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Bayern
Jüdische Friedhöfe in der
Oberpfalz
Übersicht:
Jüdische Friedhöfe und Begräbnisstätten (KZ-Friedhöfe) in
der Oberpfalz gibt es in den Stadt- und Landkreisen Amberg (AM), Amberg-Sulzbach
(AS). Cham (CHA), Neumarkt i.d. Oberpfalz (NM), Neustadt an der Waldnaab
(NEW), Regensburg (R), Schwandorf (SAD), Weiden in der Oberpfalz (WEN).
Amberg (AM)
Zum Friedhof in Amberg besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Cham (CHA)
Zum Friedhof in Cham besteht eine Unterseite
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Dietfurt an der
Altmühl - Töging (NM)
Zur Geschichte des ehemaligen Friedhofes: Vermutlich bis Ende des
17. Jahrhunderts bestand in Töging eine jüdische Gemeinde. Ein Synagoge (auf
Grundstück Beilingrieser Straße 1-3) und ein Friedhof waren vorhanden. Vom
Friedhof ist nichts mehr erhalten. Das Grundstück, dessen exakte Lage nicht
bekannt ist, ist inzwischen bebaut.
Lage des Friedhofes: Flur "Judenhügel" westlich des alten
Ortskernes im Bereich der heutigen Straße "Am Arzberg".
Link: Website der Gemeinde
Dietfurt Website zum
Ortsteil Töging
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 288f.
Floß (NEW)
Zum Friedhof in Floss besteht eine Unterseite
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Flossenbürg (NEW, KZ-Friedhof)
Zur Grab- und Gedenkstätte in Flossenbürg besteht eine Unterseite
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Mühlhausen - Sulzbürg (NM)
Zum Friedhof in Sulzbürg besteht eine Unterseite
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Neumarkt i.d. Oberpfalz (NM)
Zum Friedhof in Neumarkt besteht eine Unterseite
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Neunburg vorm Wald (SAD, KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes: Am Neunburger Plattenberg befindet
sich seit 1946/47 eine der größten Grabanlagen für KZ-Opfer in Bayern. Eine
Gedenktafel inmitten von acht großen Gräberfeldern trägt die Inschrift:
"Ihr starbet, damit wir leben! Zur Erinnerung an 615 unbekannte Opfer des
Todesmarsches Flossenbürg - Dachau. April 1945". Rund um den Gedenkstein
befinden sich 12 Platten in einem Halbkreis, die in Symbol und hebräischer
Inschrift an die 12 Stämme Israels aus biblischer Zeit erinnern. Die 615
überwiegend jüdischen Häftlinge sind bei den "Evakuierungs"-Märschen
umgekommen, bei denen Tausende noch kurz vor der Befreiung durch Strapazen und
Mord ums Leben kamen und in den Wäldern von der SS verscharrt wurden. Die
Massengräber wurden erst nach dem Krieg entdeckt, und die Leichen mussten auf
Befehl der Alliierten von früheren Mitgliedern der NSDAP exhumiert und in
Neunburg feierlich bestattet werden.
Lage des Friedhofes: Am Plattenberg, erreichbar von der Ortsmitte in Richtung
Amberg/Schwarzenfeld. Kurz vor dem Ortsende nach rechts einbiegen
(Hinweisschild), von hier noch ca. 400 m bis zum Friedhof.
Link: Website der Stadt Neuburg vorm
Wald
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 277; Gedenkstätten für die Opfer des
Nationalsozialismus. Eine Dokumentation (hg. von der Bundeszentrale für
politische Bildung) 1995 S. 177f.
Neustadt an der Waldnaab (NEW)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Neustadt bestand vom 14. Jahrhundert
bis 1684 eine jüdische Gemeinde. Zu ihren Einrichtungen (erhalten ist noch das
Gebäude der Jeschiwa im Haus Freyung 23 und das Gebäude der Mikwe Freyung 25)
gehörte auch ein Friedhof, der 1621 urkundlich genannt ist. Dieser befand sich
hinter der südlichen Häuserzeile der Freyung. Heute befinden sich hier
Gärten. Es ist noch ein Grabstein des Friedhofes aus dem Jahr 1648 im Museum
der Gemeinde vorhanden.
