge dürfte in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts erbaut worden sein. Nachdem die meisten jüdischen Familien
weggezogen sind (1925 nur noch zehn jüdische Einwohner), wurde die Synagoge
1929 an Privatpersonen verkauft. Sie ist als Wohnhaus erhalten.
Adresse/Standort der Synagoge: Rue de la
synagogue (ehemalige "Judengasse")
Fotos
(Quelle: Fotos mittlere Spalte aus: Rothe/Warschawsky s.Lit.
S. 168; rechts: Quelle)
Das Synagogengebäude
während
und nach dem letzten Umbau
in den 1990er-Jahren |
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Aufnahme des Betsaales mit
Blick
zum Bereich des ehemaligen
Toraschreines |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 54.168.
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Günter Boll: Adam Lichtenstetter (gest. 1697 in
Issenheim, beigesetzt im Friedhof in Jungholtz). pdf-Datei
(2011 eingestellt). |
n.e.
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