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Mechenried (Gemeinde
Riedbach, Kreis
Haßberge)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Mechenried bestand in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. Erstmals werden 1699 Juden am Ort genannt.
Damals waren es bereits 12 jüdische Einwohner am Ort.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1810/16 34 jüdische Einwohner, 1825 26, 1831 36, 1867 15.
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Mechenried auf
insgesamt sechs Matrikelstellen die folgenden Familienvorstände genannt (mit
neuem Familiennamen, Erwerbszweig und Familienverhältnissen): Eissig Michel
Ulmann (Warenhandel, 61 Jahre alt mit Frau, Schutzbrief von 1780), Joseph
Hirsch Adler (Warenhandel, 42 Jahre alt mit Frau und sechs Kindern, Schutzbrief
seit 1798), David Simon Grünebaum (Viehhandel, 44 Jahre alt mit Frau und zwei
Kindern, Schutzbrief seit 1797), Isak Marx Bachmann (Schnittwarenhandel, 31
Jahre alt mit Frau und einem Kind, Schutzbrief seit 1815), Abraham Wolf
Sidenmann (Vieh- und Kramhandel, 50 Jahre alt mit Frau und sechs Kindern,
Schutzbrief seit 1795), Simon Michel Hirsch Adler (Schnittwarenhandel, 23 Jahre
alte mit Frau, Schutzbrief von 1814).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde vermutlich einen Betraum,
ein Schulzimmer für den Unterricht der Kinder und ein rituelles Bad (nach
Schwierz s.Lit. "mit großer Sicherheit" auf Grundstück Ortsstraße
6). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof
in Kleinsteinach beigesetzt. Ob in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
zeitweise ein jüdischer Lehrer am Ort war, ist nicht bekannt. Möglicherweise
hat auch immer ein auswärtiger Lehrer (in Frage kommt der Lehrer aus Kleinsteinach)
den Unterricht der jüdischen Kinder übernommen.
Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind vermutlich alle jüdischen
Familien/Personen aus Mechenried verzogen oder ausgewandert. Weitere
Informationen liegen nicht vor.
Von den in Mechenried geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): In den
beiden Listen werden keine Personen aus Mechenried genannt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Mechenried gefunden. |
Mechenried in der Liste der
"nicht mehr bestehenden jüdischen Gemeinden" (1903)
Aus
einem Artikel in "Blätter für jüdische Geschichte und Litteratur" Nr.1 1903
S. 12: "Unterfranken:
Altenstein (k. Bezirksamt Ebern),
Kraisdorf (k. Bezirksamt Ebern),
Pfarrweisach (k. Bezirksamt Ebern),
Mechenried (k. Bezirksamt Hassfurt),
Marktsteft (k. Bezirksamt
Ochsenfurt), Segnitz (k. Bezirksamt
Ochsenfurt)." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zum Betraum der jüdischen Gemeinde, der vermutlich in einem
der jüdischen Häuser eingerichtet war, liegen keine weiteren Informationen
vor.
Adresse/Standort der Synagoge:
unbekannt
Fotos
Zur
jüdischen Geschichte in Mechenried sind noch keine Fotos oder Abbildungen
vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 88; 1992² S. 98. |
| Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 145. |
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