Lage des Friedhofes: Südostseite der Freyung (an der Straße
"Judengraben"). Der Friedhof lag/liegt im Bereich der Gärten, die
sich hinter dem heutigen Hotel Grader (Freyung 39) beginnend, äußerst schmal
zum Gasthof Krone hinziehen.
Link: Website der Stadt
Neustadt an der Waldnaab
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 277-278.
Regensburg (R)
Zu den Friedhöfen in Regensburg besteht eine Unterseite
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Regensburg - Sallern / Stadtamhof (R)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Sallern und Stadtamhof
bestanden nach der Ausweisung der Regensburger Juden von 1519 bis 1577 jüdische
Gemeinden. Beide besaßen eine Synagoge (in Sallern auf dem Grundstück des
späteren katholischen Pfarrhauses in der Amberger Straße 87; in Stadtamhof am
Platz des späteren Rathauses, Standort Stadt-am-Hof 7). Zwischen Sallern und
Stadtamhof befindet sich innerhalb eines Wohngebietes eine Straße "Am
Judenhof". Möglicherweise war in der Zeit von 1519 bis 1575 hier der
jüdische Friedhof von Sallern und Stadtamhof.
Lage des Friedhofes: "Am Judenhof".
Zusätzlicher Hinweis: In Stadtamhof bestand im März/April
1945 ein Außenkommando des Konzentrationslagers Flossenbürg
Außenkommando des Konzentrationslagers Flossenbürg
(Lager "Colosseum"), von wo aus etwa 400 teils jüdische
Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt waren. 65 von ihnen kamen ums Leben. Sie
wurden in Massengräber auf dem Oberen katholischen Friedhof und auf dem
Evangelischen Zentralfriedhof vergraben. Am 4. November 1950 wurde im Westteil
des Zentralfriedhofes ein Ehrenmal eingeweiht. 1955 wurden die Toten exhumiert,
teils in ihre Heimat, teils auf den Gedenkfriedhof Flossenbürg
verbracht. Das Denkmal wurde damals entfernt.
Link: Website der jüdischen
Gemeinde Regensburg
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 283.
Rettenbach (KZ)
Zur Geschichte des Friedhofes: Ein 150 bis 200 KZ-Häftlinge
umfassender Elendszug wurde am 23./24. April 1945 durch das Gemeindegebiet von
Rettenbach Richtung Wörth an der Donau getrieben. Längs des Marschweges
fanden sich wenig später zahlreiche Leichen, von denen 18 in Wörth und 48
(nach anderer Quelle 56) neben der Straße im sogenannten Holzhacker-Wald bei
Rettenbach bestattet wurden. 1957 wurden die Grabanlagen aufgelöst und die
Leichen auf den Ehrenfriedhof in Flossenbürg überführt. In Rettenbach
verblieb ein Granitblock mit der neu gefassten Inschrift: "Hier wurden 1945
48 KZ-Häftlinge bestattet, 1957 nach Flossenbürg umgebettet. Errichtet 1985
von der Stadt Rettenbach".
Lage: Im sog. Holzhackerwald bei Rettenbach an der Straße von
Wörth nach Falkenstein
Link: Website der Gemeinde
Rettenbach
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 283; Gedenkstätten für die Opfer des
Nationalsozialismus. Eine Dokumentation (hg. von der Bundeszentrale für
politische Bildung) 1995 S. 188f.
Roding - Wetterfeld
(CHA)
Zum ehemaligen KZ-Friedhof in Wetterfeld besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Rötz (CHA)
Zur Geschichte des Friedhofes: Auf dem Friedhof der Gemeinde
Rötz besteht eine Erinnerungsstätte an ehemals hier beigesetzte KZ-Opfer. Auf
dem Gedenkstein ist zu lesen: "Euch als Freiwild zu Tode gejagt Birgt
gütig nun Allmutter Erde! Zum Gedenken an die hier bestatteten 141
K.Z.-Häftlinge aus dem Lager Flossenbürg. + 22. April 1945. Umgebettet
im Mai 1957 nach Flossenbürg".
Lage des Friedhofes: Kommunaler Friedhof
Link: Website der Gemeinde Rötz
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 284; Gedenkstätten für die Opfer des
Nationalsozialismus. Eine Dokumentation (hg. von der Bundeszentrale für
politische Bildung) 1995 S. 190.
Rötz - Bernried
(CHA, KZ-Gedenkstätte)
Zur Geschichte des Friedhofes: Auf dem Friedhof in Bernried
befindet sich eine Gedenkstätte für umgekommene KZ-Häftlinge. Die Inschrift
des Gedenksteines berichtet: "Hier ruhen 164 Opfer des Nationalsozialismus.
+ 1945 zu Tode gehetzt, in Frieden geborgen . Umgebettet im Juni 1957 nach
Flossenbürg".
Lage des Friedhofes: Kommunaler Friedhof neben der katholischen Kirche,
Gedenkstein rechts neben der Leichenhalle.
Link: Website der Gemeinde Rötz
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 271-272.
Schwandorf (SAD)
Zur Geschichte des Friedhofes: In der heute zur Stadt Schwandorf
gehörenden Waldflur Kunthau des früher selbständigen Stadtteiles Dachelhofen
lagen bis Ende der 1950er-Jahre drei Grabsteine an der Bahnstrecke
Schwandorf-Regensburg nahe Klardorf. Hintergrund ist ein Massaker unter
KZ-Häftlingen aus dem Lager Flossenbürg,
die im April 1945 mit einem Eisenbahnzug nach Dachau gebracht werden sollten.
Der Zug war hier stehen geblieben. Mehrere Häftlinge starben, weitere verloren
ihr Leben, als die Wachmannschaften bei einer Panik unter den Gefangenen und bei
Ausbruchsversuchen rücksichtslos schossen. Die Überlebenden wurden zu Fuß
weitergetrieben, 70 Leichen blieben zurück. Über zwei Massengräbern wurden
nach dem Krieg zwei Gedenksteine gesetzt. 1957/59 wurden 63 Leichen aus diesen
zwei Massengräbern exhumiert und im Ehrenfriedhof Flossenbürg
beigesetzt. An die Gedenkstätte in der Waldflur Kunthau erinnern nur noch Reste
der Grabeinfriedung. Ein Toter wurde bereits 1945 in einem Einzelgrab mitten im
Wald beigesetzt (vermutlich durch Angehörige; Grabstein ist verschwunden).
Sechs weitere Leichen wurden 1945 im Sammelgrab Ost des Schwandorfer
Friedhofs beigesetzt. Zusammen mit Bombenopfern der schweren Luftangriffe
auf Schwandorf liegen dort auch 22 KZ-Opfer.
Lage des Friedhofes: Waldflur Kuntau beziehungsweise kommunaler Friedhof in
Schwandorf (Wackersdorfer Straße).
Link: Website der Stadt
Schwandorf
Zur Seite über die jüdische
Geschichte in Schwandorf (interner Link)
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 284; Gedenkstätten für die Opfer des
Nationalsozialismus. Eine Dokumentation (hg. von der Bundeszentrale für
politische Bildung) 1995 S. 192.
Sulzbach - Rosenberg (AS)
Zum Friedhof in Sulzbach-Rosenberg besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Weiden (WEN)
Zum Friedhof in Weiden besteht eine Unterseite
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Winklarn - Muschenried (Verwaltungsgemeinschaft Oberviechtach, SAD)
Zum ehemaligen KZ-Friedhof in Muschenried besteht eine Unterseite
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